Die Erdoberfläche ist halt ein gepuffertes System, d.h. bei einem verstärkten Auftreten von gasförmigen Substanzen (hier hauptsächlich Kohlendioxid und Methan) wird auch mehr davon eingelagert, also dem System entzogen.
Diese Puffer sind bspw. die Ozeane, die bei einem erhöhten CO2-Anteil in der Atmospäre mehr davon aufnehmen, oder die Flora, die sich bei einem erhöhten Angebot an Kohlenstoff- oder Stickstoffverbindungen schneller entwickelt.
Ein Problem entsteht dann, wenn diese Puffer überfordert werden, was derzeit möglicherweise bereits begonnen hat.
Das bezeichnet man als Kipppunkt, ein etwas unglücklicher Begriff, da es kein genau definierter Punkt ist, sondern den Zustand kennzeichnet, in dem sich eine "Senke" in einen "Produzenten" umwandelt.
Beispiele:
1. Ozeane, die bei einer erhöhten CO2-Aufnahme zunächst mehr (bislang etwa 50% der weltweiten Produktion) aufnehmen. Das führt, insbesondere bei einer steigenden Wassertemperatur, allmählich dazu, dass das Gleichgewicht der CO2-Aufnahme/Abgabe sich zunehmend zu einer Abgabe an die Atmosphäre verlagert.
2. Durch die CO2-Aufnahme sinkt der pH-Wert im Ozean, wodurch Kalkalgen, die bisher beim Absterben große Mengen an Karbonaten in die Tiefsee verfrachten, geschädigt werden.
3. Das Nordpolarmeer erwärmt sich in den letzten Jahrzehnten deutlich stärker als der Durchschitt der Erde. Das bewirkt einenen stärkeren Rückgang der sommerlichen Eisbedeckung, damit eine Verringerung der Reflektion des Sonnenlichtes und eine weitere Erwärmung des Wassers.
4. Das Auftauen der Permafrostböden im circumpolaren Bereich (bspw. die nordsibirische Taiga) setzt Gase aus verwittertem Pflanzenmaterial frei, das über Jahrtausende dort eingelagert wurde. Besonders problematisch ist hier das Methan, das ca. 20-fach klimarelevanter ist als CO2.
5. Die Abstrahlung der "überschüssigen Energie" von der Erde ins All hat den Nachteil, dass sie im infraroten Bereich stattfindet und daher die CO2-angereicherte Erdatmosphäre kaum verlassen kann (wie in einem Treibhaus).
Das alles betrifft die Erde als solche relativ wenig, da es im Laufe von Jahrmillionen immer wieder zu Änderungen im Klima gekommen ist. Allerdings ist die momentane Entwicklung ohne Beispiel in der dokumentierten Klimageschichte und es trifft insbesondere die Rassen, die auf ein "konstantes, optimales Klima" zum Überleben angewiesen sind (Eisbären, Korallen, Menschen).
Robert