Escape Dynamics - Raumfahrt mit Hilfe von Mikrowellen-Strahlen

Da ich in der Suche noch nichts gefunden habe, möchte ich hier ein Unternehmen namens Escape Dynamics vorstellen:

http://escapedynamics.com/edispacelaunch/

Dieses Startup möchte mit Hilfe von Mikrowellen den Wasserstoff-Treibstoff im Tank aufheizen und über eine Aerospike-Düse beschleunigen. Im Flug strahlen sehr starke Mikrowellen-Batterien auf den Hitzeschild des einstufigen Raumschiffs.

Die Firma möchte noch bis zum Ende des Jahrzehnts 200 kg-Sateliten in den Orbit bringen. Ein Video ist auch verfügbar. Ob man so auch bemannt starten könnte?

Exakte Ausrichtung , Bündelung und Nachführung, Abhängigkeit von Zustand/Füllgrad der Luft, Wirkungsgrad ... Ach was ich denk da garnicht erst drüber nach....

Exakte Ausrichtung , Bündelung und Nachführung, Abhängigkeit von Zustand/Füllgrad der Luft, Wirkungsgrad ... Ach was ich denk da garnicht erst drüber nach....

Sehe ich auch so, die Wetterabhängigkeit ist ja auch extrem. Und der Wirkungsgrad sollte abnehmen je nach Entfernung, immerhin Liegt Luft dazwischen welche auch Energie absobiert, zwar nicht viel aber es ist was. Mal abgesehen was passieren könnte wenn das Raumschiff aus irgendwelchen gründen mangelhaft  abgeschirmt ist.

Brathähnchen inklusive, falls mal eins durch den Strahl fliegen sollte 

"Chef, der Antrieb stottert !!!"
"Quatsch, unter uns zieht ein Schwarm Flugenten durch!"

Warum die ganze Häme? Ist doch an sich eine interessante Idee.

Und das Konzept dass ein teil der Startenergie von außen kommen könnte ist ja an sich auch gut - nur an der Umsetzung haperte es.


Gerade die Kritik an der Nachführung, Bündelung und Ausrichtung kann ich nicht wirklich verstehen. Das ist doch heute (zumindest für die ersten ~50 km) ganz gut zu realisieren.
Bei der Wetterabhängigkeit geht es wohl eher um die Luftfeuchtigkeit. Und da kann man durch die Wahl eines trockenen Startplatzes schon viel erreichen.

Wirkungsgradabnahme durch Atmosphärenabsorption ist nicht wirklich groß. Da muss dann eben das Magnetron ein paar Prozent nach oben gefahren werden.
(da ist es eher interessant überhaupt eine Mikrowellengeneratoranlage in der größenordnung zu bauen..).

Ich bin mal gespannt was draus wird - ohne jetzt eine reibungslose Umsetzung zu erwarten.

Die Technik der Energieübertragung mittels Mikrowllen sollte doch auch mal bei der Idee orbitaler Solarkraftwerke eingesetzt werden. Die Technichen probleme sind aber zu groß gewesen.

Das GAnze wird nicht funktionieren. Wäre es möglich die Energie auf den Tank des Raumschiffs zu übertragen, dann würde diese technik erst mal als Waffe zum Abfangen von Flugzeugen, Raketen und als ASAT Waffe eingesetzt werden. Solche Ideen gab es immer mal wieder und trotz Milliardenbudgets des Millitärs ist dabei nichts in die Praxis umsetztbares herausgekommen.
Bei der Energieübertragung mit Laser sieht es etwas besser aus, aber gut ist sie auch da nicht.

Sag niemals nie. "Kleine Strahlenwaffen" für Abwehr- und Verteidigungssysteme werden gerade "en vogue". Fortschritte in der Elektronik machen es möglich, heute eben doch "Praktisches" zu bauen, für bestimmte Anwendungsfälle.

Die Frage hier ist ja erstmal: geht das Konzept grundsätzlich, also prinzipiell? Wenn ja, dann ist es vielleicht technisch noch nicht umsetzbar. Aber vielleicht in 10 Jahre.

Ich meine ja nicht das es nicht irgentwann geht,

aber solche Techniken sind Waffenfähig und werden somit als erstes vom Militär eingesetzt werden. Wenn das mal so weit ist, dann wird das irgentwann mal auch auf das Nichtmilitärische übertragen.

Solche Reportagen sind immer nach dem gleichen Prinziep aufgebaut. Ein paar Bilder und Animationen. Schlagworte wie hier Aerospike und schon hat man mit wenig aufwand eine Seite gefüllt und für den Laien sieht es so aus als wäre man einen schritt weiter gekommen.
Hier ist ein anderer Bericht über das gleiche Thema auf deutsch
http://www.ingenieur.de/Fachbereiche/Antriebstechnik/Mikrowellen-Antennen-erhitzen-Wasserstoff-im-Raumschiff

Wenn ich das ganze mal in die andere Richtung übertreibe dann hat man bis jetzt folgendes hinbekommen:

Man hat Wasserstoff in einer Mikrowelle so stark überhitzt, dass es mit einer sehr hohen geschwindigkeit expandiert. Sonst nichts.

Das Problem bei Mikrowellen ist ja der Reciver. Ohne den wird Mikrowellenstrahlung nur schlecht umgesetzt - zudem lässt sich millitärische Hardware auch ganz gut gegen Mikrowellenstrahlung abschirmen.
Und selbst das Militär setzt nicht neben bei mal in jedes Camp ein Array von Megawatt-Mikrowellenstrahlern.

Die Technik der Energieübertragung mittels Mikrowllen sollte doch auch mal bei der Idee orbitaler Solarkraftwerke eingesetzt werden. Die Technichen probleme sind aber zu groß gewesen.

Nope. Daran lag es nicht.
Der Transport in den Weltraum ist schlicht zu teuer.

Wenn man heute am Boden auf knapp 1,5 euro pro installiertes Watt PV kommt dann kann damit ein Satellit natürlich nicht konkurieren..

Ich meine ja nicht das es nicht irgentwann geht,

aber solche Techniken sind Waffenfähig und werden somit als erstes vom Militär eingesetzt werden. Wenn das mal so weit ist, dann wird das irgentwann mal auch auf das Nichtmilitärische übertragen.

Solche Reportagen sind immer nach dem gleichen Prinziep aufgebaut. Ein paar Bilder und Animationen. Schlagworte wie hier Aerospike und schon hat man mit wenig aufwand eine Seite gefüllt und für den Laien sieht es so aus als wäre man einen schritt weiter gekommen.
Hier ist ein anderer Bericht über das gleiche Thema auf deutsch
http://www.ingenieur.de/Fachbereiche/Antriebstechnik/Mikrowellen-Antennen-erhitzen-Wasserstoff-im-Raumschiff

Wenn ich das ganze mal in die andere Richtung übertreibe dann hat man bis jetzt folgendes hinbekommen:

Man hat Wasserstoff in einer Mikrowelle so stark überhitzt, dass es mit einer sehr hohen geschwindigkeit expandiert. Sonst nichts.

So seh ich das auch....

Der Chef von Escape Dynamics, Dmitriy Tseliakhovich, war bei TMRO zu einem Interview zugeschaltet. Er stellte das ganze nochmal vor.

Ich habe nur 20 Sekunden ausgehalten. Muß unbedingt Leidensfähigkeit trainieren....

Ich habe nur 20 Sekunden ausgehalten. Muß unbedingt Leidensfähigkeit trainieren....

Meine Limits an Leidensfähigkeit liegen auf anderen Gebieten. Aber ich kann gut nachvollziehen, was du meinst.

Der Teil von Escape Dynamics beginnt bei 18:50, aber man kann auch da die ersten Minuten überspringen, wo er darüber spricht, warum man weg will von chemisch und bei 24:00 Minuten einsteigen, dann wird es interessanter.

Sie wollen kleine Nutzlasten starten, und Preise noch weit unter denen von Electron erreichen. Ihr Ziel ist LEO, alles darüber muß dann anders gemacht werden. Sie bleiben auch bei kleinen Nutzlasten, sie sehen ihr Limit durch Energiebedarf bei ca. 1t.

Diesen Teil ansehen kann ich durchaus empfehlen, auch wenn es immer noch lang ist.

Passt zu diesem Thema nicht auch dieser etwas ältere Thread?
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=6145.msg108901#msg108901

Wenn es thematisch wirklich zusammenpasst, könnte man beide vielleicht zusammenführen?

LG
Rücksturz

Laut einem Bericht in SpaceNews hat die Firma Escape Dynamics alle Entwicklungen zu ihrem Mikrowellen-Antrieb für einen Single Stage To Orbit- Launcher zum Jahresende 2015 eingestellt und sämtliche Leute entlassen:     

http://spacenews.com/advanced-space-propulsion-startup-shuts-down/

Eine der Kommentare im Artikel bringt es imo auf den Punkt:

It's irritating watching companies like this come and go. They make the same mistakes over, and over, and over.

Even when they have a promising concept, they don't bother to develop a real business plan for starting small and then scaling up - they just pop up at venture capital meetings and say "Here's this great idea, gimme a billion dollars!"

Then when it doesn't happen, they just give up. Until the same people do the exact same thing with some other idea two years later, then again another two years later, and so on.

Ja sowas liest sich immer sehr beunruhigend. Wie ist das dann aber in der Praxis, wenn die Türen zu sind?
Der Laie fragt
- hat man sich gegen sowas versichern können? So daß die Geldgeber (die ja so doof auch nicht sind) abgefunden werden können.
- Behalten sich die Trotzdem-Fachleute gegenseitig im Auge bzw. in Kontakt?
- Gibts da nicht im Hintergrund trotz Risiko doch wohlwollende Betrachtung in der Hinsicht "Aber wenn eine USA Firma DAS schafft, haben wir einen Riesenvorsprung! Da riskieren wir halt mal ein paar Milliönchen".

Teilweise frage ich mich auch, ob das Konzept wirklich so ausgereift war wie behauptet.

Energie mit einem Laser oder Mikrowellenstrahl zu übertragen wird alle paar Jahre wieder aufgewärmt. Auch wenn die hier jetzt pleite sind, kommt in ein paar Jahren der nächste der das als Neuheit verkauft.