Brauchen wir also ein neues Weltraumrecht? Ich sage ja!
Allerdings stellen sich hier wiederum die Fragen inwiefern man private Ansprüche auf Himmelkörpern "greifbar" machen kann und will. Vor allem moralisch und ethisch wäre beispielsweise eine "Aufteilung" des Mondes für Bergbaurechte sehr problematisch. Schnell wäre überall die Rede von "Ausverkauf des Himmels" und ähnlichen Schlagzeilen. Himmelskörper aber komplett der wirtschaftlichen Erschließung zu entziehen wäre langfristig vlt. fatal, gäbe es doch kaum Treiber für nichtstaatliche Akteure dort hin zu fliegen. Stiftungen oder andere "Just for Fun" Privatunternehmen stehen bei solch nötigen hohen Investitionen unter keinem guten Stern. Entsprechend würden bei einem solchen Entzug der technologischen Entwicklung Steine in den Weg gelegt. Fatal wäre es dann im Hinblick auf die Gründe die für Außenposten draußen im All sprechen...
Ich selbst bin eher dafür das Weltraumrecht zu liberalisieren. Was Anreize für Akteure sein könnten sollten erlaubt sein, wenn auch mit Einschränkungen. Nationale Territorien sollten nicht auf dem Weltraum ausgedehnt werden. Rechte für die Nutzung von Himmelskörpern sollte eine internationale Institution überwachen und vergeben. Im Grunde ist fast alles gut, was Außenposten im All errichtet. Auf rein staatliche Akteure sollte langfristig vielleicht nicht mehr so sehr gesetzt werden, abseits von Grundlagenforschung und der wissenschaftlichen Betreuung.
Habe jetzt zwei seiten übersprungen, also tut mir Leid wenn ich etwas sage, was bereits gesagt wurde. Folgendes könnte ich mir als international durchsetzbar vorstellen:
1. Eine Weltraumrecht auf Basis der allgemeinen Menschenrechte, das auf UN-Ebene durchgesetzt wird, vergleichbar mit dem Seerecht.
2. Das Recht ein kleines Gebiet im Weltraum als Privatperson zu Beanspruchen, so wie es im Westen der USA üblich war, als es noch (weitgehend) unbewohnt war (siehe auch
Land Claim). Ein wichtiger Teil dieses Rechtes ist, dass ungenutzes Territorium nicht ewig geclaimt werden kann, man muss einen Grund und Boden auch wirklich benutzen, um ihn zu besitzen.
3. Eine Blauhelm-Polizei Plus ein Weltraumgericht, die diese Regeln auch tatsächlich durchsetzen kann und das Recht hat im Weltraum begangene Straftaten von Firmen und Privatpersonen auch auf der Erde zu bestrafen. Das wird vermutlich der am schwersten durchzusetzende Teil.
Die große Frage der nächsten Jahrzehnte wird sein, ob die Eroberung des Weltalls von privaten Firmen getrieben sein wird, oder von Staaten. Beides hat sein Risiken.
Im Weltraum ist genügend Platz für alle.
Das ist wahr, trotzdem gibt es unter den Grundstücken kleine Filetstücke und wenn es nicht bald internationale Regeln gibt, wird es früher oder später zu Konflikten kommen, z.B. über Grundstücke auf den
Bergen des ewigen Lichts auf dem Mond. Die durchgehend beleuchteten Flecken auf dem Mond sind nicht besonders groß.