Guten Morgen,
ich habe den Start bis zum ersten MECO der Centaur verfolgt. Da war zwar nicht viel "bildlich" zu sehen, aber die Daten liefen weiter im Stream.
Was aufgefallen ist:
- Die Centaur ist bis auf ~150NM (278km) aufgestiegen und hat danach minutenlang wieder bergab beschleunigt, bis auf 94NM (174km).
- In der Anfangsphase lag das "Apozentrum" mehrere 1000NM unter der Oberfläche. Vor allem das Perizentrum ist in der Phase gewachsen und entsprach fast immer der Flughöhe.
- Sobald es wieder bergab ging, ist das Apozentrum sehr schnell angewachsen.
- In den letzten Minuten der ersten CENTAUR-Brennphase wurde die Inklination bereits von 29° auf 25° abgebaut.
Daraus kann man sehen, dass der Aufstieg am Anfang sehr steil war. Man hat Höhe gewonnen (Perizentrum ~ Altitude), während das Apozentrum noch lange tief in der Erde lag. Es fehlte also der tangentiale Zuwachs der Orbitgeschwindigkeit, um auch das Apozentrum anzuheben. Sobald es dann "bergab" ging, hat man v.a. Orbitgeschwindigkeit tangential aufgebaut. Das Perizentrum ist dann quasi konstant geblieben und das Apozentrum wurde endlich aus der Erde heraus gehoben.
Also Phase 1: hoher Aufstieg, Phase 2: Geschwindigkeitsaufbau. Für Satellitenträger ist das Typisch, für bemannte Flüge benötigt man tiefere Trajektorien, um Abort-Szenarien zu erhalten.