ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld

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GG

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Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #25 am: 18. Dezember 2007, 22:50:32 »
Auf deutsch:

Zwei Vorträge auf der Konferenz waren von besonderem Interesse. Dr. Martin Tajmar berichtete über experimentelle Arbeiten am Austrian Research Center GmbH (Österreichisches Forschungszentrum ARC), die teilweise von der Esa mitfinanziert wurden. Ziel ist die Messung von raumverzerrenden (frame-dragging-like) Signalen und Beschleunigungen in der Nähe rotierender Supraleiter. Eine mögliche, theoretische Interpretation des experimentellen Phenomens ist vielversprechend und wurde von Clovis J. de Matos (Esa) präsentiert.

In den erwähnten Experimenten war es gelungen, mittels Laser-Gyroskopen und Beschleunigungsmessern die Rotation supraleitender Ringe zu messen, obwohl diese mechanisch vollständig von ihrer Umgebung entkoppelt waren. Dies legt nahe, dass zwei Paar entgegengesetzt rotierender, supraleitender Ringe, die auf senkrecht zueinander stehenden Achsen montiert sind, dazu verwendet werden können, ein raumverzerrendes (frame-dragging) Feld zu erzeugen. Dreht man diese Baugruppe zusätzlich senkrecht zu den beiden Rotationsachsen der supraleitenden Ringe, so ist anzunehmen, dass ein künstliches Gravitationsfeld erzeugt wird.

Mitarbeiter der Antriebsabteilung der Esa besuchten diese Veranstaltung - ein interessantes Beispiel für den Ideentransfer zwischen verschiedenen Disziplinen der Weltraumforschung.

Für das "frame-dragging" habe ich jetzt mal "raumverzerrend" eingesetzt, in der Hoffnung, dass man sich darunter vielleicht etwas vorstellen kann.

GG
« Letzte Änderung: 19. Dezember 2007, 10:33:16 von GG »

tobi453

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Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #26 am: 18. Dezember 2007, 23:03:52 »
Hallo GG,

für "frame dragging" kannst du auch Lense Thirring Effekt sagen.

PS: Danke, dass du den Text übersetzt hast, wär eigentlich meine Aufgabe gewesen. *Schäm*

mfg

Tobi

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Offline Nakova

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Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #27 am: 19. Dezember 2007, 09:10:31 »
Hey, super! :D (Mein Lieblingsthema im moment)
Danke für die Übersetzung. Da ich den Text jetzt auch vernünftig lesen konnte, mal eine Frage:
Zitat
Dies legt nahe, dass zwei Paar entgegengesetzt rotierender, supraleitender Ringe, die auf senkrecht zueinander stehenden Achsen montiert sind, dazu verwendet werden können, ein "frame-dragging???" Feld zu erzeugen. Dreht man diese Baugruppe zusätzlich senkrecht zu den beiden Rotationsachsen der supraleitenden Ringe, so ist anzunehmen, dass ein künstliches Gravitationsfeld erzeugt wird.
Also nur damit ich durchblicke:
- "...die auf senkrecht zueinander stehenden Achsen montiert sind..." = Die Ringe sind paralell zueinander
  positionniert, nur mit unterschiedlicher Drehrichtung !?!
- "...Dreht man diese Baugruppe zusätzlich senkrecht zu den beiden Rotationsachsen der supraleitenden Ringe..." =
  also horizontal ?

MfG Nakova
Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis [hebr. "chug" was zudem Kugel bedeutet] über der Fläche der Wassertiefe festsetzte ... (im 10 Jahrhunderd v.Chr. von Salomo verfasst)

Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #28 am: 19. Dezember 2007, 09:34:47 »
Hallo,

wenn 2 Achsen senkrent aufeinander stehen, dann ist das im Normalfall ein rechter Winkel. Dies beiden Achsen spannen dann eine Ebene auf, auf der man eine weitere Achse senkrecht zu den beiden bisherigen Achsen definieren kann. Um die wird das ganze dann anscheinend gedreht.
Stell dir einfach ein dreidimensionales Koordinatensystem vor. Um x- und y-Achse rotiert jeweils ein Ring und das ganze rotiert zusammen um die z-Achse.

So verstehe ich es zumindest ... ;)
« Letzte Änderung: 19. Dezember 2007, 09:35:25 von Schillrich »
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline Nakova

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Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #29 am: 19. Dezember 2007, 12:16:59 »
@ Schillrich

Tja, also so hatte ich das mir auch zuerst versucht vorzustellen, aber hab mir dann gesagt - das wäre irgendwie seltsam!
Deine Erklärung mit den Koordinatensystem war aber hilfreich! Danke

PS.: Für kommen da sowieso zuviele senkrechte drin vor! ;) ;D
       (Aber ein Bildchen würde da schon helfen.)
Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis [hebr. "chug" was zudem Kugel bedeutet] über der Fläche der Wassertiefe festsetzte ... (im 10 Jahrhunderd v.Chr. von Salomo verfasst)

tobi453

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Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #30 am: 08. Januar 2008, 11:04:24 »
Hallo knt,

was möchtest du uns damit sagen?? :-?

Tobi

knt

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Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #31 am: 09. Januar 2008, 02:50:40 »
Zitat
Hallo knt,
was möchtest du uns damit sagen?? :-?
Tobi
ach nix, da stand eine riesen langer text mit einer frage zum experiment - bis mir der denkfehler aufgefallen ist und sich alles von selbst erklärt hat...

..nun habe ich auch die lösch funktion gefunden :)
« Letzte Änderung: 09. Januar 2008, 02:51:16 von knt »

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Offline Nakova

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Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld - Theorie
« Antwort #32 am: 28. Februar 2008, 08:59:44 »
Also...
Ich habe mir noch mal den Bericht den Earth verlinkt hat ( in seiner Antwort von 19 August 07) angehört und habe festgestellt das dort immer nur von einer Scheibe gesprochen wird.
Es werden auch die Faktorn genannt. Ausschlaggebend dafür sind - soweit man diesen Bericht für voll nehmen kann:
die Drehrichtung (bei ca. 5:45 min), 5000 U/min - was 2% Effekt entsprechen soll (bei ca. 10 min), mit die Dimesionen von einem Aschenbecher (bei ca.4:30min) bzw. einer CD (bei ca. 18:10min).
Da das ganze offensichtlich mit der Erdrotation zu tun hat hatte, ich mir gedacht was wäre wenn man der Erdrotation - genauer gesagt der Umlaufgeschwindigkeit  - genau die selbe Kraft entgegensetzt?

In Zahlen (nur ungefähr) :
[40074km (Erdumfang) : 1436min (Tag(23h56min))] x 60min = 1674km/h = 27,9km/min
Damit ein CD-Umfang (37,698cm) die selbe Strecke erreicht, muss diese sich 4.441.641,5 mal in dei Stunde drehen.
Die entsräche in der Minunte aber nur 74.027 mal, damit die Strecke, welcher der Umfang zurücklegt, 27,9 km erreiche.

Da laut Bericht schon bei 5000U/min ein Effekt eintrat mit 2% Entgegenkraft, müsste man also diese Umdrehungzahl um das 29,6fache erhöhen (74.027 U/min) um dann der Erd-Umfangsgeschwindigkeit zu entsprechen.
Mein problem ist dabei aber momentan, das dies eigendlich nur 30% (29,6%) Effektwirkung entspräche???  

...(soweit erstmal...)
Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis [hebr. "chug" was zudem Kugel bedeutet] über der Fläche der Wassertiefe festsetzte ... (im 10 Jahrhunderd v.Chr. von Salomo verfasst)

tobi453

  • Gast
Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #33 am: 25. März 2008, 14:14:17 »
Ende 2008 soll der Satellit LARES mit der VEGA gestartet werden. Dieser soll den gravitomagnetischen Lense-Thiring Effekt vermessen.

Zitat
Green light for LARES
The ASI board has approved funding for the satellite that will measure the Lense-Thirring effect
On February 7, the ASI board approved funding for the LARES mission, that will be launched with VEGA’s maiden flight before the end of 2008. LARES is a passive satellite with laser mirrors, and will be used to measure the Lens-Thirring effect.

Quelle:
http://www.asi.it/SiteEN/ContentSite.aspx?Area=News

Rudolf_Meier

  • Gast
Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #34 am: 28. März 2008, 03:05:14 »
Hallo
Ich hab diesen Thread neu gefunden und mich mal etwas eingelesen. Von Harald (Lesch) bin ich etwas enttäuscht... hätte nicht gedacht, dass er mit solchen Vorurteilen an was rangehen kann. Zugegeben, ob am Experiment was dran ist und was dran ist, das wissen wir nicht. Er könnte also Recht haben. Aber es gibt ein paar Punkte, die mich doch an die Möglichkeit glauben lassen, dass da irgendwas sein könnte...
1) Supraleiter (nebenbei bemerkt wurde die Supraleitung schon vor Urzeiten, nämlich 1911 entdeckt und seither total vernachlässigt) ... das sind schon seltsame Teile. Wie ist es möglich, dass kein (oder vorsichtiger formuliert ein unmessbar kleiner) Widerstand da ist? Das widerspricht doch allen gängigen Ideen der Physik (zumindest$ wenn wir uns Materie als Teilchen vorstellen)
2) Diese Dualität... also die Tatsache, dass Materie auch wellencharakter hat... das ist doch 'n Ding... das passt irgendwie auch nicht ganz ins Bild...
3) Elektro-Magnetismus... wir können Magnetfelder erzeugen, indem wir Ladungen bewegen. Das ist doch sehr interessant... und ich kann Magnetfelder und elektrische Felder abschirmen... sie dringen nicht in alle Stoffe gleich ein und so weiter... dieses Prinzip... wieso soll das nicht auch in einer Art auf Materie anwendbar sein?
4) Die Zeitbeeinflussung von Materie...

All diese Punkte da oben... das ist jetzt nicht wirklich begründet... aber all das lässt mich glauben, dass irgendwas da sein muss... und evtl. hat's alles einen Zusammenhang... wer weiss :-)

Würde man da soviel Geld investieren wie damals in die Atom-Bombe oder heute in den Irak-Krieg oder in die Werbung... tja, dann wette ich, könnten wir in 5 Jahren Urlaub auf dem Pluto machen!

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Offline Nakova

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Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #35 am: 28. März 2008, 09:18:08 »
Tja Rudolf, da hast du völlig Recht!
Ich meine ja auch, dass die Menschheit seit jeher (zumindest seit den späten 19ten Jahrhundert) den Traum vom Fliegen hatt(e). Dies wurde dann ja auch ziehmlich promt umgesetzt - das Flugzeug war geboren.
Seit den 60ern hatte man dann auch den Traum zu schweben. Dies wurde dann in Form von Hubschraubern, Hovercrafts und später dann auch der Harrier umgesetzt.
In den späten 80ern kam Mann dann dann auf die Idee soetwas für den privaten Gebrauch zu entwickeln - siehe Paul Moller´s 200 X oder auch seinen Skycar oder auch den Sky Commuter.
Aber nichts entspricht der ursprünglichen Vorstellung, dass etwas lautlos und scheinbar völlig mühelos schwebt!
Und jetzt komm ich zu dem Teil der mir nicht so ganz klar ist:
Seit (offiziel) 1994 ist diese Supraleitergeschichte  entdeckt worden und bekannt! Inzwischen sind 14(!) Jahre vergangen ohne Ergebnis. Warum? Weil entweder es ganz einfach in Vergessenheit geriet (was aber meiner Meinung nach unvorstellbar ist), das ganze finaziell unumsetzbar ist (was ich aber wirklich auch nicht glaube), oder weil jemannt zu sich gesagt hatt: Jetzt hab ichs und behalts für mich!
Zu letzterem möchte ich noch hinzufügen, dass ich es seltsam finde, dass er (Dr. Eugene Podkletnov ) mit genug Zeit ("...10 Jahre..." (dem Betrag bzw. Link: Deutschlandfunk von 'Earth' bei ca. 22:25 zu entnehmen )) und Geld das ganze Enträtzeln könne. Diese sind vorbei und man hört gar nichts - kein Fehlschlag kein Erfolg - nichts.  
Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis [hebr. "chug" was zudem Kugel bedeutet] über der Fläche der Wassertiefe festsetzte ... (im 10 Jahrhunderd v.Chr. von Salomo verfasst)

ILBUS

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Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #36 am: 28. März 2008, 11:17:05 »
Supraleiter sind gar nicht vergessen. Sie werden sehr bereits Verwendet. Ein Beispiel? Bitte sehr - CERN (welch wunder bei mir was ;D ) Dort sind die Magnete im Speicherring  alle supraleitend. Und das Ding ist 27km im Umfang - es sind sehr viele Magnete

Die Aussage "Das passt nicht ins Bild" ... in welches Bild?

Relativitaetstherie passt nicht in das Bild der newtonschen Mechanik, aber eigentlich ist die newtensche Mechanik nur ein Spezialfall der Relativitaetstheorie. Und in bestimmten Grenzen liefern beide verdammt gute Vorhersagen

Physik ist eine Wissenschaft der Modele! Wir entwickeln Modele, und geben ihre Gueltigkeitsberieche an. Die Aussagen sind immer so zu deuten: in z.B  99.99999999999995% der Faelle  wird es so sein. Und das ist eine Seite unseres Jobs, eine Andere diese Modele auszureizen. CERN will Daten finden die "neue Physik" liefern.

Nur ein Experiment begruendet oder wiederlegt Theorien. Oder welche Begruendung meinen Sie?

Gruesse. Yevgenij
« Letzte Änderung: 28. März 2008, 17:39:08 von ILBUS »

Lorion

  • Gast
Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #37 am: 28. März 2008, 18:51:07 »
Ich habe Berichte über erste gelungene Versuche betreffend "Antigravitation" schon vor Jahren gesehen.
Ich verstehe nicht warum das so in der Schwebe gelassen wird, man verzeihe mir das Wortspiel.

Ich hab ja nix dagegen wenn zwei Dutzuend Forscher ankommen und sagen: Ja, ham wir auch versucht, ist aber keine Antigravitation, nur nen Magnetfeld das bli bla blub.

Das Experiment nur auszulachen, nicht zu wiederlegen oder zu bestätigen, das ist sehr sehr unbefriedigend.

Jaja kleiner Gallilei, träum du mal von deiner Kugel.

Rudolf_Meier

  • Gast
Re: ESA erzeugt Gravitomagnetisches Feld
« Antwort #38 am: 28. März 2008, 23:54:13 »
Zitat
Supraleiter sind gar nicht vergessen. Sie werden sehr bereits Verwendet....

Die Aussage "Das passt nicht ins Bild" ... in welches Bild?

Relativitaetstherie passt nicht in das Bild der newtonschen Mechanik...

Physik ist eine Wissenschaft der Modele! ... CERN will Daten finden die "neue Physik" liefern.

Nur ein Experiment begruendet oder wiederlegt Theorien. Oder welche Begruendung meinen Sie?
Hallo...

also... klar, heute werden Supraleiter verwendet... aber, von 1911 bis... weiss nicht, 1980 oder so, hat man das Phänomen total ignoriert wie mir scheint...

Das Bild von dem ich rede... das ist die heutige Physik. Und: Ich find's ja gut, dass es nichts ins Bild passt... denn wie du schon sagst, alles was das heutige Modell nicht erklären kann, macht das nächste Modell besser... und genau deshalb muss man doch solche Dinge (die eben "nicht ins Bild passen") untersuchen... das ist es doch, wieso ich nicht verstehe, dass man nach 1911 lange die Supraleitung und nach 1994 lange die Gravitations-Vermutungen im Zusammenhang mit Supraleitern (die man ja auch nicht wirklich versteht) schlichtweg ignoriert hat... es müsste doch jeden Wissenschaftler reizen etwas zu untersuchen, dass völlig unerklärlich ist (mit heutigen Modellen) ... ich frag mich, wieso das immer so lange geht, bis man solche neuen Phänomene akzeptiert und untersucht...

Das mit dem Experiment stimmt... es gibt nur einen Richter! -> das Experiment :-)

mit Begründung meinte ich mehr... meine Begründung, wieso man in diese Richtung forschen sollte, also das Elektrizität-Magnetismus-Modell nehmen und es auf ... Materie-Gravitation zu übertragen... evtl. gibt's hier ja überhaupt keine Paralellen...