Sojus TMA-Z

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H.J.Kemm

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Sojus TMA-Z
« am: 26. August 2006, 21:04:29 »
Moin,

zum 60. Firmenjubiläum des russischen Raketenbauers Raketenkorporation RKK Energija, gegründet 1946 als OKB-1, gab es eine ausführliche Presseinformation.

In ihr erklärte der Energija-Chef N. Sewastjanow, dass im Jahre 2012 ein bemanntes Sojus-Raumschiff den Mond umkreisen soll. Zu diesem Zweck wird die *alte* Sojus-Raumkapsel *TMA* grundlegend modernisiert. Die alte Coputertechnik wird durch eine neue Digitaltechnik ersetzt. Deswegen auch der Zusatz *Z* hinter dem Namen *TMA*, [ch1062][ch1080][ch1092][ch1088][ch1086][ch1074][ch1072][ch1103] [[ch1084][ch1086][ch1076][ch1080][ch1092][ch1080][ch1082][ch1072][ch1094][ch1080][ch1103]] / digitale (Modifikation). Ausserdem wird die Wärmeisolation mit modernster Technik erheblich verbessert um der Sojus-Raumkapsel den Eintritt in die Erdatmosphäre mit der 2. kosmischen Geschwindigkeit (11,2 km/s) zu ermöglichen. Durch die neue Technik wird es möglich sein, dass die Kapsel von einem Kosmonauten geführt werden kann und nicht wie bisher von zwei.

Das Raumflugmanöver sieht vor, dass die neue Raumkapsel *Sojus TMA-Z* auf einem verstärkten *Sojus*-Träger zur ISS startet und dort ankoppelt. Dann wird mit einem *Proton*-Träger die Stufe *DM* in eine erdnahe Umlaufbahn gebracht. Ein zur Zeit entwickelter zwischenorbitaler Schlepper, *Parom* oder Fähre genannt, bringt die Stufe *DM* zur ISS wo die Kopplung erfolgt. Diese Kombination geht auf die Reise mit 3 Personen um den Mond und dann zurück zur Erde.

Die neue Raumkapsel kann bis zu 360 Tagen im Orbit bleiben.

Jerry

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Offline MSSpace

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #1 am: 28. August 2006, 08:26:55 »
Da kann ich ja nur auf meine Diskussion zum ATV Dockingport verweisen. Wenn wirklich vorrübergehende Kopplungen von Mondfähren mit der ISS erfolgen sollen (war ja immer ein Argument für die ISS) dann kommt man mit den jetzigen 3 (mit MLM 4) Ports keinesfalls aus. Da müssen die Russen sich auch noch was für die ISS überlegen...
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H.J.Kemm

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #2 am: 28. August 2006, 08:34:11 »
Moin,

ob´s nötig sein wird, kann ich nicht beurteilen.

Ich meine aber, dass es eigentlich nicht zwingend notwendig ist. Wenn man bedenkt, dass über einen sehr langen Zeitraum ständig 2 *Progress M*-Frachtsonden an der ISS angedockt sind. Die Vorhaltezeit könnte doch verkürzt werden, dann ist Platz zum Andocken und zum kurzfristigen Verbleib für 1 *Sojus TMA-Z* möglich.

Jerry

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Offline MSSpace

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #3 am: 28. August 2006, 08:51:47 »
Ja ja, aber das ATV muss ja auch noch irgendwo hin. Also 1 ATV, ein Progress, ein Soyus und dann die Mondfähre. Dann wär die ISS schon ausgebucht. Hab nach den Duiskussionen allerdings langsam das Gefühl, dass ich der Einzige bin, der das so kompliziert sieht. Aber meiner Meinung nach kann man ja nicht einen Progress oder gar ein ATV nach nur ein paar Wochen Nutzungsdauer abstoßen, nur weil man am falschen Ende gespart hat...
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ILBUS

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #4 am: 28. August 2006, 09:39:49 »
Hallo.

Es wird für manche interessant zu wissen, dass die glockenformige Gestallt der Wiedereintrittskapsel dadurch entstanden ist, dass die Sojus schon bei der Entwicklung auch für die Mondflüge fähig entworfen wurden. Natürlich mit Modifikationen.

Ursprunglich waren die Russischen Wiedereintritskapsel sphärisch, doch weil man von der Mondreise mit einer wesentlich grösseren Geschwindigkeit eintritt, war eine Veränderung der Aerodynamik von Nöten.

H.J.Kemm

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #5 am: 28. August 2006, 10:06:11 »
Moin,

@ Ilbus: Ursprunglich waren die Russischen Wiedereintritskapsel sphärisch, doch weil man von der Mondreise mit einer wesentlich grösseren Geschwindigkeit eintritt, war eine Veränderung der Aerodynamik von Nöten.

1. kosmische Geschwindigkeit =   7,9 km/s
2. kosmische Geschwindigkeit = 11,2 km/s


Jerry

redairo

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #6 am: 28. August 2006, 13:57:03 »
Na da kann man den Russen doch nur die Daumen drücken, dass das alles so funktioniert wie gedacht. Obwohl ich gewisse Zweifel hege, da momentan zwischen wollen und verwirklichen (können?) oft Welten liegen. ich denke nur daran, wer noch aller zum mond will ....


 ;D ;D na vielleicht packen die ami's noch eine alte SATURN V aus, machen kleines upgrade und legn auch eine ehrenrunde um den mond hin  ;D ;D

GG

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #7 am: 28. August 2006, 18:47:24 »
Zum Thema Kopplungsadapter:

Wenn PIRS an SWESDA-Zenit verlegt wird und das MLM stattdessen an ZWESDA-Nadir andockt, hat der russische Teil 4 Andockstellen für Sojus, Progress oder ATM (mindestens zwei davon mit Treibstoffleitungen zum Umpumpen in die Tanks des SARJA-Moduls). Am US-Teil wären PMA-2 an Node 2 (jetzt noch an DESTINY) und PMA-3 an Node 3 (jetzt an Z1 zwischengelagert). Denkbar wäre auch der Anbau eines weiteren PMA (müsste aber erst noch gebaut werden) an Node 2-Nadir. In einer der Grafiken von Dragon ist aber auch ein direktes Ankoppeln ohne Adapter dargestellt.

Ich weiß nicht, ob das realistisch ist, aber eigentlich hat der PMA im wesentlichen die Funktion, von den größeren US-Kopplungsringen auf das russische APAS-System mit Abweichungsmöglichkeit (y- und z-Richtung sowie Kipp- und Gierwinkel) und Schockabsorber (Impuls = Masse mal Geschwindigkeit = 100000 kg mal 0,05 m/s = 5000 Ns) umzustellen. Wenn ein Modul mit dem Manipulatorarm der Station an einen Andockplatz gebracht wird und millimetergenau sowie supersanft angelegt wird, ist kein solcher Adapter erforderlich.

Mit 7 Kopplungsstellen sollte man dann locker auskommen können.

GG

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Offline MSSpace

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #8 am: 29. August 2006, 08:30:38 »
@ GG
Willst du damit sagen, dass mit Hilfe von Canadarm ein Sojus oder Progress an einen PMA angedockt werden könnte? Das wär mir völlig neu...
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Offline Jo

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #9 am: 29. August 2006, 12:01:06 »
GG: meines Wissens ist nur PMA1 dazu da, an einen Russischen Port anzudocken (Node1 an Sarja) PMA2 und 3 dienen zum Andocken von Shuttles bzw. seinem Nachfolger. Übrigens ist Node3 momentan noch in der Station Processing Facility "zwischengelagert" und nicht an Z1.  ;)

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Offline MSSpace

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #10 am: 29. August 2006, 12:10:56 »
Also ich glaub auch nicht, dass die Anschlüsse so ohne weiteres aneinanderpassen. Und Außerdem benötigt Sojus oder zumindest Progress die Andockantennen zum Ansteuern des Ports, welche an den PMA's nicht vorhanden sind. Und zum "packen" der Schiffe durch den Canadarm fehlt diesen die Grapple Fixture. Und wenn gedockt würde fehlen schließlich die Leitungen zum Spritpumpen usw. und, und, und...
Also ich denke man muss schon die russischen von den "westlichen" Ports unterscheiden. Da wäre ja genug Platz um 3, 4 HTV unterzubringen  ;)
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jps-fan

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #11 am: 29. August 2006, 12:31:37 »
Frage: Wenn die <ISS> angehoben werden muß, dann erfolgt das doch im Augenblick durch ein Shuttle oder TMA weil doch der Eigenantrieb von der <ISS> kaputt oder zugestellt ist.
Kann eigentlich die <ISS> von jeder Position aus angehoben werden oder muß das mittig erfolgen, also von einer bestimmten Stelle aus?
jps

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Offline Jo

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #12 am: 29. August 2006, 13:07:08 »
Momentan macht das immer ein Progress-Transporter.
Ich denke mal, die Schubrichtung sollte in Richtung der Längsachse liegen.

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Offline roger50

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #13 am: 29. August 2006, 13:48:36 »
Zitat
Ich denke mal, die Schubrichtung sollte in Richtung der Längsachse liegen.

Jo, Genauso ist es. Mann benutzt ddazu die Hecktriebwerke der Zwesda.

Übrigens haben wir das Thema der verschiedenen Andockstutzen schon mal ausgiebig diskutiert, ich glaube, im Thread ISS (o.G.).

Noch kurz zu ATV: unser europäischer Versorgung kann auschließlich am Heckstutzen von Zwesda ankoppeln. Nur dort sind die notwendigen Antennen und Sensoren vorhanden. Die mußten in den letzten 24 Monaten ja noch von der ISS-Besatzung bei EVA's montiert werden.

GG

  • Gast
Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #14 am: 29. August 2006, 14:04:33 »
@jo
Nein, PMA-2 und 3 verwenden auch russische Kopplungsadapter, wie auch die Raumfähren. Atlantis, Discovery und Endeavour haben sogar schon an der MIR angedockt. Alle verwenden russische Kopplungsadapter, allerdings in unterschiedlichen Größen. Hier gilt ausnahmsweise mal: Besser günstig gekauft, als teuer selbst entwickelt. Bricktop hatte irgendwo mal ein schönes Vergleichsbild eingestellt.

Und Du hast Recht und Unrecht zugleich. NODE 3 ist noch am Boden, ich habe nie etwas anderes behauptet aber PMA 3 ist schon laaaange oben. Ich sprach von PMA 3. Wenn NODE 3 dann oben ist (oder besser falls), dann wird PMA 3 an NODE 3 montiert, sonst eben an NODE 1 (Unity), wie schon einmal 2001, als das DESTINY-Labor in den Orbit gebracht wurde, jetzt ist es an Z1 zwischengelagert (funktionslos).

@msspace

Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Der COTS-Gewinner könnte aber an einem der PMAs andocken. Allerdings wäre natürlich auch die Ausrüstung eines Sojus-Raumschiffes mit einem APAS-Kopplungsstutzen möglich. Es ist ja ein russisches System, kein amerikanisches. Das Raumschiff könnte dann, von einem Kosmonauten gesteuert, auch ohne Manipulatorhilfe ankoppeln, wie ein Shuttle auch. Man verwendet dabei andere "Zielsysteme", vor allem auf Laser- und Kamera-Basis (Zielkreuz im Kopplungsadapter). Antennen werden dabei nicht benötigt. Den Kosmonauten ist das Ankoppeln von Hand sogar lieber, weil sie nicht zum Zuschauen verdammt sind, sondern selbst aktiv werden können. Auf der MAKS 2005 bei Moskau wurde ein solches Raumschiff ausgestellt. Ob ich allerdings die Bilder davon finde... Gefunden!!!

Da ist eines:

und hier noch ein besseres:


Notfalls könnten die Amerikaner für eine Übergangszeit solche Raumschiffe (mit) finanzieren.

@jps-fan

Die ISS kann sowohl mit den Triebwerken von SWESDA, als auch mit den Triebwerken eines angekoppelten Raumschiffes angehoben werden. Am günstigsten verläuft die Operation, wenn die Antriebsachse durch den Schwerpunkt geht. Dies ist bei den am Heck befindlichen Triebwerken von SWESDA und natürlich auch bei einem dort angekoppelten Progress-Transporter so. Dies wird auch beim ATV so sein. Nutzt ein Shuttle seine Triebwerke, so muss das dadurch auftretende Drehmoment ausgeglichen werden. Dafür hat der Shuttle noch jede Menge weitere Triebwerke. Die Gyroskope werden dafür, so glaube ich, nicht verwendet, auch wenn dies theoretisch und wahrscheinlich auch praktisch möglich wäre. Aber darüber kann vielleicht jemand anderes Auskunft geben.

GG
« Letzte Änderung: 29. August 2006, 14:39:02 von GG »

Bricktop

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #15 am: 29. August 2006, 14:10:18 »
Übrigens soll die erste TMA-Z-Modifikation Ende 2008 als Sojus TMA-13 zur ISS starten. Davor sollen die neuen Systeme auf ein Paar Progress-Schiffen getestet werden.

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Offline MSSpace

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Re: Sojus TMA-Z
« Antwort #16 am: 29. August 2006, 14:36:56 »
@GG
Cool, der Sojus wird mir immer sympatischer. Ich bin sowieso dafür, dass die Amis da vielleicht etwas mehr Geld reinstecken. Sojus/Progress hat ja nun Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit bewiesen. Die Möglichkeiten werden durch Parom hoffentlich noch weiter ausgebaut. Und wer weiß, vielleicht lassen sich auch in naher Zukunft Sojus durch die ESA starten. Und es wäre auch evtl ein "Treffen" mit den Shenzhou wie damals im Apollo-Sojus-Programm denkbar...
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