Versicherungsschutz für S-Band-Antennenprobleme
Solaris Mobile, ein Jointventure der Satellitenbetreiber Eutelsat und SES Astra mit Sitz im irischen Dublin, teilte am 1. Juli 2009 mit, man habe für die problembehaftete S-Band-Nutzlast des Satelliten Eutelsat W2A Versicherungsanspruch geltend gemacht.
Solaris Mobile wollte die S-Band-Nutzlast des am 3. April 2009 gestarteten Kommunikationssatelliten W2A insbesondere auch für ein Projekt mit mobilen Empfangsgeräten für Digitalfernsehen verwenden. Wesentliche Abweichungen der Leistung der S-Band-Nutzlast von den vorher festgelegten Leistungsdaten gehen möglicherweise auf ein Problem mit der zugehörigen Antenne zurück. Empfangene Telemetriedaten sprachen für die vollständige Entfaltung der Antenne, die eingeschränkten Leistungsdaten sprechen allerdings für ein Problem mit der Form der Antenne.
Die S-Band-Nutzlast zeige in einigen entscheidenden Belangen Inkompatibilitäten hinsichtlich der festglegten Spezifikationen. Solaris Mobile geht davon aus, daß diese Inkompatibilitäten den Versicherungsschutz für die gesamte S-Band-Nutzlast wird greifen lassen. Eine eingeschränkte kommerzielle Nutzbarkeit der S-Band-Nutzlast des im Geostationären Orbit an einer Position bei 10 Grad Ost stationierten Satelliten hält man weiterhin für möglich.
Eine Beschädigung der Antenne beim Transport des Satelliten auf einer Proton-Rakete wird Seitens des Vermarkters der Rakete International Launch Services (ILS) ausgeschlossen. Die Bedingungen für den Satelliten sollen sich während des Fluges auf der Rakete innerhalb der im Benutzerhandbuch für die Kunden der Rakete definierten Werte bewegt haben, die bei Tests des Satelliten verwendeten Parameter wurden mit guten Abstand nicht erreicht, hatte ILS am 11. Juni 2009 auf Anfrage von Space News mitgeteilt.
Eutelsat W2A ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 34710 bzw. als Objekt 2009-016A.
Gruß Thomas