Olympus Mons

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rod

  • Gast
Olympus Mons
« am: 12. Juli 2013, 12:53:51 »
Hätte ein Vulkan, wie der Olympus Mons, die "Power", die Atmosphäre und einen ganzen Planeten wie Mars oder Erde dauerhaft und endgültig zu verändern?

Also mal angenommen, auf dem Mars hätte es irgendwann einmal Ozeane (egal aus was) gegeben und evtl. sogar Bakterien, oder gar Pflanzen, könnte ein "Monstervulkan" mit der Dimension vom O.M. das gesamte Ökosystem endgültig vernichten bei einem Ausbruch, der womöglich jahrtausende oder noch länger gedauert hat?

Danke vorab!


Martin

  • Gast
Re: Olympus Mons
« Antwort #1 am: 12. Juli 2013, 13:27:32 »
Hallo,

solche Monstervulkane gibt es durchaus auf der Erde, sie sehen nur anders aus. Das sind die Flutbasalte bzw Large Igneous Provinces (z.B. die Dekkan Traps in Indien (65Millionen Jahre), die Tunguska Flutbasalte (251Ma) oder die Columbia River Flutbasalte (17-14 Millionen Jahre)). Auch der heute noch aktive Vulkanismus auf Hawaii gehoert dazu. Diese Ausbrueche koennen einen betraechtlichen Einfluss auf das globale und regionale Klima aehnlich grosser Meteoriteneinschlaege, aber da es uns noch gibt ist ihr langfristiger Einfluss auf das Klima (also in Millionen von Jahren gesehen) eher gering.

Martin

Re: Olympus Mons
« Antwort #2 am: 13. Juli 2013, 07:12:14 »
Hallo,

ein Gedanke von mir dazu:
Ist Olympus Mons wirklich so "ein Monster"? Er ist sehr groß, wie auch andere Marsvulkane. Nach meinem Wissen ist das aber zu guten Teilen der fehlenden Plattentektonik des Mars zuzuschreiben: Die Kruste ist immer über dem selben "Hot Spot" stehen geblieben. Dadurch konnte/musste sich der Vulkan an einem Ort immer höher auftürmen. Auf der Erde finden wir da z.T. "wandernde Vulkane" bzw. Vulkanketten, da der stationäre Hot Spot immer wieder an einer anderen Stelle durch die wandernde Platte durchbricht.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Martin

  • Gast
Re: Olympus Mons
« Antwort #3 am: 13. Juli 2013, 08:39:45 »
Auf die schnelle konnte ich folgende Volumenangaben finden:

  • Ontang-Java Plateau: 8.4 x 10^6 km3
  • Nord-Atlanische Magmatische Provinz: 6.6 x 10^6 km3
  • Olympus Mons: 2 x 10^6 km3
  • Sibirische Traps: 0.9 ... >2 x 10^6 km3
  • Emperor-Hawaii Kette (komplette): 1.1 x 10^6 km3
  • Parana und Etendeka Traps: >1 x 10^6 km^3
  • Dekkan Traps: 0.5 ... 1 x 10^6 km3
  • Columbia River: 0.175 x 10^6 km3

« Letzte Änderung: 14. Juli 2013, 08:04:28 von Martin »

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Offline Pham

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Re: Olympus Mons
« Antwort #4 am: 16. Juli 2013, 15:20:43 »
Ich denke angesichts des Eröffnungspostings von rod, dass wir hier tatsächlich über zwei verschiedene "Dinge" sprechen und darüber, wie "Monster" in diesem Zusammenhang definiert wird.

Wie Schillrich anmerkte, hat die reine größe des Vulkans nicht automatisch etwas mit der Mächtigkeit der möglichen Eruptionen zu tun. Nur weil  ein Vulkan besonders hoch oder voluminös ist, deutet das nicht zwingend auf gewaltige Eruptionen hin (bestenfalls auf die Häufigkeit in einem bestimtmen Zeitfenster). Allerdings hat Olympus Mons eine auch für irdische Verhältnisse, große Kaldera, was auf große Ausbrüche in der Vergangeheit hindeuten kann.

Wenn wir bei der Eruptionssärke von Monstervulkanen sprechen, stehen die irdischen Supervulkane sicher auch im interplanetaren Vergleich nicht schlecht da. Qualitätsmerkmal ist dabei die Menge des ausgeworfenen Materials.
Dabei wären die Vulkane auf Io und Enceladus ebenfalls zu betrachten. Allerdings habe ich nirgends etwas über die Mengen des dort jeweils ausgeworfenen Materials gefunden. Nur weil die Fontänen der Ausbrüche sehr hoch reichen (bei der geringeren Schwerkraft), heißt das nicht zwingend dass auch viel Material pro Ausbruch ausgeworfen wird.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

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Offline Ensi

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Re: Olympus Mons
« Antwort #5 am: 26. August 2014, 22:23:02 »
Basaltvulkane vom Hawaiityp dürften das Klima weit weniger beeinflussen wie "kontinentale" Vulkane die von Kieselsäure (SiO2) haltigen Magmen gespeist werden. Nur letztere tendieren zu einem explosiven Ausbrechen, der große Mengen Staub in die Atmosphäre pusten und das Klima aus dem Gleichgewicht bringen kann. Erstere und ich glaube dazu gehört auch der Olympus Mons, speien nur kontinuierlich dünnflüssige Lava.

Mfg Ensi