Das mit der Temperatur ist eine verzwickte Sache. Wo kein Medium ist, gibts natürlich kein Medium, dessen Temperatur man messen könnte. Befindet man sich aber dort, hat man selbst sehr wohl eine Temperatur.
Fangen wir mal mit der Temperatur in einem gasförmigen Medium an - die bemisst sich aus der 'freien Weglänge', die ein Teilchen zurücklegen kann, bevor es wieder mal mit einem Nachbarteilchen kollidieren kann, aber auch an der durchschnittlichen Anzahl der möglichen Kollisionen pro Zeiteinheit. Und so kommt es auch zu 'astronomisch hohen', oder zumindest ungewöhnlichen Temperaturangaben in grossen Höhen.
Desweiteren gibts aber auch die Strahlungstemperatur, die den einzigen Hinweis gibt, wenn einfach kein signifikantes Wärmetransport-Medium mehr da ist. Dann kommts eben nur darauf an, welche Balance sich zwischen Wärmeeinstrahlung und Abstrahlung derselben ergibt - die Schwarzkörpertemperatur. Und diese ist bei der durchschnittlichen Entfernung der Erde von der Sonne bei etwa 280 Kelvin (ohne Gewähr, aus der Erinnerung), also knapp über dem Gefrierpunkt. Ist allerdings das Gleichgewicht gestört, wie es im Erdorbit quasi immer vorkommt (z.B. Körper im Erdschatten, oder Einflüsse entsprechender Isolation, oder Bestrahlung auch von der Erde, die zu der der Sonne hinzukommt), können sich deutlich tiefere, theoretisch bis zum Grenzwert von etwa 3K (Temperatur der kosmischen Hintergrundstrahlung), aber auch wesentlich höhere Temperaturen ergeben.
Wers besser weiss, oder was hinzuzufügen hat, möge mich korrigieren oder ergänzen.
-ZiLi-