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12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin

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Offline kirsten_on_earth

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12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin: 

Pressemitteilung

Große Astrophilatelie-Werbeschau in Berlin: Kosmische Bordpost, Mondbriefe und zwei Kosmonauten

Hochprämierte Sammlungen mit Dutzenden von Briefen, die im Weltraum geflogen sind, stehen im Mittelpunkt einer hochkarätigen Astrophilatelie-Werbeschau „Astrophil 2013“ in Berlin. Zu den gezeigten Stücken gehören Briefe von den Raumstationen Saljut 6, 7, MIR und der Internationalen Raumstation, aber auch Umschläge, die mit Apollo 11, 13, 14 und 15 zum Mond geflogen sind. Der russische Kosmonauten-Veteran Wladimir Kowaljonok und Deutschlands erster Raumfahrer Sigmund Jähn werden Vorträge halten und Autogramme geben. Anlaß der Schau im Haus der Russischen Wissenschaft und Kultur von 12. bis 14. April 2013 sind der 50. Jahrestag des ersten Raumflugs einer Frau und der 35. Jahrestag des ersten Raumflugs eines deutschen Kosmonauten.


Erste Astrophilatelie-Schau seit Jahren

Für die beindruckende Werbeschau unter dem Titel „Astrophil 2013 – Gemeinsame deutsch-Russische Ausstellung der Weltraum Philatelie“ sind neben den genannten Weltklasse-Sammlungen des Präsidenten der FIP-Sektion Astrophilatelie, Igor Rodin aus Moskau, und der mehrfach preisgekrönten Sammlung von Walter Hopferwieser aus Salzburg, insgesamt 30 Sammlungen aus Deutschland, Italien, Monaco, Österreich, Rumänien, Rußland und der Tschechischen Republik gemeldet.

Zu sehen sein wird das gesamte Leistungsspektrum der Weltraum-Philatelie: Sammlungen in der Astrophilatelie-Klasse stehen neben thematisch aufgebauten Exponaten oder Präsentation in der Offenen Klasse. „Das ist die erste rein raumfahrt-orientierte Briefmarken-Ausstellung in Deutschland seit Jahren. Wir sind stolz darauf, ein so breites Spektrum unseres Hobbies in Berlin präsentieren zu können“, sagt Florian Noller, der Vorsitzende der Bundesarbeits-gemeinschaft Weltraum Philatelie e. V.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft „Weltraum Philatelie“ e. V. im Bund Deutscher Philatelisten (BDPh) ist zusammen mit dem Präsidenten der FIP-Sektion Astrophilatelie, Igor Rodin, Veranstalter der Werbeschau. Der Verband Berliner Philatelisten-Vereine, der Verein der Briefmarkenfreunde Rußland/UdSSR Berlin und das Russische Haus der Wissenschaft und Kultur gehören ebenfalls zu den Partnern der Veranstaltung.

EB-Team vor Ort: Sonderstempel, Sonderbeleg und vieles mehr

Die Deutsche Post wird am 13. April 2013 mit einem Stand des „Erlebnis: Briefmarken“-Teams Berlin anwesend sein. Sie wird einen Sonderstempel zu Ehren der ersten Frau im All, Walentina Tereschkowa führen, und einen Sonderbeleg des EB-Teams mit einer personalisierten Briefmarke zum gleichen Anlaß anbieten. Absenderstempel und Privatpostbelege zu Ehren der Kosmonauten Jähn und Kowaljonok ergänzen das Belegprogramm. Ein Tauschtreffen der beiden Vereine Weltraum Philatelie und Briefmarkenfreunde Rußland/UdSSR ermöglicht Fachsimpelei und Tausch.

Spannendes Veranstaltungsprogramm

Am Samstag nachmittag werden die beiden Kosmonauten Kowaljonok und Jähn von ihrer Arbeit im gemeinsamen Interkosmos-Programm auf der Raumstation Saljut-6 berichten. Eine Gesprächsrunde zur Zukunft der bemannten Raumfahrt zwischen erdnahem Orbit und planetarer Forschung schließt sich an. Danach folgt eine Autogrammstunde. Am Samstag Vormittag findet das Tauschtreffen für Raumfahrtsammler statt.

Der Sonntag ist exklusiv der Astrophilatelie gewidmet: Der Präsident der Sektion Astrophilatelie der Fédération Internationale de Philatélie (FIP), Igor Rodin aus Moskau, hält ein Seminar zum Aufbau einer Astrophilatelie-Sammlung ab. Dazu zeigt Rodin ein Video über Kosmische Post, das direkt auf der Raumstation MIR gedreht wurde. Es schliesst sich eine Präsentation des Präsidenten der Gmünder Weltraumfreunde, Walter M. Hopferwieser aus Österreich an: hier geht es um die neuesten Forschungsergebnisse im Bereich Kosmischer Post. Hopferwieser, der auch Bundesprüfer für dieses Gebiet ist, steht kurz vor der Veröffentlichung seines neuen Katalogs zu diesem Thema.

Veranstaltungstitel: „Astrophil 2013 – Gemeinsame Deutsch-Russische Ausstellung der Weltraum Philatelie“ aus Anlaß des 50. Jahrestags der ersten Frau im All und des 35. Jahrestags des ersten Deutschen im All.

Ort: Russisches Haus der Wissenschaft und Kultur, Friedrichstraße 176-179, 10117 Berlin. (U-Bahn Stadtmitte). http://www.russisches-haus.de/

Feierliche Eröffnung: Freitag, 12. April 2013, 18 Uhr

Öffnungszeiten:

Samstag, 13. April 2013, von 10 bis 18 Uhr
Sonntag, 14. April 2013, von 10 bis 16 Uhr

Website: http://www.weltraumphilatelie.de , http://www.astrophilatelie.com/

Kontakt für Sammler: Bundesarbeitsgemeinschaft Weltraum Philatelie e. V., Florian Noller, Schwabstraße 7, 71263 Weil der Stadt, Tel. 0151-23507761, e-mail: florian@spaceflori.com.

Kontakt für Belege: Ralf Schulz, Postfach 1219, 02962 Hoyerswerda. Tel./Fax: 03571-92.35.13. e-mail: r.schulz_@web.de

Ihr Pressekontakt: Jürgen Peter Esders, Weltraum Philatelie e. V., Rue Paul Devigne 21-27, boite 6, 1030 Brüssel, Belgien, e-mail: jpesders@web.de, Tel. (Deutschland): 0176 42 02 34 07


Offline kirsten_on_earth

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #1 am: 19. März 2013, 22:36:14 »
Hallo,

Wie ich von einem der Veranstalter mitbekam, sind die Publikumstage sind am 13. und 14. April 2013. Der Stehempfang am 12. April ist nur für geladene Gäste.

Näheres könnt Ihr auch der website entnehmen: www.weltraumphilatelie.de .

Tschüss,      Kirsten

 

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Offline -eumel-

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #2 am: 13. April 2013, 01:15:42 »
Gestern, am Internationalen Tag der Raumfahrt, wurde die Astrophil 2013 im Russischen Haus für Wissenschaft und Kultur in Berlin eröffnet.

Heute, am 13. April  2913 ab 14 Uhr werden der ehemalige Kommandant der Raumstation Saljut 6 Wladimir Kowaljonok und der erste Deutsche Raumfahrer Sigmund Jähn von ihrer Arbeit berichten.
Danach gibt es eine Gesprächsrunde zur Zukunft der bemannten Raumfahrt zwischen erdnahem Orbit und planetarer Forschung.

Hier ist der Veranstaltungsplan.

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Offline F-D-R

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #3 am: 14. April 2013, 18:28:02 »
Toll, wieviel bekannte Gesichter und Freunde man gesehen hat .....

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Offline HausD

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #4 am: 14. April 2013, 19:11:01 »
Hallo F-D-R,
du hast es ja auch viel besser als der arme -eumel- :
1. ist er viel kleiner als du und
2. zusätzlich nicht mehr da...

Gruß, HausD

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Offline -eumel-

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #5 am: 15. April 2013, 03:42:09 »
Dennoch habe ich es geschafft, an allen drei Tagen auf der Astrophil zu sein. 8) :D

Ich war beeindruckt, wie viel Material die Philatelisten zum Thema Raumfahrt haben.
Selbst technischen Details, wie die Abtrennung der Sojus-Nutzlastverkleidung beim Start wurde eine Briefmarke gewidmet.
Die ganze Geschichte der Raumfahrt ist dokumentiert und leidenschaftlich präsentiert.
Es waren seltene Stücke dabei, die im Weltraum geflogen sind.
Auf Video konnten wir sehen, wie ein Sonderpostamt auf der Raumstation eröffnet wurde.
Mit einem Sonderstempel wurden Marken und Briefe entwertet, bzw. verziert.
Anschließend wurde der Stempel zerstört, um die Stückzahl zu limitieren.

Sigmund Jähn hat uns ein paar Stücke aus seiner Sammlung gezeigt, wie etwa dieses:



Dann gab es noch die Vorträge der beiden Raumfahrer.


Siegmund Jähn erklärte uns nochmal, wie es "nach oben" geht...


... und wie immer hatte er auch einige lustige Episoden auf Lager! 8)

Er zeigt viele Fotos in seinem Vortrag, von denen er mindestens eins selbst im Weltall geschossen hat.
Nachdem sie mit Sojus 29 von der Station abgedockt waren, fotografierte er Saljut 6 im All.



Anschließend gab es noch den Vortrag von Wladimir Kowaljonok, der simultan von Herrn Unger übersetzt wurde.

Er erklärte uns seine Biografie und hatte auch einige Episoden zur Untermalung.
Für mich war das sehr interessant, die damaligen Umstände von einem der Pioniere der sowjetischen Raumfahrt erklärt zu kriegen.
Es war doch noch eine andere Zeit und man kann deutlich zwischen sowjetischen Kosmonauten und den jungen russischen Raumfahrern unterscheiden.

Die angekündigte Gesprächsrunde zur Zukunft der bemannten Raumfahrt und planetarer Forschung fiel allerdings sehr mager aus.
Dafür waren die beiden wohl auch nicht die richtigen Gesprächspartner.
Interessant waren aber die Fragen an Wladimir Kowaljonok:

So war er z.B. von der schnellen Annäherung von Sojus TMA-08M an die ISS (in 6 Stunden) nicht so begeistert.
Er sagte, er halte den schnellen Anflug nicht für besser.
Es gibt ein russisches Sprichwort: "Besser ist der Feind von gut".
Es hat schon seinen Grund, warum die Annäherung 2 Tage dauern sollte:
Technische Sicherheit und notwendige Gewöhnung der Raumfahrer an die Schwerelosigkeit.

Auf die Frage, warum die Sowjetunion und Russland bei ihren vielen Starts bisher nur 3 Frauen einsetzten, wandte er sich Kowaljonok direkt ans Publikum:
"Meine lieben Damen: Das ist nichts für Euch!
Wir lieben Euch und wollen, dass Ihr auf der Erde glücklich seit.
Wir beschützen Euch!
Aber bleibt lieber zu Hause!"
Er räumte zwar ein, dass bei einem kurzen Flug des Space Shuttles mit relativ vielen Leuten an Bord, auch mal eine Frau mitfliegen könne, um mit gefühlvollen Fingern den Kran zu bedienen, aber für Langzeitflüge wären sie nicht geeignet.

 
Wladimir Kowaljonok, ehemaliger Kommandant der Raumstation Saljut 6

Zur ISS sagte er, dass er von Anfang an dagegen war, mit den Amerikanern zusammen eine Station zu bauen.
Er meinte, die Amerikaner und die anderen Nationen würden dann ihre schönen Experimente machen und die Russen würden dabei zum Dienstleister verkommen und müssten sich nur um die Station kümmern.
Und genauso wäre es nun schließlich auch gekommen.
Er meint, die ISS war eine Fehlentscheidung und das Programm sollte möglichst schnell beendet werden, denn es koste Russland sehr viel Geld.

Als er viele verständnislose Blicke im Publikum sah, fügte er noch hinzu:
Man solle ihn nicht falsch verstehen, auch er wäre für internationale Zusammenarbeit, aber nicht so wie auf der ISS.


Fotos: Jörg Knaack

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Offline -eumel-

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #6 am: 15. April 2013, 03:57:05 »
Als nächsten Gesprächspartner wünsche ich mir:

- Maxim Surajew
- Sergej Wolkow
- Oleg Kotow
- Roman Romanenko
- und eine russische Raumfahrerin.

tobi

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #7 am: 15. April 2013, 07:04:30 »
Auf die Frage, warum die Sowjetunion und Russland bei ihren vielen Starts bisher nur 3 Frauen einsetzten, wandte er sich Kowaljonok direkt ans Publikum:
"Meine lieben Damen: Das ist nichts für Euch!
Wir lieben Euch und wollen, dass Ihr auf der Erde glücklich seit.
Wir beschützen Euch!
Aber bleibt lieber zu Hause!"
Er räumte zwar ein, dass bei einem kurzen Flug des Space Shuttles mit relativ vielen Leuten an Bord, auch mal eine Frau mitfliegen könne, um mit gefühlvollen Fingern den Kran zu bedienen, aber für Langzeitflüge wären sie nicht geeignet.

Sorry, aber das ist totaler Schwachsinn. :( Das könnte fast 1 zu 1 von den Taliban kommen. :(

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Offline F-D-R

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #8 am: 15. April 2013, 07:57:33 »
Nein, das ist kein Schwachsinn!
Das ist russische Denke in Reinkultur..... an der wir (leider) nicht ganz unbeteiligt sind.

tobi

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #9 am: 15. April 2013, 08:19:09 »
Nein, das ist kein Schwachsinn!
Das ist russische Denke in Reinkultur..... an der wir (leider) nicht ganz unbeteiligt sind.

Das hätte ich doch mal gerne etwas näher erklärt. Warum sind wir Schuld, dass Russland fast keine Frauen ins All fliegt. ::)

Dass heißt dann wohl, dass die anderen Anwesenden dieser Ansicht auch noch beigepflichtet haben. :(

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Offline -eumel-

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #10 am: 15. April 2013, 09:58:15 »
Da gab es schon verständnislose Blicke und Kopfschütteln, aber auch wissend lächelnde Gesichter.
Richtig widersprechen konnte man im Rahmen dieser Veranstaltung kaum.
Es waren nur wenige Fragen möglich, wir wollten seine Meinung wissen und er hat sie uns gesagt.
Er ist ein Mann mit sehr bestimmten Auftreten, der kaum Widerspruch duldet - einer der sich immer durchsetzt.

In der Praxis war es freilich anders:
Sein Langzeitaufenthalt auf Saljut 6 dauerte 139 Tage.
Einige Frauen hatten längere Einsätze im Weltraum.
Channon Lucid z. B. war 188 Tage auf einer Mission - nicht irgendwo, sondern auf der Mir - das sollte er wissen.
Und auch diese Mission war überaus erfolgreich.
Überhaupt sind inzwischen ca. 50 Frauen im Weltraum gewesen - viele von ihnen mehrmals - öfter als etwa Kowaljonok.
Dabei gab es kaum Probleme, jedenfalls keine geschlechtsspezifischen.

Aber wir wollten ja die Meinung eines sowjetisch/russischen Pioniers der Raumfahrt wissen.

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Offline HausD

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #11 am: 15. April 2013, 10:25:38 »
Russisches und Deutsches Sprichwort
Женщина на борту приносит несчастье - Frau an Bord bringt Unglück
Dieses Sprichwort ist uralt und viele russische Kosomonautinnen haben es zu spüren bekommen, und dort gab es keine "Herdprämie" und "Quotenreglung".
Liegt das alles so weit auseinander?
...Aber wir wollten ja die Meinung eines sowjetisch/russischen Pioniers der Raumfahrt wissen.
... und ein Stück der realen "Kultur" kennenlernen ...

Der umfangreiche Bericht von -.....- Jörg hat mir sehr gefallen!

Beste Grüße, HausD

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Offline F-D-R

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #12 am: 15. April 2013, 11:35:16 »
Nein, das ist kein Schwachsinn!
Das ist russische Denke in Reinkultur..... an der wir (leider) nicht ganz unbeteiligt sind.

Das hätte ich doch mal gerne etwas näher erklärt. Warum sind wir Schuld, dass Russland fast keine Frauen ins All fliegt. ::)

Dass heißt dann wohl, dass die anderen Anwesenden dieser Ansicht auch noch beigepflichtet haben. :(

Sory, bin total missverstanden worden - War mein Fehler. Das kommt einfach daher, wenn man an zwei PC's sitzt und nebenbei arbeitet. Auf dem einem läuft das Forum und auf dem anderen schreibt man eine Kolumne zur Veranstaltung für RC. Die Bemerkung bezog sich auf den Ausstieg vom ISS-Programm.
Zum Thema Frauen: Tja, seit Korlojow erleben wir doch das.... Keiner will sie in der russischen Raumfahrt! Deshalb habe ich auch es abgelehnt, bei einer Veranstaltung "Auch Frauen stehen im Kosmos ihren Mann" einen Vortrag über Tereschkowa zu halten. Ich kann das Thema nicht mehr leiden.
Meine Frau saß in der Veranstaltung neben mir und hat nur kommentiert: Starrsinniger alter Mann.... !


websquid

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #14 am: 15. April 2013, 22:10:27 »
Danke für deinen Bericht, sehr lesenswert :)

Mal meine Gedanken zu diesen Aussagen hier von Kowaljonok:
Zitat
Rußland ist nur der Instandhalter, Taxifahrer und Hausmeister der ISS. Den Nutzen haben andere. Das muß anders werden.
Er hat damit wohl nicht unrecht, der Status Quo sieht in etwa so aus. Aber ist es deshalb die richtige Entscheidung, auszusteigen? Oder sollte man nicht eher dafür sorgen, dass auch Russland einen effektiven Nutzen erhält? Ich finde letzteres besser - und die russische Führung wohl auch,  denn der Ausbau (MLM, UM, NEM) ist ja beschlossen und finanziert.

Zitat
Rußland sollte Baikonur schnell aufgeben. Die Kasachen wollen zu viel Geld. Es ist zu teuer. Meinte er damit Erpressung? Er verwies auf das sich im Bau befindliche Kosmodrom in Wostotschny. Und danach wird es “… nicht einmal mehr Kamele” in Baikonur geben.
Drastisch formuliert ja - aber deswegen wohl nicht falsch. Auch wenn immer wieder die Freunschaft von Russland und Kasachstan betont wird - es rummst doch zu oft, als dass man daran wirklich glauben könnte.

Irgendwie wirkt mir das ganze so, als ob Kowaljonok zwar ganz gut die Lage erkennt, aber er zieht die falschen Schlüsse daraus. Nicht Isolation und Alleingänge können Russland wieder zu "alter Größe" in der Raumfahrt verhelfen, sondern nur (führende) Rollen bei internationalen Großprojekten. Trotz großem Budget wären solche extremen Alleingänge schließlich sowieso nicht zu stemmen.

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Offline F-D-R

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #15 am: 15. April 2013, 22:23:09 »
Danke fürs lesen.....
Ist eine Kolumne. Da kann/muss man etwas deftiger schreiben. Eigentlich für das Form nicht ganz passend. Daher habe ich den Text auch nicht reinkopiert.
Aber zu Kowaljonok. Er sieht das aus der Sicht des sowj. Militärs. . Und so viel man Kritik übt, aus seiner Sicht hat er recht. Glücklicherweise ist er (hoffentlich) nicht die Mehrheit.
kurze Ergänzug dazu:
http://www.gerhardkowalski.com/?p=6371
http://www.gerhardkowalski.com/?p=6365

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Offline -eumel-

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #16 am: 16. April 2013, 02:14:19 »
Zitat
Rußland ist nur der Instandhalter, Taxifahrer und Hausmeister der ISS. Den Nutzen haben andere. Das muß anders werden.
Er hat damit wohl nicht unrecht, der Status Quo sieht in etwa so aus. Aber ist es deshalb die richtige Entscheidung, auszusteigen?

Russland hat keinen Grund, sich über seinen Status auf der ISS zu beklagen - jedenfalls nicht gegenüber der internationalen Partner.
Sie haben ihre Rolle auf der ISS selbst gewählt.
Sie haben den Mannschaftstransport vertraglich übernommen und erst kürzlich gegenüber der NASA bis 2017 verlängert.
Dazu hat sie niemand gezwungen. Sie sind den Deal eingegangen und bekommen dafür Geld.

Dabei können sie ihre Leistungsfähigkeit über viele Jahre unter Beweis stellen.
Das ist eine sehr gute Leistung und nicht zu unterschätzen!
Der Transport von Menschen erfordert hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit.
Das konnten bisher nur die Russen leisten - und darauf dürfen sie stolz sein (und nicht meckern!).

Die Amerikaner haben nach dem Columbia Unfall ihr einziges Raumschiff für 2 1/2 Jahre stillgelegt - und zur Zeit haben sie gar keins mehr.
Sie könnten den Betrieb der Raumstation nicht sicherstellen.
Europäer, Japaner oder Kanada haben gar nicht erst bemannte Raumschiffe gebaut.

Instandhaltung und Taxifahrten sind nicht minderwertig, sondern die wichtigsten und grundlegenden Aufgaben, die die bemannte Raumfahrt leisten muss.
Wenn das nicht über viele Jahre zuverlässig klappt und ständig geübt und verbessert wird, können wir nicht zu fernen Zielen - wie dem Mars - aufbrechen.
Das wissen die Russen - sie haben sich diese Fähigkeiten auf Stationen wie Saljut, Mir und ISS in Jahrzehnten erarbeitet.
Deshalb ist es jetzt das, was sie am besten können: Lebensbedingungen und Betriebssicherheit dauerhaft erhalten.
Fehlt dann nur noch ein leistungsfähiger Antrieb - und daran arbeiten sie ja auch.

Die schönen Experimente, von denen sich alle möglichst viel Nutzen versprechen, haben eigentlich mit Raumfahrt nicht viel zu tun.
Experimente werden von Firmen, Instituten und Forschern am Boden erdacht, konstruiert und gebaut, ins All geschafft und dort betrieben.
Dabei ist die Raumfahrt Dienstleister, die den Transport, sichere Betriebsbedingungen und Bedienung der Geräte - und somit die Forschung ermöglicht.

Wenn die Russen zur Zeit weniger Forschung betreiben als andere, dann sind daran nicht die Partner schuld, sondern sie selbst.
Sie haben ihre Labore noch gar nicht gestartet, oder nutzen die vorhandenen Möglichkeiten nicht.

Es meckert auch nur Kowaljonok, der mit seinen 71 Jahren auf Rente ist.
Zitat
Russlands Präsident Wladimir Putin hat der sechsköpfigen Besatzung der Internationalen  Raumstation ISS zum Internationalen Tag der Raumfahrt gratuliert.
Er könne feststellen,dass es bei der Weltraum-Zusammenarbeit seines Landes mit den USA “keinen Widerspruch”gebe
,sagte Putin am Freitag bei einer Videoschaltung vom Bauplatz des neuen russischen Kosmodroms Wostotschny im Amur-Gebiet mit der ISS.
Das hebe sich angenehm von den derzeit ansonsten komplizierten internationalen Beziehungen ab.
Quelle

GG

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #17 am: 16. April 2013, 08:50:21 »
Wenn man es andersrum betrachtet, wollen ja auch die US-Amerikaner nicht mehr wirklich etwas mit den Russen zu tun haben. Da oben arbeiten zwei Grüppchen neben-, nicht miteinander.

Die Frage mit den Frauen hatte ich auch mal Roman Romanjenko gestellt. Er antwortete damals, dass es kaum Bewerberinnen gibt. Roman gehört einer anderen Generation an.

Bzgl. der Rolle als "Taxifahrer" stimme ich Eumel zu. Kein anderes Land ist seit Beginn der Raumfahrt in der Lage, einen kontinuierlichen Betrieb einer Raumstation (obendrein mit ständig aktivierten Rettungsschiff) aufrecht zu erhalten.

Dass man so wenig Wissenschaft betreibt, liegt an den Verzögerungen bei der Errichtung des russischen Segments. Da waren ja zu Beginn auch mehrere Wissenschaftsmodule geplant. Das wird sich nun in den nächsten Jahren aber ändern. Und deutlich mehr (internationale) Öffentlichkeitsarbeit wird mit den neuen Kommunikationsmöglichkeiten (Laser-System und Lutsch) auch möglich. Hoffentlich nutzt man diese auch.

Seitdem Stefan im Portal einige Meldungen über RadioAstron geschrieben hat, weiß ich dessen Beitrag zur internationalen Astronomie auch weit mehr zu schätzen. Stefan betreibt sozusagen PR dafür in Deutschland. :)

Offline kirsten_on_earth

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Re: 12. - 14. April 2013: "Astrophil 2013" mit 2 Kosmonauten in Berlin
« Antwort #18 am: 01. Mai 2013, 21:42:35 »
Hab' auch endlich meinen Artikel über Astrophil online:

http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/01052013141450.shtml