Im Andromeda-Sternbild gibt es mindestens einen Stern mit Quecksilber-Wolken.....
Zitat:
Stern mit Wolken beobachtet Schatten, die keine Flecken sind: Astronomen haben um einen Stern des Sternbildes Andromeda herum Wolken beobachtet - und sprechen vom "Wetter in der Sternenatmosphäre". Diese ist aber so exotisch, dass sie jedem Vergleich spottet.
Man möchte dieser Form von Wetter nicht zu nahe kommen: Dass es keine übermächtigen Magnetfelder in der Atmosphäre gibt, ist schon alles Positive, was man über Alpha Andromeda sagen kann. Dass es dort unerträglich heiß ist, versteht sich von selbst, schließlich ist Alpha ein Stern. Doch neben der unerbittlichen Strahlung der Kernfusion in seinem Inneren macht auch noch Quecksilber den Ort ungemütlich - genauer gesagt Quecksilberwolken in der Atmosphäre.
Schwedische und US-amerikanische Astronomen haben zum ersten Mal überhaupt dieses Phänomen auf einem Stern beobachtet. Die Forscher um Oleg Kochukhov von der Universität Uppsala in Schweden haben von dem Stern Bilder gemacht, auf denen sie ungleich verteilte dunkle Strukturen erkennen konnten.
Flecken, wie man sie in ähnlicher Form von der Sonne kennt. Aber Alpha Andromeda hat, im Gegensatz zu unserer Sonne, kein Magnetfeld, das ja für die Bildung der Sonnenflecken verantwortlich ist. Woher die dunklen Schatten also? Alpha ist ein relativ junger Stern, der auch schwere Elemente enthält.
Die Forscher analysierten das Licht, das sie bei mehreren Messungen in den Jahren 1998, 2002 und 2004 vom fernen Stern auffingen - und fanden die Signatur des Elements Quecksilber darin. Nun berichten sie in einer Online-Vorabveröffentlichung der Fachzeitschrift "Nature Physics": Die Flecken auf Alpha Andromeda haben sich zwischen den einzelnen Aufnahmen verändert, um den Stern herum geht es dynamisch zu. Ihre Folgerung: "Wetter in der Sternenatmosphäre" - und tatsächlich konnten sie entfernte Parallelen zum Wasserdampf in der Erdatmosphäre finden.
Als Entstehungsmechanismus machen die Astronomen Diffusionsprozesse verantwortlich: Die schweren Quecksilberatome wandern durch den hohen inneren Strahlungsdruck des Stern nach außen. Gravitationskräfte wirken dem aber entgegen und halten das Quecksilber in der Atmosphäre fest. Dort reichert es sich dann zu Wolken an - zu keinen indes, in deren Schatten man wandeln wollen würde.
Quelle:
stx/ddp