Die Dicke der Zirkulationszone in der Atmosphäre der Planeten Uranus und Neptun wurde nun berechnet. Sie beträgt maximal 0,15% der Masse von Uranus bzw. 0,2% bei Neptun. Es handelt sich demnach bei beiden Planeten um eine höchstens 1000 km dicke Schicht - sehr wenig für Planeten mit rund 50.000 km Durchmesser.
Zur Bestimmung wurden die Bahndaten von Voyager 2 analysiert, die 1986 am Uranus und 1989 am Neptun vorbeiflog. Man hat Abweichungen des Schwerefelds bestimmt, die durch Anomalien der Masse entstehen. Die Abplattung der Planeten durch die Rotation ist bekannt und konnte herausgefiltert werden, übrig blieben Schwankungen, die durch starke bis zu 1600 km/h schnelle atmosphärische Strömungen verursacht werden.
Die Voyagerdaten reichen leider nicht aus, um diese Berechnung auch für die Atmosphäre von Jupiter und Saturn durchzuführen. Dort weisen die Winde nach geografischer Breite viel stärkere Abweichungen auf und erzeugen so mehr Anomalien des Schwerefelds. Wenn 2016 Juno den Jupiter erreicht, könnten aber ausreichend genaue Messungen möglich sein. Bei Saturn soll Cassini nach dem Missionsende 2017 offenbar nicht in der Atmosphäre verglühen, sondern in eine polare Umlaufbahn um den Planeten schwenken. Das dürfte ebenfalls genauere Daten liefern - und uns noch für eine lange Zeit mit faszinierenden Bilder versorgen.
Quelle:
http://dx.doi.org/10.1038/nature12131