Ich bin kein großer Anhänger der technologischen Singularität, auch wenn ein solches Szenario rein logisch betrachtet vielleicht durchaus denkbar erscheint. Es klingt aber eigentlich stets als käme die ab einem gewissen Zeitpunkt irgendwann von selbst, von was ich nicht ganz überzeugt bin, da in meinen Augen die Rahmenbedingungen stimmen müssten, d.h. das ist mir zu einfach gedacht.
Außerdem: Wer wäre so unverantwortlich einen solchen Prozess geschehen zu lassen bzw. KIs die Möglichkeiten zu geben, diesen ins Rollen zu bringen? Dazu bedarf es in meinen Augen auch keiner Warnung von Musk, Gate oder Hawkings.
Was das Thread-Thema betrifft, gibt es übrigens auch noch die Kardaschow-Skala, auf die sich auch Michio Kaku (der amerikanische Lesch) so ermüdend oft beruft, um den technologischen Stand einer Zivilisation zu beurteilen. Das ist allerdings nur eine recht allgemeine Betrachtung "wie hoch" eine Zivilisation entwickelt sein könnte.
Hierzu im Detail die Phantasie anzustrengen, wäre sicherlich so als ob man sich 1930, wo die elementare Physik ja schon ziemlich ausgearbeitet war (d.h. man hätte sich da also sicherlich schon einiges vorstellen können und hat das auch getan...siehe der Film Metropolis aus 1927), darüber Gedanken machen würde, wie die Welt knapp 90 Jahre später aussehen würde. Da wäre man bestimmt nicht auf Dinge wie Mikroelektronik, Internet, Gentechnik oder Virtual Reality gekommen.....wohl aber vielleicht noch auf landende Raumschiffe (wie SpaceX), Roboter (wie ASIMO) und selbstfahrende Autos, die es ja ebenfalls schon gibt.
Ich ertappe mich aber manchmal dabei darüber nachzudenken, dass heutzutage eigentlich in Filmen, Serien und Büchern schon beinahe alle techn. Leistungen in irgendwelchen Extremformen (höhere Dimensionen, Materiekontrolle, Wurmlochreisen, Energieexistenzen, Schwarm- und Kollektivintelligenz, usw., usw.) in derart vielen Varianen durchgespielt wurden, dass es mir tatsächlich schwerfällt zu glauben, dass eine Zivilisation auf extremstem Entwicklungsstand einen (heutzutage) überhaupt noch in Schockstarre versetzen könnte. Kann sich irgendjemand noch eine Sci-Fi-Technologie ausspinnen, die noch nie dran war und so revolutionär erscheinen könnte wie seinerzeit das Beamen? Es scheint für die Phantasie schon seit längerem nichts neues mehr zu geben.
Was davon jedoch überhaupt bzw. wann und wie entwickelt werden kann, darüber lohnt es doch fast nicht nachzudenken. Oder wie Altmeister Arthur C. Clarke einmal sagte:
„Wenn ein angesehener, aber älterer Wissenschaftler behauptet, dass etwas möglich ist, hat er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit recht. Wenn er behauptet, dass etwas unmöglich ist, hat er höchstwahrscheinlich unrecht.“