Dunkle Energie

  • 233 Antworten
  • 109104 Aufrufe
*

Offline Volker

  • *****
  • 1102
    • Webseite
Re: Dunkle Energie
« Antwort #225 am: 12. November 2025, 11:47:16 »
Hallo,

Naja, der Preis wird:  „als Preis denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“

Damit wird der Zeitrahmen, in dem er verliehen werden kann, schon stark eingeschränkt.

Das war ursprünglich mal so, ist aber schon lange nicht mehr der Fall, jedenfalls nicht bei den Physik-, Medizin-, Chemie- und Literaturnobelpreis. Für die meisten Preisträger  dauert es zwischen 11 und 20 Jahre, bis sie den Nobelpreis bekommen, nachdem sie ihre Arbeit veröffentlicht haben. Siehe "The Nobel Prize Time Gap", Mitsis 2022, https://www.nature.com/articles/s41599-022-01418-8

Gruß
Volker
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

Offline Gecko.

  • *****
  • 874
Re: Dunkle Energie
« Antwort #226 am: 12. November 2025, 12:56:26 »
„als Preis denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“
So stehts zwar in den Statuten, aber daran gehalten wird sich von Anfang an nicht und es ist auch völlig weltfremd.
"Vorsicht mit Sarkasmus" lt. Netiquette - Diclaimer: Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten und Teile der Bevölkerung verunsichern

Re: Dunkle Energie
« Antwort #227 am: 12. November 2025, 13:43:55 »
Aber die Frage ist ja schon, ob man bei den SN Ia zu früh die Sache als klare Erkenntnis betrachtet hat. Vielleicht sollte es überhaupt ein Kosmogieverbot beim Physiknobelpreise geben?🤔
Sabine Hossenfelder weißt aktuell darauf hin, dass schon länger Probleme bekannt seien, ohne sich zu entscheiden. Ein Nobelpreis wird leider oft wahrgenommen als Absegnung einer bestimmten Erkenntnis. Das halte ich bei DE und DM für verfrüht. Wenn dann hätten Zwicky und Rubin den für die Beobachtung an sich verdient gehabt.
Andererseits dient der Preis der Wissenschaft durch Popularität, siehe Thema bei Raumfahrt.

Offline Gecko.

  • *****
  • 874
Re: Dunkle Energie
« Antwort #228 am: 12. November 2025, 14:02:41 »
Man darf da die Ansprüche nicht zu hoch hängen, Nobelpreis hin oder her. Wissenschaft kann keine ewigen und absoluten Wahrheiten bieten; neue Erkenntnisse können immer alles wieder umwerfen. Das muss man einfach akzeptieren.
Die absolut beste und "wahrste" Erkenntnis zu finden - und davon steht in den Statuten ja gar nichts, sondern vom "Nutzen" - wäre in den meisten Disziplinen auch sinnfrei. Wichtiger ist vielmehr, Leute auszuzeichnen, die ihr Fachgebiet vorangebracht haben.
Und wenn das mit einer Theorie geschieht, die so viele andere inspiriert, dass sie in diesem Spezialgebiet weiter forschen, und dann herausfinden, dass eine andere Erklärung noch besser passt, ist der Sache ja auch bestens gedient und der Preis wurde zu recht verliehen.
"Vorsicht mit Sarkasmus" lt. Netiquette - Diclaimer: Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten und Teile der Bevölkerung verunsichern

Re: Dunkle Energie
« Antwort #229 am: 12. November 2025, 17:50:13 »
Mag alles sein, ich wollte aber darauf hinaus, dass der Preis nun mal eine ziemliche Ausnahmestellung verleiht und Stockholm wird hoffentlich in Zukunft besser prüfen, bevor sie jemandem die Goldmedaille umhängen. Begründete Gegenmeinungen haben es durch so einen Preis schwerer.

*

Offline Volker

  • *****
  • 1102
    • Webseite
Re: Dunkle Energie
« Antwort #230 am: 13. November 2025, 14:11:35 »
Hallo,

Mag alles sein, ich wollte aber darauf hinaus, dass der Preis nun mal eine ziemliche Ausnahmestellung verleiht und Stockholm wird hoffentlich in Zukunft besser prüfen, bevor sie jemandem die Goldmedaille umhängen. Begründete Gegenmeinungen haben es durch so einen Preis schwerer.

Nobel und andere Preise werden selbstverständlich auf der Basis des aktuellen Wissenstandes vergeben. Hier den Eindruck zu vermitteln, dass das Nobelkommittee da leichtfertig irgendwas auszeichnet, empfinde ich als etwas anmaßend. Und nur aufgrund einiger Veröffentlichungen, die ja nicht einmal das Konzept der Dunklen Energie an sich in Frage stellen, sondern darauf hinweisen, dass Supernovae Ia bei hohen (!) Rotverschiebungen anders ablaufen könnten, würde ich der bahnbrechenden Arbeit von Perlmutter et al. nicht ihre Wertigkeit absprechen. Diese Arbeit hat eine Tür zu einem großen Vielfalt von Studien aufgestoßen, die heute unser Verständnis der Kosmologie prägen -- und das Ergebnis von Perlmutter et al. verfeinern oder widerlegen können.

Gruß
Volker
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

Re: Dunkle Energie
« Antwort #231 am: 13. November 2025, 17:31:35 »
Mag sein, ist ja auch bloß eine Privatmeinung eines interessierten Laien in einem Forum. Geprägt haben sie den Kosmologie zweifellos. Sollte das revidiert werden müssen, dann war es wohl zu früh. Die Geschichte geht weiter, schauen wir es uns an.

Offline failsafe

  • *****
  • 1318
Re: Dunkle Energie
« Antwort #232 am: 13. November 2025, 19:56:37 »
Auch Sabine Hossenfelder in ihrem Video-Blog "backreaction" steigt zu diesem Thema in den Ring:
" Nobel Prize for Dark Energy Awarded in Error?
The 2011 Nobel Prize in physics was awarded for the discovery that the expansion of the universe is accelerating. This conclusion rested on data from supernovae. A new analysis now looks at a larger set of supernovae data and finds that the Nobel Prize winning conclusion doesn't hold up."

(Nobelpreis für Dunkle Energie zu Unrecht verliehen?
Der Nobelpreis für Physik 2011 wurde für die Entdeckung verliehen, dass sich die Expansion des Universums beschleunigt. Diese Schlussfolgerung basierte auf Daten von Supernovae. Eine neue Analyse untersucht nun einen größeren Datensatz von Supernovae und kommt zu dem Ergebnis, dass die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Schlussfolgerung nicht haltbar ist.)

https://backreaction.blogspot.com/2025/11/nobel-prize-for-dark-energy-awarded-in.html?m=0

*

Offline Rücksturz

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 4602
Re: Dunkle Energie
« Antwort #233 am: 23. November 2025, 15:07:04 »
"AstroGeo Podcast: Aus und vorbei – das Ende des Universums

Zumindest darüber sind sich Forschende mehr oder weniger einig: Unser Universum gibt es nicht schon seit ewigen Zeiten – sondern es hat vor rund 13,8 Milliarden Jahren mit dem Urknall begonnen. Seitdem dehnt sich das Universum aus, es wird immer größer und kühlt sich immer weiter ab. Aber wie geht die Geschichte des Universums eigentlich weiter, und vor allem: Wie hört diese Geschichte auf? Wenn das Universum einen Anfang hat, sollte es dann nicht auch ein Ende geben?"



Es ist nicht bekannt, wie unser Universum enden wird. Das hier ist ein kleiner Vorgeschmack: Das Bild zeigt die Galaxie NGC 1316. Sie ist eine elliptische Galaxie – manchmal werden solche Galaxien auch als „rot und tot“ bezeichnet. Elliptische Galaxien haben ihre spannendsten Zeiten bereits hinter sich, es entstehen nur noch wenige bis gar keine Sterne und alle massereichen Sterne sind längst explodiert. Übrig bleiben überwiegend kleine, rötliche Sterne – und die werden noch Milliarden von Jahren vor sich hinleuchten, bis auch sie eines Tages erlöschen.
Quelle: ESO


Weiter im Beitrag zu AstroGeo: https://www.raumfahrer.net/astrogeo-podcast-aus-und-vorbei-das-universum-und-sein-ende/

Viele Grüße
Rücksturz
Neues Bild, gleicher Bart!