Mahlzeit!
12. April 2010:
In den frühen Morgenstunden wurde der Satellit KEO auf einen langen Flug um die Erde entsandt, von dem er in vielen Tausend Jahren zurückkehren soll. Er überbringt unseren zeitlich weit entfernten Nachfahren Botschaften und Zeitzeugnisse, die wir ihnen heute senden.
Wie alle Dinge, die die Erde umkreisen, werden auch KEO's Bahndaten erfaßt und er steht ab sofort unter ständiger Beobachtung.
3. September 2014:
Die Berechnungen der Wissenschaftler haben sich nun bestätigt: Gestern kollidierte KEO mit einem Stück Weltraummüll. Auf seiner bisherigen Bahn sind nun drei größere und acht kleinere Trümmerstücke beobachtet worden. Ihre exakten Bahndaten werden nun erfaßt und weiter beobachtet.
2017:
Wissenschaftler haben es geschafft von einem Stratosphärenballon mittels eines Hochleistungs-Lasers in kurzer Zeit gezielt 23 kleinere Objekte, die die Erde umkreisen (Weltraumschrott), zu atomisieren. Wie die Auswertung der Meßergebnisse zeigt sind dabei keinerlei Bruchstücke entstanden und somit gibt es nun für die Raumfahrt 23 Gefahrenpunkte weniger. Nun wollen die Wissenschaftler ihr System weiter verfeinern und die Effizienz steigern.
2021:
Die auf der letzten UNO-Vollversammlung gegen die Weltraumnationen und -organisationen angedrohten Sanktionen werden nicht verhängt, da man sich geeinigt hat den Weltraumschrott bis zum Jahre 2023 zu beseitigen. Dazu wird eine Flotte von Laser-Kanonen in der Stratosphäre in Dienst gestellt. Ihre Reichweite wird fast 40.000 km betragen. Bis 2023 soll der gesamte, den rasant steigenden Weltraumtousismus gefärdenede, Weltraumschrott beseitigt sein.
2024:
Nach anfänglichen technischen und finanziellen Schwierigkeiten ist seit Ende November der erdnahe Weltraum schrottfrei. Es bleiben aber immer einige mit Laser-Kanonen bestückte Stratosphärenballons einsatzbereit, um unvermeidlich auftretenden Weltraumschrott und eventuelle natürliche Gesteinsbrocken aus den Tiefen des Alls möglichst schnell zu eliminieren.
2525:
Bei Bauarbeiten zur neuen Transferstation auf der Erde (im Regenwald Westafrikas in der Nähe von Dori) ist man auf digital verschlüsselte Aufzeichnungen aus dem frühen Computerzeitalter gestoßen. Den Wissenschaftlern ist es gelungen einige der Daten zu rekonstruieren und zu entschlüsseln. Den Daten zufolge wurde 2010 ein Kleinstsatellit mit dem Namen KEO gestartet. KEO hatte einen Diamanten an Bord, der einen Tropfen menschlichen Bluts, Luft, Meerwasser und Erde beinhaltet. Auch das menschliche Genom wurde mitgeschickt. Eine astronomische Uhr zeigte die damalige Rotationsgeschwindigkeit von einigen Pulsaren. Weitere Inhalte waren Photographien von Menschen aller Kulturen und eine Bibliothek des damaligen menschlichen Wissens. Er sollte ca. 50.000 Jahre später wieder zur Erde zurückkehren. Leider ist nichts daraus geworden, weil einige Menschen damals sehr naiv waren und umständlich dachten. Zum Glück gab es aber auch damals wissenschaftlich denkende Menschen, die dafür gesorgt haben, daß das Wissen von damals nicht in Vergessenheit geriet. Sie legten riesige, meist unterirdisch angelegte und weltweit verteilte, Archive an. Nicht alles, aber doch sehr viel, ist dadurch erhalten geblieben und auch wir fügen natürlich immer noch weitere Erkenntnisse hinzu...
zukünftiger Gruß vom
Peter