Hubble entdeckt "Exokometen" beim Sturz in einen jungen Stern
Interstellare Wettervorhersage für einen nahen Stern: "Es regnet Kometen".
Das Weltraumteleskop Hubble hat Kometen entdeckt, die in den jungen Stern HD 17255 stürzen.
Diese Exokometen - Kometen außerhalb unseres Sonnensystems - wurden nicht direkt von Hubble beobachtet, aber ihre Präsenz wurde anhand des detektierten Gases abgeleitet, welches wahrscheinlich die verdampften Reste der eisigen Kerne dieser Kometen ist.
HD 17255 ist 23 Millionen Jahre alt, befindet sich 95 Lichtjahre von der Erde in der Richtung des Sternbildes Pfau und ist das dritte extrasolare System, in welchem Astronomen Kometen entdeckt haben, die dem Untergang geweiht sind.
Alle Systeme sind mit einem Alter von weniger als 40 Millionen Jahren sehr jung.
HD 17255 gehört zu der Beta Pictoris-Gruppe, einer Ansammlung von Sternen, die alle samt in der gleichen Sternkinderstube entstanden sind.
Der Stern ist das zweite Mitglied dieser Gruppe, bei welchem diese "Kamikaze-Kometen" gefunden wurden.
Beim Namensgeber - dem rund 63 Lichtjahre entfernten Stern Beta Pictoris - wurden bereits vor einigen Jahren in dessen Staubscheibe Hunderte von Kometen entdeckt.
In einer Entfernung von ca. 9 AE (1 AE bzw. "Eine Astronomische Einheit" entspricht etwa dem mittleren Abstand zwischen der Erde und der Sonne. Er beträgt knapp 150 Millionen km), d.h. ca. 1,35 Milliarden km entfernt konnte bei Beta Pictoris zudem ein Gasplanet entdeckt werden, welcher mehrere Jupitermassen besitzt.
Die künstlerische Darstellung zeigt mehrere Kometen, die über die protoplanetare Scheibe aus Gas und Staub in Richtung des Sterns HD 17255 rasen.
Der Gravitationseinfluss eines nicht sichtbaren und deshalb vermuteten, jupitergroßen Planeten könnte die Kometen in Richtung des Sterns katapultiert haben.
Quelle und weitere Informationen:
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2017/hubble-detects-exocomets-taking-the-plunge-into-a-young-star