Das heißt doch, die zweite Stufe mußte schon recht "intelligent" sein, was die Steuerung betrifft. Oder gabs damals auch schon Feststoff mit beweglicher Düse?
Keine bewegliche Düse, ... aber:
Die dritte Stufe wurde nach der Trennung mit Stickstoff-Kaltgasdüsen stabilisiert, während sie bis zum Apogäum aufstieg.
Dort wurde vor der Zündung des "großen" Feststoffmotors 575 Sekunden nach dem Start noch mit sechs kleinen Feststoffmotörchen eine Rotation hergestellt (~200 rpm),
In dem Bild von Pirx
erkennt man am Ring zwischen den Fairinghälften die kleinen Feststoffmotore.
~ 2 Sekunden später wurde der "große" Feststoffmotor mit der Nutzlast 577 Sekunden nach dem Start abgetrennt.
590 Sekunden nach dem Start war Zündzeitpunkt für den "großen" Feststoffmotor namens Waxwing. Nach dessen Ausbrennen bzw. 120 Sekunden nach dessen Zündung erfolgte die Nutzlastabtrennung mittels Gasgeneratorkartuschen 710 Sekunden nach dem Start.
Auf dem Bild
sieht man die vier um 90 Grad versetzten Montagestellen für den Satelliten, und dort
kann man auch die Gegenstellen erahnen.
Die 120 Sekunden waren bei einer nominalen Brennzeit von 55 Sekunden des Waxwing aber nicht genug, um eine Kollision zwischen ihm und der Nutzlast zu vermeiden. Er hat wohl noch den ein oder anderen Burp von sich gegeben und ist gegen Prospero gerummst.
Abgesehen von dem Timingproblem: Das ganze war also spinstabilisiert, um "unrundes" Feststoffmotorbrennen zu egalisieren. Insofern sollte die dritte Stufe nicht allzuviel Richtungsabweichung produziert haben.
Sekundenangaben sind Planzahlen. Korrekturen und Ergänzungen willkommen.
Axel