Gemini-Programm

  • 40 Antworten
  • 15547 Aufrufe
*

Offline MX87

  • *****
  • 1780
Re: Gemini-Programm
« Antwort #25 am: 05. Februar 2013, 13:13:03 »
Das beweist mal wieder: Raumfahrt kann auch ziemlich hässliche Seiten haben  ;D
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

*

Offline ZiLi

  • *****
  • 505
    • Papiermodell Cosmos 3M
Re: Gemini-Programm
« Antwort #26 am: 05. Februar 2013, 13:35:19 »
Und denkt mal dran, wie 'viel' Platz in einer Gemini-Kapsel war - da sassen zwei Leute DIREKT nebeneinander, ohne die geringste Möglichkeit, sich auch nur um weitere 10cm als normal aus dem Weg zu gehen. Apollo war bereits ein Riesen-Fortschritt, auch in der Hinsicht. Und die Astronauten dieser längerdauernden Gemini-Missionen haben das 'Geschäft' in ihren (Auto-) Biografien übereinstimmend beschrieben - sie haben schlicht versucht, es soweit möglich herauszuzögern, mit 'low-residue diet' schon vor der Mission, usw...

-ZiLi-

*

Offline Pham

  • *****
  • 1152
Re: Gemini-Programm
« Antwort #27 am: 05. Februar 2013, 15:03:43 »
Atembraubendes Thema!  :P
Hat man diese etwas gewöhnungsbedürftieg Problematik nicht bei jedem Kapsel-Design sofern es für die Astronauten jeweils nur einen gemeinsam bewohnten Raum gibt?
Also auch für Orion, Dragon und CST100 wird es wohl so sein, dass dabei der Rest der Besatzung derweil so tut also würde nix mit bekommen und die Luft anhält. Ist ja nicht so, dass man eben mal ein Fenster öffnen kann um frische Luft rein zu lassen und die andere ... raus. In Sojuskapseln ist ja auch nicht viel mehr Bewegungsfreiheit wie in den alten Gemini-Kapseln.

Irgendwie manifistiert sich daran auch etwas Fortschritt in der Raumfahrt: inwieweit für die intimen Geschäfte eben auch ein eigener Raum zur Verfügung steht. Insofern sehe ich eher bei Shuttle diesbezüglich einen deutlichen Fortschritt.
Astronauen auf solchen Tripps gehen insofern im Wortsinn durch "dick und dünn", und auch speziell bei gemischt-geschlechtlichen Missionen, darf man da wohl jeder den Begriff "Schamgrenze" und "Intimität" für sich neu.
 definieren.
« Letzte Änderung: 05. Februar 2013, 17:32:41 von Pham »
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 19601
Re: Gemini-Programm
« Antwort #28 am: 05. Februar 2013, 15:11:09 »
Ich denke aber, dass nach Gemini die "Einrichtungen" besser waren, auch da man endlich etwas Platz jenseits der Sitze hatte. Man konnte Toilettensysteme mit Schläuchen einsetzen ... die einfach "absaugen". Das hält auch das Geruchsproblem in Grenzen.

Trotzdem ... die Bodencrew, die als erste in die Kapsel nach ein paar Wochen Flug kommt, muss sich wohl zusammenreisen ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline HausD

  • *****
  • 13753
Re: Gemini-Programm
« Antwort #29 am: 05. Februar 2013, 16:00:26 »
Hallo Pham,
... In Sojuskapseln ist ja auch nicht viel mehr Bewegungsfreiheit wie in den alten Gemini-Kapseln. ...
Das gilt wohl eher für die "Kugeln" Woßchod, die mit 3 Mann bepackt waren.
Bei Sojus war es, wie deren Name schon sagt, "Vereinigung", eine Aufteilung in Rückkehr-Kapsel und in Orbital-Sektion. Diese heißt im Russischen so in etwa "Haushalts- oder Wohn"-Sektion.
... dort befand und befindet sich noch das Stille Örtchen, wenn man "reinkommt, gleich links...
Es gibt also eine Tür zwischen "WC" und Kapsel, die Lukentür der Rückkehr-Kapsel.
Zitat
...  und auch speziell bei gemischt-geschlechtlichen Missionen, darf man da wohl jeder den Begriff "Schamgrenze" und "Intimität" für sich neu definieren.
Diese Frage bestand damit bei der Sojus auch nicht in dieser Schärfe, weil eben eine räumliche Trennung des Sanitärbereiches vom Rest vorhanden war.
Nichts desto trotz: Eng ist und bleibt es allemal... auch bei größeren Stationen, und dann noch die Reisezeit, z.B. zum Mars und zurück!?!

Gruß, HausD

jok

  • Gast
Re: Gemini-Programm
« Antwort #30 am: 05. Februar 2013, 17:12:06 »
Hallo,

..zum Thema sehr beschi.... Platzverhältnisse in Raumkapseln...

Da kann man wohl den zukünftigen ISS Pendlern mit der Sojus gratulieren , mit dem neuen 6 Stunden Anflug kann man sich das "große Geschäft" für die ISS Bordtoilette aufheben  ;)

gruß jok

tonthomas

  • Gast
Re: Gemini-Programm
« Antwort #31 am: 06. Februar 2013, 14:07:30 »
Und denkt mal dran, wie 'viel' Platz in einer Gemini-Kapsel war - da sassen zwei Leute DIREKT nebeneinander, ohne die geringste Möglichkeit, ...
Oh, ja, eng! Die beiden Herren im Gemini-Simulator haben nicht mal nen Raumanzug an:


(Quelle: NASA)

Gruß   Pirx

*

Offline MX87

  • *****
  • 1780
Re: Gemini-Programm
« Antwort #32 am: 06. Februar 2013, 15:40:22 »
Wenn man sich überlegt, dass man sich in der Gemini nicht mal strecken kann und dann dort drinnen zwei Wochen verbringen. Wo hat man bei der Enge nur Essen und Abfälle aufbewahrt?
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

*

Offline roger50

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 11928
Re: Gemini-Programm
« Antwort #33 am: 06. Februar 2013, 16:23:02 »
Moin,

Wo hat man bei der Enge nur Essen und Abfälle aufbewahrt?

Ein paar kleinere Packfächer gab es schon, in den Seitenwänden und zwischen den Sitzen.
Aber sowohl Essen und Abfälle mußten natürlich minimiert werden. Deshalb gab es auch nur 'leckere' Konzentrate, speziell in Pastenform, die alle Nährstoffe, Vitamine etc. enthielt, die ein Astronaut benötigt. Ähnlich dem Zeug, daß man heute in Kliniken intravenös eingeflößt bekommt, wenn man nicht normal essen darf.. ::)

Das soll zwar scheußlich geschmeckt haben, hatte aber den zusätzlichen den Vorteil, daß nur sehr wenig Masse ausgeschieden wurde.

Auch die persönliche Hygiene war ein generelles Problem. Nur während des 14-Tage Fluges von GT-7 waren die Astronauten in der Lage, ihre Raumanzüge ausziehen zu können. Bei allen anderen Missionen konte sich die Crew höchstens mal die Gesichter naß abwischen...
Rasieren war auch nicht drin... so sahen die Astronauten dann auch aus, wenn sie die Kapsel wieder verließen...

Gruß
roger50

Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #34 am: 02. August 2015, 11:24:04 »
Was war denn die grüne Flüssigkeit, die bei der Wasserung austrat, ist das bekannt? - In welchem Thread gehört die Antwort am besten hin, oder steht sie schon irgendwo?
Flinx

Wilga35

  • Gast
Re: Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #35 am: 02. August 2015, 11:50:58 »
Wie haben sich Borman und Lovell eigentlich während der 14-tägigen Gemini-7-Mission körperlich fit gehalten? Fitnesstraining in der Enge war ja sicher kaum möglich. Und gesundheitlich ging es den beiden nach dem Flug doch wesentlich besser, als Nikolajew und Sewastjanow nach ihrer 18-tägigen Sojus-9-Mission.

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #36 am: 02. August 2015, 13:09:24 »
Was war denn die grüne Flüssigkeit, die bei der Wasserung austrat, ist das bekannt? - In welchem Thread gehört die Antwort am besten hin, oder steht sie schon irgendwo?

Das ist ein Markierungs-Farbstoff, der im Wasser gut zu erkennen ist.
Er wurde bei Mercury und Gemini nach der Landung freigesetzt, damit die Bergungskräfte die kleinen und farblich unscheinbaren Landekapseln schneller finden.

*

Offline Zenit

  • *****
  • 974
Re: Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #37 am: 02. August 2015, 13:25:21 »
Wie schön, dass Orion so ausgelegt ist, dass 99 % aller Menschen der Welt von der Größe her in die Kapsel reinpassen würden. :)

Gruß
Martin
http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/exploration/home.shtml

Avatar von sp-studio.de

Genießt den Kapitalismus, der Kommunismus wird fürchterlich! -frei nach K.-R. Röhl

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #38 am: 02. August 2015, 13:36:59 »
99% aller Menschen werden wohl kaum mit Orion fliegen.
Größe und Komfort treiben vor allem die Preise in die Höhe.
Noch höhere Preise sind aber für die Raumfahrt zur Zeit keine gute Eigenschaft - eher das Gegenteil.
Bei der geringen Personenzahl, die je mit Orion fliegen wird, könnte man auch vorerst ein paar kleinere auswählen.
Dafür aber Milliarden einsparen, oder mehr Raumschiffe bauen! 8)
« Letzte Änderung: 02. August 2015, 14:49:31 von -eumel- »

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #39 am: 02. August 2015, 14:46:18 »
Wie haben sich Borman und Lovell eigentlich während der 14-tägigen Gemini-7-Mission körperlich fit gehalten?

Darüber wurde damals nicht kommuniziert - oder ich habe nichts dazu gefunden.
Vielleicht ist das nach 14 Tagen noch nicht so relevant, wie nach einem halben Jahr auf der ISS?

Bei Gemini-7 war es zumindest möglich, den Raumanzug auszuziehen - sie schliefen in der Unterwäsche.
Es gab aber die Vorschrift, dass immer einer im Raumanzug sein musste.
Das führte unter anderem zu Streit bei der Einstellung der Klimaanlage.
Dem Schlafenden war es zu kalt, dem im Raumanzug zu warm.
Während das Fluges wurde diese Vorschrift geändert und man führte Tag- und Nachtzeiten wie auf der Erde ein.
Beide konnten dann zur Nachtruhe in Unterwäsche sein und arbeiteten am Tag im Raumanzug.

Wenn man den Raumanzug aus- und wieder anziehen konnte, muss auch einige Bewegungsfreiheit möglich gewesen sein.
Vielleicht reichte das für ein paar gymnastische Übungen.

*

Offline roger50

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 11928
Re: Re: Reise nach Cape Canaveral / KCS 2015 von -eumel-
« Antwort #40 am: 02. August 2015, 15:42:14 »
Moin,

Wenn man den Raumanzug aus- und wieder anziehen konnte, muss auch einige Bewegungsfreiheit möglich gewesen sein.
Vielleicht reichte das für ein paar gymnastische Übungen.

Das an- und ausziehen des Raumanzugs war die Gymnastik.... ::)

Bei Gemini-7 kam ein spezieller Raumanzug zur Anwendung, der nur für diese Mission verwendet wurde. Er war besonders leicht und besaß einen weichen Helm, ohne starren Metallkragen:



Ausziehen konnten die Astronauten nur das Oberteil, die "Hose konnte aber heruntergezogen werden. Die Schuhe mußten angezogen bleiben.

Man kann ihn mit dem Shuttle-Startanzug vergleichen. Beide Typen schützten gegen Druckabfall, waren aber nicht für einen Ausstieg geeignet.

Gruß
roger50

P.S.: Wir schweifen vom Threadthema ab....