Wenn die Russen auf dem Mond gelandet wären....

  • 5 Antworten
  • 3765 Aufrufe
*

Offline MX87

  • *****
  • 1762
Wenn die Russen auf dem Mond gelandet wären....
« am: 23. September 2008, 22:03:10 »
habe einige Fragen dazu wie das russische Mondprogramm im Falle einer erfolgten Mondlandung ausgesehen hätte. In den wenigsten Publikationen findet man Hinweise oder ähnliches zu folgenden Punkten.

Wie hätte die wissenschaftliche Ausbeute einer sowjetischen Mondlandung ausgesehen?

Die Amerikaner hatten diverse Experimente durchgeführt, was hätten die Russen analog dazu geplant?

Wie hätte es um die Übertragung von Bildern gestanden?
Hätte der sowjetische Mondlander TV-Kameras gehabt?

Wieviele Mondmissionen hatte man geplant?


Schonmal Danke für die Antworten :)
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

Ricardo

  • Gast
Re: Wenn die Russen auf dem Mond gelandet wären....
« Antwort #1 am: 23. September 2008, 22:32:40 »
Zu der medialen Verbreitung würde ich "Njet" (russ. Nein) sagen.Den dies war ja zur Zeit des kalten Krieges.Da waren die Sowjets sehr zugeknöpft was Informationen anging.Selbst heute ist die mediale Verbreitung oder Nutzung von Videotechnik im Vergleich zur USA hinterschleichend.Man beachte zum Beispiel Außeneinsätze am Svezda Modul der ISS, wo Kameras am Truss, aufgrund fehlender Videotechnik im Außenbereich der russischen Sektion, die Aufnahmen machen müßen.

Die Kapazität der damaligen Mondrakete hätte ähnliche Missionen, wie das Apollo Programm zugelassen.Nur waren damals die Entscheidungen nicht den Wissentschaftlern sondern den Militärs und dem Politbüro zugewiesen.Deshalb wäre eine Arbeit nach rein wissentschaftlichen Aspekten, nicht möglich gewesen.

Ricardo

*

Offline MX87

  • *****
  • 1762
Re: Wenn die Russen auf dem Mond gelandet wären....
« Antwort #2 am: 24. September 2008, 01:25:34 »
Zitat
Zu der medialen Verbreitung würde ich "Njet" (russ. Nein) sagen.Den dies war ja zur Zeit des kalten Krieges.Da waren die Sowjets sehr zugeknöpft was Informationen anging.Selbst heute ist die mediale Verbreitung oder Nutzung von Videotechnik im Vergleich zur USA hinterschleichend.Man beachte zum Beispiel Außeneinsätze am Svezda Modul der ISS, wo Kameras am Truss, aufgrund fehlender Videotechnik im Außenbereich der russischen Sektion, die Aufnahmen machen müßen.

Die Kapazität der damaligen Mondrakete hätte ähnliche Missionen, wie das Apollo Programm zugelassen.Nur waren damals die Entscheidungen nicht den Wissentschaftlern sondern den Militärs und dem Politbüro zugewiesen.Deshalb wäre eine Arbeit nach rein wissentschaftlichen Aspekten, nicht möglich gewesen.

Ricardo

Aber Mondgestein einsammeln und einfache Experimente hätten die Russen doch sicherlich durchgeführt oder?
« Letzte Änderung: 24. September 2008, 01:26:01 von MX87 »
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

Speedator

  • Gast
Re: Wenn die Russen auf dem Mond gelandet wären....
« Antwort #3 am: 24. September 2008, 01:30:57 »
Naja, ich denke schon, dass sie da auch eine Kamera mitgehabt hätten und das auch ordentlich publiziert hätten. Auch gen Westen. Denn darum ging es doch. Eine bessere Propaganda hätten sie damals nicht haben können. Hin oder her wie sie da im allgemeinen mit umgehen.

Re: Wenn die Russen auf dem Mond gelandet wären....
« Antwort #4 am: 24. September 2008, 10:09:34 »
Ich denke eine TV-Kamera wäre schon dabei gewesen, Fernsehtechnisch waren die Russen zunächst überlegen. Schon aus Wostok gab es TV und Leonows EVA (1965) wurde übertragen. Die Amerikaner sendeten erst 1968 aus Apollo 7 brauchbare TV-Bilder.

MartinM

  • Gast
Re: Wenn die Russen auf dem Mond gelandet wären....
« Antwort #5 am: 24. September 2008, 12:20:44 »
Fernsehtechnisch wohl nicht, und Direktübertragungen gab es bei "Wostok" meines Wissens auch noch nicht.
Leonows EVA wurde nicht live übertragen - sie hätte leicht sehr peinlich für die sowjetische Propaganda werden können. (Weil die EVA für Leonow um ein Haar tödlich geendet hätte.) :(

Allerdings waren Fernsehkameras und -Sender damals relativ sperrig, womit die sowjetische Raumfahrt dank der relativ "geräumige" Wostok-Kapsel einen Vorteil gegenüber den engen Mercury- und Gemini-Kapseln hatten. Bei den letzten Mercury-Flügen war eine Miniatur-Fernsehkamera für Direktübertragungen dabei, die allerdings nur zwei Bilder pro Sekunde senden konnte ("Slow Scanning TV").

Außerdem hätten Fernsehkameras in der Enge einer Mercury- oder Gemini-Kapsel gerade mal die Gesichter der Astronauten in Nah- und Großaufnahme zeigen können.  ::)
« Letzte Änderung: 24. September 2008, 12:23:21 von MartinM »