Hallo Teetasse,
bei Staustrahltriebwerken versucht man ja die kinetische Energie der Luft in Druck (bzw. Enthalpie) wieder umzuwandeln, wofür Verdichtungsstöße grundsätzlich ganz nützlich sind. Man muss hierbei jedoch den Totaldruck (theoretischer Druck in Ruhe, setzt sich aus dynamischen und statischen Druck zusammen) vom sog. statischen Druck unterscheiden. Der statische Druck steigt über einen Verdichtungsstoß an, der Totaldruck aber wird durch Verluste über den Stoß kleiner. Bei einem senkrechten Stoß hat man nun zwar den größten Druckspung, aber gleichzeitig auch den höchsten Verlust beim Totaldruck. Daher kommen senkrechte Stöße zwar durchaus im Einlauf vor, normalerweise gibt es allerdings vorher ein bis zwei schräge Stöße, welche den Totaldruckverlust minimieren.
Zur Grenzschichtabsaugung: Strömungen neigen bei Drucksprüngen abzulösen. Da insbesondere Stöße mit hohen Drucksprüngen verbunden sind wird hier die sog. Grenzschicht (vereinfacht gesagt die langsamer strömende Luft an der Oberfläche des Flugobjektes) abgesaugt um eine länger anhaftende Strömung zu bekommen.
Wenn man die Grenzschicht unmittelbar vor einem Druckanstieg absaugt bleibt die Strömung somit auch über den Verdichtungsstoß an der Oberflächte "haften".
Viele Grüße
Jan