Apollo Mondlandung

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Offline Schillrich

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Apollo Mondlandung
« am: 13. Juli 2008, 12:52:12 »
Hallo zusammen,

kennt jemand Details oder Quellen zu technischen Details der Mondlandung? Mit geht es konkret um die Fragn:
  • Wie sah das Abstiegsprofil des Landers aus?
  • In welchen Phasen hat das Triebwerk wie lange und mit welchem Schub gearbeitet?
  • Welchen Aktionsradius hatte das LSAM bei der Wahl seines Landepunktes?
\\   //    Grüße
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Offline roger50

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #1 am: 13. Juli 2008, 13:26:24 »
Moin Daniel,

dieses Papier zuz den Mission Requirements des LEM Atriebssystems ist zwar noch nicht exakt das, was Du suchst, aber vielleicht ein Einstieg:

http://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/19790077020_1979077020.pdf

ich suche weiter.

Gruß
roger50

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Offline Schillrich

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #2 am: 13. Juli 2008, 13:54:34 »
Hallo Roger,

danke, stimmt, das "Ding" hieß ja LEM und nicht LSAM. Ich bin zu sehr in der aktuellen Terminologie "gefangen" ;).
\\   //    Grüße
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Offline roger50

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #3 am: 13. Juli 2008, 14:02:04 »
Hallo Daniel,

im Apollo-11 Mission Report gibt's auf den Seiten 4-7, 4-8 zumindest eine verbale Beschreibung des Schubprofils bei dieser Mission: http://www.docstoc.com/docs/798940/APOLLO-11-MISSION-REPORT-NOVEMBER-1969.

So ein richtig knackiges Schub-Zeit Diagramm ist mir noch nicht untergekommen. Suche aber weiter.

Gruß
roger50

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Offline Schillrich

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #4 am: 13. Juli 2008, 21:21:18 »
Danke für die Mühe,

in dem ersten Papier werden einige Abstiegsszenarien angesprochen und bewertet. Leider kann ich nicht bei allem folgen. Vor allem verstehe ich nicht, was sie mit der "visibility phase" (Sichtbarkeitsphase) während des Abstiegs meinen. An diesem Punkt unterscheiden sich eben 2 der Szenarien.
Bei allen Szenarien schießt sich das LEM nach dem Abkoppeln in einen Hohmanntransferorbit ein, dessen Perizentrum bei 50000ft (15240m) über der Oberfläche liegt. Bei Erreichen des Perizentrums wird der Abstieg durch erneutes Zünden bei vollem Schub eingeleitet.
  • Szenario 1 (Voller Schub)
    Das LEM führt einen 9s-Einschuss in seinen Transferorbit bei vollem Schub aus. Der Abstieg aus dem Perizentrum erfolgt mit vollem Schub. Während des Abstiegs wird ein Abbruch in den Orbit unternommen, welche von der Abstiegsstufe bei vollem Schub unterstützt wird. Das Triebwerk läuft dabei für 448s bei vollem Schub.
  • Szenario 2 (geringer Schub)
    Es wird davon ausgegangen, dass keine "visibilty phase" notwendig ist. Das LEM bremst mit vollem Schub vom Perizentrum bis zum Erreichen der Schwebehöhe für 383s. Danach steht noch Treibstoff für 274s Schwebeflug zur Verfügung.
  • Szenario 3 (geringer Schub)
    Die "visibility phase" wird maximiert, die Schwebezeit minimiert. Der Abstieg aus dem Perizentrum wird immer noch mit vollem Schub für 354s eingeleitet. Anschließend wird mit reduziertem Schub (ca. halbiert) für 183s weiter gebremst und dann ein 60s Schwebeflug eingeleitet.
Hinzu kommen immer noch Zeiten bei reduziertem Schub zum Anlaufen/Einsteuern des Triebwerks bei jeder Zündung.

So, damit ist mir einiges zum Schubverlauf klarer. Ich hatte mich gefragt, ob es zwischen dem Einleiten der Landung und dem "akuten" Abbremsen noch eine Pause, also praktisch freien Fall, gab. Das war wohl nicht so.

Aber die nächste Frage schließt sich gleich an:
Was ist die "visibility phase", welche man durch "Strecken" der Bremsung erreicht? Auf jeden Fall verliert man dadurch weniger schnell an Höhe.
\\   //    Grüße
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Offline roger50

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #5 am: 13. Juli 2008, 21:52:34 »
N'abend,

ich kann jetzt auch nur mutmaßen. Aber für mich hört sich die "visibility phase" nach dem Zeitraum an, in dem das LEM vom CSM aus gesehen werden kann.

Je schneller und stärker man das LEM abbremst, umso schneller bleibt es hinter dem CSM zurück (da das CSM ja mit konstanter Geschwindigkeit weiterfliegt). Offenbar wollte man diesem Zeitraum der visibility möglichst lang haben, um Probleme auch optisch erkennen zu können.

Gruß
roger50

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Offline Schillrich

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #6 am: 11. Oktober 2008, 11:15:37 »
Ich habe mir das Dokument jetzt mal etwas ausführlicher zu Gemüte geführt. Jetzt verstehe ich "visibility phase" als die Phase, in der die Besatzung des LEM "Sichtkontakt" zum Boden/zur Landestelle hatte, um ihren Anflug zu überprüfen und frühzeitig korrigieren/abbrechen zu können.
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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #7 am: 13. Oktober 2008, 10:16:32 »
D.h. sie prüfen auch Oberflächenbesonderheiten als Fixpunkte um zu wissen das sie an der richtigen Stelle sind?
"Weit draußen in den unerforschten Einöden des total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet unbeachtet eine kleine gelbe Sonne"

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Offline Schillrich

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #8 am: 13. Oktober 2008, 13:12:38 »
Hallo,

so habe ich es verstanden. Während des Abstiegs haben die Astronauten auch durch Sichtkontakt den Flug kontrolliert. Dabei gab es wohl ein Abstiegsprofil, welches diese Phase am längsten ausdehnen konnte.
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Offline KSC

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #9 am: 13. Oktober 2008, 15:00:47 »
Es gab während des Anflugs verschiedene Navigationsmarken (Krater), die zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Höhe überflogen werden mussten um im geplanten Gebiet zu landen. Das wurde optisch während des Anflugs überprüft.
Dabei gab es die Arbeitsteilung, das der CDR aus dem Fenster guckte und steuerte während der PLT die Instrumente ablas und die Werte „vorsagte“, den HUDs gab’s damals noch nicht ;-)

Gruß,
KSC

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Offline Gertrud

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #10 am: 13. Oktober 2008, 15:14:13 »
Hallo Schillrich:

ich habe das Buch:

Wir waren die Ersten

Armstrong, Aldrin, Collins,
Ullstein - Verlag , ISBN 3 550 07660 6

in dem die Landung  von Apollo 11
auf den Seiten 262 - 265 ausführlich beschrieben wird.

Hier dazu einen Link, der den Funkverkehr während der Landungsphase wiedergibt:

http://www.apolloprojekt.de/www.apolloprojekt.de/onesmallstep/landung.php

Die Besatzung vom "Adler " wurde durch die Computeralarme so in Anspruch genommen,
das sie nicht aus den Fenstern schauen konnten,
um sich nach den Aufnahmen von Tom Stafford / Apollo 10
in dem Gelände zu orientieren.
Armstrong wußte nur durch den Vorbeiflug an dem Mount Marylin kurz vor Beginn der Alarme, das sie ungefähr richtig waren.
Bei dem Landefahrzeug waren drei Arten von Handsteuerung vorgesehen.
Amstrong wählte die halbautomatische.
Womit er die Lagesteuerung und die Regelung der Horizontalgeschwindigkeit voll übernahm.

Das ist schon faszinierend gewesen,
der damals alles am Bildschirm verfolgen könnende Zuschauer
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

tonthomas

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #11 am: 13. Oktober 2008, 17:15:46 »
Zitat
...Armstrong wußte nur durch den Vorbeiflug an dem Mount Marylin kurz vor Beginn der Alarme, das sie ungefähr richtig waren....

Soweit ich weiss, mussten die Apollo-Astronauten sich die Mondgeographie sehr genau einprägen. Und wie sich erwiesen hat, war das wirklich sinnvoll.

Gruß   Thomas

klausd

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #12 am: 13. Oktober 2008, 17:39:30 »
Zitat
Soweit ich weiss, mussten die Apollo-Astronauten sich die Mondgeographie sehr genau einprägen. Und wie sich erwiesen hat, war das wirklich sinnvoll.
Gruß   Thomas


Hatte er ja auch nicht bestritten. Es ging nur um Apollo 11 und die Ablenkung durch den Alarm der Überlastung des Computers durch ein Radarsystem soweit ich mich erinnere... Da gabs wichtigeres als das Landegebiet  :)

tonthomas

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #13 am: 13. Oktober 2008, 18:31:44 »
Er ? Egal ! War meinerseits kein Contra, sondern eine Ergänzung.

Gruß   Thomas

klausd

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Re: Apollo Mondlandung
« Antwort #14 am: 13. Oktober 2008, 19:02:50 »
Ich hab Deinen Satz irgendwie anders verstanden, so wie er da steht  :)  Egal, ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil  ;D