Strategische Raketenabwehr

Meine Entgegnung im Anti-Satelliten-Thema, dass Interzeptoren nicht auf einer ballistischen Flugbahn fliegen, führte zu einer Diskussion bzgl. Radar- und Rechnersysteme einer Raketenabwehr. Das sagt mir doch, dass das Thema strategische Raketenabwehr in der Luft liegt. Hiermit eröffne ich dieses Thema.

Wesentliche Elemente einer Raketenabwehr zeigt nachfolgendes Schema:



Die Komplexität der zusammenzuführenden Fluginformationen bedürfen eines (automatisierten) Führungssystems, die über das Feuerleitradar an den Interzeptor geleitet werden.

Das ist dann also die Funkkommando-Lenkung?
Sie ist also erforderlich, weil der Anflug auf das Ziel komplexer ist als ein einfacher Orbit-Einschuss oder Flug einer ballistischen Rakete ins Ziel ?
Richtig oder falsch?

Um ballistische Raketen abzufangen, hat der Interceptor eine eigene Sensorik und Flugsteuerung. Gerade den Endanflug mit "hit-to-kill" schafft er nur, wenn er selbst das Ziel "sieht" und ansteuert.

Aber das schließt einander ja nicht aus. Man nutzt natürlich jede Möglichkeit, die man hat, um möglichst gute Lagebilder und Feuerleitlösungen zu erhalten. Den Endanflug selber macht dann die Rakete/das Kill Vehicle für sich.

Mir fehlte der Aspekt in der Prinzipgrafik am Anfang.

@Schillrich: diesen Satz habe ich jetzt überhaupt nicht verstanden. Was ist mit Aspekt gemeint?

Alles gut und schön, aber mir fehlt der Bezug zur Raumfahrt.

Das Thema strategische Raketenabwehr spielt sich zum Teil im Weltall ab, das wäre der Bezug zu diesem Forum, auch wenn dieses Forum vorallem friedliche Aspekte untersucht. Aber militärische und zivile Raketentechnik war leider immer ziemlich eng verwoben.

Mit dem Prinzipschema wollte ich wichtige Elemente der strategischen Raketenabwehr aufzeigen. Viele Aspekte fehlen also, zum einen solche, die ich nicht kenne (wie eben Bordrechner), zum anderen sind Dinge differenzierter zu sehen. Gefechtsköpfe strategischer Interzeptoren sind z.B. nicht nur als Hit-to-Kill-Variante sondern auch als Nuklearladung vorhanden. Frühwarnsatelliten habe ich garnicht aufgenommen! Aber gerade um viele Aspekte zur Raketenabwehr zu besprechen, habe ich dieses Thema aufgemacht.

Ich weise darauf hin, dass die Patriot PAC-2 kein strategischer Interzeptor ist.

Ich mache auch darauf aufmerksam, dass man schnell Aspekte durcheinanderwürfelt. Nachfolgende Grafik soll zeigen, wo welche Waffen angesiedelt sind. Die strategischen Offensivwaffen habe ich nur deshalb einbezogen, da Gertrud von ballistischen Flugbahnen bei Interzeptoren wie eben bei der Nudol sprach. Ballistische Raketen sind Interkontinentalraketen, Mittelstreckenraketen (wohlgemerkt ohne Marschflugkörper) und SLBM.

@Schillrich: diesen Satz habe ich jetzt überhaupt nicht verstanden. Was ist mit Aspekt gemeint?

Der Aspekt des Sensors im „kill-vehicle“. Das zeigt die einleitende Grafik nicht.
Das war eine direkte Antwort auf Senseis Antwort auf meinen Beitrag davor.