ABL Space Systems (USA), RS1 Trägerstarts

Damit ist auch der geplante Start einer ABL RS1 vom neuen Startplatz Saxa Vord auf Shetland in Frage gestellt, der für 2025 geplant war. Damit bleibt nur RFA als Nutzer übrig, die im Herbst 2024 von Saxa Vord starten wollen (HyImpulse wollen zwar ebenfalls von Saxa Vord fliegen, allerdings zunächst nur suborbital)

Siehe auch: https://spacenews.com/european-space-agency-to-expand-uk-presence/

Ein längerer Artikel von Jeff Foust in SpaceNews beschreibt die Ursachen und Abläufe, die zum Brand und Verlust der RS-1 während des StaticFire-Tests führten:

https://spacenews.com/fire-fed-by-leaking-engines-destroyed-abl-space-systems-rocket/

Da es offenbar kein einzigen Foto oder Video von vor, während, oder nach dem Test gibt, werden wir die Ursache der Zerstörung der RS-1 wohl nie erfahren.
..

"..auto-aborted out of the test due to a low pressure reading on Engine 10 caused by a faulty pressure sensor"

"Immediately after shutdown, a fire developed external to RS1’s base, fed by fuel leaks from Engines 5 and 8. "

Recht banal das ganze. Ein fehlerhafter Drucksensor hat einen Abort des Tests ausgelöst. 
Treibstoff aus zwei Triebwerken hat dazu geführt, dass sich direkt nach der Abschaltung ein Feuer entwickeln konnte.

Das Feuer zerstörte letztlich die Rakete, nachdem der an der Startanlage in Tanks vorhandene Wasservorrat nach elfeinhalb Minuten aufgebraucht war.

Quelle: https://ablspacesystems.com/news/flight-2-static-fire-update/

Gruß   Thomas

Interessant fand ich aber auch den Satz: 'Post-anomaly data review indicates Engines 5 and 8 experienced a 4.5 kHz combustion instability during startup, in alignment with the expected first tangential mode of the E2 thrust chamber. Inspections revealed significant erosion of the E5 and E8 propellant injectors and liners in a pattern consistent with instability-induced failure...'.
Demnach gibt es ein Problem mit Verbrennungsinstabilitäten und daraus resultierenden Resonanzen, die die beiden Triebwerke 5 und 8 beschädigt haben, was erst den fatalen Treibstoffaustritt verursachte. Das Problem war zuvor schon (einmalig) bei Testläufen beobachtet worden, aber damals auf andere anormale Umstände des spezifischen Tests zurückgeführt worden.

Das finde ich auch interessant.

Kann man nun vermuten, dass es während des Test auch dann zu Problemen gekommen wäre, wenn kein fehlerhafter Drucksensor zur frühen Abschaltung geführt hätte?

Sind die Triebwerke an sich ausgereift?

Kann man das Zusammenwirken der Triebwerke anpassen, so dass sie keinen schädlichen Einfluss aufeinander nehmen?

Gruß   Thomas

Eine schöne Textstrecke (in Englisch) zum E2-Triebwerk gibt es dort:

https://blog.ablspacesystems.com/p/building-e2

Gruß   Thomas

ABL hat angekündigt, in Folge des Verlusts auch der zweiten RS1 einen großen Teil der Belegschaft zu entlassen. ABL hatte zuletzt noch etwa 170 Angestellte:

https://spacenews.com/abl-space-systems-lays-off-staff/

Damit sind Raketen von ABL wohl Geschichte. Das is der Grund, wieso sich die vielen Raketen Start-up's nicht allzuviele Feuerbälle leisten können - das Vertrauen und das Geld ist dann weg. Hoffentlich läuft der 2. Versuch bei RFA besser!

Hallo

Den Worten von @Mojschele kann ich mich nur anschließen, was die Zukunft von ABL angeht. Wenn
dieses Start up von seinen derzeit noch rund 170 Mitarbeitern "einen großen Teil" der Belegschaft
entlassen will, was bleibt dann noch übrig?
Mit dem Rest der Mitarbeiter wird man die vorhanden Produktionshallen und Büro` s dann bestenfalls
"Besenrein" an einen Nachmieter übergeben können.
Was die Erfolgsaussichten der Rocket Factory Augsburg angeht, auch hier habe ich nicht viel Hoffnung,
das sie es schaffen.
Bis eine, von wem auch immer entwickelte und gebaute Rakete,  eine Umlaufbahn um die Erde erreicht, ist viel Können, Geld und Glück sowie unkonventionelles Herangehen an die auftretenden
Probleme Voraussetzung.
Ein Start up, das sich in den USA und hier in Europa auch nur annähernd so progressiv wie SpaceX entwickelt, ist noch in sehr weiter Ferne.

HAL 9000