Feuerräder im Zentrum der Milchstraße
Im Zentrum unserer Milchstraße gibt es fünf massereiche Doppelsterne, die kurz vor der Explosion stehen.
Seit 15 Jahren rätseln die Astronomen über die wahre Natur eines Haufens aus fünf hellen Sternen im Zentrum unserer Milchstraße. Einem Forscherteam gelang es nun, das Geheimnis dieses Sternhaufens zu lüften: Es handelt sich um massereiche Doppelsterne, die kurz vor der Explosion stehen. Die Wissenschaftler berichten im Fachblatt `Science` von ihren Beobachtungen.
Peter Tuthill von der University of Sydney, Donald Figer vom Rochester Institute of Technology und ihre Kollegen hatten den Sternhaufen mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii, dem größten optischen Teleskop der Welt, beobachtet. Dank des hohen Auflösungsvermögens des Instruments konnten die Astronomen spiralförmige Strukturen aus Staub um die Sterne erkennen. `Wir kennen bislang nur wenige solcher Feuerräder in der Galaxis`, erklärt Figer, `nun haben wir gleich fünf davon innerhalb eines Haufens gefunden.`
Die Präsenz der Staubspiralen belegt nach Ansicht der Forscher, dass es sich um weit entwickelte, massereiche Sterne handeln muss, denn nur solche stoßen in ausreichender Menge Staub aus. Zudem zeige die Spiralform, dass es sich nicht um große Einzelsterne, sondern um Doppelsterne handeln müsse. `Bei einem Einzelstern kann der Staub nicht spiralförmigen abströmen`, so Figer.
Die 26.000 Lichtjahre entfernten Sterne sind seit 1990 bekannt. Im Gegensatz zu normalen Sternen ist ihr Spektrum extrem gleichförmig. Diese für die Forscher verwirrende Eigenschaft lässt sich nun durch die umgebenden Staubhüllen erklären. Massereiche Sterne verbrauchen ihren nuklearen Brennstoff weitaus schneller als unsere Sonne. Tuthill, Figer und ihre Kollegen schätzen die Gesamtlebensdauer der Sterne auf etwa fünf Millionen Jahre. Der Staubausstoß zeige, dass sich die Sterne bereits in der letzten Phase ihres Lebens befinden. `Es ist die letzte Phase vor der Explosion als Supernova`, so Figer, `dazu kommt es vielleicht schon in wenigen hunderttausend Jahren.`
Wien - Mit drei Milliarden Jahren erstaunlich junge Rote Riesensterne entdeckte ein internationales Team von Astrophysikern unter der Leitung von Wissenschaftern der Wiener Universitäts-Sternwarte. Bisher galten Rote Riesen als alte Sterne, die sich dem Ende ihrer Leuchtperiode nähern. Nun müssen die gängigen Theorien zur Entstehung der zentralen Region der Milchstraße noch einmal überprüft werden.
Die Altersbestimmung gelang den Astronomen bei Beobachtungen am "Very Large Telescope" der Europäischen Südsternwarte (ESO) durch die Entdeckung des Elements Technetium in den Roten Riesen.
Technetium wird im Inneren von Roten Riesen erzeugt, zerfällt aber auch sehr rasch wieder. "Durch seine Zerfallszeit von nur 200.000 Jahren liefert Technetium den einzigen direkten Beweis für gerade stattfindende Elementerzeugung und die Durchmischung verschiedener Sternschichten", erklärte Josef Hron, Professor am Institut für Astronomie der Universität Wien. Technetium gilt daher als wichtiger Test für Sternmodelle.
Auf der Erde kommt Technetium nur als Zerfallsprodukt von Uran natürlich vor, es entsteht aber auch bei der Aufbereitung von Brennstäben für Kernkraftwerke. Kommerziell angewendet wird Technetium vor allem in der Nuklearmedizin, wo es zum Beispiel für die Tumordiagnose von hoher Bedeutung ist.
Die Astronomen untersuchten Sterne in der zentralen Verdickung unserer Milchstraße, dem so genannten "Bulge". Diese Komponente unseres Sternsystems ist von der Erde etwa 26.000 Lichtjahre entfernt. Sterne nahe dem Zentrum der Galaxis eignen sich besonders gut für derartige Untersuchungen, weil ihre Entfernung sehr gut bekannt ist und somit das sonst schwierige Problem der Entfernungsbestimmung umgangen werden kann.
Beobachtungen von anderen Sternen in dieser Region ergaben ein Alter von etwa zehn Milliarden Jahren. Schwere Sterne mit nachweisbarem Technetium sollten nach den gängigen Theorien längst erloschen sein. Dass dem nicht so ist, kam für die Forscher überraschend. Wie die scheinbar widersprechenden Ergebnisse zu deuten sind, müssen weitere Arbeiten zeigen. Die jüngsten Untersuchungen wurden vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) unterstützt. (APA)
Over a few million years, it'll look like a celestial New Year's celebration, with huge firecrackers going off in that region of the Galaxy;) ;D
Wie ist die Milchstraße eigenlich etstanden?Guckste hier:
Gibt es denn nicht für das Maß der Helligkeit eine definierte physikalische Einheit.Und zwar umgerechnet auf die Lichtstärke, bezeichnet in candela (lat.Wachslicht oder Kerze).
Man liest immer nur in der Astronomie Vergleichsgrößen.Soviel heller wie die Sonne.Oder x-mal weiter die Entfernung Erde-Sonne (AE).
Ricardo
Zur Klarstellung: Die Kugelsternhaufen, die sich jetzt in unserer Milchstrasse befinden, sind fast sämtlichst mit den von der Milchstrasse einverleibten kleineren Begleitgalaxien aufgesogen worden. Sie haben also keine eigene Antriebsenergie um sich aus dem Käfig zu befreien. Sie kreuzen sich also nicht.
Moin,Hi
einer neuen, wesentlich genaueren Untersuchung zufolge ist die Masse unserer Milchstrasse nur etwa halb so groß wie bisher vermutet. Dies Ergebnis liefert *SDSS-II* (Slown Digital Sky Survey II. (Bericht darüber folgt in einem eigenen Thread)
(https://images.raumfahrer.net/up011709.jpg)
Die im Zentrum sichtbare, aus Sternen bestehende Komponente der Galaxis ist eingebettet in ihren viel massereicheren und größeren Halo aus Dunkler Materie, der hier in rot angedeutet ist. Die »Blauen Riesensterne«, die im Rahmen der SDSS-Studie gefunden und untersucht wurden, umkreisen die sichtbare Galaxis in großen Entfernungen.
Wissenschaftler haben für die neue Massenbestimmung die Geschwindigkeiten von Sternen ermittelt, die das Zentrum unserer Milchstrasse im Halo auf weiten Bahnen umlaufen. Für diese Studie wurden die im Rahmen der Durchmusterung *SEGUE* (Sloan Extension for Galactic Understanding and Exploration) gesammelten Daten verwendet, die zum Projekt *SDSS-II* gehört. Zur Ableitung der Masse unserer Milchstrasse bestimmten die Wissenschaftler die typischen Geschwindigketen dieser Sterne in unterschiedlichen Entfernungen vom galaktischen Zentrum. Diese Geschwindigkeiten verraten den Astronomen, wie schnell die Sterne sich bewegen müssen, um der Anziehungskraft des Milchstraßensystems und seiner Dunklen Materie zu widerstehen. Bisherige Berechnungen führten auf eine Masse unserer Galaxis, die 1,9 x 1012 MSo entspricht. Die neue, auf SEGUE-Daten basierende Studie ergab einen nur halb so großen Wert.
Mit dem neu bestimmten, genaueren Wert für die Masse der Milchstrasse wird die Aufteilung der Materie, aus welcher der galaktische Halo besteht, in »normale« und »dunkle« Materie präziser möglich. Bereits aufgrund der neuen Ergebnisse lässt sich sagen, dass es *weit weniger Dunkle Materie gibt* als bisher vermutet. Dies würde wiederum bedeuten, dass die Masseverteilung des Universums insgesamt neu definiert werden muss.
Jerry
ist die Scheibe unseres Sonnensystems eigentlich an der Milchstraße ausgerichtet oder stehen wir "quer" in der Scheibe?
Wie sieht das mit anderen Sonnensystemen aus?
Wirkt die Gravitation der Galaxie sich nicht in so fern auf die Sonnensysteme aus, dass alle Sonnensysteme und Planeten sich immer mehr an der Scheibe der Galaxis ausrichten
Mithilfe des 4,1m-Durchmusterungsteleskops VISTA in Paranal haben ESO-Astronomen einen Katalog vom Zentrum der Milchstrasse erstellt. Dieser enthält 84 Mio Sterne und ist damit der größte bislang erstellte Katalog seiner Art. Das dazu verwendete Mosaik hat im Original 9 Gigapixel Auflösung.
http://www.eso.org/public/news/eso1242/ (http://www.eso.org/public/news/eso1242/)
Oh, ich dachte da hat jemand gezählt und ist dann bei 84 Mio. umgefallen. :Dweshalb sollte die genannte Zahl "definitv"(!) falsch sein, vor allem vor dem Hintergrund, wie die Information in Deinem Zitat ausgegeben wurde?
Ich mag solche absoluten (und definitiv falschen) Zahlen aus der Presse nicht.
Die ESO sagt ja eben:
"It contains about 173 million objects, of which about 84 million have been confirmed as stars."
Da sind also nocht fast 100 Mio. Objekte die vielleicht auch Sterne sein können!
Deswegen schreibt die ESO:
"84 Million Stars and Counting"
Aber eigentlich kann ein normaler Mensch mit diesen Zahlen sowieso gar nichts mehr anfangen und das begreifen.
Und das dieses Bild nur ein sehr kleiner Ausschnitt unserer Milchstraße ist, versteht sowieso niemand mehr.Warum schreibst Du so was? ??? >:(
Warum schreibst Du immer so was? ??? >:(
Bei dem Wort Straße (Milchstraße) ... muss man immer noch das gute alte ß verwenden.Da hat er mal recht (außer man ist Schweizer).
Warum schreibst Du immer so was? ??? >:(
Das Ganze ist weit durch die Presse gegangen und die meisten lesen die Schlagzeile, nicht mehr!
Ergo: Unsere Milchstraße ist groß, wie ich schon vorher wußte, und sie hat genau 84 Mio. Sterne.
Frage einfach mal jemanden, der keine Ahnung von Astronomie hat, wieviel Sterne unsere Galaxie hat?
Der wird dir sagen, dass er nie gedacht hätte, dass es überhaupt so viele Sterne gibt (84 Mio.).
Hallo @NCC1701
Du erweckst mit Deinen anscheinend absichtlich verdrehten Antworten den Eindruck, das Du hier nach dem Petitio principii
(http://de.wikipedia.org/wiki/Petitio_principii) handelst.
Auch die Eristische Dialektik (http://de.wikipedia.org/wiki/Eristische_Dialektik) spiegelt sich in Deinen Beiträgen auf die gut erklärenden Antworten der geduldigen Antwortenden wieder.
... so hat es etwas von dem berühmten Pudding an die Wand nageln (http://www.myscienceproject.org/j-wall.html) für alle, die sich um Antworten auf Deine Ausführungen bemühen ...
... nur so nebenbei,
mit den besten Grüßen
Gertrud
"Milchstraße größer als gedacht
Eine Arbeitsgruppe von Forschern vom Institut für Astrophysik der Kanaren (Instituto de Astrofísica de Canarias, IAC) und der nationalen astronomischen Observatorien der chinesischen Akademie der Wissenschaften (NAOC) ist der Meinung, der Durchmesser unserer Galaxie – der Milchstraße – betrage rund 200.000 Lichtjahre."
Weiter im Artikel von Thomas Weyrauch:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/20052018153021.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/20052018153021.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
Am Ende laeuft es wohl doch darauf hinaus, dass man “nur” in der Lage ist, die Remote Sterne der Galaxie zu entdecken.Ja, die Überschift hatte bei mir auch erstmal etwas anderes suggeriert. Wenn man das Halo der dunklen Materie noch mitrechnet, ist die Milchstraße ja nochmal viel größer.
"... Seine abstoßende Wirkung drückt unsere Heimatgalaxie mit rund 200 bis 250 Kilometer pro Sekunde von sich weg."
Faszinierend!Die Wolken, aus denen sich die Radcliffe Wave zusammensetzt (rot hervorgehoben), verlaufen innerhalb von nur 500 Lichtjahren um unsere Sonne (gelb). Das Rendering der Milchstraße durch einen Künstler wurde mit Wellendaten überlagert, wie es in einem Screenshot von WorldWide Telescope zu sehen ist.
Stellt der gelbe Stern in der Grafik dann die Position unserer Sonne dar?