SpaceX DragonLab

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SpaceX DragonLab
« am: 13. Mai 2016, 15:33:42 »
SpaceX hat ja schon vor längerer Zeit darüber nachgedacht, Dragon als freifliegendes Weltraumlabor zu vermarkten. Aus aktuellem Anlass - mögliche Nutzlastmitnahme beim Red Dragon Flug zum Mars - habe ich festgestellt, dass wir noch gar keinen Thread dafür haben. Hier ist er nun also.  :)

Laut dem FactSheet sind 6t Nutzlast in den Weltraum und 3t wieder zurück angedacht, die Geräte können bis zu 3,5m Durchmesser haben. Der Nutzlastrauminhalt unter Druck beträgt 10 m³, ohne Druck im Trunk 14 m³.

Die Missionsdauer kann von einer Woche bis zu zwei Jahren betragen. Zugriff auf die Ladung nach der Landung gibt es innerhalb von 14 Tagen, bei Early Access in nur 6 Stunden.

Quelle: http://www.spacex.com/sites/spacex/files/pdf/DragonLabFactSheet.pdf
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Re: SpaceX DragonLab
« Antwort #1 am: 13. Mai 2016, 15:46:05 »
Mittlerweile ist der Rauminhalt unter Druck übrigens auf 11 m³ gestiegen, das FactSheet ist also in dem Punkt veraltet.

Zu DragonLab steht auch etwas (eher wenig) auf der Seite von SpaceX:
http://www.spacex.com/dragon#dragonlab

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Offline MpunktApunkt

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Re: SpaceX DragonLab
« Antwort #2 am: 13. Mai 2016, 18:59:15 »
Hallo,

eigentlich müsste sich das doch super an alle möglichen Forschungsinstitute verkaufen lassen. :D Immerhin bekommt man bei Bedarf für ein paar Wochen eine Mini ISS für eigene automatisierte Experimente. Die Frage ist nur wie viel verlangt SpaceX pro Start und Landung mit Bergung und wie teuer ist eine Woche DragonLab im Orbit.

Viele Grüße

Mario

PS: das ist ja mal ein ausführliches Factsheet.  :)
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Re: SpaceX DragonLab
« Antwort #3 am: 14. Mai 2016, 19:07:43 »
Die Kosten sind das eine, aber ein gutes Argument für das Dragonlab ist sicher auch, dass es sicher sehr viel weniger Vorschriften und Bürokratie gibt. Ich meine mich zu erinnern, dass es über fünf Jahre dauert, um ein Experiment auf der ISS genehmigen zu lassen und zu fliegen und dass man dann auch nur ein recht enger Bereich von Experimenten aus Sicherheitsgründen möglich ist. Eine alte Dragon bei Ihrem letzten Flug vor der Verschrottung bietet da sicher ganz andere Möglichkeiten.

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Offline Schillrich

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Re: SpaceX DragonLab
« Antwort #4 am: 14. Mai 2016, 22:43:12 »
hallo stefang,

man kann in 2 Jahren ein Experiment zur ISS bringen. Deutschland will 2018 ein paar Dinger oben haben, ab jetzt.


Für DragonLab ist, neben den Kosten, die Frage: Wie hoch ist der Bedarf an solchen Flügen? Vergleichbar wären die russischen FOTON/BION-Missionen, die es derzeit ja offenbar nicht mehr gibt. Dadurch könnte es eine Marktlücke geben. Aber so häufig waren die nicht unterwegs ...
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Offline MpunktApunkt

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Re: SpaceX DragonLab
« Antwort #5 am: 16. Mai 2016, 13:18:32 »
hallo stefang,

man kann in 2 Jahren ein Experiment zur ISS bringen. Deutschland will 2018 ein paar Dinger oben haben, ab jetzt.


Für DragonLab ist, neben den Kosten, die Frage: Wie hoch ist der Bedarf an solchen Flügen? Vergleichbar wären die russischen FOTON/BION-Missionen, die es derzeit ja offenbar nicht mehr gibt. Dadurch könnte es eine Marktlücke geben. Aber so häufig waren die nicht unterwegs ...

Mittlerweile beteiligen sich aber denke ich viel mehr Unis und andere Forschungsinstitute an der Forschung in der Schwerelosigkeit. Da ist eine erschwingliche MiniISS denke ich sehr begehrt. Ich würde das Teil auf jeden Fall massiv bewerben und dann mit schon X-mal gebrauchten Falcon 9 Erststufen für einen günstigen Preis hochschicken. So würde sich auch ein finanzieller Verlust in Grenzen halten, weil "nur" die Experimente draufgehen würden.
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Offline Schillrich

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Re: SpaceX DragonLab
« Antwort #6 am: 16. Mai 2016, 20:07:22 »
Öffentliche Gelder lassen sich leider/glücklicherweise nicht dem Risiko aussetzen: "Ist nur etwas finanzieller Verlust, wenn es schief geht." ;) Wenn eine Kommune etwas baut, möchte man ja auch das Ergebnis sehen (also eine produktive Investition) ... nicht als Glücksspiel: Mal schauen, ob die Schule stehen bleibt!
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