Raumcon

Astronomie => Deep Sky => Thema gestartet von: H.J.Kemm am 26. Februar 2006, 19:40:46

Titel: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 26. Februar 2006, 19:40:46
Moin,

Wissenschafter vom Max-Planck-Institut für Astrophysik haben entdeckt, dass das Röntgenleuchten der Milchstraße von rund einer Million Doppelsternen stammt, in denen jeweils ein Weißer Zwergstern von seinem Begleitstern Gas absaugt, sowie von Hunderten von Millionen gewöhnlicher Sterne mit aktiven Gashüllen. Die Entdeckung wurde durch die genaueste Röntgenkarte unserer Galaxie ermöglicht, die auf zehnjährigen Messungen mit dem Rossi XTE-Satelliten beruht. Die Forscher sind überzeugt, dass das Röntgenleuchten der Milchstrasse nicht - wie lange vermutet - diffus ist, sondern von Hunderten von Millionen einzelner Quellen stammt.

(https://images.raumfahrer.net/up038224.jpg)

Mehr dazu in:
(http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_005.gif) (http://www.nasa.gov/home/hqnews/2006/feb/HQ_M06067_Milky_Way_Map.html)



Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: robinson(Guest) am 27. Februar 2006, 00:47:01
Warum so kompliziert? Diesen Bericht kann man auch so lesen:


 Nahezu 400 Jahre nachdem Galileo Galilei das schwache Leuchten der Milchstraße auf die Beiträge unzähliger Sterne zurückführte, haben Wissenschaftler mit Hilfe des Rossi X-ray Timing Explorer des NASA nun die verteilte Röntgenstrahlung in der Milchstraße auf dieselbe Weise erklärt.

Der Ursprung dieses sogenannten galaktischen Röntgenhintergrunds blieb lange rätselhaft. Die Forscher sind nun überzeugt, dass das Röntgenleuchten nicht wie lange vermutet diffus ist, sondern von Hunderten von Millionen einzelner Quellen stammt, zumeist Weißen Zwergen, also toten Sternen von der Größe der Erde, aber der Masse unserer Sonne.

Falls dieses Ergebnis durch weitere Messungen bestätigt wird, hat das wichtige Konsequenzen für unser Verständnis der Entwicklung der Milchstraße, ihrer Sternentstehungs- und Supernovarate sowie ihrer Sternentwicklung. Es löst damit wichtige theoretische Probleme, weist aber gleichzeitig auf eine erstaunliche Unterschätzung der Zahl von stellaren Objekten hin.

Astrophysiker des Max-Planck-Instituts für Astrophysik (MPA) in Garching und des Weltraumforschungsinstituts der russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau beschreiben diese Beobachtungen in zwei Artikeln, die von der internationalen Fachzeitschrift "Astronomy & Astrophysics" zur Publikation angenommen wurden.

"Vom Flugzeug aus kann man das diffuse Leuchten einer nächtlichen Stadt sehen", sagt Dr. Mikhail Revnivtsev vom MPA, Erstautor einer der beiden Publikationen. "Aber zu sagen, eine Stadt erzeugt Licht, ist nicht genug. Nur beim Näherkommen kann man die einzelnen Quellen erkennen, von denen die Strahlung stammt, die Lichter der Häuser, Straßenlampen, Autos. In diesem Sinne haben wir jetzt die einzelnen Objekte identifiziert, die zum Röntgenleuchten der Milchstraße beitragen. Unser Ergebnis wird viele Wissenschaftler überraschen."

Röntgenstrahlen sind eine Art Licht hoher Energie, unsichtbar für das Auge und weit hochenergetischer als sichtbares Licht oder ultraviolette Strahlung. Unsere Augen sehen einzelne Sterne verteilt auf einem größtenteils dunklen Himmel. Im Röntgenlicht ist der Himmel nirgends dunkel; er zeigt ein überall vorhandenes und gleichbleibendes Glühen.

Frühere Beobachtungen konnten nicht genügend Röntgenquellen finden, um das Röntgenleuchten der Milchstraße zu erklären. Dies zog theoretische Probleme nach sich. Wenn es Röntgenstrahlung von heißem, diffusem Gas war, dann würde dieses Gas irgendwann "aufsteigen" und aus dem Schwerkraftkäfig der Milchstraße entweichen. Außerdem müsste all dieses heiße Gas von Millionen von vergangenen Sternexplosionen, so genannte Supernovae, stammen, was bedeuten würde, dass unsere Schätzungen für die Zahl entstehender und sterbender Sterne völlig falsch wären.

"Die Strahlung von einzelnen Quellen, die mit Röntgenteleskopen ausgemacht werden konnten, schien nicht mehr als 30 Prozent des Röntgenleuchtens zu erklären", sagt Dr. Jean Swank, Projektwissenschaftler für den Rossi Explorer am NASA Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland. "Viele Forscher glaubten, dass der Löwenanteil der Strahlung wirklich diffuser Natur ist, etwa von heißem Gas zwischen den Sternen stammt. Nun scheint es, als könnte man die gesamte Strahlung durch zwei
Arten von Sternen erklären."

Die neue Studie basiert auf fast zehnjährigen Messungen mit dem Rossi Explorer, die die genaueste Karte unserer Milchstraße im Röntgenlicht hervorgebracht haben. Das Team von Wissenschaftlern kam zu dem Schluss, dass es in unserer Milchstraße tatsächlich von Sternen mit Röntgenemission nur so wimmelt, die größtenteils aber nicht sehr hell sind und deren Zahl daher früher um das Hundertfache unterschätzt worden war.

Überraschenderweise sind die üblichen Verdächtigen für die Herkunft von Röntgenstrahlung, nämlich Schwarze Löcher und Neutronensterne, hier nicht beteiligt. Bei höheren Energien der Röntgenstrahlung wird nahezu die gesamte Strahlung von so genannten "kataklysmischen Variablen" erzeugt.

Kataklysmische Variable sind Doppelsternsysteme, die aus einem recht gewöhnlichen Stern und einem Weißen Zwerg bestehen, der als Überrest eines Sterns wie der Sonne zurückbleibt, wenn der nukleare Brennstoff im Innern aufgebraucht ist. Für sich allein leuchtet ein Weißer Zwerg nur schwach. In einem Doppelsternsystem jedoch kann er Gas von seinem Begleitstern abziehen und sich dabei in einem Vorgang stark aufheizen, den man "Akkretion" nennt. Das akkretierte Gas wird dann so heiß, dass es intensive Röntgenstrahlung abgibt.

Bei etwas geringeren Röntgenenergien stammt das galaktische Glühen zu einem Drittel von kataklysmischen Variablen und zwei Dritteln von aktiven Vorgängen in der heißen Gashülle, der Korona, von Sternen. In den meisten Fällen findet die Koronaktivität bei Sternen in Doppelsystemen statt, in denen ein naher Begleitstern die äußeren Schalen des Sterns stark "aufrührt". Dies führt zu Ausbrüchen ähnlich den solaren Flares, bei denen Röntgenstrahlung frei wird. Die Wissenschaftlergruppe schätzt, dass es rund eine Million kataklysmischen Variable und nahezu eine Milliarde aktive Sterne in unserer Milchstraße gibt. Beide Zahlen bedeuten, dass frühere Schätzungen deutlich zu niedrig lagen.

"Wie eine medizinische Röntgenaufnahme enthüllt die Karte des galaktischen Röntgenhintergrunds Feinheiten der Struktur unserer Heimatgalaxie", sagt Revnivtsev. "Wir können durch unsere gesamte Milchstraße hindurch sehen und einzelne Röntgenquellen zählen. Dies ist von großer Bedeutung für die Astronomen, die die
Entwicklung von Sternen mit Computern berechnen."

Der Rossi Explorer Satellit wurde im Dezember 1995 gestartet. Das Projekt wird vom NASA Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland, geleitet.


Orginaltext vom MPI


rob
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 24. Juli 2006, 17:26:45
Moin,

gefunden in: Welt am Sonntag
      
Astrophysik
Kosmische Heimat
Astrophysiker vollziehen die Entwicklung der Milchstraße im Computer nach. Sie sagen einen Crash mit dem Andromeda-Nebel in fünf Milliarden Jahren voraus.

Von Bernhard Mackowiak

Gäbe es einen kosmischen Baedeker für intergalaktische Reisen, hieße es unter dem Stichwort "Milchstraße": Diese Galaxis gehört zum Typ der Spiralgalaxie. Sie beherbergt etwa 300 Milliarden Sonnen und interstellare Materie, die nochmals 600 Millionen bis einige Milliarden Sonnenmassen ausmacht. Der Durchmesser beträgt in der Ebene rund 100 000 Lichtjahre (1 Lichtjahr = 9,5 Billionen Kilometer), die Scheibendicke etwa 3000 Lichtjahre, und die Dicke der zentralen Ausbuchtung beläuft sich auf zirka 16 000 Lichtjahre.

Soweit einige nüchterne Fakten. Noch vor gut einem Jahrhundert wußten Astronomen so gut wie nichts über die Struktur, Größe und Gestalt unseres Heimat-Sternsystems. Die meisten Erkenntnisse wurden gar erst in den vergangenen 15 Jahren gewonnen. Fernrohre wie das Hubble Space Telescope, das Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile und die Spezialsatelliten Rosat, Iras oder Cobe haben Detailinformationen über die Milchstraße und außergalaktischen Systeme wie nie zuvor beschert. Nicht zuletzt erlaubt der Einsatz von Großcomputern, Milliarden Jahre dauernde Vorgänge in und zwischen den Galaxien zu simulieren.

Obwohl die Möglichkeit, unsere Galaxis aus der Ferne zu überblicken, buchstäblich in den Sternen steht, sind Astronomen doch in der Lage, Natur, Struktur und Entwicklung unserer Heimatgalaxis recht genau beschreiben zu können - einschließlich der Stellung unseres Sonnensystems. "Es gibt noch gewisse Unsicherheiten, zum Beispiel was die Gesamtmasse betrifft", beschreibt Volker Springel vom Max-Planck-Institut für Astrophysik Garching den augenblicklichen Kenntnisstand.

"Das liegt daran, daß man die Masse der dunklen Materie nicht genau bestimmen kann. Das wird sich aber in nächster Zeit verbessern. Insgesamt wird man, was die Kenngrößen der Milchstraße angeht, keine wesentlichen Veränderungen erwarten können."

Was also würden intergalaktische Touristen erwarten, die sich der Milchstraße nähern? Als erstes träfen sie auf den kugelförmigen galaktischen "Halo" - eine Art galaktischer "Atmosphäre" mit einem Durchmesser von rund 165 000 Lichtjahren. Der Halo umgibt die eigentliche Galaxie wie eine breite Schale. Das ist auch das Reich der etwa 150 Kugelsternhaufen. Daneben gibt es Gas von sehr geringer Dichte und viele alte Sterne, darunter "Veränderliche". Ihr Wasserstoffvorrat ist aufgebraucht, sie treten in einen neuen Verbrennungszyklus ein. Hinzu kommen große Mengen Dunkler Materie. Sie kann, da sie nicht leuchtet, nicht direkt beobachtet werden. Durch ihren Einfluß auf die Galaxienbewegung schätzen Astronomen sie auf etwa eine Billion Sonnenmassen. Im Gegensatz zur galaktischen Scheibe ist der Halo weitgehend staubfrei und enthält fast ausschließlich ältere und leichte, metallarme Sterne.

Der größte Teil der Sterne ist jedoch annähend gleichmäßig auf die galaktische Scheibe verteilt. Im Gegensatz zum Halo bestimmen hier vor allem Sterne mit einem hohen Anteil schwerer, metallischer Elemente das Bild. Die Scheibe gliedert sich hauptsächlich in die für unsere Milchstraße charakteristischen sechs Spiralarme. In diesen Regionen befinden sich enorme Ansammlungen von Wasserstoff. Dies sind die Sternentstehungsgebiete der Galaxis, weshalb sich dort auch viele junge Sterne befinden. Neben den hellen jungen Sternen gibt es rötlich leuchtende Gas- und Staubnebel sowie dichte, dunkle Wolken aus kalten Gasen.




Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: jps-fan am 29. Juli 2006, 20:10:48
(https://images.raumfahrer.net/up038195.jpg)

 The Swarm
Credit: M. P. Muno (UCLA) et al., CXC, NASA

Explanation: What do you call a group of black holes ... a flock, a brace, a swarm? Monitoring a region around the center of our Galaxy, astronomers have indeed found evidence for a surprisingly large number of variable x-ray sources - likely black holes or neutron stars in binary star systems - swarming around the Milky Way`s own central supermassive black hole. Chandra Observatory combined x-ray image data from their monitoring program is shown above, with four variable sources circled and labeled A-D. While four sources may not make a swarm, these all lie within only three light-years of the central supermassive black hole known as Sgr A* (the bright source just above C). Their detection implies that a much larger concentration of black hole systems is present. Repeated gravitational interactions with other stars are thought to cause the black hole systems to spiral inward toward the Galactic Center region.


jps
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 19. August 2006, 14:39:13
Moin,

so langsam, aber doch sicher, klären sich mehr und mehr die Geheimnisse in unserer Milchstrasse. Hier ein Bericht, gelesen in morgenwelt.de:


(https://images.raumfahrer.net/up054234.jpg)
Each of the five bright red `stars` (labelled) in the Quintuplet cluster is thought to be a double star system boasting a pinwheel nebula (Image: P Tuthill/D Figer/Sydney U/Keck Obs/NASA/RIT)



Zitat
Feuerräder im Zentrum der Milchstraße

Im Zentrum unserer Milchstraße gibt es fünf massereiche Doppelsterne, die kurz vor der Explosion stehen.

Seit 15 Jahren rätseln die Astronomen über die wahre Natur eines Haufens aus fünf hellen Sternen im Zentrum unserer Milchstraße. Einem Forscherteam gelang es nun, das Geheimnis dieses Sternhaufens zu lüften: Es handelt sich um massereiche Doppelsterne, die kurz vor der Explosion stehen. Die Wissenschaftler berichten im Fachblatt `Science` von ihren Beobachtungen.

Peter Tuthill von der University of Sydney, Donald Figer vom Rochester Institute of Technology und ihre Kollegen hatten den Sternhaufen mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii, dem größten optischen Teleskop der Welt, beobachtet. Dank des hohen Auflösungsvermögens des Instruments konnten die Astronomen spiralförmige Strukturen aus Staub um die Sterne erkennen. `Wir kennen bislang nur wenige solcher Feuerräder in der Galaxis`, erklärt Figer, `nun haben wir gleich fünf davon innerhalb eines Haufens gefunden.`

Die Präsenz der Staubspiralen belegt nach Ansicht der Forscher, dass es sich um weit entwickelte, massereiche Sterne handeln muss, denn nur solche stoßen in ausreichender Menge Staub aus. Zudem zeige die Spiralform, dass es sich nicht um große Einzelsterne, sondern um Doppelsterne handeln müsse. `Bei einem Einzelstern kann der Staub nicht spiralförmigen abströmen`, so Figer.

Die 26.000 Lichtjahre entfernten Sterne sind seit 1990 bekannt. Im Gegensatz zu normalen Sternen ist ihr Spektrum extrem gleichförmig. Diese für die Forscher verwirrende Eigenschaft lässt sich nun durch die umgebenden Staubhüllen erklären. Massereiche Sterne verbrauchen ihren nuklearen Brennstoff weitaus schneller als unsere Sonne. Tuthill, Figer und ihre Kollegen schätzen die Gesamtlebensdauer der Sterne auf etwa fünf Millionen Jahre. Der Staubausstoß zeige, dass sich die Sterne bereits in der letzten Phase ihres Lebens befinden. `Es ist die letzte Phase vor der Explosion als Supernova`, so Figer, `dazu kommt es vielleicht schon in wenigen hunderttausend Jahren.`


Jerry


(http://www.raumfahrer.net/nav/images/raumcon_bg.jpg) Info: Wo das Keck-Teleskop zu finden ist kann man hier nachlesen >>>>> (http://www.my-smileys.de/smileys2/old.gif) (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=.0)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 11. September 2006, 05:26:20
Moin,

Washington - Erdähnliche Planeten mit tiefen Ozeanen als potenzieller Entwicklungsraum für Leben könnten einer Studie zufolge in bis zu einem Drittel der entdeckten Sonnensysteme vorkommen. Diese Systeme enthielten eine besondere Art von "Gasriesen" mit einer Umlaufbahn, die sehr nah bei ihren Sternen liege, berichtete eine US-Forschergruppe um Sean Raymond im Fachmagazin "Science".

Diese "Heiße Jupiter" genannten Riesenplaneten begünstigten einer Computersimulation zufolge die Entstehung von kleineren erdähnlichen Planeten. Bis zu 40 Prozent der 200 oder bekannten Planeten außerhalb unseres Sonnensystem fallen der Studie zufolge in die Kategorie "Heiße Jupiter". (derStandard/Reuters)


Wenn von diesen dann auch nur 10% je einen *erdähnlichen * Planeten besitzen, dann besteht doch die Chance, daß dort tatsächlich *Leben* vorhanden sein kann. Bleibt natürlich das Problem der genaueren Untersuchung bzw. der Kontaktaufnahme.


Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: robinson am 13. November 2006, 02:23:03
Über das Alter und die Größenordnungen im All haben wir ja unter verschiedenen Titeln schon diskutiert und ich war und bin auch weiterhin der Auffassung, daß all diese <Werte> irgendwo nicht so richtig passen. Begründungen hat man genug, um die veröffentlichten Daten als richtig darzustellen. Jetzt kommt mal wieder der Gegenbeweis und alles sollte neu überdacht werden; gefunden in derStandard:
Zitat
Wien - Mit drei Milliarden Jahren erstaunlich junge Rote Riesensterne entdeckte ein internationales Team von Astrophysikern unter der Leitung von Wissenschaftern der Wiener Universitäts-Sternwarte. Bisher galten Rote Riesen als alte Sterne, die sich dem Ende ihrer Leuchtperiode nähern. Nun müssen die gängigen Theorien zur Entstehung der zentralen Region der Milchstraße noch einmal überprüft werden.

Die Altersbestimmung gelang den Astronomen bei Beobachtungen am "Very Large Telescope" der Europäischen Südsternwarte (ESO) durch die Entdeckung des Elements Technetium in den Roten Riesen.

Technetium wird im Inneren von Roten Riesen erzeugt, zerfällt aber auch sehr rasch wieder. "Durch seine Zerfallszeit von nur 200.000 Jahren liefert Technetium den einzigen direkten Beweis für gerade stattfindende Elementerzeugung und die Durchmischung verschiedener Sternschichten", erklärte Josef Hron, Professor am Institut für Astronomie der Universität Wien. Technetium gilt daher als wichtiger Test für Sternmodelle.

Auf der Erde kommt Technetium nur als Zerfallsprodukt von Uran natürlich vor, es entsteht aber auch bei der Aufbereitung von Brennstäben für Kernkraftwerke. Kommerziell angewendet wird Technetium vor allem in der Nuklearmedizin, wo es zum Beispiel für die Tumordiagnose von hoher Bedeutung ist.

Die Astronomen untersuchten Sterne in der zentralen Verdickung unserer Milchstraße, dem so genannten "Bulge". Diese Komponente unseres Sternsystems ist von der Erde etwa 26.000 Lichtjahre entfernt. Sterne nahe dem Zentrum der Galaxis eignen sich besonders gut für derartige Untersuchungen, weil ihre Entfernung sehr gut bekannt ist und somit das sonst schwierige Problem der Entfernungsbestimmung umgangen werden kann.

Beobachtungen von anderen Sternen in dieser Region ergaben ein Alter von etwa zehn Milliarden Jahren. Schwere Sterne mit nachweisbarem Technetium sollten nach den gängigen Theorien längst erloschen sein. Dass dem nicht so ist, kam für die Forscher überraschend. Wie die scheinbar widersprechenden Ergebnisse zu deuten sind, müssen weitere Arbeiten zeigen. Die jüngsten Untersuchungen wurden vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) unterstützt. (APA)

Na, denn prüft mal schön, bis zur Vorlage eines neuen Ergebnisses bleiben wir wohl bei der alten Version (ist die eigentlich schon überprüft?)  Robinson
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 18. Januar 2007, 10:17:32
Moin,

eine interessante Arbeit stellten Asto-Forscher um Michael Muno auf der 209. Tagung der AAS in Seattle vor.

Mit Hilfe des Röntgenteleskopes *Chandra X-Ray Observatory*, kurz *Chandra*, haben sie ermittelt, daß vor ~ 60 Jahren das im Zentrum unserer Milchstrasse vorhandene *schwarze Loch* *Sagittarius A*, ~ 3,7 Millionen Sonnenmassen, Materie von der Größe des Planeten Merkur *verschluckt* haben muß. Anhand von flackernden Röntgenstrahlen der Gaswolken im Umfeld von *Sgr A* wurde errechnet, daß dieses Ereignis ~ 60 Jahre zurückliegt und das *Sgr A* ~ 100.000fach stärker geleuchtet haben muß. Beobachtet hat das damals niemand, da man über die Existenz von *Sgr A* noch nichts wußte und auch keine Geräte zur Verfügung standen um dieses Phänomen aufzuzeichnen.

Diese Forschergruppe nimmt an, daß sich solch eine Situation alle 100 Jahre wiederholt.

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Corsar am 18. Januar 2007, 17:07:56
Bonjour,
Jerry hat mich gebeten zu seinem letzten Beitrag folgendes noch aufzuzeigen
>> Mit vor ~ 60 Jahren meine ich natürlich nicht, daß das Ereignis vor Ort zu diesem Zeitpunkt passiert ist, sondern vor ~ 60 Jahren hätte man das Blitzecho hier wahrnehmen können. Sgr A liegt im Zentrum der Milchstrasse, also 26.000 Lj von uns entfernt und somit ist das Ereignis bereits vor ~ 26.000 Jahren eingetreten, wegen der Lichtlaufzeit deshalb erst nach dieser Zeit bei uns. Jerry <<

Zum Sagittarius A habe ich noch folgendes gefunden:

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/248732.html

J.C.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 02. Juni 2007, 07:43:41
Moin,

(http://ipac.jpl.nasa.gov/media_images/sig07-008_small.jpg)
An artist concept showing the newly discovered streams of stars around our Milky Way galaxy.
NASA/JPL-Caltech/R. Hurt (SSC)

Auf der Tagung der AAS in Honolulu, Hawaii stellte J. Grillmair vom California Institute of Technology drei neu entdeckte Sternströme vor, die sich um unsere Milchstrasse in einem Abstand von 13.000 Lj bis 130.000 Lj ziehen. Dieses Material soll aus den Überresten von 2 Kugelsternhaufen und 1 Zwerggalaxie handeln, die in den Bannkreis der Anziehungskraft unserer Milchstrasse gekommen sind und auseinander gerissen wurden. Das auseinanderreissen dürfte sich bereits vor einigen Milliarden Jahren abgespielt haben.

Wie so etwas überhaupt geschehen kann, sieht man sehr gut in dieser Aufdröselung:

(https://images.raumfahrer.net/up038223.gif)
Computer model of a small satellite galaxy orbiting a larger (edge-on) disk galaxy.
As the satellite orbits, stars are stripped from the satellite and orbit in the
halo of the larger galaxy. (Kathryn Johnston, Wesleyan)

Mehr dazu >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_005.gif) (http://www.spitzer.caltech.edu/Media/happenings/20070530/)

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Schillrich am 06. September 2007, 12:45:57
Milchstraße kanibalisiert ihre Nachbarn

Quelle: "Die Schatten galaktischer Welten", Spektrum der Wissenschaft 09/07, S.52

Vagabundierende Sterne in der Milchstraße
In der Milchstraße gibt es einige Sterne, welche sich von den Restlichen unterscheiden. Ihre Bewegung und chemische Zusammensetzung entsprechen nicht denen ihrer Nachbarn. Als Quelle für die Anomalien gelten zwei Ursachen:
Für beide Hypothesen lassen sich unter den Sternen Belege finden. Beim Großteil der "Anormalen" scheint es sich aber um Einwanderer zu handeln. Sie sind aber nur schwer zu entdecken bzw. vom Milchstraßendurchschnitt zu unterscheiden. Bei der Suche wird über Annahmen zur Chemie und Bewegung der Galaxie das Rauschen (hier der Milchstraßendurchschnitt) aus den Beobachtungen gefiltert. Als weiteres Kriterium werden potentielle Energie der Sterne in unserer Galaxie und ihr Bahndrehimpuls bestimmt. Was nach der Filterung übrig bleibt, weist Unterschiede zum Durchschnitt auf und ist ein Kandidat für Einwanderer.

Sternenströme
Viele dieser Vagabunden ordnen sich in sog. Sternenströmen an. Sie bilden also große Strukturen um unsere und in unserer Galaxie. Deren Ursprünge scheinen in kleinen Zwerggalaxien zu liegen, welche die Milchstraße umkreisen. Der bemerkenswerteste dieser Ströme ist der sog. Sagittariusstrom (http://en.wikipedia.org/wiki/Sagittarius_Dwarf_Elliptical_Galaxy), welcher aus der Sagittarius-Zwerggalaxie kommt.
Diese Zwerggalaxien werden durch die Gezeitenkräfte unserer Galaxie "zerrissen".  Teilweise können sie fast nicht mehr als zusammenhängende Strukturen erkannt werden (z.B. Sagittarius), oder aber sie verlieren bisher nur Gas (z.B. Große Magellansche Wolke (http://de.wikipedia.org/wiki/Magellansche_Wolke)). Die Zwerggalaxien verlieren dabei ihre Form. Ihre Sterne ordnen sich entlang der Bahn der Zwerggalaxie an.

Erkenntnisse
Dieses Wachstum einer Galaxie auf Kosten Anderer widerlegt eine Theorie, wonach alle Galaxien durch schnelles Wachstum aus der gleichverteilten Materie nach dem Urknall entstanden und in Form und Größe bis heute erhalten sind. Nach heutigen Erkenntnissen laufen diese Prozesse deutlich dynamischer ab. Nur Zwerggalaxien bilden sich demnach noch durch schnelles Wachstum. Durch deren Kollision und Verschmelzung entstehen dann fortlaufend die großen Galaxien (wie unsere Milchstraße).

Zukunft
Es werden weitere Kartierungsprojekte über die Milchstraße gestartet, um mit steigender Genauigkeit auch jene alten Sternenströme zu finden, aus welchen sich unsere Galaxie bisher gebildet hat. Über deren Bewegungen und chemische Zusammensetzung könnte dann die Geschichte unserer Galaxie genauer verstanden werden. Wir würden auch wissen aus welcher Gaswolke unser Sonnensystem entstanden ist und welche Sterne seine ursprünglichen Geschwister sind. Diese hätten durch den gleichen Ursprung eine ähnliche Zusammensetzung und könnte damit als wahrscheinlichere Orte für Leben gelten.

Hier noch eine Veranschaulichung des Sagittariusstroms:
(https://images.raumfahrer.net/up038222.jpg) (http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap030930.html)
[size=9]Bild: NASA Astronomy Picture of the Day[/size]
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 18. September 2007, 19:09:32
Vom Thema abweichende Antworten wurden in [link=https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=633.0]dieses Thema verschoben.[/link]
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Marina am 05. Oktober 2007, 15:13:24
Es kann sein, dass hier irgendwo in diesem reisigen Forum die Antwort schon steht, konnte aber keine finden: Warum sieht man in klaren Nächten ein weißes band am Himmel, dass sichMilchstraße nennt. Wir sind doch eigentlich mitten drin in der Milchstraße???
Wäre nett, wenn mir das jemand auf einfachem wege erklären könnte!
schonmal danke! ::)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Schillrich am 05. Oktober 2007, 15:19:52
Hallo Marina,

willkommen im Forum. Die Milchstraße ist ja eine Scheibe. Von der Erde aus sehen wir in alle Richtungen. Da wo die Milchstraße ist (und wir sind in einem ihrer äußeren Arme) sind die Sterne dichter. Auch wenn wir "mitten" drin sind, sehen wir diese höhere Sternendichte in diesem Bereich ... eben als Band.


@Mods:
Könnt ihr diesen Thread zum/mit dem Milchstraßenthread hinzufügen/zusammenlegen?
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Marina am 05. Oktober 2007, 15:40:28
danke für die antwort.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Schillrich am 10. Januar 2008, 10:25:50
Antimaterie im Zentrum der Milchstraße
Quelle: http://www.esa.int/esaCP/SEMKTX2MDAF_index_0.html

Auswertung der Daten INTEGRALS der letzten Jahre hat ergeben, dass die Ansammlung von Antimaterie (v.a. Positronen) um das Zentrum der Galaxie nicht gleichmäßig wie das umgebende Gas verteilt ist, sondern eine einseitige Konzentration aufweist. Mit dieser Ausprägung scheint auch eine höhere Dichte an Doppelsternen zu korrelieren, welche jetzt als mögliche Quelle für die Positronen gilt. Bei diesen Sternen reist ein massives Objekt (Neutronenstern oder Scharzes Loch) seinen Partner auffrisst. Die dabei aus dem Stern gerissene Materie wird derart verdichtet und erhitzt, dass Elektron-Positron-Paare entstehen können. Ein gleicher Prozess wird in der Umgebung des supermassiven scharzen Lochs im Zentrum der Milchstraße angenommen.
Bisher wurde vermutet, dass zerfallende dunkle Materie im Galaxienzentrum die Quelle für Antimaterie sein könnte. Die neue Verteilung und Korrelation scheint dagegen zu sprechen.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 10. Januar 2008, 15:34:07
Moin,

diesen Beitrag gibt es auch in deutsch >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_003.gif) (http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2008/pressemitteilung200801081/index.html)

(http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/multimedial/bilderWissenschaft/2008/01/Weidenspointner0801/Web_Zoom.jpeg)
Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 18. Januar 2008, 03:04:13
Moin,

diese 11.000 Lj lange und 2.500 Lj breite Wolke aus Wasserstoffgas ist zur Zeit noch ~ 8.000 Lj von unserer Milchstrasse entfernt; aber nähert sich uns mit einer Geschwindigkeit von über 240 km/s auf uns zu und könnte mit unserer Heimatgalaxie in ~ 30 Mio Jahren kollidieren. In den unteren 3 Bildern ist der theoretische Ablauf aufgezeichnet.

(http://www.pic-upload.de/18.01.08/ge2z4l.jpg)
(https://images.raumfahrer.net/up038219.jpg)
(https://images.raumfahrer.net/up038220.jpg)
(https://images.raumfahrer.net/up038221.jpg)

Falls es zu einer Kollision kommen sollte, dann werden in dem Crashpoint-Bereich viele neue Sterne entstehen.

Noch mehr Informationen gibt es hier >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_005.gif) (http://www.nrao.edu/pr/2008/smithscloud/)

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Schillrich am 18. Januar 2008, 07:04:54
Sehr interessant, danke Jerry,

ich glaube, ich schreibe dazu mal was im Portal.

Nur am Rande:
Ich finde die "anschaulichen" Beschreibungen der Astronomen "toll", nur um es auch für den Laien schmackhaft zu machen:
Zitat
Over a few million years, it'll look like a celestial New Year's celebration, with huge firecrackers going off in that region of the Galaxy
;)  ;D
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 20. Februar 2008, 16:28:39
Moin,

dies hatte ich mal geschrieben >>>  Gäbe es einen kosmischen Baedeker für intergalaktische Reisen, hieße es unter dem Stichwort "Milchstraße": Diese Galaxis gehört zum Typ der Spiralgalaxie. Sie beherbergt etwa 300 Mrd Sonnen und interstellare Materie, die nochmals 600 Mio bis einige Mrd Sonnenmassen ausmacht. Der Durchmesser beträgt in der Ebene rund 100.000 Lj (1 Lichtjahr = 9,5 Bil km), die Scheibendicke etwa 3.000 Lj, und die Dicke der zentralen Ausbuchtung beläuft sich auf zirka 16.000 Lj.

Jetzt soll die *Scheibendicke* nicht mehr stimmen, nach Ansicht von Wissenschaftlern ist sie nämlich 12.000 Lj dick.

Nachlesen kann man die Betrachtung hier >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_006.gif) (http://astronomie.scienceticker.info/2008/02/20/milchstrasse-dicker-als-vermutet/)

Aber bitte bedenken: hätte, wäre, könnte!

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Schillrich am 20. Februar 2008, 17:11:51
Ist unsere Galaxie doppelt so dick wie bisher angenommen?

Quelle: http://www.usyd.edu.au/news/84.html?newsstoryid=2163

Wissenschaftler der Universität von Sydney haben die Daten Anderer ausgewertet und kamen zu dem Schluss, dass die Scheibe unserer Milchstraße 12000 Lichtjahr dick ist, und nicht nur 6000 Lichtjahre, wie bisher angenommen. Sie haben Messergebnisse zum Licht von  Pulsaren über und unter der Scheibe unserer Milchstraße genommen, um die äußere Grenze des interstellaren Mediums in der Scheibe zu bestimmen.
Pulsare geben ihr Licht in Pulsen ab. Die unterschiedlichen Wellenlängen werden aber vom interstellaren Medium unterschiedlich stark "gebremst" und kommen somit mit einem Zeitversatz bei uns an. Aus diesem Unterschied kann auf die Ausdehnung des Materials geschlossen werden.


edit:
Ups, Jerry hatte das auch schon gepostet. Ich lasse meinen Post mal stehen, weil noch ein paar Detailinfos dabei sind.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 28. April 2008, 21:27:54
Moin,

es ist schon merkwürdig; wir können mittlerweile die Zentren der naheliegenden Galaxien gut beobachten, aber unser unser eigenes Zentrum bleibt uns fast verborgen.
Das Zentrum der Milchstraße liegt im Sternbild Schütze und ist hinter dunklen Gaswolken verborgen, so dass es im sichtbaren Licht nicht direkt beobachtet werden kann.
Unsere modernen Teleskope können aber mittlerweile zunehmend detailreichere Bilder aus der nahen Umgebung des galaktischen Zentrums gewinnen.
Hier mal ein Vergleich:
(https://images.raumfahrer.net/up038217.jpg)
Aufnahme von 2001
 (https://images.raumfahrer.net/up038197.jpg)
Aufnahme von 2003

(https://images.raumfahrer.net/up038196.jpg)
Aufnahme von 2005

(https://images.raumfahrer.net/up038218.jpg)
Aufnahme von 2008

Alle Aufnahmen zeigen *Sagittarius A*, eine starke Radioquelle die aus einem sehr kleinen Gebiet strahlt. Innerhalb dieser Region befindet sich, konzentriert auf ein Gebiet von 15,4 x 109 km ø, eine Masse von geschätzten 3,7 x 109 MSo. Es wird im allgemeinen davon ausgegangen, dass es sich dabei um ein supermassives Schwarzes Loch handelt.

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 28. Mai 2008, 10:30:53
Moin,

einer neuen, wesentlich genaueren Untersuchung zufolge ist die Masse unserer Milchstrasse nur etwa halb so groß wie bisher vermutet. Dies Ergebnis liefert *SDSS-II* (Slown Digital Sky Survey II. (Bericht darüber folgt in einem eigenen Thread)

(https://images.raumfahrer.net/up011709.jpg)
Die im Zentrum sichtbare, aus Sternen bestehende Komponente der Galaxis ist eingebettet in ihren viel massereicheren und größeren Halo aus Dunkler Materie, der hier in rot angedeutet ist. Die »Blauen Riesensterne«, die im Rahmen der SDSS-Studie gefunden und untersucht wurden, umkreisen die sichtbare Galaxis in großen Entfernungen.

Wissenschaftler haben für die neue Massenbestimmung die Geschwindigkeiten von Sternen ermittelt, die das Zentrum unserer Milchstrasse im Halo auf weiten Bahnen umlaufen. Für diese Studie wurden die im Rahmen der Durchmusterung *SEGUE* (Sloan Extension for Galactic Understanding and Exploration) gesammelten Daten verwendet, die zum Projekt *SDSS-II* gehört. Zur Ableitung der Masse unserer Milchstrasse bestimmten die Wissenschaftler die typischen Geschwindigketen dieser Sterne in unterschiedlichen Entfernungen vom galaktischen Zentrum. Diese Geschwindigkeiten verraten den Astronomen, wie schnell die Sterne sich bewegen müssen, um der Anziehungskraft des Milchstraßensystems und seiner Dunklen Materie zu widerstehen. Bisherige Berechnungen führten auf eine Masse unserer Galaxis, die 1,9 x 1012 MSo entspricht. Die neue, auf SEGUE-Daten basierende Studie ergab einen nur halb so großen Wert.

Mit dem neu bestimmten, genaueren Wert für die Masse der Milchstrasse wird die Aufteilung der Materie, aus welcher der galaktische Halo besteht, in »normale« und »dunkle« Materie präziser möglich. Bereits aufgrund der neuen Ergebnisse lässt sich sagen, dass es *weit weniger Dunkle Materie gibt* als bisher vermutet. Dies würde wiederum bedeuten, dass die Masseverteilung des Universums insgesamt neu definiert werden muss.

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 04. Juni 2008, 11:11:03
Moin,

das Weltraumteleskop  *Spitzer*, Infrarotbereich zwischen 3 und 180 µm, ((http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_005.gif) (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1160.0)) hat mehr als 800.000 Einzelaufnahmen vom Zentralbereich unserer Milchstrasse gemacht (120° breit und 2° hoch). Somit sehen wir jetzt nicht nur direkt ins Zentrum sondern sehen jetzt auch was sich dahinter befindet. Die Wissenschaftler konnten dadurch mehr als 100 x 106 Sterne katalogisieren.

(https://images.raumfahrer.net/up038214.jpg)

Diese Ansicht besteht aus solchen Mosaiken

(https://images.raumfahrer.net/up038215.jpg) (https://images.raumfahrer.net/up038216.jpg)

Der Bereiche in dem neue Sterne entstehen werden sehen wir in der Farbe grün (organische Moleküle /  polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), zum Leuchten gebracht durch das Licht von den nahe gelegenen neugeborenen Sternen. Die schon älteren Sterne sehen wir in den Farben gelb und rot. Die blauen Flecke sind einzelne ältere Sterne, in orangenen Staub leuchten die schon gestorbenen Sterne.

Wer Lust und viel Zeit hat, kann sich von der Spitzer-Seite
(http://www.spitzer.caltech.edu/) diese Mosaike in der Grösse (24.752x13.520) herunterladen. Aber bitte dringend beachten - Warning: Hi-Res Images Are Very Large! Dann sieht man etwas von unserer Milchstrasse, was man sonst noch nie gesehen hat - umwerfend!

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Gertrud am 04. Juni 2008, 17:57:20
(https://images.raumfahrer.net/up038213.jpg)

Das Bild habe ich aus diesem http://www.nasa.gov/mission_pages/spitzer/multimedia/20080603a.html
Beitrag.
Durch die Infrarot-Bilder von NASA's Spitzer Space Telescope
haben die Wissenschaftler eine neue Struktur  der Spirale entdeckt.

in der Hoffnung... den Beitrag richtig eigeordnet zu haben?
Zuschauer
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Schillrich am 04. Juni 2008, 18:27:01
Hallo Zuschauer,

zu diesem "einfachen Bild" der NASA gibt es noch einen detaillierteren Artikel über die neuen Spitzer-Ergebnissen zur Struktur der Milchstraße beim JPL:
http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2008-094

An Stelle der bisher vermuteten 4 Hauptarme der Spirale Norma, Scutum-Centaurus, Sagittarius und Perseus, werden nur noch die beiden Arme Scutum-Centaurus und Perseus als Hauptarme betrachtet, welche auch direkt mit dem zentralen Balken der Milchstraße verbunden sind. Die anderen beiden Arme sind jetzt sekundäre Arme.
(https://images.raumfahrer.net/up038212.jpg)
Bild: s. Unterschrift im Bild

Zu den Armen ist noch zu sagen, dass Sterne nicht fest zu einem Arm gehören (müssen). Die Armstrukturen entstehen ja durch "einfache" lokale Verdichtung der Sterne der Milchstraße. Damit können sich diese Strukturen unabhängig von den Sternbewegungen bewegen und immer wieder Neue Sterne aufnehmen und andere verlieren.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 04. Juni 2008, 19:43:48
Moin Gertrud, moin Daniel,

über diese wesentliche Neuentdeckung sollte man schon noch einige Worte verlieren.

Die *altvorderen* Wissenschaftler hatten bisher nur die Radioastronomie zur Verfügung und kamen nicht weiter wie bis in´s Zentrum unserer Milchstrasse. Aus den vorhandenen Werten interpretierten sie eine Galaxie, wie sie uns in Bildern bekannt ist.

Jetzt hat das Weltraumteleskop *Spitzer* im Infrarotbereich eine Unzahl von Mosaiken erstellt und in der Auswertung kamen die Wissenschaftler zu ganz neuen Kenntnissen.

Gesagt wird jetzt, dass unser Sonnensystem in dem unwichtigen Orion-Spiralarm liegt, dass aber zwischen dem Zentrum unserer Milchstrasse und dem Orion-Arm nur noch der Scutum-Centaurus-Arm liegen soll. Es fehlt also eigentlich die Tiefe eines ganzen Armes, der nach alter Bewertung noch dazwischen gelegen haben soll. Wenn da nichts mehr ist und gegenüber auf der Rückseite unserer Galaxie das Pendant fehlt, dann kann man auch verstehen, dass unsere Milchstrasse weitaus weniger Masse besitzt wie bisher angenommen. Ich hatte in Beitrag # 22 darüber was geschrieben.

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Corsar am 05. Juni 2008, 15:08:08
Bonjour, (Spassfaktor ein) - wäre jetzt natürlich schön, wenn da draussen im Weltall, so in der Nähe von M 31, einige Aliens rumsitzen würden und könnten uns mal eine Aussenansicht von unserer eigenen Milchstrasse schicken - (Spassfaktor aus) Ich habe zwischenzeitlich gelernt, dass fast all die Daten, die uns über das Weltall vorliegen, ständig aktualisiert werden und dass liebgewonnene Betrachtungen völlig falsch sind. Aber um diese neuen Daten zu bekommen sitzen Astronomen, Astro-Physiker und sonstige Wissenschaftler emsig an den Geräten und werten Bild für Bild und Zahlenreihe für Zahlenreihe aus; diesen Leuten sollten wir von der Raumcon mal ein Dankeschön schicken.
Meine Frage ist jetzt: Konnten die Wissenschaftler eigentlich die genaue Position unseres Sonnensystems in unserer Milchstrasse feststellen und ist jetzt bekannt, ob wir uns vom galaktischen Äquator noch oben (nördl. Himmelspol) bewegen oder bereits schon wieder nach unten ( in Richtung galaktischer Äquator)? Jac
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Super_sonne am 07. Juli 2008, 12:39:52
Hallo zusammen !!

Wie ist die Milchstraße eigenlich etstanden ?

Laura (super_sonne)*
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: knt am 08. Juli 2008, 07:24:36
Zitat
Wie ist die Milchstraße eigenlich etstanden?
Guckste hier:
(Video) http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-galaxien-1999-ID1209388057516.xml
(Text) http://www.mpa-garching.mpg.de/mpa/pub_resources/pop_science/physik_journal_galaxien.pdf
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Hansjuergen am 17. Juli 2008, 09:00:42
Spitzer-Telescop findet in unserer Milchstraße den hellsten Stern welcher mit der Kraft von 3,2 Millionen Sonnen erstrahlt. Das sind für mich zugegeben fast unvorstellbare Werte und immer wieder faszinierend zugleich.
(https://images.raumfahrer.net/up038211.jpg)

Mehr darüber hier: http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/article4347157.ece

Hansjürgen
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: bluestar am 17. Juli 2008, 09:23:30
Guten Morgen net!

Ich habe da mal so einige Fragen.
Das auf dem Bild ist ja die Milchstrasse oder?!
Warum ist sie dann Pink und Grün?
Weil sie von der Sonne angestrahlt wird?

Bluestar
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Starboard am 17. Juli 2008, 09:45:14
Hallo hansjuergen und bluestar,

@hansjuergen
Wirklich unvorstellbar und sehr interessant. In deinem verlinkten Artikel steht jedoch, dass es sich um den zweit hellsten (bekannten) Stern unserer Milchstraße handelt. Der hellste ist entsprechend Eta Carinae.

@bluestar
ich bin auch kein Spitzer Experte. Da die Aufnahme aber im Infrarotbereich gemacht wurde hat man das Licht in einen sichtbaren Bereich gebracht und mit Falschfarben dargestellt.

Gruß Starboard
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 17. Juli 2008, 12:06:10
Moin Joke,

Der Bereiche, in dem neue Sterne entstehen, werden, auf dem Bild in der Farbe grün (organische Moleküle /  polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), zum Leuchten gebracht durch das Licht von den nahe gelegenen neugeborenen Sternen. Die schon älteren Sterne sehen wir in den Farben gelb und rot. Die blauen Flecke sind einzelne ältere Sterne, im orangenen Staub leuchten die schon gestorbenen Sterne.

Das hatte ich in einem älteren Beitrag zur Farbe geschrieben.

Unsere Sonne ist ein solch kleiner Stern, der von Pluto aus gesehen wie ein kleiner Punkt aussieht. Das Licht von der Sonne bewirkt also auf das Aussehen unserer Milchstrasse überhaupt nichts.

Opi
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 22. Juli 2008, 10:48:13
Moin,  to hansjürgen in Beitrag 30:

 (https://images.raumfahrer.net/up038210.jpg)

Es handelt sich hierbei um den *WR 102ka / Peony Nebula Star* (Pfingstrosen-Nebel-Stern), Sternbild Schütze, 26.000 Lj., blauer Riesenstern (Wolf-Rayet-Stern).

*WR 102ka* war den Wissenschaftlern schon länger bekannt, aber sie konnten diesen blauen Riesen nicht beobachten, da es sich hinter einer diffusen Staubwolke des *Pfingstrosen-Nebel* verbergen konnte. Erst durch den Einsatz des Infrarot-Spektrographen des Spitzer-Teleskops konnte mehr über diesen Stern herausgefunden werden. Er soll jetzt der zweithellste Stern  nach *eta Carina* sein.

Jerry 
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: bluestar am 15. August 2008, 08:08:12
OK!
Danke euch allen für die Antworten!

JOKE
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Ricardo am 22. August 2008, 08:31:20
Gibt es denn nicht für das Maß der Helligkeit eine definierte physikalische Einheit.Und zwar umgerechnet auf die Lichtstärke, bezeichnet in candela (lat.Wachslicht oder Kerze).
Man liest immer nur in der Astronomie Vergleichsgrößen.Soviel heller wie die Sonne.Oder x-mal weiter die Entfernung Erde-Sonne (AE).

Ricardo
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Martin am 22. August 2008, 09:25:20
Zitat
Gibt es denn nicht für das Maß der Helligkeit eine definierte physikalische Einheit.Und zwar umgerechnet auf die Lichtstärke, bezeichnet in candela (lat.Wachslicht oder Kerze).
Man liest immer nur in der Astronomie Vergleichsgrößen.Soviel heller wie die Sonne.Oder x-mal weiter die Entfernung Erde-Sonne (AE).

Ricardo

Es gibt die absolute Helligkeit. Diese Angabe gibt an, welche scheinbare Helligkeit ein Stern in 10 pc Entfernung haben würde. Die Sonne liegt bei +4M,8 liegen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Absolute_Helligkeit
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Ricardo am 23. August 2008, 22:13:12
Die Maßeinheit der Magnitude ist mir geläufig.Es ging mir nur darum, daß man so oft physikalische Größen als Vergleich beschreibt (soviel heller als, so viel weiter als...).
Wenn man gleich sagen würde de Stern XY hat XY mag müßte man nicht erst die Magnitude der Sonne in ihrer Absolutheit heraussuchen um eine Vorstellung zu bekommen.

Ricardo
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 19. September 2008, 19:59:08
Moin,

(https://images.raumfahrer.net/up038209.jpg)
Bild: eso.org/public Text: frei zitiert

Wissenschaftler um Nicolas Nardetto wollten nachprüfen, ob die Milchstrasse sich tatsächlich mit der Geschwindigkeit um sich selbst dreht, wie bisher angenommen. Dazu beutzten sie, so wie schon viele Wissenschaftler vor ihnen,  Delta Cephei-Sterne (*Cepheiden*) in der unmittelbaren Nachbarschaft der Sonne als Entfernungsmarkierungssterne (auf dem oben in der Farbe blau).
Bisheriger Kenntnisstand war, wenn man die Umdrehung unserer Galaxie berücksichtigt, bewegen sie die  Cepheiden in Richtung Sonne mit einer Mittelgeschwindigkeit von ungefähr 2 km/s. Jetzt galt es zu prüfen, ob dieses Phänomen wirklich auf der tatsächlichen Bewegung der Cepheiden beruht. Denn die Bewegung der Cepheiden hat zu einer Verwirrung bei den Astronomen geführt. Um das zu überprüfen nutzten die Wissenschaftler die hohe Präzision des HARPS-Spektrographen, am 3.6 m Teleskop von La Silla, 2400 m oben in den Bergen der chilenischen Atacama Wüste. Das Ergebnis war sehr ernüchternd, nämlich: kein Ergebnis, denn es hat sich offensichtlich gezeigt; dass die Bewegung (blaue Pfeile) an Effekten innerhalb der Cepheiden selbst hängt und nicht die Bewegung der Milchstraße zeigt. Die Bewegung, die durch die blauen Pfeile angezeigt wird, ist folglich eine Illusion. Die Astronomen fanden aber heraus, dass die Abweichungen in der gemessenen Geschwindigkeit der Cepheiden mit den chemischen Elementen in den Atmosphären der betrachteten veränderlichen Sterne verbunden ist.

Also wird man wohl nach neuen Wegen suchen müssen um herauszubekommen, wie und wie schnell sich unsere Milchstrasse dreht.

Eine exakte Ausarbeitung soll demnächst in Journal Astronomie & die Astrophysik erscheinen.

Jerry  
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Hansjuergen am 06. Januar 2009, 09:51:18
Schärfstes Bild unserer Milchstraße wurde jetzt zusammengefügt  aus einer Aufnahme von  Hubble Space Telescope's Near Infrared Camera and Multi-Object Spectrometer (NICMOS) with color imagery  und einer Aufnahme von  Spitzer Space Telescope  Infrared Astronomy Camera (IRAC) :

(https://images.raumfahrer.net/up038208.jpg)

Mehr darüber hier: http://www.newscientist.com/article/dn16361-sharpest-infrared-image-of-milky-ways-core-unveiled.html

Hansjürgen
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Hansjuergen am 06. Januar 2009, 18:38:12
Milchstraße dreht sich schneller als angenommen  

Long Beach/Hamburg (dpa) - Unsere Milchstraße dreht sich schneller und hat viel mehr Masse als bislang gedacht. Das zeigen Präzisionsmessungen mit einem Netz aus Radioteleskopen.

Erde und Sonne rasen demnach mit knapp einer Million Kilometer pro Stunde um das Zentrum unserer Heimatgalaxie. Das ist rund 160 000 Kilometer pro Stunde schneller als bisher gedacht, wie Forscher um Mark Reid vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik am Montag (Ortszeit) auf einer Tagung der Amerikanischen Astronomiegesellschaft (AAS) im kalifornischen Long Beach berichteten.
Weiter hier: http://www.ad-hoc-news.de/milchstrasse-dreht-sich-schneller-als-angenommen--/de/Wissenschaft-Technik/Wissenschaft/19960956

Hansjürgen
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 26. November 2009, 09:11:09
Moin,

Kosmische “Ausgrabung” findet Reste der Grundbausteine der Milchstraße

Durch die Staubwolken der Zentralregion (Bulge) unserer Milchstraße hindurch hat eine Gruppe von Astronomen detaillierte Beobachtungen des Kugelsternhaufens *Terzan 5* vorgenommen und nachgewiesen, dass dieser Sternhaufen eine höchst ungewöhnliche Zusammensetzung aufweist. Ein Haufen mit diesem besonderen Mix an Sternen ist im Bulge noch nie zuvor beobachtet worden, und die Daten legen nahe, dass *Terzan 5* einer der ursprünglichen Bausteine des Bulge sein dürfte. Wahrscheinlich handelt es sich um den Überrest einer Zwerggalaxie, die vor langer Zeit mit der Milchstraße verschmolzen ist.

(https://images.raumfahrer.net/up038207.jpg)
Bild: Terzan 5 / ESO/F. Ferraro

Ziel ihrer Beobachtungen mit Hilfe der Multi-conjugate Adaptive Optics Demonstrator (MAD) am VLT war der Kugelsternhaufen *Terzan 5*. In den allermeisten Kugelsternhaufen sind die Sterne im wesentlichen zu ein und derselben Zeit entstanden. Die Sterne in *Terzan 5* sind dagegen in mindestens zwei Schüben entstanden: eine ältere Population von Sternen vor rund 12 Mrd Jahren, eine jüngere vor 6 Mrd Jahren.

Die VLT-Beobachtungen haben auch gezeigt, dass *Terzan 5* mehr Masse besitzt als bislang angenommen. Dies und die ungewöhnliche Zusammensetzung des Sternhaufens sind Anzeichen dafür, dass *Terzan 5* Überbleibsel einer Zwerggalaxie ist, die mit der damals noch jungen Milchstraße verschmolzen ist und so zur Ausbildung des Bulge unserer Heimatgalaxie beigetragen hat.

In *Terzan 5* befindet sich auch *PSR J1748-2446ad*, der am schnellsten rotierende, bekannte Millisekundenpulsar.

Zum MAD gibt es hier weitere Informationen >>> Adaptive Optik (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=6460.msg126599#new), Beitrag # 18

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Kreuzberga am 06. Dezember 2009, 16:59:31
Zwei britische Universitäten haben die Webseite http://www.chromoscope.net/ gestartet. Dort kann man die Milchstrasse in verschiedenen Spektralbereichen anschauen, Zoomen etc. Besonders schön finde ich das Feature stufenlos von Röntgen bis hin zum Radiobereich zu wechseln.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 07. Januar 2010, 06:54:04
Moin,

Wissenschaftler wollen schon lange mehr über den Halo unserer Milchstrasse wissen. Besonders der Anteil der Dunklen Materie und die Form des Halos sollen genauer untersucht werden.

Umgeben ist unsere Heimat-Galaxis vom galaktischen Halo mit einem ø von etwa 165.000 Lj. In ihm befinden sich Kugelsternhaufen, alte Sterne und Gas sehr geringer Dichte.  Dann sollen noch große Mengen Dunkler Materie darin vorhanden sein.

Jetzt haben sie den Sternenstrom der bereits vor über 3 Mrd Jahren zerrissenen Sagittarius-Zwerggalaxie(SagDEG) genauer unter die Lupe genommen. Aus seinem Lauf wollen die Astronomen ableiten, ob alles normal im Halo funktioniert oder ob es da irgedwelche Abweichungen gibt, die evtl gegen bisherige Theorien verstossen.

(https://images.raumfahrer.net/up038205.jpg)
Bild: UCLA
 
Dieser Galaxienrest, nicht zu verwechseln mit SagDIG, umläuft das Milchstrassenzentrum in einem fast polaren Orbit in einer Entfernung von 50.000 Lj. Und hier wurde eine Anomalie festgestellt die darauf schliessen lässt, dass die Dunkle Materie einen ganz entscheidenden Einfluss hat. Der Halo ähnelt  einem zusammengedrückten Ball (squashed beachball), wobei die Hauptebene um 90° zu der Milchstraßenebene geneigt ist.

(https://images.raumfahrer.net/up038206.jpg)
Bild: This illustration shows the visible Milky Way galaxy surrounded by a "squashed beachball"-shaped dark matter halo. Source: UCLA

James Bullock von der University of California, Irvine, gibt zu, dass solch ein Ergebnis etwas unerwartet kam. Man will jetzt weitere Sternenströme untersuchen. Wenn sich dann dieses Bild bestätigt, wäre es außerdem ein Schlag gegen das sogenannte MOND-Modell, einer alternativen Gravitationstheorie zur Erklärung der Dunklen Materie.

Der ganze Bericht ist hier nachzulesen: (http://www.smiley-channel.de/grafiken/smiley2007/lesen/smiley-channel.de_lesen007.gif) (http://www.universetoday.com/2010/01/06/milky-way-has-a-squashed-beachball-shaped-dark-matter-halo/)

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Kreuzberga am 24. Februar 2010, 13:57:19
Circa ein Viertel der etwa 160 Kugelsternhaufen in unserer Milchstrasse sind extragalaktischer Herkunft, wie neue Untersuchungen zeigen.

Bestimmt wurde die Herkunft der Cluster mit Hilfe von Daten des Hubble-Weltraumteleskops über das Verhältnis Alter/Metallizität. Auf diese Weise lassen sich und autochtone Kugelsternhaufen von solchen mit "Migrationshintergrund" unterscheiden.

Die Untersuchung legt außerdem nahe, dass die Milchstrasse wesentlich mehr Zwerggalaxien geschluckt haben könnte als bisher gedacht.

http://www.astronomynow.com/news/n1002/24alien/
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: klausd am 24. Februar 2010, 14:09:09
Fliegt so ein Kugelsternhaufen nicht einfach durch unsere Galaxie durch wenn sich die Wege kreuzen? Ist die Gravitation so stark, dass Sie in unserer Galaxie bleiben?

Gruß, Klaus
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 24. Februar 2010, 14:46:05
Moin Klaus,

Fliegt so ein Kugelsternhaufen nicht einfach durch unsere Galaxie durch wenn sich die Wege kreuzen?

Zur Klarstellung: Die Kugelsternhaufen, die sich jetzt in unserer Milchstrasse befinden, sind fast sämtlichst mit den von der Milchstrasse einverleibten kleineren Begleitgalaxien aufgesogen worden. Sie haben also keine eigene Antriebsenergie um sich aus dem Käfig zu befreien. Sie kreuzen sich also nicht.

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: rene.eichler2 am 24. Februar 2010, 16:43:28
Hallo Jerry
Welche Sterne sind eigendlich älter?
Die ältesten pop.2 Sterne im Bulge oder die pop.2 Sterne in den ältesten Kugelsternhaufen?

LG René
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: klausd am 24. Februar 2010, 16:52:41
Zur Klarstellung: Die Kugelsternhaufen, die sich jetzt in unserer Milchstrasse befinden, sind fast sämtlichst mit den von der Milchstrasse einverleibten kleineren Begleitgalaxien aufgesogen worden. Sie haben also keine eigene Antriebsenergie um sich aus dem Käfig zu befreien. Sie kreuzen sich also nicht.

Ok damit sind das also immernoch Objekte aus der unmittelbaren Nachbarschaft zu unserer Milchstraße, wenn auch nicht direkt aus unserer.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 24. Februar 2010, 18:31:34
Moin René,

unsere Milchstrasse sowie die meisten Kugelsternhaufen im Halo unserer Milchstrasse scheinen zum gleichen Zeitpunkt vor~ 13,5 Mid. Jahren aus einer gewaltigen Wolke entstanden zu sein. Die damals existierenden *Population-III-Sterne* gibt es nicht mehr. Aus deren Überresten sind die *Population-II-Sterne* entstanden. Wann sie entstanden sind, wird wohl kaum mit Sicherheit gesagt werden können. Fest steht, dass in Kugelsternhaufen im Halo und im inneren Bereich der Bulge die ältesten *Population-II-Sterne* zu finden sind.

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Schillrich am 25. Februar 2010, 16:28:38
Hallo Klaus,

wenn sich zwei Galaxien (oder auch nur Haufen) begegnen und durchdringen, dann ist nicht nur die Gravitation im Spiel. Die eine Ansammlung von Sternen mach nicht nur einen "FlyBy" an der anderen. Es kommt auch zu dissipativen Prozessen, v.a. durch interstellares Gas und Staub (also Reibung), welche dann auch auf die großen Körper wirken. Damit kann es effektiv eine Abbremsung geben und damit ein Einfangen/Vereinen.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: H.J.Kemm am 26. Juni 2010, 09:15:47
Moin,

aus APOD gibt es diese tolle Aufnahme der Milchstrasse
(https://images.raumfahrer.net/up008827.jpg)
Bild: The Starry Night of Alamut
Image Credit & Copyright: Babak Tafreshi (TWAN)

Gut zu sehen sind die hellen weißen Sterne Deneb, Wega und Altair, Nebel nahe dem galaktischen Zentrum und die dunklen, undurchsichtigen Staubwolken der Milchstraße, die auch als great Rift bekannt sind.

Jerry
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: rene.eichler2 am 09. Dezember 2010, 12:19:57
Moin,

einer neuen, wesentlich genaueren Untersuchung zufolge ist die Masse unserer Milchstrasse nur etwa halb so groß wie bisher vermutet. Dies Ergebnis liefert *SDSS-II* (Slown Digital Sky Survey II. (Bericht darüber folgt in einem eigenen Thread)

(https://images.raumfahrer.net/up011709.jpg)
Die im Zentrum sichtbare, aus Sternen bestehende Komponente der Galaxis ist eingebettet in ihren viel massereicheren und größeren Halo aus Dunkler Materie, der hier in rot angedeutet ist. Die »Blauen Riesensterne«, die im Rahmen der SDSS-Studie gefunden und untersucht wurden, umkreisen die sichtbare Galaxis in großen Entfernungen.

Wissenschaftler haben für die neue Massenbestimmung die Geschwindigkeiten von Sternen ermittelt, die das Zentrum unserer Milchstrasse im Halo auf weiten Bahnen umlaufen. Für diese Studie wurden die im Rahmen der Durchmusterung *SEGUE* (Sloan Extension for Galactic Understanding and Exploration) gesammelten Daten verwendet, die zum Projekt *SDSS-II* gehört. Zur Ableitung der Masse unserer Milchstrasse bestimmten die Wissenschaftler die typischen Geschwindigketen dieser Sterne in unterschiedlichen Entfernungen vom galaktischen Zentrum. Diese Geschwindigkeiten verraten den Astronomen, wie schnell die Sterne sich bewegen müssen, um der Anziehungskraft des Milchstraßensystems und seiner Dunklen Materie zu widerstehen. Bisherige Berechnungen führten auf eine Masse unserer Galaxis, die 1,9 x 1012 MSo entspricht. Die neue, auf SEGUE-Daten basierende Studie ergab einen nur halb so großen Wert.

Mit dem neu bestimmten, genaueren Wert für die Masse der Milchstrasse wird die Aufteilung der Materie, aus welcher der galaktische Halo besteht, in »normale« und »dunkle« Materie präziser möglich. Bereits aufgrund der neuen Ergebnisse lässt sich sagen, dass es *weit weniger Dunkle Materie gibt* als bisher vermutet. Dies würde wiederum bedeuten, dass die Masseverteilung des Universums insgesamt neu definiert werden muss.



Jerry
Hi
Ich habe da mal ne Frage bezüglich der Blauen Riesensterne.
Wo kommen die her?
Im Halo gibt es doch wenig Gas und Staubwolken sie können doch eigendlich garnicht dort entstanden sein.
Da die Sterne ja Riesensterne sind können sie auch nicht aus der galaktischen Scheibe stammen, weil sie nicht alt werden und viel zu lange bräuchten um zu den beobachteten Positionen im Halo zu gelangen.
Sind das vieleicht Sterne aus Zwerggalaxien wie den Magelanschen Wolken?
Oder Sterne die durch Verschmelzung zweier kleinerer Sterne wieder jung geworden sind?
Hat da Jemand nähere Angaben dazu ?
LG René
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Kreuzberga am 10. Dezember 2010, 10:57:31
Hallo René,

bei den blauen Sternen handelt es sich um eher alte Sterne der Population II. Sie befinden sich nicht mehr in der Hauptreihe und verbrennen Helium. Ihre Spektralklasse liegt zwischen B3 und A0. Man nennt sie mit Blick auf das HR-Diagramm auch Blue Horizontal Branch Stars (BHBs).

Wo kommen sie her? Naja, aus den zahlreichen Satelliten-Sternhaufen und Mini-Galaxien, die die Milchstrasse so hat. Gerade SDSS-II hat da nochmal einige Neue entdeckt.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: rene.eichler2 am 10. Dezember 2010, 11:37:46
Danke

Wenns alte Population 2 Sterne sind ist ja die Welt noch in Ordnung :)

Liebe Grüße René
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: rene.eichler2 am 16. Dezember 2010, 16:24:13
Hallo Kreuzberga

Ich habe mir gerade das HRD mal angesehen.
Die Sterne B3-A0 werden demnach nicht älter als 1 Milliarde Jahre.
Warum zählen sie dann zur Population1
Unsere Sonne ist doch fünfmal so alt und sie zählt auch noch zur Population1  :-\
mfG
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: websquid am 16. Dezember 2010, 16:48:48
Die Population gibt ja nicht das Alter an, das ein Stern erreicht, sondern das Alter, wann ein Stern entstanden ist.
Population I bedeutet einfach nur, dass man einen metallreichen Stern hat. So ein Stern hat also Material aus älteren, explodierten Sternen aufgenommen während der Bildung. Die Masse (und damit das Alter) eines Sterns ist dabei irrelevant.

mfg websquid
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: rene.eichler2 am 16. Dezember 2010, 17:19:24
Hallo websquid
Die blauen Sterne im Halo sind doch nur 1 Milliarde Jahre alt, das Material aus dem sie entstanden müßte doch metallreicher gewesen sein als das bei der Sonne die ja schon 5 Milliarden Jahre alt ist. Also früher geboren wurde.
Warum ist die Sonne dann metallreicher als diese blauen Sterne?

LG René
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: websquid am 16. Dezember 2010, 18:04:09
Das liegt einfach daran, dass die Halo-Sterne in einer Region sind, wo nicht soviel Masse vorhanden ist. In den Bereichen gibt es nicht genug schweres Material. Aber ein gewisser Teil hat seinen Weg auch dahin gefunden, so dass man von Population I Sternen spricht.

mfg websquid
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Kreuzberga am 16. Dezember 2010, 19:14:43
Ich glaub hier geht grad einiges durcheinander. Was war genau die Frage und wo war das Problem?

René, du hattest gefragt, warum im Halo so große Sterne sein könnte, da die ja nicht lange leben könnten. Daraufhin habe ich geantwortet, dass diese Sterne sich in einem späten Stadium ihrer Entwicklung befinden, sehr metallarm sind und daher alt sind und zur Population II gehören. Jetzt meinst du wieder, Sterne der entsprechenden Spektralklassen würden nicht so alt werden. Dabei vergisst du, dass der Spektraltyp nicht auf die Lebensdauer eines Sterns schließen lässt. Du magst Recht haben, was Hauptreihensterne angeht, aber außerhalb der Hauptreihe, sind es eben alte Sterne. Die Dinger waren vorher Rote Riesen (da kommt die Sonne auch irgendwann mal hin) und sind jetzt auf dem HRD nach links gewandert, in den Blauen bereich. RR Lyrae Sterne sind gute Beispiele dafür: http://de.wikipedia.org/wiki/RR-Lyrae-Stern (http://de.wikipedia.org/wiki/RR-Lyrae-Stern)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: rene.eichler2 am 16. Dezember 2010, 20:24:10
Hallo Kreuzberga
Ich bin auf das Alter der Blauen Sterne gekommen weil ich dieses Diagramm gefunden habe.
Wonach blaue Sterne nicht älter als 1Milliarde Jahre werden.
Aber wenn du sagst dass die Sterne schon Rote Riesen waren und wieder zurück in den blauen Bereich gewandert sind, dann ist natürlich alles klar.
Die Sterne sind dann älter als die Sonne.
Gruß René
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Matjes am 18. Dezember 2010, 18:43:15
Hallo Leute

Nur um ein wenig Klarheit in die Begriffe zu bringen zitiere ich mal Wikipedia. Tschuldigung

--------------------------------------------------------------- Kopie aus Wikipedia---------------------------------------------------
1) Ursprüngliche Klassifikation nach Baade
Die Klassifikation geht auf Walter Baade (1944) zurück. Obvohl der Zeitpunkt der Entstehung ein Charakteristikum einer Population ist, hat die sie bezeichnende römische Zahl nichts mit ihrem Entstehungszeitpunkt zu tun.

Population I
In der zentralen Scheibe unserer Milchstraße gehören die meisten Sterne (und auch die Sonne) zur sogenannten Population I. Dies sind relativ junge, stabil leuchtende Sterne, die hinsichtlich ihres inneren Aufbaues und ihrer Strahlung in einem Zustand des Gleichgewichtes sind und sich auf annähernden Kreisbahnen um das galaktische Zentrum, meist in den Spiralarmen, bewegen. Sterne der Population I enthalten wie die Sonne relativ viele schwere Elemente, die in früheren Sterngenerationen entstanden sind.

Population II
Die älteren Sterne des ausgedehnten kugelförmigen galaktischen Halos, sowie des galaktischen Zentrums, gehören der Population II an (siehe z.B. BPS CS22892-052). Sterne dieser Population werden auch in Sonnennähe gefunden, fallen dort aber durch ihren sehr viel geringeren Gehalt an schweren Elementen und ihre hohen Geschwindigkeiten relativ zu den Scheibensternen auf. In anderen Galaxien spricht man analog zur Milchstraße von Scheiben- und Halopopulation.

Population III
Die allererste Generation von Sternen – die bald nach dem Urknall entstanden ist – wird Population III genannt. Diese primordialen Sterne wurden aber nur aus theoretischen Überlegungen erschlossen und noch nicht gefunden, denn vermutlich waren sie zu massereich und daher zu kurzlebig, um bis heute zu existieren.
Ob vereinzelte von ihnen – die eine geringe Masse haben müssten – wirklich noch existieren, werden erst die Beobachtungen der künftigen Großteleskope zeigen.

2) heutige feinere Einteilung
Man unterscheidet heutzutage im Wesentlichen fünf Populationen, da es natürlich im Laufe der Zeit immer mehr Messergebnisse gab und somit eine genauere Einteilung möglich wurde.

Extreme Population I (Spiralarmpopulation)
Das Alter dieser Sterne liegt unter 100 Mio. Jahren, was auf eine relativ späte Entstehung hinweist. Solche jungen Sterne befinden sich häufig in irregulären Galaxien, diffusen Nebeln, Reflexionsnebeln, offenen Sternhaufen und Spiralarmen.

Intermediäre (ältere) Population I
Diese Population stimmt in den meisten Punkten mit der extremen Population I überein. Auch unsere Sonne und sonnenähnliche Sterne gehören ihr an. Solche Sterne haben als Merkmal vorwiegend starke Metalllinien im Spektrum.

Scheibenpopulation
Diese Sterne haben ein mittleres Alter und somit ist dies die verbreitetste Population. Die meisten Sterne unserer Milchstraße gehören ihr an, denn sie stellen den Großteil der galaktischen Scheibe und des galaktischen Zentrums dar.

Intermediäre (zwischen-) Population II
Dies ist eine kleinere Gruppe die vor allem im galaktischen Zentrum vorherrscht. Zu dieser Gruppe zählen vor allem die sogenannten Schnellläufer, die sich mit Geschwindigkeiten von über dreißig Kilometern pro Sekunde senkrecht zur galaktischen Ebene bewegen.

Halopopulation (extreme Population II)
Dies sind Sterne mit einem Alter von über sechs Milliarden Jahren. Sie befinden sich im Halo einer Galaxie und somit überwiegend in Kugelsternhaufen und elliptischen Galaxien. Sehr wichtige Mitglieder sind zum Beispiel die Unterzwerge und auch RR-Lyrae-Sterne.
-------------------------------------------------------Ende Wikipedia--------------------------------------------------------------

So und jetzt entdecken wir blaue Sterne im Halo. Wohin gehören die jetzt. Eigentlich gibt es im Halo nur Sterne der Population 2. Also alles ganz alte Sterne mit wenig Metall. Dort haben alle Sterne späte Spektralklassen. Wie passen jetzt aber blaue Sterne da rein? Ich habe da ähnliche Probleme wie Rene. Selbst wenn sie ihre Rote-Riesen-Phase schon hinter sich haben, sehe ich nicht, wie sie viele Milliarden Jahre alt sein können. Oder könnte es nicht auch sein, daß diese Sterne june Sterne sind? Dann muß aber jemand diesem blöden Halo sagen, daß es das gar nicht darf. So wie ich es verstanden habe, ist die Beobachtung von blauen Sternen gerade deshalb eine "Sensation", weil es dafür keine einfache Erklärung gibt. Und davon lebt die Astronomie.

Grüße
Matjes
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: rene.eichler2 am 19. Dezember 2010, 10:31:51
Hallo Matjes

Also so wie ich es von Kreuzberga verstanden habe sind die blauen Sterne alte Sterne.
Nehmen wir mal einen Stern mit der Masse der Sonne der wird mit etwa 8-10Milliarden Jahren zu einem Roten Riesen.
Nach der Rote Riesenphase schließt sich noch eine Phase an, bei der schwerere Elemente als Helium erbrütet werden. Dabei werden die Sterne wieder etwas blauer, obwohl sie doppelt so alt sind wie die Sonne.
Im Herzsprung Russel Diagram sind es die Sterne am oberen Bildrand.
Ist nicht auf allen HRDs zu sehen. Da ist zumindest ein Balken wo steht Riesen und Überriesen, der reicht vom roten bis in den blauen Bereich des Diagrams.

Ich hoffe das war jetzt so richtig erklärt
mfG René
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Martin am 07. Juli 2011, 09:42:32
Hallo,

hier mal zwei Bilder von der Milchstrasse, aufgenommen etwa 20km SW von Pannawonica, Pilbara, WA. Bild eins zeigt das Zentrum, Nr. 2 den Bereich Richtung Kreuz des Suedens. Belichtungszeit bei ISO400 30sec ohne Nachfuehrung, und mit Corel bearbeitet.

Cheers,

Martin
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Gertrud am 05. Dezember 2011, 21:07:12
Hallo Zusammen,

drei Astronomen an der University of Toronto haben in das Maul (Mouth) vom Dragonfish geschaut.
Mubdi Rahman, Doktorand in der Abteilung für Astronomy & Astrophysics an der University of Toronto schlug den Namen
"Dragonfish" nach einem Vergleich von dem Infrarot-Bild der Gashülle, welches von Peter Shearer erstellt wurde, mit einem Tiefsee-Wesen mit gleichem Namen vor.
 (https://images.raumfahrer.net/up038203.jpg)
(Credit:by Peter Shearer)

 Das astronomische Bild ähnelt dem dunklen klaffenden Mundform mit Zähnen, zwei leuchtende Augen und eine helle
Flosse auf der rechten Seite.
(https://images.raumfahrer.net/up038204.jpg)
(Credit: Foto mit freundlicher Genehmigung von The University of Toronto,by Peter Shearer )

Der "Mund" ist so dunkel, da das Gas durch die Strahlung der Sterne gelöscht wurde und durch den stellaren Wind nach außen gedrückt wurde, und die glühende Schale von etwa hundert Lichtjahren, die hellen Augen und Flosse des "Tieres" zu bilden.
Die hunderttausend Sterne im "Mouth" von  dem "Dragonfish" sind gut 30.000 Lichtjahre von der Sonne entfernt.
Die Sterne sind unglaublich hell, aber das meiste ihres sichtbaren Lichtes wurde für die irdischen Teleskope durch den dazwischen liegenden dichten Staub unserer Galaxie geschluckt.

Mit dem New Technology Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile konnten die Forscher das Licht von ein paar dutzend Sterne sammeln.
Sie untersuchten, wieviel Licht die Sterne in jeder Farbe emittieren und waren so in der Lage, zu bestätigen, dass midestens ein Dutzend junge massereiche Sterne in dem Haufen waren. Einige haben möglicherweise hundert Mal mehr Masse als unsere Sonne. 
Durch die Erforschung mit dem  WMAP-Satelliten und mit der  Weltraumsonde Spitzer, welche mit dem Infrarot-Licht den Staub durchdringen konnte,entdeckten die Forscher die riesigen jungen blauen Sterne.
Wenn die Superstars ihren Brennstoff verbrannt haben,
werden sie explodieren und durch die Freisetzung von Metallen und andere schwere Atome vielleicht Bausteine für Leben bieten.
 Nach den Worten von Rahman haben die Forscher in der Gruppe einen Ausreißer-Stern gefunden, der sich mit hoher Geschwindigkeit auf der Flucht aus der Gruppe befindet.
Die wissenschaftler vermuten, das die Gruppe nicht mehr durch die Schwerkraft zusammen gebunden ist.
Es ist ihnen noch ein Rätsel, wie die Gruppe auseinander fliegt.
 
Quelle:
http://news.utoronto.ca/dragonfishs-mouth (http://news.utoronto.ca/dragonfishs-mouth)

Gertrud
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Gertrud am 11. Januar 2012, 17:11:15
Hallo Zusammen,

dieses Mosaikbild von einem großen Teil der Milchstraße ist mit Wide-Field Infrared Survey Explorer (WISE) aus unzähligen Bildern entstanden.
In dieser Region treten die abgebildeten Sternbilder Cassiopeia und Cepheus in den Hintergrund.
Am Abendhimmel sind die fünf hellen Sterne von Cassiopeia sehr leicht durch die Form, das himmlische "W" erkennbar.
Da aber WISE den Himmel in Infrarot-Licht beobachtet hat,
enthüllen sich Millionen andere Sterne,welche durch bestimmte Wellenlängen des infraroten Lichts in  Blau und Cyan (Blaugrün) sichtbar sind.
Im grünen und roten Infrarot- Licht erscheinen die Staubwolken.

(https://images.raumfahrer.net/up038201.jpg)
Credit:NASA / JPL-Caltech / UCLA
in sehr groß (16,67 MB) sind sehr, sehr viele Einzelheiten sichtbar.
https://images.raumfahrer.net/up038202.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038202.jpg)

Es ist wirklich sehr sehenswert,
mein Bildschirm ist leider etwas ;)  zu klein für dieses grandiose Mosaik.
Dieses Abbildung an einer großen Wand wäre echt stark! :)

Quelle:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA15256 (http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA15256)

Gertrud
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: sven am 05. April 2012, 20:48:19
Nach 10 jähriger Arbeit wurde aus kombinierten Daten des britischen Infrarotteleskops UKIRT (United Kingdom Infrared Telescope) auf Hawaii und dem Vista Teleskop in Chile ein 150 Milliarden Pixel Bild der Milchstraße errechnet...

Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/interaktiv-entdecken-sie-die-milchstrasse-11706659.html (http://www.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/interaktiv-entdecken-sie-die-milchstrasse-11706659.html)
http://djer.roe.ac.uk/vsa/vvv/iipmooviewer-2.0-beta/vvvgps5.html (http://djer.roe.ac.uk/vsa/vvv/iipmooviewer-2.0-beta/vvvgps5.html)

Gruß Sven
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Schillrich am 30. April 2012, 22:14:52
Vielleicht hatten wir das hier schon, aber falls nicht ... 2013 wird spannend.

2013 werden sich die Augen der Astronomen auf das Zentrum der Milchstraße richten.

Seit 2004 beobachtet man eine Gaswolke, die sich auf ihrer elliptischen Bahn dem schwarzen Loch im inneren unserer Galaxie nähert. Mitte 2013 wird sie ihr Perizentrum in 36 Lichtstunden (ca. 260 AU) vom Ereignishorizont erreichen. Bei ihrem "überschallschnellen" Flug durch das Plasma, werden sich Stoßfronten hoher Dichte und Temperatur ausbilden, die wahrscheinlich im Röntgenlicht erstrahlen werden.
Gezeitenkräfte und die Wechselwirkung mit dem Plasma werden die Wolke wohl zerreißen. Schon jetzt verformt sie sich. In den Daten von 2004 ist sie noch kugelsymmetrisch. Bis 2008 und 2011 hatte sich jeweils eine Geschwindigkeitdifferenz zwischen Vorder- und Hinterseite aufgebaut. Ein Teil ihrer Masse wird nach diesem Prozess wahrscheinlich ins SL stürzen, und dabei nochmal aufleuchten.

"Unser" SL ist erstaunlich dunkel. Seine Umgebung leuchtet nur sehr schwach. Ein paar Mal am Tag gibt es darin stundenlange Spitzen. Summa-summarum heißt das, dass das SL nur ca. 1/100 der Erdmasse pro Jahr aus seiner Umgebung verschluckt. Durch diese Wolke könnte es "reiche Beute" machen und deutlich erstrahlen. Dadurch erwartet man neue Einblicke in die Vorgänge vor Ort.

Einen ähnlichen und stärkeren Vorfall gab es offenbar vor 300 Jahren. Dessen Röntgenecho kann man heute im interstellaren Material der Umgebung sehen.

Quelle: "Kosmische Raubtierfütterung" in Spektrum der Wissenschaft (Mai 2012)


Das ist ja quasi schon geschehen, vor 25000 Jahren ... aber Zeit ist ja nicht absolut ;).
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: websquid am 24. Oktober 2012, 12:28:49
Mithilfe des 4,1m-Durchmusterungsteleskops VISTA in Paranal haben ESO-Astronomen einen Katalog vom Zentrum der Milchstrasse erstellt. Dieser enthält 84 Mio Sterne und ist damit der größte bislang erstellte Katalog seiner Art. Das dazu verwendete Mosaik hat im Original 9 Gigapixel Auflösung.

Die ins Visier genommene Region ist auf diesem Bild im roten Kasten zu sehen:
(https://images.raumfahrer.net/up038198.jpg)

Angesichts der ganzen Diskussionen um die Sichtbarkeit des galaktischen Zentrums pack ich auch noch dieses Bild mit rein, dass den Unterschied zwischen Aufnahmen im sichtbaren Licht und Aufnahmen im Infrarotbereich zeigt:
(https://images.raumfahrer.net/up038200.jpg)

http://www.eso.org/public/news/eso1242/ (http://www.eso.org/public/news/eso1242/)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Tobias Kolkmann am 24. Oktober 2012, 13:59:28
Hallo zusammen,

ist die Scheibe unseres Sonnensystems eigentlich an der Milchstraße ausgerichtet oder stehen wir "quer" in der Scheibe? Wie sieht das mit anderen Sonnensystemen aus? Wirkt die Gravitation der Galaxie sich nicht in so fern auf die Sonnensysteme aus, dass alle Sonnensysteme und Planeten sich immer mehr an der Scheibe der Galaxis ausrichten oder ist die Gravitation der Galaxie ein zu geringer Faktor bei der Entwicklung von Sonnen/Planetensystemen?


Viele Grüße,
Tobias
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Schillrich am 24. Oktober 2012, 14:10:33
Hallo,

unsere Ebene der Ekliptik ist zur Scheibe der Milchstraße stark inkliniert. Den Winkel müsste ich jetzt suchen.
Aber, um hier ggf. Henne und Ei zu trennen: Dass sich Objekte, die um einen Zentralkörper rotieren, in einer Scheibe anordnen, hat nichts direkt mit der Gravitation zu tun. Das kommt aus der gravitativen Kontraktion zusammen mit der (zufälligen) Netto-Rotation der ursprünglichen Gas- und Staubwolke. Wenn sich einmal eine dominante Rotation ausgebildet hat (deren Lage zufällig ist), bleibt die Lage des Systems räumlich stabil (Drehimpulserhaltung), wie ein Kreisel. Wenn dann Störkräfte angreifen und das Ganze "kippen" wollen, kommt es zu einer Präzessionsbewegung, aber keiner Kippen.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Volker am 24. Oktober 2012, 14:16:50
Hallo,

ist die Scheibe unseres Sonnensystems eigentlich an der Milchstraße ausgerichtet oder stehen wir "quer" in der Scheibe?

Nein, die Achse des Sonnensystems (Ekliptik) und der Milchstrasse bilden einen Winkel von ca. 60 Grad.

Zitat
Wie sieht das mit anderen Sonnensystemen aus?

Die Ausrichtung der Sternsysteme erscheint zufaellig, d.h. es scheint als sei keine Richtung bevorzugt.

Zitat
Wirkt die Gravitation der Galaxie sich nicht in so fern auf die Sonnensysteme aus, dass alle Sonnensysteme und Planeten sich immer mehr an der Scheibe der Galaxis ausrichten

Die Scheibe der Milchstrasse verdichtet sich durch die Eigengravitation auf langen Zeitskalen (so wie das ja auch bei protoplanetaren Scheiben geschieht). Allerdings hat das offenbar keinen messbaren Einfluss auf die jeweilige Achse der Sternsysteme.

Gruss,
Volker
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: NCC1701 am 24. Oktober 2012, 22:33:39
Mithilfe des 4,1m-Durchmusterungsteleskops VISTA in Paranal haben ESO-Astronomen einen Katalog vom Zentrum der Milchstrasse erstellt. Dieser enthält 84 Mio Sterne und ist damit der größte bislang erstellte Katalog seiner Art. Das dazu verwendete Mosaik hat im Original 9 Gigapixel Auflösung.

http://www.eso.org/public/news/eso1242/ (http://www.eso.org/public/news/eso1242/)

Gigantische Aufnahmen! Aber wer hat da genau 84 Millionen gezählt? Das kann niemand, dass können auch 82 oder 86 Millionen sein.

Der obige Link von der ESO ist da schon etwas genauer als das, was so durch die Presse schleicht:
"84 Million Stars and Counting"
Das bedeutet: Mindestens 84 Mio. - wahrscheinlich noch mehr.


Übrigends ist 84 gerade das Doppelte von 42 ;D ;)
Und das war doch DIE Antwort...
Wer das nicht versteht -> "Per Anhalter durch die Galaxis" (Douglas Adams)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: websquid am 24. Oktober 2012, 23:07:06
Zitat aus dem Artikel: "The catalogue lists the positions of the stars along with their measured brightnesses through the different filters. It contains about 173 million objects, of which about 84 million have been confirmed as stars. The other objects were either too faint or blended with their neighbours or affected by other artefacts, so that accurate measurements were not possible. Others were extended objects such as distant galaxies."

Etwa 173 Mio Objekte wurden also gezählt, von denen man sich bei rund 84 Mio sicher ist dass es Sterne sind. Stimmt also wirklich dass das Bild auch mehr Sterne enthalten dürfte - der Katalog enthält aber nunmal rund 84 Mio ;)

Gezählt wird sowas mit vernünftigen Computern (also nicht mit kleinen Heim-PCs ;D)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: NCC1701 am 24. Oktober 2012, 23:44:09
Oh, ich dachte da hat jemand gezählt und ist dann bei 84 Mio. umgefallen. :D

Ich mag solche absoluten (und definitiv falschen) Zahlen aus der Presse nicht.

Die ESO sagt ja eben:
"It contains about 173 million objects, of which about 84 million have been confirmed as stars."

Da sind also nocht fast 100 Mio. Objekte die vielleicht auch Sterne sein können!


Deswegen schreibt die ESO:
"84 Million Stars and Counting"


Aber eigentlich kann ein normaler Mensch mit diesen Zahlen sowieso gar nichts mehr anfangen und das begreifen.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Han_Solo am 25. Oktober 2012, 10:58:53
Foto der Milchstraße mit 9 Gigapixeln

"108.200 x 81.500 Pixel misst die gigantische Aufnahme, die Forscher der europäischen Südsternwarte ESO vom Zentrum unserer Milchstraße gemacht haben."

http://www.golem.de/news/84-millionen-sterne-foto-unserer-milchstrasse-mit-9-gigapixeln-1210-95300.html (http://www.golem.de/news/84-millionen-sterne-foto-unserer-milchstrasse-mit-9-gigapixeln-1210-95300.html)

https://images.raumfahrer.net/up038199.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038199.jpg)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Pham am 25. Oktober 2012, 13:58:40
Oh, ich dachte da hat jemand gezählt und ist dann bei 84 Mio. umgefallen. :D

Ich mag solche absoluten (und definitiv falschen) Zahlen aus der Presse nicht.

Die ESO sagt ja eben:
"It contains about 173 million objects, of which about 84 million have been confirmed as stars."

Da sind also nocht fast 100 Mio. Objekte die vielleicht auch Sterne sein können!


Deswegen schreibt die ESO:
"84 Million Stars and Counting"


Aber eigentlich kann ein normaler Mensch mit diesen Zahlen sowieso gar nichts mehr anfangen und das begreifen.
weshalb sollte die genannte Zahl "definitv"(!) falsch sein, vor allem vor dem Hintergrund, wie die Information  in Deinem Zitat ausgegeben wurde?
Hast Du selbst nachgezählt und hast gemerkt dass sie sich um 4 Sterne verzählt haben?
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: NCC1701 am 25. Oktober 2012, 22:30:25
Ich will mich mit euch nicht streiten müssen :'(

Die ESO sagt:
"84 Million Stars and Counting"

Das heist auf Deutsch ungefähr: 84 Mio. Sterne und mehr...

Die 84 Mio. sind nur die Untergrenze. Das sollte meiner Meinung nach schon deutlich werden.
Und das dieses Bild nur ein sehr kleiner Ausschnitt unserer Milchstraße ist, versteht sowieso niemand mehr.

Peace 8)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: -eumel- am 26. Oktober 2012, 00:11:13
Und das dieses Bild nur ein sehr kleiner Ausschnitt unserer Milchstraße ist, versteht sowieso niemand mehr.
Warum schreibst Du so was? ??? >:(
Wieso sollte das jemand nicht verstehen?
Der untersuchte Bereich ist doch eindeutig eingezeichnet:

(https://images.raumfahrer.net/up038198.jpg)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: NCC1701 am 26. Oktober 2012, 00:35:14

Warum schreibst Du immer so was? ??? >:(


... weil so tolle Veranschaulichungen wie die von dir einfach untergehen. Und das ist sehr schade.

Das Ganze ist weit durch die Presse gegangen und die meisten lesen die Schlagzeile, nicht mehr!
Ergo: Unsere Milchstraße ist groß, wie ich schon vorher wußte, und sie hat genau 84 Mio. Sterne.

Frage einfach mal jemanden, der keine Ahnung von Astronomie hat, wieviel Sterne unsere Galaxie hat?
Der wird dir sagen, dass er nie gedacht hätte, dass es überhaupt so viele Sterne gibt (84 Mio.).

Ich mag einfach diese plakativen Schlagzeilen nicht.


Und nur so nebenbei, nur weil ich ein Besserwisser bin:
Bei dem Wort Straße (Milchstraße) muß (<-falsch) - also muss man immer noch das gute alte ß verwenden.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Gertrud am 26. Oktober 2012, 02:01:58
Hallo @NCC1701
Du erweckst mit Deinen anscheinend absichtlich verdrehten Antworten den Eindruck, das Du hier nach dem Petitio principii
 (http://de.wikipedia.org/wiki/Petitio_principii) handelst.
Auch die Eristische Dialektik (http://de.wikipedia.org/wiki/Eristische_Dialektik) spiegelt sich in Deinen Beiträgen auf die gut erklärenden Antworten der geduldigen Antwortenden wieder.
... so hat es etwas von dem berühmten Pudding an die Wand nageln (http://www.myscienceproject.org/j-wall.html) für alle, die sich um Antworten auf Deine Ausführungen bemühen ...

... nur so nebenbei,
mit den besten Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: fl67 am 26. Oktober 2012, 13:41:02
Bei dem Wort Straße (Milchstraße) ... muss man immer noch das gute alte ß verwenden.
Da hat er mal recht  (außer man ist Schweizer).
Mod: bitte den Thread-Titel korrigieren !
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Kryo am 26. Oktober 2012, 14:02:02

Warum schreibst Du immer so was? ??? >:(


Das Ganze ist weit durch die Presse gegangen und die meisten lesen die Schlagzeile, nicht mehr!
Ergo: Unsere Milchstraße ist groß, wie ich schon vorher wußte, und sie hat genau 84 Mio. Sterne.

Frage einfach mal jemanden, der keine Ahnung von Astronomie hat, wieviel Sterne unsere Galaxie hat?
Der wird dir sagen, dass er nie gedacht hätte, dass es überhaupt so viele Sterne gibt (84 Mio.).


naja die Leute, die nur die Schlagzeile lesen, interessieren sich doch eh nicht dafür. Die werden in unserer heutigen Informationsflut sich die 84 Mio eh nicht merken (können), so wie ich mir für mich unwichtige Meldungen nicht merken werde. Und wenn doch, dann haben sie immerhin eine grobe Ahnung, und wissen schonmal, dass es sich um ca 100 Mio sterne im Milchstraßenzentrum handelt. Das ist doch besser als würden sie glauben, die Milchstraße bestünde nur aus ein paar Hundert, oder Tausend Sternen.  Insgesamt sinds ja dann eh wieder >100 Milliarden und nicht nur paar hundert Millionen
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: NCC1701 am 26. Oktober 2012, 23:24:11
Hallo @NCC1701
Du erweckst mit Deinen anscheinend absichtlich verdrehten Antworten den Eindruck, das Du hier nach dem Petitio principii
 (http://de.wikipedia.org/wiki/Petitio_principii) handelst.
Auch die Eristische Dialektik (http://de.wikipedia.org/wiki/Eristische_Dialektik) spiegelt sich in Deinen Beiträgen auf die gut erklärenden Antworten der geduldigen Antwortenden wieder.
... so hat es etwas von dem berühmten Pudding an die Wand nageln (http://www.myscienceproject.org/j-wall.html) für alle, die sich um Antworten auf Deine Ausführungen bemühen ...

... nur so nebenbei,
mit den besten Grüßen
Gertrud

Danke Gertrud,
ich bin natürlich nicht mit dir konform, aber ich finde deinen Post einfach KLASSE!
Gehört natürlich nicht in diesen Thread...

Und Strasse ist falsch...

PEACE
NCC1701
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: xwing2002 am 07. Januar 2013, 12:41:33
Doppelt erstaunlich:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/neil-ibata-15-jaehriger-an-nature-studie-ueber-galaxien-beteiligt-a-876096.html (http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/neil-ibata-15-jaehriger-an-nature-studie-ueber-galaxien-beteiligt-a-876096.html)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Gertrud am 24. Oktober 2013, 22:29:09
Hallo Zusammen,
Das galaktische Flattern der  Milchstraße
Ein Team von Wissenschaftlern  um Mary Williams vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) entdeckten diesen Effekt mit den Daten von RAdial Velocity Experiments (RAVE). Das Programm RAVE stellte Informationen von eine halbe Million Sterne im Umkreis der Sonne zur Verfügung. Die Milchstraße rotiert nicht nur um das  galaktische Zentrum, sie bewegt sich auch senkrecht, nach Norden und Süden, aus der galaktischen Scheibe heraus. Die Milchstraße flattert wie eine Flagge im Wind. Der genaue Ursprung, der die Bewegungen aus unterschiedlichen Richtungen  verursacht und das Flattern auslösen, konnte von den Astronomen noch nicht geklärt werden. Sie vermuten neben anderen Gründen den Durchgang  kleinerer Galaxien.

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030103753-92bdb4da.jpg)
Geschwindigkeitsfeld (Credit: AIP)
Quellen:
http://www.aip.de/de/aktuelles/scientific-highlights/rave2?set_language=de (http://www.aip.de/de/aktuelles/scientific-highlights/rave2?set_language=de)
http://www.rave-survey.aip.de/rave/pages/project/Intro.jsp (http://www.rave-survey.aip.de/rave/pages/project/Intro.jsp)
http://arxiv.org/abs/1302.2468 (http://arxiv.org/abs/1302.2468)

Mit den besten Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: adamski am 20. Juni 2014, 12:19:49
MAGNETISCHEr FINGERABDRUCK

(https://images.raumfahrer.net/up040119.jpg)

Das Magnetfeld der Milchstraße, wie der ESA-Satellit Planck gesehen.
Dieses Bild wurde von der ersten All-Sky Beobachtungen von polarisiertem Licht durch interstellaren Staub in der Milchstraße emittiert zusammengestellt. Das Magnetfeld wird mit Hilfe eines Visualisierungstechnik genannt Linienintegral Faltung (LIC) angezeigt.

Dunklere Bereiche entsprechen stärker polarisierten Emission, die Rillen und die Richtung des Magnetfeldes in der Ebene des Himmels projiziert. Das dunkle Band horizontal über die Mitte läuft entspricht der galaktischen Ebene. Hier zeigt die Polarisation ein regelmäßiges Muster auf großen Winkelskalen, die aufgrund der magnetischen Feldlinien als überwiegend parallel zur Ebene der Milchstraße ist. Die Daten Variationen der Polarisationsrichtung zeigen auch in der Nähe von Wolken aus Gas und Staub. Dies kann in den verschlungenen Merkmalen über und unter der Ebene, wo das lokale Magnetfeld besonders desorganisiert sehen.

Das Bild ist ein Mollweide Projektion der gesamten Himmelskugel, mit der Ebene der Galaxie mit der horizontalen Achse des Ovals ausgerichtet ist. Bestimmte Bereiche im Bild, vor allem bei hohen galaktischen Breiten, wurden ausgeblendet. Die Gesamtintensität in diesen Regionen niedrig ist, erschwert die Trennung von Vorder-und kosmischen Mikrowellen-Hintergrund (CMB)-Komponenten. Weitere Datenanalyse wird dies
durch die Zeit des Volldatenfreigabe Ende 2014 zu verbessern.
( Dieser Text wurde nur auf Englisch übersetzt. Bitte um Verzeihung wenn dort Grammatikfehler vorhanden sind )


Hier ist der Link um die komplette Story lesen zu können.
http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/Planck/Planck_takes_magnetic_fingerprint_of_our_Galaxy (http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/Planck/Planck_takes_magnetic_fingerprint_of_our_Galaxy)



Urheberrecht ESA und die Planck-Collaboration
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: adamski am 31. August 2014, 00:35:06
Die deutsch-schwedische Forschungsgruppe, entdeckten einen Riesen ( W49nr1 ) in der Kinderstube neuer Sterne unser Milchstraße.
Es wird berichtet, der Riese bringt auf eine Masse von 100 bis 180 Sonnen.
Die Region mit der Bezeichnung W49 liegt Die Region mit der Bezeichnung W49 hitner dichten interstellaren Staubs, die das sichtbares Licht nicht durch lassen.
Anhand der Infrarot-Beobachtungen, konnten die Forscher den ungewöhnlich riesen Stern W49nr1 aufspüren und mit Daten weiterer Teleskope, näher charakterisieren.

(https://images.raumfahrer.net/up041943.jpg)
Quelle: astronet.ge

Hier der Link zur Quelle.
http://www.aanda.org/articles/aa/abs/2014/08/aa24154-14/aa24154-14.html (http://www.aanda.org/articles/aa/abs/2014/08/aa24154-14/aa24154-14.html)
Quelle: http://www.aanda.org (http://www.aanda.org)

Wünsche viel Spaß beim lesen.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Lumpi am 24. Februar 2016, 18:36:05
Die Milchstraße in XXXXXL! Atemberaubende Bilder + Videos!    :) :D
https://www.eso.org/public/germany/news/eso1606/ (https://www.eso.org/public/germany/news/eso1606/)

Vorschaubild, volle Größe: http://www.eso.org/public/germany/images/eso1606a/zoomable/ (http://www.eso.org/public/germany/images/eso1606a/zoomable/)
(https://images.raumfahrer.net/up050773.jpg)
Credit: ESO/APEX/ATLASGAL



Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: AeitschTi am 26. November 2016, 22:02:21
Staub und Gas im Zentrum der Milchstraße

Zentriert auf das unsichtbare Schwarze Loch Sagittarius A* zeigen uns die Teleskope WISE (Wide-Field Infrared Survey Explorer) und Spitzer im Infrarotbereich diesen Einblick in eine Region im Sternbild Schütze, im Zentrum der Milchstraße.

(https://scontent-frt3-1.xx.fbcdn.net/v/t1.0-9/15267724_1318427898191463_8893016937064727739_n.jpg?oh=e6e5cc4820b7080eb84b39d5694a4252&oe=58BCAB04)

Hier gibt es die volle Auflösung:

https://www.flickr.com/photos/geckzilla/30386605114/sizes/o/ (https://www.flickr.com/photos/geckzilla/30386605114/sizes/o/)

Quelle, weitere Informationen sowie andere Größen des Bildes:

https://www.flickr.com/photos/geckzilla/30386605114/ (https://www.flickr.com/photos/geckzilla/30386605114/)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 21. Mai 2018, 09:29:27
"Milchstraße größer als gedacht
Eine Arbeitsgruppe von Forschern vom Institut für Astrophysik der Kanaren (Instituto de Astrofísica de Canarias, IAC) und der nationalen astronomischen Observatorien der chinesischen Akademie der Wissenschaften (NAOC) ist der Meinung, der Durchmesser unserer Galaxie – der Milchstraße – betrage rund 200.000 Lichtjahre."

Weiter im Artikel von Thomas Weyrauch:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/20052018153021.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/20052018153021.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: MillenniumPilot am 22. Mai 2018, 15:13:44
"Milchstraße größer als gedacht
Eine Arbeitsgruppe von Forschern vom Institut für Astrophysik der Kanaren (Instituto de Astrofísica de Canarias, IAC) und der nationalen astronomischen Observatorien der chinesischen Akademie der Wissenschaften (NAOC) ist der Meinung, der Durchmesser unserer Galaxie – der Milchstraße – betrage rund 200.000 Lichtjahre."

Weiter im Artikel von Thomas Weyrauch:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/20052018153021.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/20052018153021.shtml)


Viele Grüße
Rücksturz

Im ersten Moment dachte ich, dass das Ergebnisse neuester Messungen sind. Am Ende laeuft es wohl doch darauf hinaus, dass man “nur” in der Lage ist, die Remote Sterne der Galaxie zu entdecken. Zeigt aber auch, dass selbst als gesichert geltende Dinge nicht unverrückbar sind.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Prodatron am 22. Mai 2018, 16:10:28
Am Ende laeuft es wohl doch darauf hinaus, dass man “nur” in der Lage ist, die Remote Sterne der Galaxie zu entdecken.
Ja, die Überschift hatte bei mir auch erstmal etwas anderes suggeriert. Wenn man das Halo der dunklen Materie noch mitrechnet, ist die Milchstraße ja nochmal viel größer.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: sven am 29. April 2019, 17:51:27
9 Gigapixelbild der Milchstraße zum zoomen:

https://www.eso.org/public/images/eso1242a/zoomable/ (https://www.eso.org/public/images/eso1242a/zoomable/)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: sven am 24. Juli 2019, 20:14:05
Kleiner Artikel zur Position der Milchstraße und der lokalen Gruppe: Wir befinden uns wohl in einem Randbereich, direkt an der großen Leere.
"Die Milchstraße und die Lokale Gruppe sind Teil einer Materiebrücke, die sich quer durch die lokale Leere zieht".
"Wie die Astronomen ermittelten, hat der lokale Void einen starken Einfluss auf die Bewegung der Milchstraße und der Lokalen Gruppe. Seine abstoßende Wirkung drückt unsere Heimatgalaxie mit rund 200 bis 250 Kilometer pro Sekunde von sich weg."

https://www.scinexx.de/news/kosmos/wir-liegen-direkt-der-grossen-leere/ (https://www.scinexx.de/news/kosmos/wir-liegen-direkt-der-grossen-leere/)
Quellen: University of Hawaii at Manoa - Nadja Podbregar
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: aasgeir am 24. Juli 2019, 21:11:45
"... Seine abstoßende Wirkung drückt unsere Heimatgalaxie mit rund 200 bis 250 Kilometer pro Sekunde von sich weg."

Ich kann mir nicht helfen - ich finde die Ausdrucksweise sehr merkwürdig: seit wann übt ein Raumgebiet mit unterdurchschnittlicher Massendichte einen Druck aus ? Die ausgeübte Kraft kommt doch nur aus der Asymmetrie der Massenverteilung: auf einer Seite gibt es halt mehr bzw nähere Masse, die eine Anziehungskraft ausübt, als auf der gegenüber liegenden Seite.
Oder soll hier implizit auf die Rolle der kosmologischen Konstanten angespielt werden (Dunkle Energie, "Antigravitation) ??
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: sven am 25. Juli 2019, 09:57:42
Die Vermutung dazu wird weiter unten im Text ansatzweise ausgeführt. Hier wird vom sogenannten "Dipole Repeller" als aktiv abstoßendem Pol gesprochen.
Vielleicht hilft dieser Artikel beim weiteren Verständnis. Der Artikel selbst ist allerdings von 2017 und damit älter, als der Vorangestellte.

https://www.scinexx.de/news/kosmos/kosmos-zentrum-der-abstossung-entdeckt/ (https://www.scinexx.de/news/kosmos/kosmos-zentrum-der-abstossung-entdeckt/)

Interessant ist auch, dass es Vermutungen gibt, die unterschiedlichen Materieverteilungen könnten Einfluss auf die Messung der Hubble-Konstante haben.
https://www.scinexx.de/news/kosmos/liegt-die-milchstrasse-in-einer-leere/ (https://www.scinexx.de/news/kosmos/liegt-die-milchstrasse-in-einer-leere/)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: aasgeir am 25. Juli 2019, 12:04:03
Um sich mal ein Bild von den angesprochenen Verhältnissen machen zu können:

(https://images.raumfahrer.net/up069174.jpg)
     Credit: R. Brent Tully

Unsere Heimatgalaxis befindet sich am Ursprung des bunten Koordinatensystems; jeder Pfeilarm entspricht einer Länge von 200 Millionen Lichtjahren (!)
Die Bewegung unserer Galaxis und ihrer Nachbarn weicht um etwa 600 km/s von der Geschwindigkeit der allgemeinen Expansion des Weltalls ab; ungefär die Hälfte davon ist zurückzuführen auf die Anziehungskraft der Massenansammlung im Virgo-Cluster in unserer "Nähe".
Zitate aus dem Artikel (http://www.ifa.hawaii.edu/info/press-releases/local_void/ (http://www.ifa.hawaii.edu/info/press-releases/local_void/) )
 "relative to the overall expansion of the Universe they are moving towards the densest areas and away from regions with little mass — the voids."
heisst: in Abweichung von der allgemeinen Expansion des Universums bewegen sich Galaxien hin zu Massenkonzentrationen und weg von Leerräumen - das ist eine Beschreibung eines Effekts, aber setzt keine abstoßende Wirkung der voids voraus !
 "What we are seeing are the deviations from cosmic expansion caused by the interactions of local sources of gravity": die Wechselwirkung von lokalen Quellen von Gravitation - das ist  immer anziehend, nie abstoßend (es gibt keine negativen Massen)
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 03. Januar 2020, 18:45:36
"Alter Starburst im Blick des VLT

ESO-Teleskop fotografiert beeindruckende Zentralregion der Milchstraße und findet alten Starburst. Eine Pressemitteilung des ESO Science Outreach Network (ESON)."

(https://www.raumfahrer.net/news/images/eso1920aESONoguerasLaraetal15.jpg)
Aufgenommen mit dem HAWK-I-Instrument auf dem Very Large Telescope der ESO in der chilenischen Atacama-Wüste, zeigt dieses beeindruckende Bild die Zentralregion der Milchstraße mit einer Winkelauflösung von 0,2 Bogensekunden. Damit entspricht die Detailauflösung von HAWK-I in etwa dem eines Fußballs in Zürich, der von München aus, dem Hauptsitz der ESO, zu sehen ist. Das Bild kombiniert Beobachtungen in drei verschiedenen Wellenlängenbändern. Mit den Breitbandfiltern J (zentriert bei 1250 Nanometern, in blau), H (zentriert bei 1635 Nanometern, in grün) und Ks (zentriert bei 2150 Nanometern, in rot) deckt das Forschungsteam den nahen Infrarotbereich des elektromagnetischen Spektrums ab. Durch die Beobachtung in diesem Wellenlängenbereich kann HAWK-I durch den Staub hindurchblicken, so dass er bestimmte Sterne in der zentralen Region unserer Galaxie sehen kann, die sonst verborgen wären.
(Bild: ESO/Nogueras-Lara et al.)


Weiter in der Pressemeldung des ESON
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/18122019123820.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/18122019123820.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 08. Januar 2020, 19:14:47
"Der Riese in der Milchstraße

Radcliffe-Welle ist die größte jemals beobachtete gashaltige Struktur in unserer Galaxie. Eine Presse-Mitteilung der Universität Wien."

(https://www.raumfahrer.net/news/images/RadcliffeWelleAGoodmanHarvardUniv20.jpg)
Die Radcliffe-Welle ist eine riesige gashaltige Struktur innerhalb der Milchstraße, in der Sterne entstehen.
(Bild: Alyssa Goodman/Harvard University)


Weiter in der Pressemeldung der Universität Wien:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/08012020125518.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/08012020125518.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: sven am 09. Januar 2020, 13:48:41
Faszinierend!
Stellt der gelbe Stern in der Grafik dann die Position unserer Sonne dar?
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Gertrud am 09. Januar 2020, 14:24:01
Hallo Sven,

Faszinierend!
Stellt der gelbe Stern in der Grafik dann die Position unserer Sonne dar?
Die Wolken, aus denen sich die Radcliffe Wave zusammensetzt (rot hervorgehoben), verlaufen innerhalb von nur 500 Lichtjahren um unsere Sonne (gelb). Das Rendering der Milchstraße durch einen Künstler wurde mit Wellendaten überlagert, wie es in einem Screenshot von WorldWide Telescope zu sehen ist.

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 14. Januar 2020, 21:07:06
"Galaxien-Crash datiert

Ein einzelner Stern gibt Aufschluss über die Kollision der Milchstraße mit der Zwerggalaxie Gaia-Enceladus. Diese hat sich wahrscheinlich vor etwa 11,5 Milliarden Jahren ereignet. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS)."

(https://www.raumfahrer.net/news/images/TESSaufnahme123JTMackereth1100.jpg)
Aufnahmen des Weltraumteleskops TESS von einem Teil des Südhimmels, welche die Position von ν Indi (blauer Kreis), die Ebene der Milchstraße (unten links) und den südlichen Ekliptikpol (oben) zeigt. Die Aufnahmen stammen aus Daten, die TESS bei der Beobachtung der Sektoren 1, 12 und 13 gesammelt hat.
(Bild: J. T. Mackereth)


Weiter in der Pressemitteilung des MPS:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/13012020203402.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/13012020203402.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 15. März 2020, 10:43:42
"Kugelsternhaufen flattern im galaktischen Wind

Die Untersuchung von Pulsaren in 47 Tuc führt zu neuen Erkenntnissen über Magnetfelder im Halo der Milchstraße. Eine Information des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn."

(https://www.raumfahrer.net/news/images/47TucetcESOVISTAVMCFAbbateNatureAstronomy.jpg)
Kugelsternhaufen 47 Tuc (oben rechts) und die Kleine Magellansche Wolke (Small Magellanic Cloud, SMC) im gleichen Bildfeld. Das Insetbild zeigt eine Vergrößerung des Kugelsternhaufens mit dem nachgewiesenen Magnetfeld in Farbdarstellung. Die Feldlinien zeigen die Wirkung des galaktischen Windes auf das Magnetfeld.
(Bild: ESO/VISTA VMC (Hintergrundbild); F. Abbate et al., Nature Astronomy (Inset))


Weiter in der Pressemeldung des MPI:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/05032020110903.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/05032020110903.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 02. August 2020, 14:51:00
"Der ultimative RAVE: finale Datenveröffentlichung

Wie bewegen sich die Sterne in unserer Milchstraße? Mehr als ein Jahrzehnt lang untersuchte RAVE, eine der ersten und größten systematischen spektroskopischen Himmelsdurchmusterungen, die Bewegung von Sternen in der Milchstraße. Für über eine halbe Million Beobachtungen hat die RAVE-Kollaboration nun die Ergebnisse in ihrer sechsten und finalen Datenveröffentlichung vorgestellt. Eine Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP)."

(https://www.raumfahrer.net/news/images/RAVEfinAIPKRiebeRAVEKollaRHurtSSCNASAJPLCaltech15.jpg)

RAVE beobachtete fast eine halbe Million Sterne unserer Galaxie. Die Sonne befindet sich im Zentrum des Koordinatensystems.
(Bild: AIP/K. Riebe, RAVE Kollaboration; Milchstraßenbild (Hintergrund): R. Hurt (SSC); NASA/JPL-Caltech)


Weiter in der Pressemitteilung des AIP:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/27072020173426.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/27072020173426.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 13. September 2020, 11:39:31
Nachtrag:

"Kosmischer Tanz löst das galaktische Balken-Paradoxon

Das Herz unserer Milchstraße beherbergt eine große balkenförmige Struktur von Sternen, über deren Größe und Rotationsgeschwindigkeit in den letzten Jahren Uneinigkeit herrschte. Eine neue Studie löst die in verschiedenen Beobachtungsstudien festgestellten Diskrepanzen indem sie die Tatsache nutzt, dass Balken und galaktische Spiralarme sich mit unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten bewegen und etwa alle 80 Millionen Jahre einander treffen. Wenn sich der schneller rotierende Balken einem Spiralarm nähert, verändert die anhaltende gegenseitige Anziehungskraft ihre Rotationsgeschwindigkeiten und der Balken erscheint länger. Eine Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP)."

(https://www.raumfahrer.net/news/images/aip2508202aTHilmi.jpg)

Ausschnitt aus einer Milchstraßensimulation, in der der zentrale Balken und die Spiralarme mit unterschiedlicher Geschwindigkeit rotieren. Treffen sie sich, erscheint der Balken länger und seine Drehgeschwindigkeit ist geringer.
(Bild: T. Hilmi)


Weiter in der Pressemitteilung des AIP:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/25082020131448.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/25082020131448.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 05. Dezember 2020, 16:30:33
"Milchstraße: Blick auf dichtes interstellares Gas

Ein verblüffender dreidimensionaler Blick auf dichtes interstellares Gas in der Milchstraße - Das Projekt SEDIGISM mit dem APEX-Teleskop untersucht Molekülwolken und Sternentstehung im inneren Bereich unserer Galaxis. Eine Information des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031074944-3fc00a30.jpg)

Beispiel für die interstellaren Wolken, die in einem kleinen Bereich von ca. 5% der gesamten SEDIGISM-Kartierung identifiziert werden konnten. Jede dieser Wolken ist in einer unterschiedlichen Farbe dargestellt (Bild abgeleitet von Abb. 3 in Duarte-Cabral et al. 2020). Inset: Schematische Darstellung des Verlaufs der Spiralarme in unserer Milchstraße. Ganz innen der 3-kpc-Arm, wobei die Positionen des galaktischen Zentrums und des zentralen Balkens der Milchstraße durch ein schwarzes Kreuz und ein dunkelgraues Oval dargestellt werden. Die römischen Ziffern I-IV markieren die jeweiligen Quadranten der Milchstraße. Die grau eingefärbte Region markiert den kompletten Bereich der SEDIGISM-Kartierung; die Richtung des Ausschnitts in der vorliegenden Abbildung ist in Hellblau markiert (Bild abgeleitet von Abb. 5 in Schuller et al. 2020).
(Bild: Ana Duarte-Cabral, Alex Pettitt und James Urquhart)

Weiter in der Pressemitteilung des MPIfR:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/04122020091558.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/04122020091558.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 24. Mai 2021, 07:25:03
"Mit Klang Geschichte der frühen Milchstraße erkunden

Einem Team von Astronominnen und Astronomen ist es gelungen, einige der ältesten Sterne in unserer Galaxie mit noch nie dagewesener Präzision zu datieren. Sie erreichten dies, indem sie Daten aus den Schwingungen der Sterne im Raum – ihrem „Klang" – mit Informationen über ihre chemische Zusammensetzung kombinierten. Eine Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP)."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031081500-9f6e85c4.jpg)

Sterndichtekarte der Milchstraße, erstellt mit dem StarHorse-Code unter Verwendung von Gaia-Daten. Auf der linken Seite ist das Gesichtsfeld des Kepler-Satelliten eingefügt. Die Punkte sind die APOGEE-Ziele im Kepler-Feld. Davon sind die älteren an Ort und Stelle geborenen Sterne in Magenta eingefärbt, die Sterne von Gaia Enceladus in Orange.
(Bild: Daten: ESA-Gaia-DPAC, APOGEE-DR16, AIP/A. Queiroz & StarHorse Team)


Weiter in der Pressemitteilung des AIP:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/19052021073151.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/19052021073151.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Gertrud am 17. August 2021, 22:06:29
Die Astronomen entdecken einen Bruch im Sagittarius-Arm der Milchstraße.

Das neu entdeckte Merkmal bietet Einblicke in die großräumige Struktur unserer Galaxie, die aus der Position der Erde in ihr nur schwer zu untersuchen ist.
Um mehr darüber zu erfahren, konzentrierten sich die Autoren der neuen Studie auf einen nahegelegenen Teil eines der Galaxienarme, den so genannten Sagittarius-Arm. Mit dem Weltraumteleskop Spitzer der NASA, das im Januar 2020 in den Ruhestand ging, suchten sie nach neugeborenen Sternen, die in Gas- und Staubwolken (sogenannten Nebeln) eingebettet sind, in denen sie entstehen. Spitzer erkennt infrarotes Licht, das diese Wolken durchdringen kann, während sichtbares Licht (das, was das menschliche Auge sehen kann) blockiert wird.

 Es wird angenommen, dass sich junge Sterne und Nebel eng an die Form der Arme anpassen, in denen sie sich befinden. Um eine 3D-Ansicht des Armsegments zu erhalten, nutzten die Wissenschaftler die neuesten Daten der Gaia-Mission der ESA (Europäische Weltraumorganisation), um die genauen Entfernungen zu den Sternen zu messen. Die kombinierten Daten zeigten, dass die lange, dünne Struktur, die mit dem Sagittarius-Arm verbunden ist, aus jungen Sternen besteht, die sich mit nahezu gleicher Geschwindigkeit und in gleicher Richtung durch den Raum bewegen.

In der neuen Studie stützten sich die Forscher auch auf einen Katalog von mehr als hunderttausend neugeborenen Sternen, die von Spitzer in einer Durchmusterung der Galaxie namens Galactic Legacy Infrared Mid-Plane Survey Extraordinaire (GLIMPSE) entdeckt wurden.
Wenn die Daten von Gaia und Spitzer zusammengeführt wuden und diese detaillierte, dreidimensionale Karte erzeugt wird, können die Astronomen erkennen, dass es in dieser Region eine ziemliche Komplexität gibt, die vorher nicht zu erkennen war.

Ein Kontingent junger Sterne und sternbildender Gaswolken ragt aus einem der Spiralarme der Milchstraße heraus wie ein Splitter aus einem Holzbrett. Mit einer Ausdehnung von etwa 3.000 Lichtjahren ist dies die erste größere Struktur, die mit einer so dramatisch unterschiedlichen Ausrichtung relativ zum Arm identifiziert wurde.

Das Hintergrundbild zeigt die Lage des Splitters in der Milchstraße. Die gelbe Region in der Mitte des Bildes ist das helle und überfüllte Zentrum der Galaxie. Die Arme der Galaxie drehen sich spiralförmig um das Zentrum und sind voller Sterne und sternbildender Wolken aus Gas und Staub.
Der Ausschnitt (Abbildung 1) zeigt die Struktur der Galaxie sowie ihre Größe und Entfernung von der Sonne aus der Nähe. Die nahe gelegenen Spiralarme sind ebenfalls zu sehen. Die Sternformen weisen auf eine Sternentstehungsregion hin, die Dutzende bis Tausende von Sternen enthalten kann. (Dazu gehören der Adlernebel, der Omeganebel, der Trifidnebel und der Lagunennebel). Diese Sterne und Sternentstehungsgebiete bewegen sich gemeinsam durch den Weltraum, und zwar mit ungefähr derselben Geschwindigkeit und in dieselbe Richtung.
Eine Schlüsseleigenschaft von Spiralarmen ist, wie eng sie sich um eine Galaxie winden. Diese Eigenschaft wird durch den Neigungswinkel des Arms gemessen. Ein Kreis hat einen Steigungswinkel von 0 Grad; je offener die Spirale wird, desto größer wird der Steigungswinkel. Die meisten Modelle der Milchstraße deuten darauf hin, dass der Sagittarius-Arm eine Spirale mit einem Steigungswinkel von etwa 12 Grad bildet, aber die vorspringende Struktur hat einen Steigungswinkel von fast 60 Grad.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031082917-3d7c5256.jpg)
Kredit:NASA-JPL-Caltech
https://www.jpl.nasa.gov/images/a-break-in-the-milky-ways-sagittarius-arm (https://www.jpl.nasa.gov/images/a-break-in-the-milky-ways-sagittarius-arm)

Die vier berühmte Nebelfelder.
Diese vier Nebel (sternbildende Gas- und Staubwolken) sind für ihre atemberaubende Schönheit bekannt: der Adlernebel (der die Säulen der Schöpfung enthält), der Omeganebel, der Trifidnebel und der Lagunennebel. In den 1950er Jahren führte ein Team von Astronomen grobe Entfernungsmessungen zu einigen der Sterne in diesen Nebeln durch und konnte so auf die Existenz des Schütze-Arms schließen. Ihre Arbeit lieferte einige der ersten Beweise für die Spiralstruktur unserer Galaxie. In einer neuen Studie haben die Astronomen gezeigt, dass diese Nebel Teil einer Unterstruktur innerhalb des Arms sind, die einen anderen Winkel als der Rest des Arms aufweist.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031082920-c82a7000.jpg)
Quellen:
https://www.jpl.nasa.gov/images/four-famous-nebulae (https://www.jpl.nasa.gov/images/four-famous-nebulae)
https://www.jpl.nasa.gov/news/astronomers-find-a-break-in-one-of-the-milky-ways-spiral-arms (https://www.jpl.nasa.gov/news/astronomers-find-a-break-in-one-of-the-milky-ways-spiral-arms)
https://www.aanda.org/articles/aa/full_html/2021/07/aa41198-21/aa41198-21.html (https://www.aanda.org/articles/aa/full_html/2021/07/aa41198-21/aa41198-21.html)
https://www.cosmos.esa.int/web/gaia/release (https://www.cosmos.esa.int/web/gaia/release)

Beste Grüße Gertrud
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 24. August 2021, 13:16:14
"GLOSTAR-Daten zu Gas in der Milchstraße

GLOSTAR – auf der Suche nach atomarem und molekularem Gas in der Milchstraße. Zwei leistungsfähige Teleskope führen zu den detailreichsten Radiokarten der nördlichen Ebene der Milchstraße. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031083032-1cd2c2ac.jpg)

Oben: Radiokontinuumsbild der GLOSTAR-Pilotregion im Bereich 28° < l <36° aus einer Kombination von Interferometermessungen in der VLA D-Konfiguration und Einzelteleskopmessungen mit dem Effelsberger 100-m-Teleskop. Unten: Radiokontinuumsbild des gleichen Bereichs in galaktischer Länge ausschließlich auf Basis von Beobachtungen mit dem VLA in D-Konfiguration, wie bereits in Medina et al. (2019) präsentiert. (Bild: GLOSTAR-Team)

Weiter in der Pressemeldung des MPI:
https://www.raumfahrer.net/glostar-daten-zu-gas-in-der-milchstrasse/ (https://www.raumfahrer.net/glostar-daten-zu-gas-in-der-milchstrasse/)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 22. Dezember 2021, 16:55:39
"Ein gigantisches Band aus Rohmaterial für neue Sterne

Riesiges Filament aus atomarem Wasserstoff als mögliches Vorstadium zur Entstehung sternbildender Wolken entdeckt. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Astronomie."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031084135-5aec752a.jpg)

Diese Abbildung zeigt einen Ausschnitt der Seitenansicht der Milchstraße, wie sie mit dem ESA-Satelliten Gaia gemessen wurde. Das dunkle Band besteht aus Gas und Staub, welches das Licht der eingebetteten Sterne abschwächt. Rechts im Bild deutet sich das Galaktische Zentrum der Milchstraße an, das hell unterhalb der dunklen Zone durchschimmert. Der Kasten links der Mitte kennzeichnet die Lage des „Maggie“-Filaments. Darin sehen wir die Verteilung des atomaren Wasserstoffs. Die Farben kennzeichnen unterschiedliche Geschwindigkeiten des Gases. (Bild: ESA/Gaia/DPAC, CC BY-SA 3.0 IGO & T. Müller/J. Syed/MPIA)


Weiter in der Pressemitteilung des MPIA:
https://www.raumfahrer.net/ein-gigantisches-band-aus-rohmaterial-fuer-neue-sterne/ (https://www.raumfahrer.net/ein-gigantisches-band-aus-rohmaterial-fuer-neue-sterne/)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 21. Januar 2022, 17:09:56
"1.000 Lichtjahre große Blase ließ Sterne in unserer Umgebung entstehen

Erstmalig genaue Rekonstruktion unserer Sternenumgebung gelungen: Milchstraße löchrig wie ein Emmentaler. Eine Pressemitteilung der Universität Wien."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031084457-04cf8205.jpg)

Künstlerische Darstellung der Lokalen Blase mit Sternenformationen am Rand der Blase. (Bild: Leah Hustak, STScI)

Weiter in der Pressemitteilung der Uni Wien:
https://www.raumfahrer.net/1-000-lichtjahre-grosse-blase-liess-sterne-in-unserer-umgebung-entstehen/ (https://www.raumfahrer.net/1-000-lichtjahre-grosse-blase-liess-sterne-in-unserer-umgebung-entstehen/)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: SFF-TWRiker am 21. Januar 2022, 19:20:22
Genauer, wie in dem kurzen Video erklärt, sollte man sagen:

Durch ca. 15 Supernovae-Explosionen innerhalb relativ weniger Millionen Jahre entstand die Lokale Blase, in die das Sonnensystem in den letzten Millionen Jahren, jetzt bis etwa in das Zentrum hineingewandert ist und das es in wenigen Millionen Jahren wieder verlassen wird.
Dass das Sonnensystem jetzt im Zentrum der Blase ist, ist ein Zufall und hat originär nichts mit dem Sonnensystem zu tun.

Diese Blase hat das Sonnensytem allerdings erreicht, als gerade 2 (?) Supernovae wenige Hundert Lichjahre entfernt waren.

Dies konnte anhand von ungewöhlichen Konzentrationen von 60Fe festgestellt werden.
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: James am 17. Februar 2022, 12:46:36
"Kartiert: Galaxien, die unsere Milchstraße sich über die letzten Milliarden Jahre hinweg einverleibt hat.

Astronomen und Astronominnen um Khyati Malhan vom Max-Planck-Institut für Astronomie haben einen Atlas der Verschmelzungen kleinerer Galaxien mit unserer Heimatgalaxie erstellt. Dazu werteten sie anhand von Daten der ESA-Mission Gaia 257 Sternströme, Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien statistisch aus. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Astronomie."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031084838-7da1aa5a.jpg)
Die Milchstraße und die Sternströme (farbige Punkte), Kugelsternhaufen (Sternsymbole) und Zwerggalaxien (kleine Würfel), die Khyati Malhan und Kolleg*innen nutzten, um ihren Atlas von Verschmelzungen mit unserer Heimatgalaxie zu erstellen. (Bild: S. Payne-Wardenaar / K. Malhan, MPIA)

Weiter in der Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Astronomie:
https://www.raumfahrer.net/krtiert-galaxien-die-unsere-milchstrasse-sich-ueber-die-letzten-milliarden-jahre-hinweg-einverleibt-hat/ (https://www.raumfahrer.net/krtiert-galaxien-die-unsere-milchstrasse-sich-ueber-die-letzten-milliarden-jahre-hinweg-einverleibt-hat/)

Viele Grüße
James
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: James am 31. März 2022, 14:03:11
"Der innere Ring der Milchstraße

Mit Hilfe einer Kombination aus Beobachtungsdaten von Sternen und einem realistischen Modell der Milchstraße haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik eine neue Struktur in unserer Heimatgalaxie gefunden. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik (MPE)."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031085108-512cf934.jpg)
Dieses Bild zeigt eine Metallizitätskarte der inneren Milchstraße, die auf den in dieser Studie berechneten Bahndaten basiert. Der rote Punkt markiert die Position der Sonne, während die weiß- gestrichelten Linien verschiedene Sichtlinien markieren. Die roten Konturen zeigen ausgewählte Dichtewerte, die wichtige Merkmale hervorheben: den Balken in der Mitte, sowie die ringförmige Struktur um ihn herum. (Bild: MPE)

Weiter in der Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik (MPE)  =>  Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/der-innere-ring-der-milchstrasse/)

Viele Grüße
James
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: James am 01. April 2022, 11:35:12
"Die bewegte Teenagerzeit unserer Milchstraße

Mit Hilfe eines einzigartigen neuen Datensatzes ist Maosheng Xiang und Hans-Walter Rix (MPI für Astronomie) die bislang detaillierte Rekonstruktion der bewegten Teenager-Jahre unserer Heimatgalaxie gelungen. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Astronomie."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031085122-348a35a1.jpg)
Aufbau unserer Heimatgalaxie. Die neuen Ergebnisse liefern eine Rekonstruktion der Geschichte unserer Milchstraße, und insbesondere der Entwicklung der sogenannten dicken Scheibe. (Bild: Stefan Payne-Wardenaar / MPIA)

Weiter in der Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Astronomie  =>  Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/die-bewegte-teenagerzeit-unserer-milchstrasse/)

Viele Grüße
James
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: James am 07. Juni 2022, 17:29:01
"40 von 14 Milliarden Jahren: Rückblick auf Reinhard Genzels Vortrag »Im Zentrum unserer Milchstraße«

Physik-Nobelpreisträger Prof. Dr. Reinhard Genzel begeistert mit persönlicher und wissenschaftlicher Zeitreise zu Schwarzen Löchern. Ein Beitrag von Phyllis Mania im UniReport der Goethe-Universität Frankfurt am Main."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031090210-10b3e241.png)
Prof. Dr. Reinhard Genzel am 4. Mai 2022 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. (Foto: Dettmar)

Weiter im Beitrag von Phyllis Mania im UniReport der Goethe-Universität Frankfurt am Main  =>  Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/40-von-14-milliarden-jahren-rueckblick-auf-reinhard-genzels-vortrag-im-zentrum-unserer-milchstrasse/)

Viele Grüße
James
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 25. Juni 2023, 14:57:55
"Wie die Chemie unserer Heimatgalaxie für extragalaktische Astronom*innen aussieht

Was würden extragalaktische Astronom*innen finden, wenn sie unsere Milchstraße aus großer Entfernung beobachten und versuchen würden, die chemische Zusammensetzung unserer Heimatgalaxie zu untersuchen? Das zeigt eine neue Studie, die von Forscher*innen des Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPIA) geleitet wurde. Eine Pressemitteilung des MPIA."

(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/MilchstrassevonaussenArtStefanPayneWardenaar2k.jpg)

Künstlerische Darstellung der Milchstraße, von außen gesehen. (Bild: Stefan Payne-Wardenaar)


Weiter in der Pressemitteilung des MPIA:
https://www.raumfahrer.net/wie-die-chemie-unserer-heimatgalaxie-fuer-extragalaktische-astronominnen-aussieht/ (https://www.raumfahrer.net/wie-die-chemie-unserer-heimatgalaxie-fuer-extragalaktische-astronominnen-aussieht/)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: James am 22. November 2023, 22:02:35
Radikal neuer Blick auf die Begleiterinnen der Milchstraße

Üblicherweise wird angenommen, dass Zwerggalaxien unsere Galaxie für lange Zeit als Satelliten umkreisen. Eine neue Studie zeigt nun, dass viele dieser Zwerggalaxien bereits kurz nach dem Eindringen in den galaktischen Halo zerstört werden könnten. Eine Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP).

(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/DwarfgalaxiesaroundMilkyWayESAGaiaDPAC2k.jpg)
Die Zwerggalaxien der Milchstraße. (Bild: ESA/Gaia/DPAC)

Weiter in der Pressemitteilung des AIP  =>  Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/radikal-neuer-blick-auf-die-begleiterinnen-der-milchstrasse/)

Viele Grüße, James
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: James am 27. Februar 2024, 17:08:51
Siehe in diesem Zusammenhang auch obige Antwort #100 : Die Radcliffe-Welle ist die größte jemals beobachtete gashaltige Struktur in unserer Galaxie (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=633.msg468618#msg468618)

Astrophysik: Die Radcliffe-Welle – und sie bewegt sich doch

Die sogenannte Radcliffe-Welle ist eine riesige Gasstruktur in unserer Milchstraße, direkt neben der Sonne. Sie besteht aus mehreren Sternentstehungsgebieten, die sich über die Hälfte unseres Nachthimmels erstrecken. Sie schwingt tatsächlich wellenartig um die galaktische Ebene und driftet zugleich langsam vom Zentrum der Galaxis weg, konnte ein internationales Team jetzt zeigen. Eine Presseinformation der Ludwig-Maximilians-Universität München.

(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/gif-moving-radwave-final-RalfKonietzkaHarvardUni.gif)
Laola in der Milchstraße: die Radcliffe-Welle in Bewegung. (Animation/Grafik: Ralf Konietzka / Harvard University)

Weiter in der Presseinformation der Ludwig-Maximilians-Universität München  =>  Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/astrophysik-die-radcliffe-welle-und-sie-bewegt-sich-doch/)

Viele Grüße, James
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 21. März 2024, 19:30:05
"Geheimnissen unserer Galaxie auf der Spur: Benachbarte Sternhaufen bewegen sich als Welle

Neue Ergebnisse deuten darauf hin, dass es keine signifikante Menge an dunkler Materie in unserer Nachbarschaft gibt. Eine Pressemitteilung der Universität Wien."

(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/202402_Alves_Abb1.jpg)

Die Radcliffe-Welle. Die blauen Punkte sind Haufen von Baby-Sternen. Die weiße Linie ist ein theoretisches Modell von Ralf Konietzka und seinen Mitarbeiter*innen, das die aktuelle Form und Bewegung der Welle erklärt. Die magentafarbenen und grünen Linien zeigen, wie und in welchem Ausmaß sich die Radcliffe-Welle in Zukunft bewegen wird. Der Hintergrund ist ein Cartoon-Modell der Milchstraße.
(Bild: C: Ralf Konietzka, Alyssa Goodman & WorldWide Telescope)


Weiter in der Pressemitteilung der Uni Wien:
https://www.raumfahrer.net/geheimnissen-unserer-galaxie-auf-der-spur-benachbarte-sternhaufen-bewegen-sich-als-welle/ (https://www.raumfahrer.net/geheimnissen-unserer-galaxie-auf-der-spur-benachbarte-sternhaufen-bewegen-sich-als-welle/)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 10. April 2024, 20:44:14
"MPIA: Forscher identifizieren zwei der frühesten Bausteine der Milchstraße

Astronomen haben zwei der frühesten Bausteine der Milchstraße identifiziert. Bei den „Shakti“ und „Shiva“ genannten Gebilden dürfte es sich um Überreste zweier Galaxien handeln, die vor 12 bis 13 Milliarden Jahren mit einer frühen Version der Milchstraße verschmolzen und so zum frühen Wachstum unserer Heimatgalaxie beitrugen. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPIA)."

(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/VisualisierungMilchstrasseSPayneWardenaarKMalhanMPIA2k.jpg)

Eine Visualisierung der Milchstraße. Die Sterne, die Khyati Malhan und Hans-Walter Rix im Gaia DR3-Datensatz als zu Shiva und Shakti gehörig identifiziert haben, sind als farbige Punkte dargestellt: Shiva-Sterne in grün und Shakti-Sterne in rosa. Dass einige Bereiche der Milchstraße vollkommen frei von den grünen und rosa Markierungen sind, bedeutet nicht, dass es dort keine Sterne von Shiva oder Shakti gibt. Der für diese Studie verwendete Datensatz deckt nämlich nur bestimmte Regionen innerhalb unserer Galaxie ab. (Bild: S. Payne-Wardenaar / K. Malhan / MPIA)

Weiter in der Pressemitteilung des MPIA:
https://www.raumfahrer.net/mpia-forscher-identifizieren-zwei-der-fruehesten-bausteine-der-milchstrasse/ (https://www.raumfahrer.net/mpia-forscher-identifizieren-zwei-der-fruehesten-bausteine-der-milchstrasse/)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Die Milchstraße
Beitrag von: Rücksturz am 06. August 2024, 08:14:27
"AIP: Entdeckung uralter Sterne auf der dünnen Scheibe der Milchstraße

Maschinelles Lernen wirft neues Licht auf die Entstehungsgeschichte unserer Milchstraße: Eine überraschende Entdeckung zur Entwicklung unserer Galaxie, basierend auf Daten der Gaia-Mission, ergab eine große Zahl alter Sterne auf ähnlichen Bahnen wie unsere Sonne. Eine Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP)."

(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2024/08/olddiscSunoldyoungrotationNASAJPLCaltechRHurtSSCCaltech2k.jpg)

Rotationsbewegung von jungen (blau) und alten (rot) sonnenähnlichen Sternen (orange). (Bild: Background image by NASA/JPL-Caltech/R. Hurt (SSC/Caltech))

Weiter in der Pressemitteilung des AIP:
https://www.raumfahrer.net/aip-entdeckung-uralter-sterne-auf-der-duennen-scheibe-der-milchstrasse/ (https://www.raumfahrer.net/aip-entdeckung-uralter-sterne-auf-der-duennen-scheibe-der-milchstrasse/)

Viele Grüße
Rücksturz