Als interessierter Laie frage ich mich nun, ob es wahllos/zahllos vor unserer Sonne fliehende und entgegenkommende Sterne/Objekte gibt ?
Die Sterne in unserem Umfeld fliegen alle mit relativ ähnlichen Geschwindigkeiten um das Zentrum der Milchstraße. Sie bewegen sich also alle ungefähr in die selbe Richtung. Da die Umkreisung des galaktischen Zentrums durch die Sterne allerdings nicht ganz so geordnet stattfindet wie z.B. bei den Planeten in einem Planetensystem und z.B. die gravitativen Einflüsse der Spiralarme, der lokalen Flocke usw. auch nicht vernachlässigbar sind im Vergleich zum Zentrum, sind einige Sterne zumindest relativ gesehen etwas schneller unterwegs als andere. Dazu kommt auch die Schlingerbewegung der Sterne durch die Ebene der Milchstraße, durch die sie immer wieder auf- und abtauchen. Daher kommt es dann zu Annäherungen und Überholvorgängen.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass sich bei der statt findenden Ausdehnung des Universums alle Himmelskörper, wenn schon nicht mit gleicher Geschwindigkeit, aber doch in die gleiche Richtung weg bewegen. Diesen "Gegenverkehr namens Gliese 445" kann ich mir so nicht recht vorstellen.
Die Ausdehnung des Universums wirkt sich innerhalb von gravitativ gebundenen Objekten wie der Milchstraße, aber auch der lokalen Gruppe (noch) überhaupt nicht aus. Das dauert noch ein paar Billionen Jahre, bis wir auch hier "lokal" auseinandergerupft werden
Ansonsten siehe oben.
Und noch was interessiert mich: ist es richtig, dass das wirklich Gefährliche für die 2 Voyager-Sonden das Heil-Durchkommen durch den "dicht besiedelten Kuipergürtel" gewesen ist ?
Fliegen die Voyagers seit dem erfolgreichen Durchqueren dieser "steinigen Gegend" praktisch gefahrlos durch den praktisch "leeren" Weltraum ? Sind in dieser Zone Kometen/-teile und andere Hindernisse nicht mehr anzutreffen ?
Ähnlich wie der Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter ist der Kuipergürtel so dünn bestückt, daß die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen, wohl um Größenordnungen höher ist, als daß eine der Sonden mit irgendwas kollidiert. Die genauen Zahlen kenne ich nicht, nur geht die Gefahr wohl gegen 0.
Mal abgesehen davon haben die beiden Voyager Sondern mit dem Kuipergürtel eh nicht viel am Hut: Voyager 1 wurde bereits durch Saturn aus der Ekliptik hinausgeworfen, Voyager 2 durch den Neptun. Der Kuipergürtel liegt jedoch hauptsächlich in der Ebene der Ekliptik und ist daher höchstens für New Horizons eine "Gefahr". Die hat das aber aktuell ganz gut im Blick und bemüht sich sogar um körperliche Annäherung
Fliegen Voyager 2+1 nun vollkommen autonom einen Kurs, der ihnen die Natur-/Physikgesetze auferlegt ? Korrekturen vom Kontrollzentrum auf der Erde wird es hier wohl keine mehr geben.
Bildlich gesprochen, sind die (Voyager)Kugeln aus dem Lauf und durchqueren ohne techn. Antriebskräfte mit ihren rund 60 Tsd. Km/h durch die unendlichen Weiten des Alls ?
Verlieren/erhöhen können sie Geschwindigkeit nur durch Gravitationskräfte von ihnen weit entfernter Himmelskörper ?
Korrekt, genau so ist es.