ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?

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waldmannpeter95

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Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #25 am: 21. Mai 2013, 17:35:24 »
Zitat
Ein zweites Columbusmodul könnten wir mangels Shuttle gar nicht starten.
Also wenn ich die Masse- und Größedaten des ATV´s mit dem Columbus vergleiche, dann müsste man ein Columbus modul mit einer Ariane5 starten können.
Ich hab die Daten von Wikipedia(ich weis nicht sehr seriös  ::)), aber rein vom technischen meine ich, wäre das mit der Ariane5(solange wir die noch haben) durchaus machbar.

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Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #26 am: 21. Mai 2013, 17:57:04 »
@Major_Tom
Zitat
Einen Roboterarm hat Europa schon für die ISS entwickelt, einen zweiten bauen sollte kein Problem darstellen, wenn man einen benötigt.
Ich dachte die Roboterarmexperten sind die Kanadier. Ein europäischer Roborterarm ist mir neu.

Zitat
Man darf nicht vergessen, daß sehr viele Länder an der ESA beteiligt sind und wohl auch Experimente an Bord einer neuen Station haben dürften. Es ist also nicht so, daß permanent Astronauten eines bestimmten Landes an Bord sind. Da wird durchgewechselt, die Experimente laufen dann eben ferngewartet weiter.
Außer dass wir uns auf ESA-Länder beschränken würden (mit ausreichend Streitpotential) sehe ich keinen Unterschied zur ISS.

Zitat
Im Unterschied zur ISS werden Astronauten eines ESA Landes aber nicht mehr alle 5 Jahre einmal an Bord sein, sondern alle paar Monate.
Das würde zwar stimmen, aber bringt uns das in Bezug auf Wissenschaft oder technologische Entwicklung einen Schritt weiter?
 ???

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waldmannpeter95

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Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #27 am: 21. Mai 2013, 18:09:29 »
Zitat
Ein europäischer Roborterarm ist mir neu.
Hier:
http://www.esa.int/Our_Activities/Human_Spaceflight/International_Space_Station/European_Robotic_Arm
Laut NASA ist Startdatum 11.12.2013

Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #28 am: 21. Mai 2013, 18:23:54 »
Also wenn ich die Masse- und Größedaten des ATV´s mit dem Columbus vergleiche, dann müsste man ein Columbus modul mit einer Ariane5 starten können.
Ich hab die Daten von Wikipedia(ich weis nicht sehr seriös  ::)), aber rein vom technischen meine ich, wäre das mit der Ariane5(solange wir die noch haben) durchaus machbar.

Rein technisch dürfte es möglich sein. Das Modul müsste für die Ariane 5 etwas verändert werden, dazu noch eine Einrichtung auf dem aktuellen Stand. Möglicherweise ein anderer Kopplungsadapter für Bigelow. Das würde ein paar Jahre dauern, und dann könnte die Ariane 5 schon Geschichte sein. Selbst wenn es klappt, wäre es sehr teuer. Wozu eigentlich?
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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tobi

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Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #29 am: 21. Mai 2013, 18:25:00 »
Das Columbusmodul würde nach einem Arianestart aber hilflos im All treiben, da es keinerlei Antrieb hat. Man braucht noch ein Antriebsmodul mit Strom und GNC um die ISS anfliegen zu können. ;)

Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #30 am: 21. Mai 2013, 18:33:53 »
@Major_Tom
Zitat
Einen Roboterarm hat Europa schon für die ISS entwickelt, einen zweiten bauen sollte kein Problem darstellen, wenn man einen benötigt.
Ich dachte die Roboterarmexperten sind die Kanadier. Ein europäischer Roborterarm ist mir neu.

Ich war auch überrascht, aber den gibt es tatsächlich.

Zitat
Zitat
Man darf nicht vergessen, daß sehr viele Länder an der ESA beteiligt sind und wohl auch Experimente an Bord einer neuen Station haben dürften. Es ist also nicht so, daß permanent Astronauten eines bestimmten Landes an Bord sind. Da wird durchgewechselt, die Experimente laufen dann eben ferngewartet weiter.
Außer dass wir uns auf ESA-Länder beschränken würden (mit ausreichend Streitpotential) sehe ich keinen Unterschied zur ISS.

Bei der ISS gibt es zwei Hauptpartner (USA und Russland) und mehrere Juniorpartner. Schon zwischen den beiden Hauptpartnern ist die Aufteilung undurchsichtig, bei den Juniorpartnern ist es noch viel schlimmer. Kein Vergleich zu einer reinen ESA-Station, wo die Anteile der Länder bis auf die Nachkommastelle ersichtlich wären. Ganz im Gegensatz zum jetzigen Zustand wäre eigentlich keinerlei Streitpotential vorhanden.

Zitat
Zitat
Im Unterschied zur ISS werden Astronauten eines ESA Landes aber nicht mehr alle 5 Jahre einmal an Bord sein, sondern alle paar Monate.
Das würde zwar stimmen, aber bringt uns das in Bezug auf Wissenschaft oder technologische Entwicklung einen Schritt weiter?
 ???

Auf jeden Fall mehr, als die ISS es tut. Mehr Experimente -> mehr Ergebnisse.
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Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #31 am: 21. Mai 2013, 18:41:29 »
ERA European Robotic Arm
Wieder was gelernt, danke für die Info!!
 :D
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GG

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Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #32 am: 21. Mai 2013, 21:41:33 »
Mal ein paar Bemerkungen zu einigen in diesem Thema angesprochenen Aspekten von meiner Seite.

Auch das PMM kommt aus Europa, was in dem Artikel von 2008 aber noch nicht stehen konnte. Cygnus verwendet ebenso Nutzlastabteile, die ihren Ursprung in Italien haben (wie auch PMM, Node 2 & 3).

Columbus war strukturell so ausgelegt, dass die Montagepunkte in der Shuttle-Nutzlastbucht die richtige Stütze während des Starts gaben. Zudem verfügt Columbus weger über einen Antrieb, noch über eine Steuerung, Lageregelung oder Energieversorgung. Zum autonomen Anflug wäre außerdem ein aktives Kopplungssystem, Navigationselemente und Radar erforderlich. Ein Modul, dass eine Ariane ins All bzw. zu einer Station bringt, würde also ganz anders aussehen, etwa so, wie ein ATV.

Über ERA hätte man beispielsweise im Portal bereits seit Jahren etwas lesen können.

http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/iss/module.shtml
http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/iss/modul_mlm.shtml
http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/iss/modul_era.shtml

Die ISS verfügt danach über 3 computer- oder ferngesteuerte Manipulatorarme.

Die Sojus-Raumschiffe können mittlerweile knapp 150 kg Fracht mit nach unten nehmen. Das sind im Jahr rund 500 kg, was für Blut-, Urin- und Speichelproben sowie Datenträger und Materialproben ausreicht. Defekte Geräte oder EVA-Handschuhe usw. kann man da zwar nicht mitnehmen, aber ich halte es für eine untergeordnete Fracht, die kaum neue Erkenntnisse bringt.

GG

Führerschein

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Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #33 am: 21. Mai 2013, 22:22:41 »
Die Sojus-Raumschiffe können mittlerweile knapp 150 kg Fracht mit nach unten nehmen. Das sind im Jahr rund 500 kg, was für Blut-, Urin- und Speichelproben sowie Datenträger und Materialproben ausreicht. Defekte Geräte oder EVA-Handschuhe usw. kann man da zwar nicht mitnehmen, aber ich halte es für eine untergeordnete Fracht, die kaum neue Erkenntnisse bringt.

GG

Ich denke, das kann Sojus nicht. Diese Proben sind tiefgefroren und Sojus kann die Kühlgeräte nicht mit Strom versorgen, selbst wenn es vom Volumen und Gewicht her ginge.

NASA hat ja SpaceX gefragt, ob noch mehr elektrische Leistung bereit gestellt werden kann, um mehr Proben transportieren zu können. SpaceX will die Leistung deshalb zum nächsten Flug erhöhen.

GG

  • Gast
Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #34 am: 21. Mai 2013, 22:52:57 »
Doch. Auch die Russen nehmen Blut- oder Speichelproben im All. Für den Rücktransport gibt es Thermosbehälter, welche die Proben für einige Stunden konservieren. Es ist eine Frage der Menge und des Aufwands. Zum Teil wurden Blutproben auf der Mir aber schon an Bord analysiert. Dafür hatte man ein spezielles Labor entwickelt.

Ich hatte früher eine einfache Thermoskanne, in der der Kaffee auch nach 10 h noch so heiß war, dass man erst pusten musste. ;)

Führerschein

  • Gast
Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #35 am: 21. Mai 2013, 23:04:25 »
Viele Proben sind extrem gekühlt. Obwohl die Kühlgeräte sicher deutlich besser isoliert sind als eine Thermoskanne, war die Panne mit vielleicht ein bis zwei Stunden Stromausfall beim ersten Dragon schon kritisch. Es hat gerade noch gereicht.

Man muß bedenken, daß die Proben teilweise längere Zeit aufgehoben werden. Diese Proben konnten mit Sojus definitiv nicht transportiert werden, sonst hätte man die nicht seit Ende des Shuttle aufbewahrt, bis Dragon verfügbar war.

GG

  • Gast
Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #36 am: 21. Mai 2013, 23:08:40 »
Die Lagerung im All sollte natürlich in einem aktiven Kühlsystem geschehen.

Die transportablen Kühlgeräte sind nicht unbedingt besser als eine vernünftige Thermoskanne. Man verlässt sich ja gerade auf die Funktionstüchtigkeit der Technik.

Soweit ich weiß, hat auch Klaus-Dietrich Flade 1992 im All Blut- und Speichelproben genommen und die müssen ja auch irgendwie wieder auf die Erde gekommen sein.

Führerschein

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Re: ESA oder nationale Raumstationen mit Bigelow und SpaceX?
« Antwort #37 am: 21. Mai 2013, 23:51:18 »
Bis zum Ende des Shuttle Programms hat die NASA die Kühlgeräte mit dem Shuttle geflogen. Danach haben sie die Proben lieber in der ISS gelagert als sie mit Sojus runterzubringen.

Die werden schon ihre Gründe dafür haben.

Im Übrigen gehört diese Diskussion in einen anderen Thread. Da sie aber jetzt ziemlich am Ende sein dürfte, lohnt sich das nicht mehr.