Fermi-Paradoxon

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rolli

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Fermi-Paradoxon
« am: 28. April 2006, 09:42:51 »
Eigentlich glauben ja die meisten Menschen, dass da "Draussen" noch andere intelligente Wesen existieren. Physiker Enrico Fermi hat da mal sachlich die Wahrscheinlichkeit solcher "Spezies" durchgerechnet und ist zum interessanten Resultat gekommen: Wenn dem so wäre, müssten "SIE" längst unter uns sein... :o

http://de.wikipedia.org/wiki/Fermi-Paradoxon

Der Link ist meiner Meinung nach sehr lesenswert. Als Ergänzung:

http://www.planeten.ch/index.php?content=Artikel:_Wo_bleiben_sie_nur?

Einen Hintergedanken habe ich allerdings: Vielleicht sind "SIE" ja tatsächlich unter uns, wir merken es nur nicht

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« Letzte Änderung: 28. April 2006, 10:00:44 von rolli »

Minshara

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Re: Fermi-Paradoxon
« Antwort #1 am: 28. April 2006, 16:37:59 »
Hallo Rolli,

ein tolles Thema!!!  :)

Mir erscheint das Fermi-Paradoxon allerdings nicht wie ein Paradoxon sondern eher wie eine etwas dümmliche Frage.
Fermi fragt: "Wenn es Außeridische gibt, warum sind sie dann noch nicht hier gewesen?"
Genauso könte man aber fragen: "Wenn es Außerirdische gibt, warum sollten sie her kommen?"

Warum sollten sie sich uns zu erkennen geben?
Man kann also der Fermi-Frage gegenüberstellen: Abwesenheit von Evidenz ist nicht Evidenz für Abwesenheit!

Warum sollten sie sich uns zu erkennengeben oder uns gar kontaktieren??
Wir beugen uns ja auch nicht zu den Ameisen runter und rufen ihnen zu "Hallo Jungs, wollt ihr mal ein echt leckeres Pizza-Rezept?!"

Wir tun dies nicht weil wir wissen, dass die Ameisen uns nicht verstehen würden (Und wahrscheinlich auch kein Pizza-Rezept gebrauchen können  ;) ).
Vielleicht verhält es sich mit außeriridischen Intelligenzen ähnlich.
Wir sind technisch einfach noch gar nicht in der Lage, ihre Grüße zu entdecken und zu verstehen. Wir müssen intelligenter werden, kreativer, einfallsreicher. (Jaja, wir müssen noch schwer an uns arbeiten!  ::) )
Und da ich selbst mittlerweile davon überzeugt bin, dass es keine interstellare Raumfahrt gibt oder geben wird, so wird es aber wohl eine Möglichkeit der Kommunikation zwischen den Zivilisationen geben. Eine Art Telefonleitung. Und die müssen wir finden.

Zwar steht nach einigen Recherchen für mich fest, dass höher entwickelte Ziviliation im Universum extrem selten sind, aber sie können nicht sooo selten sein wie einige Wissenschaftler glauben, denn dann gäbe es uns auch nicht.

Also ist die Frage von Fermi für mich zwar nicht relevant; allerdings ist sie wirklich faszinierend.
Ich liebe diese Thema!  ;)

L.G.
Minshara
 :)

P.S. Ich glaube nicht an UFO's, hoffe aber trotzdem irgendwann mal eins zu sehen. Wer tut das nicht??  :D

H.J.Kemm

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Re: Fermi-Paradoxon
« Antwort #2 am: 28. April 2006, 17:37:11 »
Moin,

ich setze einfach voraus, dass es im gesamten Universum Leben gibt; diese Sucht zur Einmaligkeit geht mir gegen den Strich.

Gleichzeitig bleibt aber die Frage offen, warum setzen die Anhänger der *Leben im All-Theorie* eigentlich voraus, dass die anderen Lebewesen weitaus intelligenter seien wie wir zur Zeit.

Es könnte doch auch sein, dass gerade diese Lebewesen, die, wenn überhaupt, erst dann mit uns Kontakt aufnehmen könnten, bzw. unsere Nachrichten interpretieren, wenn sie aus dem Anfangsstadium der Entwicklung raus sind.
Kontakte von anderen Lebewesen konnten wir hier auf der Erde vor 150 Jahren nicht empfangen bzw. entschlüsseln und dasss, obwohl es latentes Leben auf unserem Planeten bereits seit einigen 100 Millionen Jahren gibt.


Jerry
« Letzte Änderung: 28. April 2006, 17:38:12 von H.J.Kemm »

tobi453

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Re: Fermi-Paradoxon
« Antwort #3 am: 28. April 2006, 18:20:16 »
Also ich glaube, dass es noch weiteres Leben im All gibt. Nur weil gewisse monotheistische Religionen behaupten, der Mensch wäre die Krönung der Schöpfung, muss das noch lange nicht so sein. Abgesehen mal davon, dass das total "rassistisch" ist.

Re: Fermi-Paradoxon
« Antwort #4 am: 28. April 2006, 18:30:42 »
Man braucht nur mal auf die Geschichte anschaun um zu merken das die Entwicklung nicht nur Schritte nach vorne macht und auf Fortschritte aufbaut. Wenn man bedenkt das die erste Dampfmaschine im 1.Jahrhundert erfunden wurde und sich erst um 1700 durchsetzte oder das Amerika schon 985 endeckt wurde aber erst 1492 besiedelt wurde bzw das die erste Mondlandung 1969 statt gefunden hat und wir ihn bis heute nicht besiedelt haben bzw zur Zeit nicht mal mehr in der Lage sind hin zu kommen, kann man sich vorstellen wie lang die Menschen brauchen um die Galaxy zu besiedeln. Andererseitz könnte intelligentes Leben auch auf dem Mond Europa existieren nur sie betreiben keine Raumfahrt weil sie annehmen das das Universum nur zischen dem Eis und dem Boden besteht und es dahinter nichts gibt.

Re: Fermi-Paradoxon
« Antwort #5 am: 28. April 2006, 18:40:42 »
Dass alle anderen Spezies inetwa genausoweit fortgeschritten sind oder weniger weit halte ich für fast genauso unwahrscheinlich wie die Meinung, es gebe überhaupt kein außerirdisches Leben. Denn ein paar Tausend Jahre evolution können da schon die nötigen Unterschiede machen, z.B. bis wir andere Sonnensysteme besiedeln wird es denke ich auch keine 5000 Jahre mehr dauern, ich schätze sogar, dass wir noch in diesem Jahrtausend unser Sonnensystem verlassen werden.
Aber unsere Sonne ist erst ~4,6 Mrd. Jahre alt, das Universum ist aber schon 12-15 Mrd. Jahre alt, da kann es gut sein, dass sich einige Galaxien und Sonnensysteme vor der unsrigen Entwickelt haben. und selbst wenn diese Lebensformen ein paar Millionen Jahre mehr brauchten, um vom Einzeller zur raumfahrenden Spezies zu werden, so haben sie immernoch millionen von Jahren Zeit, um sich darüber hinaus zu entwickeln.

Deswegen bin ich der Meinung, dass es mit Sicherheit viele hochentwickelte Spezies gibt.

rolli

  • Gast
Re: Fermi-Paradoxon
« Antwort #6 am: 28. April 2006, 19:44:04 »
Hallo

klar ist das ein Grundthema der menschlichen Spezies: Gibts noch Brüder und Schwestern da draussen (sorry, oder irgendwie andersgelagerte Intelligenz... :o)

@ Tobias

darf ich erinnern:

"Kern des Fermi-Paradox ist folgende Überlegung:

Wenn in der Milchstraße auch nur eine einzige Zivilisation existiert, die zu interstellarer Kolonisation fähig ist, dann könnte die gesamte Galaxis innerhalb weniger Millionen Jahre vollständig kolonisiert sein. Die Milchstraße ist nun weitaus älter als die notwendigen 20-40 Millionen Jahre, folglich sollten außerirdische Zivilisationen überall in unserer galaktischen Nachbarschaft existieren. Bisher konnte jedoch kein Hinweis auf extraterrestrische Zivilisationen gefunden werden."

Wenn Du so felsenfest überzeugt bist von anderer Intelligenz im All: Wieso dann eben dieses Paradoxon?

Das war eigentlich meine Motivation dieses hier zu schreiben

Kann es auch sein, dass wir einfach völlig falsche Vorstellungen von Intelligenz haben?
Immerhin gibt es ja auch auf unserer Erde und überall Intelligenz ausserhalb von jedem Gehirn.

Verblüfft? Doch, doch, Z.B. Termiten bauen hochentwickelte Wolkenkratzer mit künstlicher Ventilation, die die Temperatur in diesen Strukturen bis auf 2 Grad Celsius stabil halten. Wenn das keine intelligente Leistung ist. Aber wo ist das Hirn dazu?

Verflixt, habe ich wieder mal zuviel gequasselt, jetzt seid Ihr dran

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Re: Fermi-Paradoxon
« Antwort #7 am: 28. April 2006, 21:30:16 »
Ich muss zugeben, dass ich auch ein wenig abgeschweift bin, weil ich eher auf Jerrys Meinung antworten wollte.
Ich muss erstmal ein wenig über das Paradoxon nachdenken, ist schon ein wenig kompliziert, das stimmt ;)
Die Antwort auf die Frage kommt dann später :)

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Fermi-Paradoxon
« Antwort #8 am: 29. April 2006, 05:32:55 »
Moin Rolli,

"Kern des Fermi-Paradox ist folgende Überlegung:
 
Wenn in der Milchstraße auch nur eine einzige Zivilisation existiert, die zu interstellarer Kolonisation fähig ist, dann könnte die gesamte Galaxis innerhalb weniger Millionen Jahre vollständig kolonisiert sein. Die Milchstraße ist nun weitaus älter als die notwendigen 20-40 Millionen Jahre, folglich sollten außerirdische Zivilisationen überall in unserer galaktischen Nachbarschaft existieren. Bisher konnte jedoch kein Hinweis auf extraterrestrische Zivilisationen gefunden werden."



Ohne Fermi´s Gedanken gekannt zu haben, war ich schon seit einigen Jahren gleicher Auffassung.

Er rechnet hier mit Zeitangaben, die natürlich nicht starr betrachtet werden können, wohl möglich, dass es in bereits einer Millionen Jahre so ist.


Jerry

rolli

  • Gast
Re: Fermi-Paradoxon
« Antwort #9 am: 01. Mai 2006, 15:06:23 »
Na da finden wir doch noch einen neuen Harald Lesch:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,druck-413784,00.html

Hat zwar nicht direkt mit dem Fermi-Paradoxon zu tun..

Hm, eigentlich doch!

 ::)

Minshara

  • Gast
Re: Fermi-Paradoxon
« Antwort #10 am: 01. Mai 2006, 18:11:41 »
Zitat
Kann es auch sein, dass wir einfach völlig falsche Vorstellungen von Intelligenz haben?
Immerhin gibt es ja auch auf unserer Erde und überall Intelligenz ausserhalb von jedem Gehirn.

Verblüfft? Doch, doch, Z.B. Termiten bauen hochentwickelte Wolkenkratzer mit künstlicher Ventilation, die die Temperatur in diesen Strukturen bis auf 2 Grad Celsius stabil halten. Wenn das keine intelligente Leistung ist. Aber wo ist das Hirn dazu?
Es gibt verschiedene Arten von Intelligenz. Die Intelligenz, die wir bei Tieren beobachten, ist eine arteigene, genetische Intelligenz, die durch Instinkt und Vererbung entstanden ist.
Solche Art von Intelligenz gibt es vielleicht auch häufig auf anderen erdähnlichen Planeten. Weniger häufig dagegen wird wohl die technische Intelligenz sein. Aber wie in dem o.g. Artikel über Harald Lesch ist es durchaus möglich, dass andere Zivilisationen uns schon Botschaften geschickt haben.
Wir sollen allerdings außerhalb der Erde danach suchen, denn unsere Erde ist mittlerweile zu einer so starken Strahlungsquelle geworden, dass diese Streuung es noch schwieriger macht, diverse künstliche Signale zu erkennen und herauszufiltern.

Weiß jemand mehr über dieses WOW-Signal aus den 70er Jahren??

L.G.
Minshara
 :)