Wird die Fusionsforschung abgewählt?

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Anubis

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Wird die Fusionsforschung abgewählt?
« am: 28. August 2012, 18:37:08 »
Hallo liebe Community,

vermutlich ist vielen von euch Fusion ein Begriff, sei es als (theoretischer) Antrieb für Raumschiffe (z.B. Scramjet) oder als ebenfalls noch theoretische, praktisch unbegrenzte Energiequelle hier auf der Erde. Zu der Notwendigkeit der Entwicklung dieser Technik hat sich Harald Lesch schon vor einigen Jahren bei Alpha Centauri geäussert und ich selbst bin auch "Anhänger" dieses Forschungsgebiets.

Viele von euch werden bereits wissen, dass der nächste Meilenstein nicht ITER in Frankreich sondern Wendelstein 7-X in Deutschland sein könnte. Der Reaktor hat in meinen Augen das bessere Konzept und sollte bereits Mitte 2014 in Betrieb gehen.

Nun zum Titel des Posts:
Es sind in den vergangenen Wochen mehrere Vorstöße unternommen worden das Projekt zu stoppen, obwohl oder vielleicht gerade weil es fast fertig ist und die Prognosen gut sind. Bisher erreicht wurde nun schon einmal die Verschiebung des Starttermins auf das Jahr 2015.

Über die angegebenen Gründe (ein Gutachten von 1998) und den Zeitpunkt kann sich jeder selbst einmal Gedanken machen. Auffallend homogen ist aber die Gruppe derjenigen, die offen die sofortige Beendigung des Projekts fordern (möglicherweise nicht abschliessend): Die Parteien Die Grünen und die Linke sowie der BUND Naturschutzbund. Immerhin ergänzen die Grünen diese Forderung noch mit dem Hinweis, dass mit den Forschungsgeldern für Wendelstein lieber mehr Windkraft- und Solaranlagen gebaut werden sollten.

Genau das wäre das Problem, oder? Wenn Wendelstein der Durchbruch wäre - wer braucht dann noch die die Landschaft verunstaltenden Windkraftwerke? Das Symbol der Politik der Grünen beispielsweise wäre auf einen Schlag irrelevant geworden, Investitionen die viel größer als die Forschungsgelder für Wendelstein sind wären überflüssig gewesen.

Glaubt ihr, dass die Verschiebung auf 2015 nur der Anfang sein soll bzw. dass das Projekt aus politischen Gründen behindert wird? Oder besteht tatsächlich Gefahr für Mensch und Umwelt?

Gruß,

Anubis

Brauchen wir Kernfusion? (Harald Lesch):



Kritik der Grünen:

http://www.n24.de/news/newsitem_7528001.htm

Kritik des BUND (17.8.2012):

ws

Offline T.D.K.

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Re: Wird die Fusionsforschung abgewählt?
« Antwort #1 am: 28. August 2012, 19:31:15 »
Für die Raumfahrt kann man es nur gutheißen das daran geforscht wird denn die Kernspaltung und die Kernfusion
sind derzeit die einziegen beiden Möglichkeiten weit von der Sonne entfernt brauchbare Mengen an Energie zu
liefern. Die Kernspaltung wird ja schließlich schon genutzt und ohne sie gäbe es keine Voyagers oder Cassini.   :)

Wendelstein 7x ist ja nicht das erste Fusionsexperiment auf Stellaratorbasis auf deutschem Boden.
Der vorgänger Wendelstein 7-AS wurde ja in Garching betrieben und da gabs soweit ich weiß keine Probleme,
so das ich denke das man genau weiß welche Strahlendosen man zu erwarten hat und daraufhin auch geplant hat,
und bei allem was ich bis jetzt gelesen habe ist die Kernfusion wesentlich unproblematischer als die Kernspaltung
angefangen von der Strahlung bis hin zum radioaktivem Abfall, der hier zwar auch besteht allerdings viel weniger
und vorwiegend Alphastrahler (da reicht quasi ein Pappkarton  ;) ).

ps.
Dieser Thread gehört nicht in dieses (Bemannte Raumfahrt ) Thema.  ;)
« Letzte Änderung: 28. August 2012, 21:28:32 von T.D.K. »
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

Tuner

  • Gast
Re: Wird die Fusionsforschung abgewählt?
« Antwort #2 am: 28. August 2012, 20:27:00 »
Hallo,

@MODs passt nicht hierher, daher bitte verschieben!

es ist interessant, wie die Stromlieferanten argumentieren: der Ausbau der regenerativen Energie kostet...
Nun schaut mal auf
http://www.transparency.eex.com/de/

welchen verschwindend kleinenn Anteil die Windenergie hat (OK, die Windparks werden bei zu viel Sonne oder zu viel Strom einfach abgeschaltet), aber die Grundleistung (Kohle, Erdgas, Atom) entspricht einem täglichen Zxklus, der durchaus beherrschbar ist.

Und jetzt (bis 20xx) 30% dazu...

sprachlos, Sven

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Offline vostei

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Re: Wird die Fusionsforschung abgewählt?
« Antwort #3 am: 28. August 2012, 20:41:59 »
öööööhm, nur so nebenbei bemerkt - es waren nicht die Anti-Atom-Aktivisten, die Grünen oder sonstige Brotbeutelträger, die die Kernkraft kaputt gemacht haben - es waren die Betreiber und deren Lobby höchst selbst inkl. ihrer Schmierlappen und deren geölten Klientel.

Und anstatt den Vertrauensverlust zu bekämpfen, gibt ein Feldforscher - nicht Bauingenieur wohlbemerkt, aber Leiter des IPP - der sehr verehrte Hr. Professor Doktor Thomas Klinger auf eine bemerkenswert professionelle und kompetente Art und Weise den TV-Journalisten ein Interview und der Leiter der Aufsicht toppt das Ganze mit einem juristisch ausgefeilten Statement.

Perfekt! Ich würde beiden sofort meinen virtuellen Hamster anvertrauen.

@Anubis: logisch - ein Kurbelpfosten kann natürlich nicht gegen ein ästhetisch formvollendetes Monument wie Chernobyl anstinken - warum? Weil letzteres Meilenweit weg ist?

Ich habe nichts gegen Kernkraft und erst recht nichts gegen die Fusionsforschung - wogegen ich was habe sind Funktionäre.
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

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Offline spacer

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Re: Wird die Fusionsforschung abgewählt?
« Antwort #4 am: 28. August 2012, 21:05:21 »
Ähm, dies ist eigentlich ein Astronomie- und Raumfahrtforum, kein Energiepolitik Forum...

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Offline tomtom

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Re: Wird die Fusionsforschung abgewählt?
« Antwort #5 am: 28. August 2012, 22:56:17 »
Hallo Anubis und willkommen im Forum,

das Thema wird geschlossen. Ein Raumfahrbezug sollte schon da sein, um darüber hier zu diskutieren. Nukleare Antriebe und Energieversorgung macht Sinn (unter Perspektiven/Konzepte), erdgebundene Fusion nicht.

Viele Grüße
tomtom
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search