Hallo Jörg,
derzeit sind in unserem Sonnensystem keine Monde bekannt, welche ihrerseits wiederrum vom weiteren Monden umkreist werden. Rein theoretisch ist so eine Konstellation jedoch möglich, wäre dann aber extrem instabil.
Und tatsächlich lässt eine Forschungsarbeit aus dem Jahr 2011 vermuten, dass so etwas in unserem Sonnensystem früher auch einmal der Fall war...
Am 1. Januar 2005 entdeckte die Raumsonde Cassini, dass sich auf der Oberfläche des 1.436 Kilometer durchmessenden Saturnmondes Iapetus ein "Gürtelgrat" befindet, welcher bei einer Breite von rund 100 Kilometern und einer Höhe von stellenweise mehr als 20 Kilometern fast drei Viertel des Mondäquators bedeckt :
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/02012005205546.shtml Die Erklärung der Entstehungsgeschichte dieser Bergkette bereitet den Planetologen einiges Kopfzerbrechen...
Eine der momentan favorisierten Theorien geht davon aus, dass Iapetus in der Vergangenheit vorübergehend von einem "Minimond" umrundet wurde, welcher sich möglicherweise durch einen Impakt gebildet haben könnte. Durch gravitative Einflüsse wurde dieser Minimond immer weiter abgebremst, was zur Folge hatte, dass die Höhe der Umlaufbahn des Minimondes um Iapetus dann immer weiter abnahm. Schließlich unterschritt er die
Roche-Grenze und wurde durch die von Iapetus ausgehenden Gezeitenkräfte zerrissen.
Die Trümmer bildeten zunächst einen Ring um Iapetus, dessen einzelnen Bestandteile dann im Laufe der Zeit in der Äquatorregion niedergingen...
Siehe dazu auch :
http://www.planetary.org/blogs/emily-lakdawalla/2012/3389.html ( engl. )
Abstract des Fachartikels beim JGR :
http://www.agu.org/pubs/crossref/pip/2011JE004010.shtml ( engl. )
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko