Ich würde mal behaupten, der Vorteil an dem Konzept ist der, dass dadurch die NASA ein Gesetz umgehen kann.
Unter Obama wurde ja, als er Constallation beerdigt hat, der NASA per Gesetz vorgeschrieben, dass das Ziel für bemannte Missionen der Mars sein muss. Und soweit ich weiß, ist das bis heute Gesetz.
Nur dummerweise ist das unter den Bedingungen, unter denen die NASA arbeiten muss im Moment unmöglich. Man kann jetzt also die typischen Studienprojekte für je ein paar Millionen machen die irgendeinen kleinen Teilaspekt untersuchen und tolle Renderings erstellen (was man so oder so fleißig macht), oder man sucht sich einen Weg, das zu umgehen.
Also verkauft man den Aufbau einer Station im Mondorbit als "Deep Space Gateway", dass sich irgendwann auf den Weg zum Mars macht, vorher aber im Mondorbit zusammengebaut wird und woran sich internationale Partner beteiligen können. Denn weltweit betrachtet liegt der Fokus der Raumfahrtagenturen im Moment beim Mond. Sowohl ESA, China, Russland, Japan und - wenn ich nichts durcheinander bringe - auch Indien sind potentielle Partner, die Module für eine Mondstation oder den passenden Lander liefern könnten.
Rein technisch gesehen hat die NASA auch gar keine andere Wahl als den Mond, denn das SLS reicht selbst in der höchsten Ausbaustufe kaum für etwas anderes, dessen Entwicklung steht aber außer Frage, da es genug Senatoren gibt, die es dringend für ihren Wahlkampf/Spendengelder benötigen.
Das Problem ist, dass man eigentlich in den nächsten 1-2 Jahren international Nägel mit Köpfen machen muss, damit man Hardware hat, bevor dem SLS die Missionen ausgehen, man müsste also schon längst aus der Konzeptphase raus sein. Vor allem wenn man bedenkt, dass z.B. die ESA im Zweifelsfall 2 Jahre auf die nächste Minsterkonferenz warten muss bevor sowas beschlossen werden kann...