EU Agency for Space Programme (vormals GSA)

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Offline tomtom

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EU Agency for Space Programme (vormals GSA)
« am: 22. April 2015, 19:55:21 »
Ging es bisher hauptsächlich darum, Galileo aufzubauen, so macht man sich in der EU Gedanken über den Betrieb. Die European GNSS Agency (GSA) kündigte eine Angebotsaufforderung (Invitation of Tender (ITT)) an und sucht - etwas sperrig - den Galileo Service Operator (GSOp).

Das soll die größte Ausschreibungen der EU Galileo Initiative werden mit dem Ziel, ein Unternehmen zu beauftragen, dass Galileo entsprechend operativ managen kann. Bisher gibt es zwar Spaceopal (JV von Telespazio und DLR), aber in Zukunft soll der Betreiber eine größere Rolle spielen und auch Leistung und Verfügbarkeit garantieren.

Im Feburar lud die GSA zum Industry Day ein: Eutelsat, Inmarsat, SES Astra, Spaceopal, Airbus, Thales, INTA, T-Systems, und andere.

Folgender Artikel in der InsideGNSS-Publikation beleuchtet das Vorhaben. Zum einen läßt es schmerzhafte Erinnerungen aufkommen, wie das ursprüngliche PPP-Vorhaben zu Galileo bis 2007 scheiterte. 

Andere Quellen sprechen von einem Ausschreibungs-Alptraum:
- der GSA fehlt es an Erfahrung, speziell im Beschaffungbereich
- die Anforderungen sind nicht klar
- er geht um ein enormes Budget von 1,1 Mrd €
- viele Unklarheiten und Kompetenzkonflikte mit der ESA
- ein System, das erst noch im Aufbau ist
- ein Bodensystem mit vielen Bugs und im Entwicklungsprozess
- ein Betrieb unter Servicebedingungen noch gar nicht möglich ist

GSA-Chef Dorides sieht dagegen schonmal den Vorteil, dass man nicht dem Geo-Return Prinzip der ESA unterworfen ist (im ursprünglichen PPP konnte man sich nicht auf eine bietende Organisation einigen) und man die Risiken besser beherrscht.

Das ganze steht natürlich auch im Zusammenhang mit dem EU/ESA Verhältnis zur europäischen Raumfahrtpolitik, dessen Verhältnis besser geworden zu sein scheint, auch wenn andererseits die EU-Kommissarin, die auf der EU-SpacePolicy-Konferenz gerade mal 10 Minuten anwesend war, eine Veränderung der Governance einfordert.

http://www.insidegnss.com/node/4432
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tobi

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Re: EU Agency for Space Programme (vormals GSA)
« Antwort #1 am: 22. April 2015, 22:40:18 »
Das wichtigste ist die Haftungsfrage bei Problemen zu klären.

Ein zentraler Betreiber, der "primär" für Probleme haftet, scheint mir da sinnvoll.

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Offline tomtom

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Re: EU Agency for Space Programme (vormals GSA)
« Antwort #2 am: 19. August 2015, 13:10:07 »
Tschechien ist neben Belgien daran interessiert, das Galileo Logistik Zentrum zu betreiben. Darin sollen alle Ersatzteile für Satelliten, Bodensegment und IT Infrastruktur verwaltet werden und einige Herstellarbeiten durchgeführt werden.

Unklar ist, wer es bezahlen wird. ;)

Die Kommission (EC) erwartet bis Ende August ein Angebot.
Entscheidung dann im Oktober, geplanter Betriebsbeginn 2017.

Tschechien scheint die Erstellung der Gebäude zu teuer zu werden. Die EC würde die Betriebskosten für 20 Jahre übernehmen.

Die Tschechische Regierung hat eine größere ESA-Beteiligung im Juli zugestimmt.

http://www.ceskenoviny.cz/news/zpravy/czech-republic-seeking-seat-of-galileo-logistics-system-press/1249022?utm_source=rss&utm_medium=feed
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Offline tomtom

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Re: EU Agency for Space Programme (vormals GSA)
« Antwort #3 am: 19. August 2015, 13:27:41 »
Das ganze steht natürlich auch im Zusammenhang mit dem EU/ESA Verhältnis zur europäischen Raumfahrtpolitik, ...

Und wieder ein interessanter Bericht auf GNSS:
http://www.insidegnss.com/node/4584

Berichtet wird über eine Diskussion der European Economic and Social Committee (EESC).
Da wird bzgl. EU Space Industrie Politik von Konfusion gesprochen. "Niemand scheint zu wissen, wer was macht. Man braucht extra Abteilungen, die wissen was sie tun." Es gibt viele ESA-EU Vereinbarungsdokumente, die mehr oder weniger ein konfuses Bild abgeben.

Der EC Vertreter scheint das nicht zu dementieren, will aber lieber handeln als reden.

Der Artikel erinnert daran, dass die EC Kommissarin noch vor einem halben Jahr das andere sagte: Die Governance müsse geändert werden.

Neue Leute werden das Galileo-Thema weiterverfolgen, der neue ESA-Chef Wörner und ein neuer EC-Kommissionsdirektor Lowri Evans, der bisher für Maritimes und Fischerei zuständig war.
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