Hallo an alle,
mir ist gestern beim Schreiben eines Beitrags hier ein Gedanke gekommen, über den ich bisher wenig nachgedacht habe:
Wenn die NASA eigene Arbeiten anstellt und in ihren Labors etwas entwickelt, dann können sie die Technologie offensichtlich verkaufen oder lizensieren. Siehe die Geschichte mit der Transhab-Technologie an Robert Bigelow.
Klar ist für mich auch, dass wenn die NASA im Rahmen eines Förderprogramms Mittel an Unternehmen wie SpaceX gibt, um z.B. die Entwicklung der Fähigkeit zum Personentransport zu unterstützen, liegen die Rechte des geistigen Eigentums (oder IP, wie der Engländer so schön sagt) bei der Entwicklerfirma, da die NASA ja nur
Steuergelder...Fördermittel verteilt. Ansonsten hat die NASA ja eher wenig ingenieurstechnischen Einfluss auf das Ergebnis. Siehe eben CCDev.
Wie sieht es aber aus, wenn die NASA:
a) schon ordentlich theoretische Vorarbeiten bzw. Machbarkeitsanalysen und Vorversuche gemacht hat und an ein Unternehmen den Realisierungsauftrag eines Prototypen gibt? Siehe z.B. der Auftrag für Altius Space Machines hinsichtlich der Plasma Magnetoshell.
b) im Rahmen eines Forschungsprojektes ordentlich Geld an ein Unternehmen gegegeben wird und in enger Kooperation mit denen eine Fertigungstechnologie entwickelt wird? Siehe die 23 Mio US-$ an Boeing für die Komposittanks.......nebst "gratis" (da ebenfalls mit Steuergeldern finanziert) Strukturtests durch die NASA?
Gehören dann die IP- und somit Vermarktungsrechte ebenfalls ausschließlich den Unternehmen?
Darf z.B. Boeing zukünftig kryogene Komposittanks für Wettbewerber anbieten? Dürfen sie die Technologie vollkommen exklusiv für ihre zukünftigen Startsysteme verwerten? Natürlich weiß auch ich, dass wenn SpaceX gelernt hat, aus Al-Li-Legierungen Tanks zu bauen und bereits eigenes Know-How mit Kompositmaterialien gesammelt hat (Verkleidungen der Landebeine, Interstage, etc.), dürften sie kryogene Komposittanks mit Sicherheit auch hinbekommen. Dann aber eben vollkommen eigenfinanziert und mit einigem an investierter Zeit.
Oder gehören die IP-Rechte dann auch der NASA und die könnten bei einem zukünftigen Förderprojekt/Kooperation SpaceX da u.U. wertvolle Hilfestellung geben. In CCDev darf ja auch jeder Vertragspartner (eine unbestimmte Anzahl?) Anfragen zu techn. Informationen an den NASA-Wissenspool stellen. Wie DAS geregelt ist würde ich auch nur zugerne wissen. Ist aber ein anderes Thema.
Frage mich jedenfalls wie das alles bei der NASA IP-rechtlich geregelt ist und bevor ich mir das
Bürokratenenglisch bei der NASA selbst antue, frage ich kurzerhand hier.