Hallo,
wie versprochen hier meine Meinung zu diesem MOOC. Sie ist nicht ganz so positiv ausgefallen, auch wenn in den Social-Media - Einträgen des Kurses viel Positives stand, kann ich mich der allgemein eher positiven Meinung leider nicht ganz anschließen:
Inhalt: Sehr unterschiedlich, je nach Woche. Die erste Woche war recht trivial gehalten. Ab Woche 4 wurde es schon anspruchsvoller, aber bis dahin musste ich mich teilweise etwas "durchquälen". Woche 6 war über schwarze Löcher, für mich damit am interessantesten und hier waren noch ein paar neue Informationen für mich dabei.
Technik und Ton: Manchmal ist weniger auch mehr. Die Soundeffekte sind mir etwas zu markant. In der Schule könnte man die Videos daraus nur schwer zeigen, die Schüler würden sich nur noch über die Effekte lustig machen. Aber auch für mich waren die Soundeffekte manchmal so deplatziert, dass sie mich vom eigentlichen Inhalt abgelenkt haben. Die visuellen Effekte erinnern ein wenig an Powerpoint-Effekte, aber gut bei einem Onlinekurs erwarte ich auch nicht mehr, das war schon ok.
Sprache: War "ok"... der Tutor hatte einen französischen Akzent, hat dafür aber langsam gesprochen, sodass man alles noch recht gut verstehen konnte. Eigene Englischkenntnisse kann man dabei aber kaum verbessern (ich schaue mir gerne Videos in englisch an, um dabei auch die englische Sprache weiter zu lernen, aber in diesem Fall möchte ich mich nicht an den Sprach-Fertigkeiten des Tutors orientieren).
Stil des Tutors: Etwas träge und spürbar systematisch ("What we have learned so far", "Review") und recht monoton. Er konnte mich einfach nicht so mitreißen, wie es ein Harald Lesch oder Joseph Gassner kann (das ist keine sprachliche Barriere, aber ich kenne keinen englischsprachigen Vergleich).
Community: Es gab "Google Hangouts", Facebook-Integration und man wurde zwischenzeitlich immer wieder gefragt, ob man noch fragen hat oder diskutieren möchte. Die Möglichkeit dazu wurde geboten, war für mich aber nicht sehr von Interesse.
Quizze: Fahrschul-Niveau (man konnte die falschen Antworten schon fast mit gesundem Menschenverstand ausschließen) bis in Woche 3, ab dann wurde es etwas anspruchsvoller. In Woche 5 und 6 war dafür die Fragestellung manchmal etwas schwammig.
Dies war mein erster MOOC, daher habe ich mich eher an Sendungen wie "Urknall, Weltall und das Leben" orientiert. Technik und Szene muss nicht aufwendig sein, um etwas ansprechender (oder vielleicht einfach "moderner"?) zu wirken. So etwas wie "Urknall, Weltall und das Leben" hatte ich mir dann auch im MOOC erhofft, aber da waren meine Erwartungen vielleicht etwas zu hoch... vielleicht hätte ich noch in der ersten Woche abgebrochen, wenn ich hier nicht gesagt hätte, dass ich daran teilnehme ;-)
Alpha Centauri zum Vergleich habe ich nicht regelmäßig verfolgt, aber da waren gar keine visuellen oder akustischen Effekte und trotzdem waren die Sendungen unterhaltsamer als der Großteil dieses MOOC. Oder wie sollte der Unterschied zwischen einem MOOC und einer Sendung wie "Weltall, Erde und das Leben" überhaupt sein?
Eine Sendung wie "WEudL", kombiniert mit ein paar Quizzen und Social-Media Integration könnte meiner Meinung nach auch einen MOOC bilden, der einen größeren Lerneffekt bietet, weil er einfach auch unterhaltsamer ist.
Es ist natürlich meine eigene Meinung, die ich hier wiedergebe. Aber mit dem monotonen Stil und den für mich eher störenden Effekten bin ich nicht wirklich warm geworden. Der Inhalt war anfangs einfach langweilig, vielleicht war ich auch einfach nicht in der Zielgruppe des Kurses. Angenehm und herausfordernd finde ich den Grundgedanken, Quizze einzubauen - das ist eine Mindestvoraussetzung für einen MOOC, finde ich. Aber hier hätten mehr Fragen und vor allem am Anfang ein höheres Niveau sein können. Der Community-Gedanke ist denke ich auch nicht schlecht, um Fragen zu diskutieren (auch wenn ich mich bei sowas eher zurückhalte).
Viele Grüße
Tobias