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Planet Mars

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Offline rok

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Re: Planet Mars
« Antwort #1250 am: 07. September 2024, 15:35:10 »
Das ist alles ziemlich spekulativ. Die Fragestellung lautete: Gibt es eine Erklärung für den Verbleib des ehemaligen marsianischen Oberflächenwassers.

Die Marskruste (Dicke ca. 50 +/- 20 km) wird nach aktuellen Modellen in 3 Schichten unterteilt, wobei die oberen ca. 11,5 km aus trockenem porösen Gestein bestehen soll, der Bereich darunter aber eine höhere seismische Geschwindigkeit zeigt, die auf eine höhere Dichte hinweist.

1.  Die physikalischen Eigenschaften der oberen Kruste (0 – 11,5 km) kann man aus verschiedenen Daten rekonstruieren (Oberflächenseismik, Wärmefluss, Gravimetrie, Mikromagnetik).
 
2.  Die hier erwähnte Untersuchung behauptet, dass die Interpretation der seismischen Daten „best fitted“ ist, wenn man annimmt, dass in der mittleren Kruste (also zwischen ca. 11,5 und 20 km) die Poren wassergefüllt sind.

3.  Unterhalb dieser Schicht (also unterhalb von ca. 20 km) geht die Porosität gegen Null, d.h. die untere Kruste ist durch die Auflast und chemische Vorgänge soweit verdichtet, dass dort kaum Wasser geführt wird.

Leider ist die Datenlage ausgesprochen dürftig, es gibt nur eine Messstation, und die seismischen Quellen sind ziemlich diffus in Bezug auf den genauen Ort („Valles Marineres“), die Tiefe und die Art der Beben.


Auch die Verallgemeinerung, dass diese wasserführende Schicht planetenweit vorhanden ist, ist gewagt. Nach einem Beben laufen die seismischen Signale entlang von Schichtgrenzen, von wo aus sie unter einem steilen Winkel zur Oberfläche abgestrahlt werden und dann dort gemessen werden können. Die Aussage zum Schichtenaufbau gilt also nur innerhalb einer Fläche direkt unter dem Seismometer und ist damit nicht unbedingt repräsentativ für den gesamten Planeten.
 
Einen Überblick über die Komplexität der Modellrechnungen im Link von Regnart
http://https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2409983121

Zusammenfassung (d):
https://www.wissenschaft.de/astronomie-physik/fluessiges-wasser-in-der-marskruste/

......

Nach einer Untersuchung der seismischen Signale scheint es in der Mitte zwischen der Quelle (Valles Marinares) und dem InSight-Seismometer, also ca. 4.100 - 4.500 km entfernt, eine vergleichbare Struktur zu geben, die einen Beleg für eine planetenweite wasserführende Schicht bestätigen könnte.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36572693/