Raumfahrer-Knoblerei

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Offline berni

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Raumfahrer-Knoblerei
« am: 21. Oktober 2007, 23:07:20 »
ja servus.

als vor ein paar tagen wieder die bilder vom schwimmenden booster hier im forum auftauchten, kam mir folgende frage: wie tief taucht der booster ins wasser ein, wie hoch steigt das wasser im booster? ich hab jetzt schon mehrere sachen gehört/ausprobiert, aber richtig "glücklich" bin ich noch nicht.

bekommt eine/r von euch nen ordentlichen ansatz hin?

ich hab mit ganz einfachen annahmen gerechnet. die zahlenwerte sind aber letztendlich egal, auf den ansatz kommt es an.

grüße,
berni


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Offline berni

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Re: Raumfahrer-Knoblerei
« Antwort #1 am: 21. Oktober 2007, 23:42:06 »
ps: kann ein SRB überhaupt mit wasser komplett volllaufen und untergehen? hat der auftriebskörper? oder ist schon mal einer verloren gegangen/untergegangen?

Discovery_Fan

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Re: Raumfahrer-Knoblerei
« Antwort #2 am: 24. Oktober 2007, 20:10:47 »
Zitat
ps: kann ein SRB überhaupt mit wasser komplett volllaufen und untergehen? hat der auftriebskörper? oder ist schon mal einer verloren gegangen/untergegangen?

Ein SRB hat keinen Auftriebskörper als solches, ausser dass er selbst eine Luftgefüllte Röhre ist. Es sind schon SRBs verlorengegangen, z.B. sind die von STS-4 beide verlorengegangen.
Ein SRB ist 45.5 mhoch und hat 3.6 m durchmesser. Beim Rückfall wird in 4.6 km wird der Pilot und dann der Bremschirm ausgeworfen, dann in 2.1 km die Hauptschirme, die den Booster dann auf 82.1 km/h bremsen. So sticht der Booster ins Wasser ein, und schwimmt dann senkrecht im Wasser. Dann fahren die Bergungsschiffe (Liberty Star & Freedom Star) je zu einem Booster bzw. seinen Teilen. Als erstes werden die Frontkegelstümpfe und die Schirme geborgen, dann die Booster.
Das machen die Bergetaucher. Die haben zwei boote, mit insg. 8 Tauchern.
Die ersten installieren den Diver operated Plug (DOP), also einen Verschlussstopfen am ende des Boosters.
Der ist 6.7 m lang und wiegt 498 kg. Er ist neutral tariert, schwebt im Wasser.
Das ende des Boosters ist zu diesem Zeitpunkt 33.5 m unter wasser, und in diese Tiefe müssen die Taucher den Stoppel bringen. Dann wird der in die Düsenöffnung am Boosterende eingebracht und dort arretiert. Und ein Luftschlauch angebracht.  
Das zweite Tauchteam überprüft dann nochmals den Sitz des DOPs und des Schlauchanschlusses. Dann wird Luft eingepumpt, und Wasser aus dem Booster verdrängt mittels Ventil. Dadurch steigt der Booster aus dem Wasser bis er ein Übergewicht bekommt und umfällt, dann liegt er im Wasser. Er wird aufgefüllt bis er ganz mit Luft gefüllt ist, und kein Wasser mehr drinn ist. Dann schwimmt er an der Oberfläche wie ein Boot.
Dannach hängt das Bergeschiff die Schleppleine an, und das Boot zieht den Booster nach, also hinterher. Beim Eingang von Port Canaveral wird der Booster dann nach vorne gezogen, und längsseits herangezogen. In dieser Hüft-schlepp Position wird der Booster dann unter der Zugbrücke, durch die Schleusen und den Banana River gebracht bis hin zum Hangar AF. Dort werden die Booster aus dem Wasser gehoben (mit Kränen) und auf Ihren Waggon gelegt.


Matthias1

  • Gast
Re: Raumfahrer-Knoblerei
« Antwort #3 am: 24. Oktober 2007, 21:58:38 »
Wurden den die 2 Booster von STS-4 auf dem Meeresboden gelassen, oder konnten die nicht irgedwie nachträglich geborgen werden? Wie tief ist das Meer an der Stelle eigentlich?


Matthias

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Offline Spaci

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Re: Raumfahrer-Knoblerei
« Antwort #4 am: 24. Oktober 2007, 22:39:29 »
Zitat
Wurden den die 2 Booster von STS-4 auf dem Meeresboden gelassen, oder konnten die nicht irgedwie nachträglich geborgen werden? Wie tief ist das Meer an der Stelle eigentlich?


Matthias

Das ist offenes Meer. Da sind neue Booster wahrscheinlich billiger herzustellen als wenn man die zwei bergen würde. Dafür bräuchte man extra Bergungsschiffe und B-Boote außerdem könnte durch den Druck in der Tiefe der Booster schaden nehmen.

Gruß
Spaci