Gelraketentriebwerk

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tobi453

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Gelraketentriebwerk
« am: 26. April 2010, 19:19:06 »
Neben Feststoff-, Flüssig- und Hybrid gibt es mit Gel nun den vierten chemischen Raketentyp. Im Dezember 2009 hat BayernChemie zwei Testflüge auf der wehrtechnischen Dienststelle bei Meppen durchgeführt. Gelraketentriebwerke vereinen Vorteile von Feststoff und Flüssigtriebwerken. Sie sind sehr gut lagerbar und außerdem drosselbar. Das Gel liegt in einem festen Zustand vor, wird bei Betrieb dann in die Brennkammer gepresst, wobei es sich verflüssigt.

Die Technologie hat jetzt TRL 6. Finanziert wurde das ganze vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung.


Quelle: BayernChemie

Mehr dazu:
http://www.mbda-systems.com/mbda/site/ref/scripts/newsFO_complet.php?lang=DE&news_id=305

Da stellt sich doch die Frage, ob diese Technologie für die Raumfahrt von Nutzen ist? ;)

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Offline Nitro

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Re: Gelraketentriebwerk
« Antwort #1 am: 26. April 2010, 19:46:15 »
Ich denke schon. Ich habe damals an der Uni einen Vortrag von einem Herrn vom DLR gesehen, der an Gel-Treibstoffen forscht. Man hat Kerosin mit Aluminiumpartikeln und anderen Feststoffen vermischt um das Gel zu erzeugen. Zu den genannten Vorteilen kommt noch hinzu, dass Gel sich beim Einspritzen in die Brennkammer besser verteilt als Fluessigkeiten. Es gibt aber momentan noch einen groesseren Nachteil:

Bei laengerem Betrieb lagern sich Feststoffrueckstaende in den Leitungen und Turbopumpen ab, was zu Systemversagen fuehren kann.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

runner02

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Re: Gelraketentriebwerk
« Antwort #2 am: 27. April 2010, 16:50:12 »
Zitat
Bei laengerem Betrieb lagern sich Feststoffrueckstaende in den Leitungen und Turbopumpen ab, was zu Systemversagen fuehren kann.

In der Unterstufe sollte das kein Problem sein...
Wobei ich annehme, dass 'längerer Betrieb' über 5 Minuten bzw. Wiederzündung bedeutet...

websquid

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Re: Gelraketentriebwerk
« Antwort #3 am: 27. April 2010, 17:01:42 »
Wiederzündung hat damit nichts zu tun. Es geht nur um die Zeit, die das Triebwerk wirklich mit Treibstoff versorgt wird. Ruhephasen haben da keinen Einfluss drauf. Aber 5 Minuten sind derzeit für so ein System wohl noch zu viel verlangt, man kann wohl schon froh sein, aktuell so ein Triebwerk für eine Minute zu betreiben, oder irre ich mich da?

mfg websquid

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Offline Nitro

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Re: Gelraketentriebwerk
« Antwort #4 am: 27. April 2010, 17:07:28 »
Mit laengerem Betrieb meinte ich schon mehrere Minuten. Ist ja auch leicht nachvollziehbar bei den durschnittlichen Durchflussmengen eines solchen Triebwerks.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

runner02

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Re: Gelraketentriebwerk
« Antwort #5 am: 08. November 2010, 17:01:21 »
Habe diesen Thread mal wieder ausgekramt,

im Internet findet man dazu nichts...


was mich interessieren würde:

Zitat
Bei laengerem Betrieb lagern sich Feststoffrueckstaende in den Leitungen und Turbopumpen ab, was zu Systemversagen fuehren kann.

Was für Gewicht haben die Leitungen? Sonst würde ich statt einer gleich 3 Leitungen vorschlagen, wenns Sinn macht.

Durch testen kann man sagen, eine Leitung hält zB. durchschnittlich 2 Minuten. Also aktiviert man die zweite Leitung bei t+1.50min.

3*1,50 macht dann 4,50 und das ist eigentlich keine geringe Dauer für Booster...

Evt. kann man die Leitungen auch beheizbar machen, dann fließt es wieder...

EDIT: Obwohl bei Oberstufen der Effekt wohl um einiges größer wäre: hoher spezif. Impuls bei großer Lagerfähigkeit! Zugesetztes Aluminium erhöht noch mal den spez. Impuls...

Ist im Gel eigentlich der Oxidator dabei, oder ist der ein eigenes Gel? Kann ja kaum sein, sonst würde es ja in die Tanks hineinbrennen und man bräuchte keine Leitungen...

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Offline Nitro

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Re: Gelraketentriebwerk
« Antwort #6 am: 08. November 2010, 17:24:43 »
Ist im Gel eigentlich der Oxidator dabei, oder ist der ein eigenes Gel? Kann ja kaum sein, sonst würde es ja in die Tanks hineinbrennen und man bräuchte keine Leitungen...

Nein, der Oxidator waere ein eigenes Gel. Dieses Verfahren hat auch den Vorteil, dass man durch verschiedene Duesendesigns in der Einspritzkammer der Brennkammer unterschiedliche Troepfchenverteilungen erreichen kann, die man dann optimieren kann um eine gute Mischung der Gele zu erreichen.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

runner02

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Re: Gelraketentriebwerk
« Antwort #7 am: 09. November 2010, 10:04:28 »
Ah, danke  ;)

Du hat nicht zufällig Angaben zum spezifischen Impuls gefunden?

Laut den Angaben (''kombiniert die Vorteile von Flüssig- und Festtreibstoff '') sollte er bei ca. 3500 m/s liegen, wenn ich da nicht all zu falsch liege??
Das sollte ungefähr etwas über Kerosin liegen, wegen der metallischen Additive (Aluminium,...), die höhere Temperaturen erzielen.