Die so genannte Reionisationsepoche ist der Zeitraum, in dem genügend viele und große Sterne UV-Strahlung produzieren konnten, um Wasserstoff im Universum zu ionisieren, d.h. das Elektron vom Proton zu trennen. Das Universum ist seither insgesamt ionisiert und somit weitgehend durchlässig für Licht, da Protonen ohne Elektron keine Lichtteilchen absorbieren können.
Mit dem VLT konnte nun der Zeitraum dieser Epoche genauer bestimmt werden. Dabei kam heraus, dass sich der Vorgang deutlich schneller als bisher gedacht abspielte, nämlich innerhalb von 200 Mio. Jahren beginnend bei 780 Mio. Jahren nach dem Urknall. Die Daten deuten damit auf Sterne als Verursacher der Reionisation hin. Bisher hielt man auch Schwarze Löcher als für eine Erklärung.
Gemessen hat mal die Lyman-Alpha-Linie des Wasserstoffs, wodurch man zusammen mit einer Entfernungsbestimmung auf die Häufigkeit von neutralem Wasserstoff in Abhängigkeit von der Zeit schließen konnte.
Die Ergebnisse zeigen wieder einmal, welch hervorragende Forschung mit dem VLT möglich ist. Um die allerersten Sterne aber tatsächlich zu beobachten und die Theorie zu bestätigen, wird man um das E-ELT aber trotzdem nicht herumkommen, auch wenn man das VLT bis an die Grenzen des Möglichen pushen möchte, wie ein an der Untersuchung beteiligter Wissenschaftler
betont.
Mehr Infos und Quelle:
http://www.eso.org/public/germany/news/eso1138/