Es ist durchaus möglich, dass vom Kern noch etwas übrig geblieben ist.
Allerdings ist der Kern so klein und reflektiert so wenig Licht, dass er in der großen Entfernung nicht sichtbar ist.
Sichtbar war der großflächige Schweif - volumige Wolken aus ionisiertem Gas und Staub.
Diese leicht flüchtigen Bestandteile mit viel Angriffsfläche, aber wenig Masse, werden jetzt vom starken Sonnenwind verteilt.
Dadurch sinkt die Helligkeit rapide und er wird wohl nicht mit bloßem Auge sichtbar sein.
Kometenkerne haben ja ohnehin eher ein loses Gefüge, waren nie verschmolzen und werden hauptsächlich durch Vereisung zusammengehalten.
Wenn diese Vereisung aufgehoben wird, löst sich dabei auch der Zusammenhalt der Kern-Bestandteile.
Auf ISON haben gewaltige Energien eingewirkt, weil er der Sonne so nahe gekommen ist.
Bei einer Temperatur von über 2000 °C dürften wohl alle Elemente mindestens einen Phasenwechsel vollzogen haben.
Selbst Metalle sind bei einer solchen Temperatur dünnflüssig.
Die meisten Materialien dürften dabei verdampft sein und mehr Raum fordern.
Druck von Innen, die gewaltige Gravitation der Sonne, die Einwirkung des starken Sonnenwindes und starke Magnetfelder, die ionisierte Teilchen ablenken...
Was kann dem schon widerstehen...?