Wolken um einen Stern

  • 10 Antworten
  • 3299 Aufrufe

rolli

  • Gast
Wolken um einen Stern
« am: 25. Juni 2007, 10:35:40 »
Im Andromeda-Sternbild gibt es mindestens einen Stern mit Quecksilber-Wolken..... :o      
 
Zitat:
 
Stern mit Wolken beobachtet
 
Schatten, die keine Flecken sind: Astronomen haben um einen Stern des Sternbildes Andromeda herum Wolken beobachtet - und sprechen vom "Wetter in der Sternenatmosphäre". Diese ist aber so exotisch, dass sie jedem Vergleich spottet.
 
Man möchte dieser Form von Wetter nicht zu nahe kommen: Dass es keine übermächtigen Magnetfelder in der Atmosphäre gibt, ist schon alles Positive, was man über Alpha Andromeda sagen kann. Dass es dort unerträglich heiß ist, versteht sich von selbst, schließlich ist Alpha ein Stern. Doch neben der unerbittlichen Strahlung der Kernfusion in seinem Inneren macht auch noch Quecksilber den Ort ungemütlich - genauer gesagt Quecksilberwolken in der Atmosphäre.
 
Schwedische und US-amerikanische Astronomen haben zum ersten Mal überhaupt dieses Phänomen auf einem Stern beobachtet. Die Forscher um Oleg Kochukhov von der Universität Uppsala in Schweden haben von dem Stern Bilder gemacht, auf denen sie ungleich verteilte dunkle Strukturen erkennen konnten.
 
Flecken, wie man sie in ähnlicher Form von der Sonne kennt. Aber Alpha Andromeda hat, im Gegensatz zu unserer Sonne, kein Magnetfeld, das ja für die Bildung der Sonnenflecken verantwortlich ist. Woher die dunklen Schatten also? Alpha ist ein relativ junger Stern, der auch schwere Elemente enthält.
 
Die Forscher analysierten das Licht, das sie bei mehreren Messungen in den Jahren 1998, 2002 und 2004 vom fernen Stern auffingen - und fanden die Signatur des Elements Quecksilber darin. Nun berichten sie in einer Online-Vorabveröffentlichung der Fachzeitschrift "Nature Physics": Die Flecken auf Alpha Andromeda haben sich zwischen den einzelnen Aufnahmen verändert, um den Stern herum geht es dynamisch zu. Ihre Folgerung: "Wetter in der Sternenatmosphäre" - und tatsächlich konnten sie entfernte Parallelen zum Wasserdampf in der Erdatmosphäre finden.
 
Als Entstehungsmechanismus machen die Astronomen Diffusionsprozesse verantwortlich: Die schweren Quecksilberatome wandern durch den hohen inneren Strahlungsdruck des Stern nach außen. Gravitationskräfte wirken dem aber entgegen und halten das Quecksilber in der Atmosphäre fest. Dort reichert es sich dann zu Wolken an - zu keinen indes, in deren Schatten man wandeln wollen würde.
 
Quelle:
 
stx/ddp

 :)
  
« Letzte Änderung: 25. Juni 2007, 13:18:49 von rolli »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Wolken um einen Stern
« Antwort #1 am: 25. Juni 2007, 10:54:32 »
Moin Rolli,

mit *[ch945] Andromedae*, 390 Lj, 2,15m  ist ja wohl *Sirrah* gemeint, der doch eigentlich zum Sternbild *Pegasus* gehört ( [ch948] Pegasi ).

Jerry

rolli

  • Gast
Re: Wolken um einen Stern
« Antwort #2 am: 25. Juni 2007, 12:06:38 »
Hi Jerry

wie was ?

Also Alpha Andromeda ist ein Stern im Andromeda Nebel, und zwar der hellste, darum Alpha.., hier:

http://www.schulmodell.de/astronomie/sternbilder/and.htm

Oder hast Du was falsch verstanden ?
(Äh, oder ich..!)

 ::)
« Letzte Änderung: 25. Juni 2007, 13:26:32 von rolli »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Wolken um einen Stern
« Antwort #3 am: 25. Juni 2007, 12:37:37 »
Moin Rolli,

das ist der *Andromeda-Nebel*, er liegt im Sternbild *Andromeda*



und das ist das Sternbild *Andromeda*



Der Stern alpha Andromeda oder *Sirrah* liegt rechts aussen, eigentlich in dem anderen Sternbild (Pegasus). Der Nebel liegt im Kreis (M 31).


Jerry
« Letzte Änderung: 25. Juni 2007, 12:44:31 von H.J.Kemm »

rolli

  • Gast
Re: Wolken um einen Stern
« Antwort #4 am: 25. Juni 2007, 13:25:26 »
Hi Jerry

Verwirrung meinerseits ! Zuerst dache ich eigentlich, es handle sich um die Galaxie Andromeda, die eben auch Andromeda-Nebel heisst. Aber es ist tatsächlich, wie Du beschreibst, nicht im Nebel sondern im Sternbild.

Danke für die Schulstunde, da habe ich dazugelernt.
Alpha Andromeda ist der hellste Stern im Sternbild Andomeda:

Die hellsten Sterne:

Alpha Andromedae
Beta Andromedae
Gamma Andromedae
Delta Andromedae
My Andromedae
Xi Andromedae
Pi Andromedae
 56 Andromedae
 
*einigermassenzerknirscht*

So, und noch gegooglet:

Zitat
Die typischen Herbststernbilder Wassermann, Fische, Pegasus und Andromeda sind im Oktober gut im Osten bzw. Südosten zu sehen. Einen nachhaltigen Eindruck hinterläßt insbesondere das große Viereck des Sternbildes Pegasus, das zu den ausgedehntesten Sternbildern an der Himmelskugel gehört. Zwischen den Sternbildern Andromeda und Schwan gelegen, erreicht es seinen höchsten Stand über dem Horizont in den Nächten von August bis Oktober. Gemeinsam mit dem Stern Alpha Andromedae bilden die drei hellsten Sterne dieser Konfiguration ein großes Rechteck, das man in klaren Nächten sehr leicht auffinden kann. Die enge Verbindung zum Sternbild Andromeda widerspiegelt sich auch in der griechischen Mythologie. Pegasus war das geflügelte Pferd, auf dem der Held Perseus heranstürmte, um die schöne Prinzessin Andromeda vor dem Meeresungeheuer zu retten.

Aber zurück zu der eigentlichen Aussage des Eingangsthread:

Atmosphärische Wolken aus Quecksilber um einen Stern: Das ist die Neuigkeit, nicht wahr.

 ;)
« Letzte Änderung: 25. Juni 2007, 13:40:49 von rolli »

*

Offline Mary

  • *****
  • 1323
Re: Wolken um einen Stern
« Antwort #5 am: 25. Juni 2007, 14:38:58 »
Hallo,
Quecksilber? Wie kommt das dorthin??? Natürlich gibt es kleinere Mengen von Quecksilber mehr oder weniger im ganzen Universum. Aber das muss ja eine ziemliche Ansammlung sein, wenn man das von der Erde aus erkennen kann. Und wieso ausgerechnet in der Atmosphäre?
Der Vergleich mit Sonnenflecken kommt mir aber komisch vor: Ich dachte, die kann man bisher nur auf der Sonne beobachten, andere Sterne sind doch zu weit weg!?
Und woher weiß man eigentlich, dass der Stern kein Magnetfeld hat?
Fragen, Fragen...ich schau dann, ob ich noch was anderes darüber finde...
Mary

rolli

  • Gast
Re: Wolken um einen Stern
« Antwort #6 am: 25. Juni 2007, 15:35:34 »
Hallo Mary

Hier noch mal die Original-Meldung:

LINK

Vielleicht kommt da noch mehr...

 :)

ILBUS

  • Gast
Re: Wolken um einen Stern
« Antwort #7 am: 25. Juni 2007, 19:49:28 »
Bestimmt sind diese Volken die Überreste einer der vielen Novaarten, die erst vor *kurzem* geplatzt ist (in der Theorie  entsteht Alles, was schwerer ist als Eisen, nur bei Novaereignissen). Ich vermutte daher ist diese Lockalisierung in einer Wolke.

*

Offline Volker

  • *****
  • 1060
    • Webseite
Re: Wolken um einen Stern
« Antwort #8 am: 30. Juni 2007, 20:15:28 »
Jerry, "Andromedanebel" macht mich immer ganz ungluecklich. Das ist kein Nebel, sondern eine Galaxie. Seit den 20er Jahren sollte man sich also das "Nebel" bei Andromeda und anderen Galaxien lieber verkneifen, denn das ist doch recht irrefuehrend. "Magellansche Wolke" gehoert auch in diese Kategorie.

Gruss
Volker
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Wolken um einen Stern
« Antwort #9 am: 30. Juni 2007, 21:28:43 »
Moin Volker,

jau, Du hast ja recht; aber das steckt nun mal so drin; genau wie unsere 9 Planeten, obwohl sich ja da auch einiges geändert hat. Das sind nun mal so alte Gewohnheiten.

Aber schön, mal wieder von Dir etwas zu lesen.

Jerry

SchwarzeMaterie

  • Gast
Re: Wolken um einen Stern
« Antwort #10 am: 02. Juli 2007, 02:34:55 »
Zitat
(in der Theorie  entsteht Alles, was schwerer ist als Eisen, nur bei Novaereignissen)

Diverse Computersimulationen zeigten, das für die Entstehung schwererer Elemente wie Eisen die erforderlichen Temperaturen und Energien auch bei zwei kollidierenden Neutronensterne hervorgebracht werden könnten.

Nicht bei jedem Nova-Ereignis entstehen Elemente die schwerer sind als Eisen.
Dafür bedarf es bestimmte Voraussetzungen die in einer Nova gegeben seien können.
Sie sind daher zur Zeit die führenden Kandidaten für die Entstehung schwerer Elemente, insbesondere jener, die im Periodensystem über die Ordnungszahl von Eisen hinausgehen.

Gruß