Geostationäre Satelliten

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Offline Hugo

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Geostationäre Satelliten
« am: 22. März 2020, 21:25:59 »
Derzeit gibt es 518 geostationäre Satelliten. Von diesen haben 167 eine Neigung von mehr als 0,25°, so dass sie sich in Achterkreisen bewegen. Die anderen stehen still über der Erdoberfläche.

Folgend eine Animation zu den Satelliten:


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Offline Schillrich

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Re: Geostationäre Satelliten
« Antwort #1 am: 13. August 2020, 08:11:58 »
Ich brings mal hier rein: einfach die Kommunikation der GSO-Satelliten belauschen ...
https://www.heise.de/news/Def-Con-2020-Weltweit-Satellitenkommunikation-belauschen-fuer-unter-300-Euro-4865615.html

Offenbar kann man sich sehr einach in die Kommunikations-/Datenströme der Satelliten einklinken, u.a. wenn sie Kreuzfahrtschiffe, Off-Shore-Windparks oder Flugzeuge anfunken.
Das grundlegende Problem ist: Die Betreiber "erwarten", dass die Nutzer auf Anwendungsebene Sicherheit für ihre Datenströme herstellen und verschlüsseln. Die Nutzer hingegen "erwarten", dass schon auf Netzwerkebene alles abgesichert sei und sie so die Strecke "Erde-Satellit-Erde" als teil einer gesicherten Infrastruktur betreiben/integrieren können.

Tje, reden die nicht miteinander? Verstehen die jeweils nicht die/das andere Ebene/Technologie/Produkt?
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Re: Geostationäre Satelliten
« Antwort #2 am: 13. August 2020, 11:42:54 »
So richtig verstehen tue ich die Anwender aber im Jahre 2020 auch nicht.
Ich erwarte ja auch nicht von meinem Internet-Provider, daß er meine Daten verschlüsselt, das habe ich noch nie getan.
Außerdem gibt es doch fast keine Anwendungen mehr mit unverschlüsselter Kommunikation (siehe z.B. dieses Forum), wer ist denn heute noch mit HTTP (ohne S), Pop3 (Mail-Server ohne Verschlüsselung gibt es quasi gar keine mehr) oder Telnet (abgesehen von Retro-Telnet-Servern) unterwegs?

Offline Hugo

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Re: Geostationäre Satelliten
« Antwort #3 am: 13. August 2020, 12:19:35 »
So einfach ist das ganze leider nicht. Nur weil Chrome und Firefox seit neustem HTTPs machen kann man nicht davon ausgehen, daß das für den Rest auch gilt.

Industrietechnik lebt länger als Hanys. Industrietechnik wird nicht nach 6 Monaten weggeworfen und neu gekauft wie ein Smartphone, nur weil es ein Nachfolgemodell gibt.

Da laufen Maschinen nach 20 Jahren noch genau so weiter wie damals. Und die können dann kein HTTPs. Die können ggf. noch nichtmal HTTP. Vielleicht können sie nichtmal TCP und wurden mit einem Adapter versehen, der UDP over TCP umsetzt. Auch Software-Updates sind nicht möglich, weil es die Hersteller zum Teil gar nicht mehr gibt. Und wenn eine 30 Jahre alte Maschine vor 15 Jahren mit nem UDP-TCP-Router ausgestattet wurde und heute sind beide Hersteller nicht mehr Greifbar, dann kann man das nicht updaten.
Ganz aktuell in den Medien ist aktuell das Flugzeug "747", welches noch Diskettenlaufwerke benutzt. Das Flugzeug wurde halt gebaut und entwickelt als das die modernste Technik am Markt war.

Ich möchte das Problem damit auf keinen Fall schön reden. Das Problem ist groß und muss behoben werden. Es ist sogar eigentlich noch viel größer, denn es betrifft nicht nur geostationäre Satelliten, sondern einfach alles. Denn quasi bei jeder Technik veraltet die Software schneller als die Hardware.

Re: Geostationäre Satelliten
« Antwort #4 am: 13. August 2020, 14:44:46 »
Wenn eine Anlage unverschlüsselt kommuniziert, darf sie nicht aus externen Netzen erreichbar sein. Wenn man das nicht wahrhaben will, dann hat man es nicht anders verdient, als gehackt zu werden.
Wenn es dann keinen Hersteller mehr gibt, der da was implementieren kann, dann ist das eben ein Totalschaden und man muss das Gerät abschreiben, alles andere ist fahrlässig.
Im Normalfall hat das aber wenig mit mangelnden Möglichkeiten sondern mit schlechter Administration zu tun.

Das 747 Beispiel ist in dem Sinn nicht passend, als dass das System funktioniert hat, nur eben nicht mehr modern war. HTTP, plain POP3 ohne TLS und ähnliches funktioniert eben nicht mehr.
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk