Astronaut nach der Landung

Hallo liebe Co-Weltraum-Enthusiasten!

Zuerst einmal Kompliment für diese schöne Seite. Ich heiße Jan Kluczewitz und bin Autor und Filmemacher. Zur Zeit schreibe ich eine Geschichte über einen deutschen Astronauten, die vor allem in der Zeit nach seiner Landung auf der Erde spielt.
Dazu müsste ich wissen, was nach dem großen Ereignis mit ihm passiert. Erstmal stürzen sich die Ärzte auf ihn. Dann darf er sicher zu seiner Familie (wann?). Und was passiert dann in welchen Zeiträumen? Ist er die nächsten Tage, Wochen oder Monate noch Vollzeit eingespannt oder hängt das auch von ihm ab? Was sind seine Pflichten?
Ich habe gelesen, dass man manche danach an der Uni lehren. Das würde für meine Geschichte gut passen. Aber wie schnell geht das in etwa. Würde er auch hier in Deutschland bei der ESA untersucht werden oder müsste er dafür noch lange in den USA bleiben?

Das ist ein erster Fragenschub. Ich bin über Antworten aber natürlich auch über Links oder andere Recherchetipps dankbar. Ich habe mir "In 90 Minuten um die Erde" von Ulrich Walter bestellt und bin schon sehr gespannt. Wie gesagt, es geht mir vor allem über die Zeit nach der Landung. Darüber ist es leider etwas schwieriger, Informationen zu finden.

Gruß aus Hamburg!

Jan

Hallo Jan und herzlich willkommen im Forum!

die Zeitabfolge unmittelbar nach der Landung kannst du am besten in alten Threads verfolgen.

z.B. ab hier: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3676.msg45779#msg45779

Dort wird kommentiert, wie spät das Shuttle gelandet ist und wie spät die Astronauten ausgestiegen sind.

Was mit den Astronauten nach der Landung passiert ist stark abhängig davon, wie lange sie im Orbit waren. Nach einem Langzeiteinsatz auf der ISS werden sie intensiver medizinisch untersucht und müssen noch länger liegen.

Astronauten die nur ein paar Tage oben waren schütteln nach der Landung erstmal auf dem Rollfeld die Hände der Offiziellen und schauen sich Ihr Fluggefährt von unten an.

Bei den Russen läuft es ein bisschen anders ab. (Kein Rollfeld für Hand-Shake ), dafür ein anschließender Hubschrauberflug.

Für die Karriere ist ein Raumflug immer förderlich: Wirtschaft, Universitäten, Politik, ESA (Führungsaufgaben...) stehen für ausgediente Astronauten immer offen.

Gruß Starboard

Ergänzung: Kurze Biografien von Astronauten findest du hier: http://www.spacefacts.de/german/bio_ast.htm

Hallo Jan,

wende Dich doch an Prof. Dr. Ulrich Walter

http://www.lrt.mw.tum.de/de/interessierte/kontakt.phtml

http://www.lrt.mw.tum.de/de/interessierte/faszination_raumfahrt.phtml

und bringe Dein Anliegen vor.

Er begeistert mich immer wieder mit seinen Kommentaren. [smiley=thumbup.gif]

Viel Erfolg bei  Deinen Vorhaben
wünscht Dir
Zuschauer

Oder besuch den Vortrag von Charlie Duke...
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=396.0

Wikipedia:http://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Moss_Duke

Vielen Dank für die Antworten und Tipps. Von Herrn Walter habe schon ein paar Dinge gelesen (unter anderem den sehr gelungenen Anti-Mondverschwörungstext). Aber ich wollte erstmal versuchen, die Antworten auf meine Fragen so zu finden, bevor ich mich an die Astronauten persönlich wende. Das wollte ich mir eigentlich aufsparen, bis ich Fragen habe, die mir sonst keiner beantworten kann.
Es ging mir tatsächlich nicht nur um die Stunden nach der Landung, sondern meinen Geschichte spielt die Wochen und Monate nach der Landung. Und dazu müsste ich wissen, was dort auf jeden Fall mit eine Astronauten geschieht und was es für verschiedene Möglichkeiten für ihn gibt, damit die Geschichte möglichst authentisch wird. Wenn sich das über die Textquellen oder zum Beispiel dieses Forum nicht beantworten lässt, dann würde ich mich zunächst an die ESA wenden und dann an die Astronauten persönlich.
Oder kennt hier jemand Herrn Walter? Wenn der grundsätzlich die Lust und den Spaß für sowas hat und vor allem die Zeit, meine Fragen zu beantworten, dann wäre das für mich natürlich eine große Erleichterung und Zeitersparnis.

Gruß aus der Schreibwerkstatt!

Jan

Vielleicht wäre ein Besuch beim European Astronaut Centre Link in Köln nicht schlecht für Dich. Das Zentrum wird übrigens von einem Ex-Astronauten geleitet.

In der Zeit nach einem Flug gehört es üblicherweise dazu, dass die Astronauten in Europa herumreisen, um öffentlichkeitswirksam von ihren Erlebnissen im Weltraum zu berichten (education and PR-activities). Vorher müssen die Astronauten natürlich einen detaillierten Missionsbericht schreiben und an einem Debriefing teilnehmen und wohl auch einige medizinische Checks über sich ergehen lassen.

Auf einer NASA-Seite lässt sich folgendes über den ESA-Astronauten André Kuipers lesen:

Following his first space flight, André Kuipers performed post flight activities and collateral duties in several areas, such as support to ESA payload development, parabolic flight campaigns, healthcare spin-off, as well as to ground support for missions of other ESA astronauts.

Also:
- Unterstützung bei der Nutzlastentwicklung
- Unterstützung bei Zero-G-Flügen (mit Flugzeugen)
- Unterstützung beim Training anderer Astronauten
- Teilnahme an Forschungen im Gesundheitsbereich (ist mir auch nicht klar, was das im Detail bedeutet)

Es kann dann durchaus wieder dem Training für eine nächste Mission begonnen werden, wenn sich das anbietet.

Das wären examplarisch Aktivitäten die so ein Astronaut in der Zeit
direkt nach einem Flug machen könnte.