Warum ist die Entwicklungszeit bei den Privaten eigentlich viel kürzer?

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Warum ist die Entwicklungszeit bei den Privaten eigentlich viel kürzer und dazu noch wesentlich günstiger?
« Letzte Änderung: 24. Oktober 2012, 09:20:26 von Martin »

Offline Kelvin

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Re: Re: SpaceX MCT
« Antwort #1 am: 19. Oktober 2012, 19:04:16 »
Zitat
Warum ist die Entwicklungszeit bei den Privaten eigentlich viel kürzer und dazu noch wesentlich günstiger?
Weil Einer die Verantwortung trägt und unmittelbar entscheiden kann. Das Aufteilen der Verantwortlichkeiten auf so viele Schultern, daß am Ende Keiner richtig verantwortlich ist, kostet eben. Zeit und Geld. (Nachtrag: Gilt aber auch nur für kleinere Betriebe, mit einem richtigen Chef.)

ilbus

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Re: Re: SpaceX MCT
« Antwort #2 am: 21. Oktober 2012, 11:03:24 »
Zitat
Warum ist die Entwicklungszeit bei den Privaten eigentlich viel kürzer und dazu noch wesentlich günstiger?

Weil im privaten Sektor nicht so viel Grundalgeforschung mit in die Entwicklung einbezogen werden muss. Man erntet Früchte der vorangegangener Voraarbeit der NASA und Co.

Aus der Geschichte kennt man es gut: wenn es um Staats- und Kriegswichtige Entwicklungen geht, wo die Rersourcen weniger beschränkt sind, so hat sich auch die Zeit Entwicklugnen hin und wieder als beachtlich kurz sehen lassen.

Grüße

Offline Collins

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Re: Re: SpaceX MCT
« Antwort #3 am: 21. Oktober 2012, 12:56:19 »
Warum ist die Entwicklungszeit bei den Privaten eigentlich viel kürzer und dazu noch wesentlich günstiger?

Eine zu lange Entwicklungszeit kann dich auch vom Markt drängen, wenn deine Mitbewerber schneller mit einen neuen System am Markt sind.
Also greift am nach soviel bewährten wie möglich; Entwickelt so wennig wie möglich.

Mfg Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

Caladaris

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Re: Re: SpaceX MCT
« Antwort #4 am: 21. Oktober 2012, 16:37:30 »
Ich würde den Hauptgrund in der staatlichen Ineffizienz und Bürokratie sehen. Da wird zuviel Papier produziert, zuviel Powerpoint-Folien und Berichte, zuviele Meetings, aber zu wenig gearbeitet. Außerdem sind zu starke Hierarchien ein Problem, d.h. in der Führungsetage bzw. in Führungsämtern sitzen BWLer und Juristen, die nur auf Zahlen schauen, aber eigentlich von dem was technisch benötigt wird, wenig Ahnung haben.

Das Problem bekommen große, alteingesessene Unternehmen übrigens auch zunehmend. SpaceX leidet da sicher auch irgendwann mal dran, wenn sie weiter Erfolg haben. Aber im Moment gibts dort eher flache Hierarchien, viel Sachverstand, größere Risikobereitschaft und man packt Dinge einfach mal an, statt nur zu planen. Effizienz eben. :)

NCC1701

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Re: Re: SpaceX MCT
« Antwort #5 am: 21. Oktober 2012, 22:22:26 »
Warum ist die Entwicklungszeit bei den Privaten eigentlich viel kürzer und dazu noch wesentlich günstiger?

Das ist zum Teil falsch, die sind nicht schneller. SpaceX hat sich im Jahre 2002 gegründet.
Der erste Start eine Falcon 9 war am 4. Juni 2010. Das sind immerhin acht Jahre.

Apollo: Start irgendwo in 1962 - erster Flug im Herbst 1968, Mondlandung 1969.
Space Shuttle: Start des Programms 1972, erster Start 1981.

Aber natürlich verbrennen die deutlich weniger Geld!

Atlan

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Re: Re: SpaceX MCT
« Antwort #6 am: 22. Oktober 2012, 00:50:04 »
Ja das ist weil sie sich aus dem Know How der NASA bedient haben. Aber eigentlich sollte es auch so sein.
Die staatlichen Insitute sollen Grundlagenforschung und Entwicklung betreiben, da solche Sachen keine Geschäftsgundlagen bilden können, weil man eigentlich nicht weiß was für spinoffs es langfristig gibt und die Industrie übernimmt dann und schaut, dass es bezahlbar und praktikabel wird.

Führerschein

  • Gast
Re: Re: SpaceX MCT
« Antwort #7 am: 22. Oktober 2012, 11:08:10 »
Ja das ist weil sie sich aus dem Know How der NASA bedient haben. Aber eigentlich sollte es auch so sein.
Die staatlichen Insitute sollen Grundlagenforschung und Entwicklung betreiben, da solche Sachen keine Geschäftsgundlagen bilden können, weil man eigentlich nicht weiß was für spinoffs es langfristig gibt und die Industrie übernimmt dann und schaut, dass es bezahlbar und praktikabel wird.

Einverstanden, das erklärt, warum SpaceX so kostengünstig arbeiten kann.

NASA ist wirklich gut in der Grundlagenforschung. Sie haben PICA entwickelt, SpaceX hat nur den letzten Schritt gemacht und die Fertigungstechnik vervollkommnet. Sie arbeiten an Grundlagen für die Marslandung, aufblasbare Hitzeschilde und andere Techniken. Sie arbeiten an Lebenserhaltungssystemen für Langzeitflüge. Sie unterhalten Überschall-Windkanäle, Plasmakammern usw. Alles wichtige Beiträge, die helfen, die Kosten für SpaceX und andere niedrig zu halten. Ich will also NASA nicht pauschal verdammen.

Aber es erklärt nicht, warum die etablierten es nicht können. Da wird Orion und SLS entwickelt, wobei man im Wesentlichen ins Regal greifen und vorhandene Komponenten zu einem neuen Schwerlastträger zusammenkleben soll. Und dafür werden ungeheuerliche Milliardensummen versenkt, mit unsicherem Ausgang. Ja, ich drücke mich absichtlich leicht polemisch aus. Der Fehler liegt sicher nicht bei nur einem. Aber ich will nicht ins politische abgleiten und die Ursachen diskutieren, nur die Tatsache feststellen.

Offline Collins

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Re: Re: SpaceX MCT
« Antwort #8 am: 22. Oktober 2012, 16:23:38 »

Aber es erklärt nicht, warum die etablierten es nicht können.


Es stellt sich doch mehr die Farage ob Sie es auch wollen.

Vieleicht wollen Sie ja an den projkten nur verdienen ohne für Fehlschläge oder Verluste haftbar gemacht zu werden.

ein sich fragender Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

Offline SirFalcon

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Re: Re: SpaceX MCT
« Antwort #9 am: 22. Oktober 2012, 16:40:01 »

Aber es erklärt nicht, warum die etablierten es nicht können.


Es stellt sich doch mehr die Farage ob Sie es auch wollen.

Vieleicht wollen Sie ja an den projkten nur verdienen ohne für Fehlschläge oder Verluste haftbar gemacht zu werden.

ein sich fragender Collins

Also eine Frage nach der Intention der Forschung:
Wollen Sie nur die Kapazitäten auslasten, oder Ergebnisse für die eigene Produktion erzielen? (Überspitzt ausgedrückt.)

Gruß
SirFalcon

Gesendet von meinem GT-I9300 mit Tapatalk 2

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Offline Terminus

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Warum ist die Entwicklungszeit bei den Privaten eigentlich viel kürzer?
« Antwort #10 am: 22. Oktober 2012, 17:19:28 »
Welche Rolle spielt in diesem Fall eigentlich die Aufsplittung in mehrere ueber das ganze Land verteilte "Center", die miteinander konkurrieren (z.B. ueber Senatoren aus den jeweiligen Bundesstaaten, die als Lobbyisten "ihres" Zentrums agieren)?

Oder hat das bei der Traegerentwicklung keine Auswirkung? Sind da vielleicht eher Eifersuechteleien der privaten Auftragnehmer wichtiger, die die Geraete letytlich bauen (z.B. Boeing)?

Und wie gewichtig ist die Rolle des Militaers mit seinen speziellen Anspruechen?

Terminus
« Letzte Änderung: 24. Oktober 2012, 09:19:59 von Martin »

Paul

  • Gast
Welche Rolle spielt in diesem Fall eigentlich die Aufsplittung in mehrere ueber das ganze Land verteilte "Center", die miteinander konkurrieren (z.B. ueber Senatoren aus den jeweiligen Bundesstaaten, die als Lobbyisten "ihres" Zentrums agieren)?

Oder hat das bei der Traegerentwicklung keine Auswirkung? Sind da vielleicht eher Eifersuechteleien der privaten Auftragnehmer wichtiger, die die Geraete letytlich bauen (z.B. Boeing)?

Und wie gewichtig ist die Rolle des Militaers mit seinen speziellen Anspruechen?

Terminus


Man wird wohl von dem Faktor "konkurrenzdruck ausgehen".Wer am schnellsten und am billigsten den maximalen Enderfolg erzielt "Gewinnt"
Eigentlich eine richtige Maßnahme,doch wenn wie in deinem  Beitrag wie gesagt in Form von Senatoren und ihren Bundesländern die Politik ihre Wurstfinger in den Brei Steckt...

Beides kann förderlich sein.Ohne Politischen Konkurrenzdruck hätte es sicher kein Apollo gegeben, ohne Wirtschaftlichen und militärischen zb.kein GPS.
Doch  eine reine, nur aus Wirtschaftlichen Gründen betriebene Raumfahrt ist meiner Meinung nach kein Weg zum fortschritt.Man sieht es ja an Europas Raumfahrtprogramm.
Mehr Streit ums Geld, was woanders regelrecht zum Fenster hinausgeworfen wird.
Ich finde, das die Raumfahrtnationen eine richtige Balance finden müssen, zwischen staatlicher, aus Steuermitteln  finanzierter Grundlagenforschung,Eigenleistung der privaten Anbieter und,  gegebenfalls einer Untersützung derselben.(wenn dafür auch etwas für die Öffentlichkeit herausspringt.
Es ist für mich nicht einsehbar,wenn aus Steuermitteln erworbenes Know-How faktisch Gratis an private Unternehmen vermittelt wird.

mfg

runner02

  • Gast
Zitat
Es ist für mich nicht einsehbar,wenn aus Steuermitteln erworbenes Know-How faktisch Gratis an private Unternehmen vermittelt wird.

Zum Fortschritt der Menschheit?


Ehrlich, die NASA schafft einfach nix mehr. Aber nicht, weil sie keine guten Leute hätten, sondern wegen der Politik.

Da ist es doch gut, wenn die Privaten nicht bei 0 anfangen müssen. Und vielleicht was tolles schaffen (ich sag mal MarsOne, commercial moon landing, Planetary Resources, ... )

Offline UTho

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Hallo,
zu Cladaris: prinzipiell sitzen an der Spitze guter Firmen immer Kaufleute und Rechtsanwälte, das Fachwissen kommt immer an 2. Stelle auch wenn das in einer kleinen Firma einer alleine macht. Jede Idee ist nur gut, wenn der Kaufmann sagt, ja das rechnet sich und der Rechtsanwalt die Verträge dazu macht.
zum Thema "aus Steuermitteln erworbenes know how ..." stell ich mal die Frage in den Raum: Sind die Firmen mit Ihren Angestellten nicht die Steuerzahler selbst???

Gruß UTho

Paul

  • Gast
Hallo,
zu Cladaris: prinzipiell sitzen an der Spitze guter Firmen immer Kaufleute und Rechtsanwälte, das Fachwissen kommt immer an 2. Stelle auch wenn das in einer kleinen Firma einer alleine macht. Jede Idee ist nur gut, wenn der Kaufmann sagt, ja das rechnet sich und der Rechtsanwalt die Verträge dazu macht.
zum Thema "aus Steuermitteln erworbenes know how ..." stell ich mal die Frage in den Raum: Sind die Firmen mit Ihren Angestellten nicht die Steuerzahler selbst???

Gruß UTho

Im Grunde genommem ist das schon richtig, hochspezialisierte und auch hochbezahlte Spezialisten werden schon ein enormes Steueraufkommen leisten.
Doch gemessen an den den Gesamtkosten ist dies wohl ein Klacks.Da werden wohl Steuerzahler, die vieleicht noch an eine Erde in Scheibenform glauben , mehr dazu beitragen.Die Masse macht es hier , nicht einige Enthusiasten. (Vom finanziellen her geshen)Soviel Gerechtigkeit muss schon sein. Ich finde, beiden Seiten müsste schon entprechender Raum zugemessen werden.Die einen Denken und entwickeln,die anderern bauen und realsieren es.Wenn dies zur Kluft wird, dann wird auch nichts entsprechendes dabei herauskommen.
Das ist meine Meinung dazu..

mfg