Asimovs Zahlen

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Asimovs Zahlen
« am: 12. März 2016, 19:05:33 »
Ich durchstöbere gerade Isaac Asimovs Außerirdische Zivilisationen aus dem Jahr 1979 und frage mich ein wenig wie hier einige Zahlen im Vergleich zur heutigen Zeit standgehalten haben.

Es sind insgesamt 13 Zahlen, von denen ich aber erstmal nur die Hälfte poste.

1) Zahl der Sterne in unserer Galaxis: 300 Mrd.
2) Zahl der Planetensysteme in unserer Galaxis: 280 Mrd.
3) - " - mit sonnenähnlichen Sternen: 75 Mrd. (Damit ist denk ich mal "unserer" Sonne ähnlich gemeint)
4) - " -  mit "nutzbarer" Ökosphäre: 52 Mrd.
5) Systeme mit Population I Sternen, welche eine "nutzbare" Ökosphäre haben: 5,2 Mrd
6) Zahl  sonnenähnlicher Pop. I Systeme mit einem Planeten innerhalb der "nutzbaren" Ökosphäre:  2,6 Mrd.

Re: Asimovs Zahlen
« Antwort #1 am: 12. März 2016, 20:52:20 »
Die Zahlen 5) und 6) halte ich für niedriger, aber für höher als eins. Letzten Endes kann von uns niemand diese Angaben voraussehen. Das ist wie mit dem Wetterbericht in mehreren Monaten voraus.
Flinx

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Re: Asimovs Zahlen
« Antwort #2 am: 12. März 2016, 21:53:14 »
Hatten Populations I Sterne überhaupt Planeten? Das waren doch keine H, He Sterne ohne Metalle - oder nutzt Asimov die Populationsbezeichnung anders?

Re: Asimovs Zahlen
« Antwort #3 am: 12. März 2016, 22:20:46 »
Er benutzt wohl diese hier.

https://en.wikipedia.org/wiki/Stellar_population#Population_I_stars

Im Buch bezeichnet er Population II Sterne als solcher die sich in der "Zentralregion" einer Galaxie und in Kugelsternhaufen befinden und wohl hauptsächlich Gasplaneten sind.

Als Population 1 Sterne bezeichnet Asimov solche, die sich in den Außenbezirken einer Galaxie befinden, welche schwere Elemente enthalten. Und bei 5) zählt Asimov wohl nur Pop 1 Sterne der "Zweiten Generation", wo sich solche Elemente bilden konnten.

Bei Interesse poste ich übrigens noch gerne die anderen 7 Zahlen.

Re: Asimovs Zahlen
« Antwort #4 am: 12. März 2016, 23:07:34 »
Man geht ja im Durchschnitt von 1 bis 2 Planeten pro Stern aus, was wohl schwer abschätzbar macht, wie viele Prozent der Sterne mindesten 1 Planeten haben.
Kepler ST hat ja bei einer Stichprobe von ca 150.000 Sternen rund 4000 Kandidaten gefunden, wobei auf einen Transit-Planeten die 200-fache Zahl von Planeten insgesamz kommen könnte.
Als sonnenähnlich könnte man die kleineren G-Sterne und größeren K-Sterne bezeichen. Dies dürften grob geschätzt ca <10% der Sterne sein.
Bei kleineren K- und größeren M-Sternen (rote Zwerge) wären Planeten in der habitablen Zonen rotationsgebunden.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

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Re: Asimovs Zahlen
« Antwort #5 am: 13. März 2016, 00:40:07 »
Was nicht schrecklich sein muss..

^Danke für die Aufklärung. Hatte das mit den Populationen andersrum abgespeichert (so ist es auch irgendwie kontrainduktiv :/ )

Re: Asimovs Zahlen
« Antwort #6 am: 13. März 2016, 11:35:25 »
Es hat zwar keiner gefragt, aber hier trotzdem die anderen Zahlen:

7.) Zahl der Pop. 1 Sterne zweiter Generation in unserer Galaxis, die von einem erdähnlichen Planten in ihrer Ökosphäre begleitet werden: 1,3 Mrd
8.) Zahl bewohnbarer Planeten in unserer Galaxis: 650 Mio.
9.) Zahl belebter Planeten in unserer Galaxis:  600 Mio.
10.) Zahl der Planeten in unserer Galaxis mit mehrzelligen Leben:  433 Mio.
11.) - " - mit vielfältigem Landleben: 416 Mio.
12.) - " -  auf denen wir eine technische Zivilisation erwarten können: 390 Mio.
13.) Die Zahl von Planeten in unserer Galaxis die gerade JETZT von einer technischen Zivilisation bewohnt werden:  530.000

Letztere Schätzung ist so zu verstehen:

Asimov geht davon aus, dass die durchschnittliche Gesamtlebensdauer von "Zivilisationen" auf einem Planeten ca. 10 Mio. Jahre beträgt.

Das bedeutet im Klartext, dass eine Zivilisation ca. 1 Mio. fortbesteht, dann "verschwindet" und nach ca. 1 Mrd Jahre eine neue Zivilisation entsteht. Das wiederholt sich ca. 10 Mal, bis der Zentralstern die Hauptreihe verlässt und Leben auf dem Planeten nicht mehr möglich ist.

Somit wäre laut seiner Schätzung diese Zivilisationen nur etwa 1/740 der Zeit  zwischen dem ersten Auftauchen einer Intelligenz und dem Abdriften des Zentralsterns von der Hauptreihe exisitieren.

Gleichzeitig macht Asimov noch dazu eine Rechnung:

Existieren aktuell tatsächlich nur ca. 530.000 technische Zivilisationen in unserer Galaxis und geht man davon, dass der Abstand zwischen 2 Sternen im Schnitt 7,6 Lichtjahre beträgt, so sind diese Zivilisationen ca. 630 Lichtjahre von einander entfernt. (Rechnung: Lichtjahre x der Kubikwurzel der Anzahl der Zivilisationen)


Wie schon gesagt, aktuell lassen sich wohl am ehersten die ersten  3 Zahlen überprüfen und ich hätte gerne gewußt wie hier der aktuelle Stand der Forschung ist.

Asimov selber bezeichnete seine Schätzungen als vorsichtig und konservativ.

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Re: Asimovs Zahlen
« Antwort #7 am: 13. März 2016, 16:58:48 »
Konservativ?! Konservativ geschätzt gibt es ziemlich genau einen Planeten mit leben in der Milchstraße :P


Schon 2. dürfte wesentlich unter 1.) liegen. Es dürfte schon einige Sterne geben die durch strahlungsdruck oder Gravitativ von Planeten(vorstufen) befreit wurden.

3) ist noch definitionsfrage, was sonnenähnlich ist. Wenn man bis K runter geht dürften es wesentlich mehr sein. Alles was prinzipiell lebensfreundlich ist. Wenn man Mittlere M-Sterne bis Mittlere G Sterne nimmt dürfte man auf gut 50% raus kommen (oder?)

4-7) Was meint hier (nutzbare) Ökosphäre?

Spätestens ab 9 geht wildestes raten los - abschätzen kann man das dann nicht mehr nennen.

Re: Asimovs Zahlen
« Antwort #8 am: 13. März 2016, 22:25:54 »
@Nutzbar:

Wenn ich das richtig rauslese dann meint Asimov eine Ökosphäre, wo ein Planet einen Stern umkreisen kann ohne spürbar "gestört" zu werden. (= Ihre Bahnen stabil sind oder auch sonst nicht irgendwie beinflusst werden.)