Mars Tiefenbohrung 2018

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Offline tul

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Mars Tiefenbohrung 2018
« am: 05. Januar 2009, 04:06:03 »
NASA denkt darüber nach 2018 einen stationären Lander zum Mars zu schicken. Dieser soll Bodenproben aus einer Tiefe von 10-50 Metern entnehmen.  Der Lander soll jeden Meter eine Bodenprobe entnehmen und analysieren. Die Dauer der Kernmission soll bei 450 Tagen liegen.
Die Masse des Landers ist 956 kg und das Startgewicht liegt bei  2933 kg.  Stromquelle sind 2 MMRTGs die insgesamt 220 Watt produzieren sollen.

Neben einer geologischen Bedeutung der Mission geht es auch um den Nachweis von vergangenen und bestehenden Leben. Was letzteres angeht, man geht davon aus, dass die Strahlenbelastung auf der Oberfläche für Bakterien zu stark ist. Deswegen ist es notwendig in größere Tiefen vorzustoßen! (Den Artikel zur Strahlenbelastung habe ich unter MSL geposted)
Wirklich beschlossen ist aber noch nichts.

Wer mehr darüber lesen will siehe hier.
http://mepag.jpl.nasa.gov/Advanced_Mission_Studies/Deep_Drill-Past_Life2.ppt

[size=10]Ich habe den Link zum Link gemacht ;)
Schillrich
[/size]
« Letzte Änderung: 05. Januar 2009, 06:45:19 von Schillrich »

Re: Mars Tiefenbohrung 2018
« Antwort #1 am: 06. Januar 2009, 02:39:23 »
hört sich jetzt für mich als amateur ziemlich merkwürdig an.
Nach einigem Metern sand/staub kommt doch gestein, wie will man denn da mit 220 watt durchbohren?
Auf jeden fall eine sehr interessante Idee von der Nasa, mal die Oberfläche anzukratzen.
42/13,37 ≈ Pi

gorgoyle

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Re: Mars Tiefenbohrung 2018
« Antwort #2 am: 06. Januar 2009, 02:42:17 »
An manchen Stellen mag das so sein, aber warum an allen?

Martin

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Re: Mars Tiefenbohrung 2018
« Antwort #3 am: 06. Januar 2009, 02:51:10 »
Macht mich auch stutzig, mit 220 Watt zu bohren. Die Flachbohrgeraete die ich kenne brauchen deutlich mehr. Selbst fuer eine manuelle Rammkernsondierung (also mit Muskelkraft) in Boeden braucht man sicherlich mehr als 220 Watt.
Aber wahrscheinlich ist das auch ein Frage der Geschwindigkeit, wenn 450 Tage Zeit sind fuer die 15 m reicht das vielleicht schon.

Martin

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Offline tul

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Re: Mars Tiefenbohrung 2018
« Antwort #4 am: 06. Januar 2009, 03:28:12 »
Es wurden bereits Test mit verschiedenen Bohrgeräten durchgeführt. U.a. wurde dabei eine Geschwindigkeit von 8 bis 15 cm/Stunde erreicht. Der Strombedarf lag bei 60 Watt.
http://research.jsc.nasa.gov/PDF/Eng-21.pdf
Hier sind noch ein paar Infos.
http://marte.arc.nasa.gov/drill.htm
« Letzte Änderung: 06. Januar 2009, 03:41:40 von tul »

Re: Mars Tiefenbohrung 2018
« Antwort #5 am: 06. Januar 2009, 03:44:03 »
Zitat
An manchen Stellen mag das so sein, aber warum an allen?

ich geh da jetzt von der Erde aus, wenn man in ner Sandwüste lange genug gräbt, kommt irgendwann mal fels, und das dauert sicher keine 100 meter
Ursprünglich war ja wohl alles fels, von dem die oberfläche zu sand erodiert ist.
Beim Mars wird das wohl genausosein, er will ja schließlich der bruder der erde sein und vor langer zeit ähnliche Wetter und Klimaverhältnisse gehabt haben.


für die ersten zwei meter kann die leistung ja gut und gerne noch reichen, aber wenn man tiefer geht hat man ja umsomehr reibung, merkt man ja schon, wenn man einen stock in die erde schlagen will.


Und sollen sich die Bohrstangen dann in der sonde zusammenbauen oder wie stellt man sich das vor?
42/13,37 ≈ Pi

Martin

  • Gast
Re: Mars Tiefenbohrung 2018
« Antwort #6 am: 06. Januar 2009, 06:00:52 »
Zitat
Und sollen sich die Bohrstangen dann in der sonde zusammenbauen oder wie stellt man sich das vor?

Hi,

habe mir gerade das pdf angeschaut, welches tul verlinkt hat. Kein Bohrgestaenge, sondern nur eine Bohrsonde an einem Kabel. Die Sonde verankert sich im Gestein und der vordere Teil bohrt und nimmt den Kern auf. Wenn man ein bestimmtes Stueck gebohrt hat, zieht man das am Kabel raus und entnimmt den Kern und laesst die Sonde wieder ins Loch. Ich hoffe nur, die Mission wird nicht nur so eine Bodenkunde oder Regolith Mission, wenn ich sehe, dass die im Permafrost bohren kommen schon solche Befuerchtungen auf. Eine Mission in die Caldera eines Marsvulkans wuerde mal richtig spannende Details liefern.

Martin
« Letzte Änderung: 06. Januar 2009, 06:08:53 von H.J.Kemm »

runner02

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Re: Mars Tiefenbohrung 2018
« Antwort #7 am: 06. Januar 2009, 12:05:19 »
Der MArs besitzt eine geringere Dichte als die Erde. Folglich ist es einfacher zu graben.

Der Strom, der geliefert wird, muss auch zur Heizung beitragen, um das Gerät auf betriebstemperatur zu halten.
Allerdings heißt das nicht, dass der Bohrer nur auf 220 Watt läuft.
Sagen wir mal, für die Erhaltung der Funktionen braucht er 100 Watt.
Dann Puffert er den Rest in eine Batterie (oder Brennstoffzelle mit gleicher Funktion), und nach 5 Stunden aufladen hat er 5*120 Wattstunden. Das  macht insgesamt 600Wh.

Diese Ladebatterien liefern ihm fünf Stunden lang 120 Watt oder 1 Stunde 600Watt oder 2 Stunden 300 Watt etc.
Man braucht nur geeignete batterien, welche die benötigte Leistung auch auf einmal freisetzten können. (Für eine Raumfahrtagentur stellt das überhaupt kein Prioblem dar, da diese Batterien 20-100% mehr kosten als normale Batterien; wahrscheinlich könnte man sogar normale Autobatterien parallel geschaltet nehmen, dass sie ausreichende Kapazitäten aufweisen...)
« Letzte Änderung: 06. Januar 2009, 12:07:22 von runner02 »

Martin

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Re: Mars Tiefenbohrung 2018
« Antwort #8 am: 07. Januar 2009, 05:26:03 »
Zitat
Der MArs besitzt eine geringere Dichte als die Erde. Folglich ist es einfacher zu graben.

Was hat die durchschnittliche Dichte des Planeten mit dem Bohren zu tun? Ein Basalt auf dem Mars hat die selbe Dichte wie ein Basalt auf der Erde, und das Bohren spielt dabei keine Rolle. Ein ordentlicher Quarzit auf der Erde mit einer Dichte von 2,7 g/ccm ist auch schwerer zu bohren als ein sedimentaeres Eisenerz mit einer Dichte zwischen 3 und 4. Da spielen andere Faktoren eine Rolle. Auf dem Mars ist durch die geringere Schwerkraft das Bohren vielleicht sogar muehseiiger durch den geringeren Andruck der Bohrkrone auf dem Gestein.

Martin
« Letzte Änderung: 07. Januar 2009, 05:29:28 von H.J.Kemm »