Die russische Zeitung Kommersant hat in diesem Artikel (
https://www.kommersant.ru/doc/3676212) einige Details u.a. zum AngoSat Desaster veröffentlicht. Aus technischer Sicht ist für mich vor allem interessant, dass wohl das neu entwickelte 100-Volt-System des Satelliten "Asept" der russischen Firma AVEKS (
http://avecs.ru/) im Verdacht steht, den Verlust der Mission verursacht zu haben. Der Hersteller hat eigentlich Jahrzehnte Erfahrung.
Weitere Details:
-Energija hat 80 Mio $ in die Ukraine überwiesen für die Zenit zum AngoSat Start
-doch konnte keine Exportlizenz erwirkt werden, das Geld ist wohl weg
-AngoSat war nur mit 12 Mio $ versichert, Fertigung und Start von AngoSat-2 werden wohl 327 Mio $ kosten
-es ist noch nicht ausgemacht, dass der Staat einspringt; es sieht eher so aus, dass Energija das Geld von anderen Programmen abziehen muss (was u.a. zu weiteren Verzögerungen bei "Federatsija" beitragen könnte)
-das "Federatsija" Programm sieht sich diversen Problemen gegenüber (Kostenüberschreitungen, fehlende Dokumentation, Suche nach geeigneten Herstellern) - u.a. hat man wohl einen Vertrag zur Lieferung mit einem deutschen Unternehmen zur Lieferung von Komposit-Material abgeschlossen - und jetzt gibt es die Firma nicht mehr (wenn ich das richtig übersetzt habe, weiß jemand näheres?)
-die Probleme, vor allem aber die AngoSat Pleite, die zu ungehaltenen Telefonaten aus Angola in den Kreml geführt haben soll, haben letztlich die Änderungen an der Spitze des Energija Konzerns ausgelöst