Cygnus X-1 (Cyg X-1) ist die vielleicht bekannteste und am besten untersuchte Röntgenquelle. Seit der Entdeckung im Jahr 1964 und der Einstufung als Schwarzes Loch im Jahr 1970 sind rund eintausend wissenschaftliche Artikel erschienen, die sich mit der Frage nach Entstehung und Natur der auf Grund der relativ geringen Entfernung sehr hellen Röntgenquelle beschäftigen.
Cyg X-1 ist Teil eines rund 6.000 Lichtjahre entfernten Binärsystems, wobei der gravitativ gebundene Partnerstern ein veränderlicher Blauer Überriese mit der Bezeichnung HDE 226868 ist, also ein selbst schon ein sehr heißer und heller Stern. Ein vom Überriesen zu Cygnus X-1' fließender beträchlichen Materiefluss befüttert die Akkretionsscheibe und die Jets des vermuteten Schwarzen Lochs.
Cygnus X-1 aufgenommen von Chandras Advanced CCD Imaging Spektrometer. Bild:NASA/CXC/SAO.
Im Jahr 1974 wettete Stephen Hawking mit dem Physiker Kip Thorne, dass es sich bei Cyg X-1 nicht um ein Schwarzes Loch handele. 26 Jahre später gab Hawking sich geschlagen und gestand Thorne zu, die Wette gewonnen zu haben. Aber auch heute noch ist Cygnus X-1 das Objekt vielfältiger Untersuchungen.
So zeigen neue Beobachtungen mit den Röntgen-Weltraumteleskopen CHANDRA und XMM-NEWTON, dass die Eigenrotation des rund 10 Sonnenmassen schweren Schwarzen Lochs wesentlich kleiner ist, als bei vergleichbaren Objekten.
Dies deutet darauf hin, dass Cyg X-1 durch eine irreguläre Supernova entstanden ist, der es gelang die Rotation des kollabierenden Kerns des Vorgängerstern zu bremsen.
http://chandra.harvard.edu/photo/2009/cygx1/