Ich habe das Buch jetzt komplett durch!
Sicherlich hätte man, um die Handlung schneller voran zu bringen, ein paar Seiten mit ausführlichen Beschreibungen von Antriebstechniken, Orbitalmechanik, Nats, Ausstattung der Habitate, den Tücken der Raumfahrt im Allgemeinen, einsparen können. Andererseits macht es das für Raumfahrt und Astronomie-Interessierte ja gerade interessant. Auch hätte der Autor das Buch durchaus mit dem Ende des 2. Teils, der Ankunft bei
"Kluft", einem großen Brocken vom Kern des auseinandergebrochenen Mondes, enden lassen können. Der 3. Teil, 5000 Jahre in der Zukunft, befasst sich viel mit Genetik und den Früchten des "Terraformings" und mündet schließlich in der Frage nach
"Dem Zweck".
@Jörch:
Dem Autor aber Rassismus vorzuwerfen ist absolut absurd! Er beschreibt lediglich die Merkmale der verschiedenen Ethnien und die Gesellschaftsstrukturen untereinander.
Die US-Präsidentin war übrigens nur
eine von drei Urmüttern der
"Roten". Diese Gruppe besteht also maximal aus 1/3 von Nachkommen der US-Präsidentin, eher weniger, weil sie ja bei ihrer Ankunft auf "Kluft" schon im fortgeschrittenen Alter war und folglich weniger Nachkommen hervorbrachte als die anderen Urmütter.
Dass es in 5000 Jahren noch Börsen, also Handelsplätze und Manager in Anzügen geben soll, finde ich jetzt keine Katastrophe. Die kriegerischen "Scharmützel" schon eher, aber die gibt es ja schon seit der Menschwerdung. Schön, wenn es die in Zukunft nicht mehr gebe, Stephenson glaubt aber offensichtlich nicht an eine heile Welt, auch nicht in 5000 Jahren...
Wo bitte sind denn die "Russen" am Anfang so schlecht geschildert worden? Das traf doch eher auf die Amerikaner, in Figur der US-Präsidentin, zu. Sie hat schließlich den Kernschlag gegen Venezuela befohlen und sich dann, entgegen aller internationaler Abmachungen, noch auf den Weg in den Weltraum begeben, wo sie beim Leser im Folgenden aber keine Sympathiepunkte einheimsen konnte.
OK, meine Wertung: 4 von 5 Sternen.
Gruß Lumpi