Mal einige Anmerkungen: Mit VIEL (oder gar unendlicher) Masse hat die ganze Angelegenheit nur am Rande zu tun: Schwarze Löcher können beliebig kleine und beliebig große Masse haben: Es hängt vor allem von ihrer Dichte ab.
Es ist aber nicht so einfach, ein Objekt so zusammenzupressen. Darum gibt es ja überhaupt Sterne: Sie werden heiß, Kernfusion, entartete Materie: Tod und Teufel wehrt sich gegen Schwarze Löcher.
Während seiner letzten Lebensphase stößt ein Stern den größten Teil seiner Masse in Form heftigster Sternwinde ab; von kleinen Sternen, die auf der Hauptreihe mal 8 Sonnenmassen oder weniger gewogen haben, bleibt deswegen nicht mehr viel übrig: Grade mal ein weißer Zwerg, der anfänglich noch seine abgestoßene Hülle, den planetarischen Nebel, bescheint.
Konnte durch seine größere Masse ein Stern im Inneren einen Eisenkern bilden, dann ist die finale Explosion etwas heftiger: eine Supernova vom Typ II. Was da dann übrig bleibt, ist aber auch hier nicht viel...1,5 oder 2 Sonnenmassen (oder vielleicht auch mal gar nichts??)
Gebilde über 1,4 Sonnenmasen, in denen keine Kernfusion mehr läuft, werden unweigerlich zu Neutronensternen (ca 20 km Durchmesser) zusammengepresst, dann liegt die Materie dicht an dicht. Man nennt dies die Chandrasekhar-Grenze, und es gibt hier eher KEINEN fließenden Übergang (ein weißer Zwerg von Sonnenmase ist etwa erdgroß.)
Auf der Oberfläche eines Neutronenstern herrscht eine nicht unerhebliche Gravitation; wir erinnern uns:
Formel 1: Anziehung = G*M/R2.
Oder auch:
Formel 2: Fluchtgeschwindigkeit = Wurzel (2*G*M/R)
Das bremst natürlich auch das Licht aus, peu-a-peu. Ist der Neutronenstern jetzt größer, oder wird er es durch Anlagerung von weiterer Materie, dann gucken wir mal, was nach der obigen Formel geschieht: Bei der konstanten maximalen Dichte eines Neutronensterns ist die Masse proportional zu R3, also:
Fluchtgschwindigkeit proportional zu R
Das bremst die Photonen immer stärker und irgendwann mal ist Schluss.
Ein Neutronenstern von 2 bis 3 Sonnenmassen (dicht an dicht) wird nun größer als dieser Schwarzschildradius
Formel 2 umgestellt: R = 2*G*M/c2
Dann ist er weg vom Fenster! Aber das ist ein ganz sanfter Vorgang: keine Explosion oder so!
Die Wahrheit ist natürlich etwas komplizierter (Allgemeine Relativitätstheorie!). Außerdem vermutet man neuerdings, dass Neutronenmaterie nicht die dichteste Form der Materie ist, sondern dass sie sich unter gewissen Umständen zu Quarkmaterie verdichten kann. Dann würde unser Neutronenstern im Inneren doch noch dichter werden, sein Radius also abnehmen und er sogar noch früher ein Schwarzes Loch werden. Möglicherweise erfolgt auch dieser Übergang von Neutronen- zu Quarkmaterie nicht ganz gewaltlos...
Wo es aber wirklich kracht, ist der Übergang vom Weißen Zwerg zum Neutronenstern. Das kann man in der Tat in Doppelsternen beobachten, wo ein Partner ein weißer Zwerg ist (also kleiner als 1,4 Sonnenmassen), der nach und nach Materie seines Begleiters aufsaugt. Überschreitet er die Chandrasekhar-Grenze, dann gibt es eine Supernova vom Typ Ia - die stärkste Explosion, die wir überhaupt kennen....
Michael