Hallo electric,
um nichtballistisch, also aerodynamisch gesteuert wiedereintreten zu können, muss ein Raumflugkörper entsprechend geformt sein, also, wie die meisten bemannten Raumkapseln einen flachen Boden besitzen, mit dem unter einem bestimmten Anstellwinkel in die Atmosphäre eingetreten wird. Dadurch wird Auftrieb erzeugt und die Bremswirkung über einen längeren Zeitraum gestreckt, sodass gleichzeitig die Bremsverzögerung verringert wird, also die g-Lasten für die Raumfahrer kleiner und erträglicher werden.
Mit den russischen Wostok- und Woschod-Kapseln der 1960er Jahre waren dagegen nur ballistische Wiedereintritte möglich, da diese Kapseln kugelförmig waren und somit keinen Auftrieb erzeugen konnten. Für die damaligen Kosmonauten waren die g-Lasten also höher als heutzutage üblich, was von ihnen aber dennoch recht gut verkraftet wurde.
Zum zweiten Teil deiner Frage: ballistische Raketen sind meist militärisch genutzte Raketen, bei denen nach der angetriebenen Phase der weitere Flug auf einer ballistischen Bahn (Wurfparabel) erfolgt. Je höher der Scheitelpunkt der Bahn ist und je gestreckter die Wurfparabel ist, desto größer ist die Reichweite der Rakete (oder des Gefechtskopfes).
Gruß, Wilga35